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500 Wörter – 05.06.2011

05/06/2011

500 Wörter

Co- statt Würzburg. Die Coburger Designtage 2011 und der Coburger Owy luden mich dieses Wochenende nach Coburg ein.

Coburg über alles…stop the repitition! Owy kenne ich seit Ende Dezember 2010. Er ist Innenarchitektur-Student und das hat ja natürlich stark mit Design zu tun. Es lag ihm demnach sehr am Herzen, Stadtführung, Fachhochschul-Vorstellung und Event-Belehrung miteinander zu verbinden.

Owy wohnt in einer großen Vierer-WG in Coburg, die verschrobener nicht sein könnte. Dieser 60er- und 70er-Anti-Style mit den orangenen Lampen, tannengrünen Eierbechern und dunkelbraun-weißen Einbauküchen prägte die Gemeinschaftsräume beträchtlich. Als ob ein Flohmarkt in einem Haus stattfände. Putzig, und beabsichtigt. Ich war auch erstaunt über die Vielzahl an Zimmern. Esszimmerchen, Wohnzimmer, zwei Klos und ein Gästezimmer sind mehr als ein Durchschnitts-WG-Mensch in Würzburg sich leisten könnte. Das geht auch nur in Coburg.

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Owys Zimmer mit Terrassen-Eingang hingegen könnte sich davon nicht mehr vom erwähnten Retro-Chic unterscheiden. Als „Macintoschist“ ist sein Zimmer größtenteils in Weiß gehalten. Angeblich, damit man das nicht so große Zimmer dadurch größer erscheinen lassen kann. Und der futuristische Monitor des iMacs ragt als Zimmer-Zentrum klar hervor. Apfelsüchtig?

Ähnlich durchdesignt war die Stadt Coburg selbst, „als das Schaufenster der Designwirtschaft der Region mit überregionaler Ausstrahlung“ (Webseite). Klingt eingebildet, aber die große Fokussierung der dort ansässigen Hochschule auf Außen-, Innen- und Produktdesign und deren Entwurf, Ausarbeitung und Platzierung gibt dem schon Recht. Und an vielen Plätzen der Stadt wurde jenen Studienfächern gewidmet. Als Design-Laie für mich eher faszinierend als interessant.

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Trotzdem cool. Sehr lobenswert auch, dass die Designmenschen sich sukzessive mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Wir waren da z.B. im Design-Shop. Leicht ironischer Tourismus-Flair, doch anstatt auf schnelle Konsumbefrieidigung zu setzen, sind die meisten dort zu erstehenden Artikel Produkte aus Produkten, nämlich originell verarbeitete Materialien, die eigentlich einen anderen Zweck zu erfüllen hatten. Nein, keine FREITAG-Taschen. Aber Gürtel aus Fahrradreifen, Vasen aus deren Schläuchen, Portemonnaies aus Galeria-Kaufhof-Einkaufstaschen. Toll fand ich das Mäppchen aus gepresstem Kork, der flach und doch robust erschien. Leider einen Tick zu teuer gewesen. Kaufte ich mir eher günstigere Sachen, z.B. einen handgearbeiteten Schlüsselanhänger aus irgendeinem Seil.

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Das Fakultätsgebäude von Owys FH (Fachhochschule) heißt Hofbrauhaus. Kein Witz, denn früher war das Haus tatsächlich Teil einer Brauerei. Darin wurden entsprechend der Mottotage praktische Seminarergebnisse oder Abschlussarbeiten von Studenten und Alumni ausgestellt, sehr unterschiedlich. Erfinderisch waren die Hocker aus Red-Bull-Dosen oder Popcorn, die Miniaturmodelle, die von berühmten Architekten inspiriert waren (O-Ton Owy: „Puppenhäuser“) oder der aus Pappe zurechtzufaltende Sessel.

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Am Ende waren wir aufgrund von Sonnigkeit und der Menge Eindrücke sehr geschlaucht. Bei Owy kam hinzu, dass ihm zunehmend seine Schulter weh tat, am Abend gar der Magen. Zwei Tatsachen, die unsere Pläne boykottierten, abends noch auf die Designparty zu gehen. Deshalb war ich am Samstagabend noch auf passiv-aggressive Weise miesepetrig, tags drauf war mir das schon wieder gleichgültig. Dafür hat er sich trotz Schmerzen fürsorglich um mich gekümmert. Schade, dass seine Mitbewohner, die ich gerne kennengelernt hätte, alle nicht anwesend waren, nur eine kam am Sonntag kurz vor meinem Verlassen wieder.

War toll von dir, mich am Wochenende aufzunehmen: Danke, lieber Owy!

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500 Wörter – 02.05.2011

02/05/2011

500 Wörter

Hallo! Zunächst gibt es eine Zusammenfassung meines bisherigen Montages, dem 2. Mai 2011.

Mich am frühen Morgen über die Meldung über den Tod Osama Bin Ladens gewundert. Und das Jubeln eines Todes eines solchen Menschen – trotz all seiner grausamen Taten – befremdlich-beschissen gefunden. Dies trifft auch bei der Causa Saif al-Islam Gadaffi zu. Die westliche Arroganz gegenüber der sogenannten arabischen Welt ist schon erstaunlich, da unerschütterlich. Wetterbericht: in den kommenden Tagen erwarten uns vereinzelt Schauer der Rachegelüste und Terroranschläge. Al-Kaidas geistiger Führer ist zwar tot, dadurch bricht aber noch lange nicht das radikal-islamistische Terroristennetzwerk schlechthin zusammen. Leider.

Erster Vorlesungstag des Sommersemesters 2011. Dennoch selten Freunde/Kommilitonen in der Uni gesehen, außer vielleicht Teilbibliotheks-Patrick, Englisch-Italo-Gayboy-Hannes, Englisch-Italo-Gayfriendly-Maddin. T.S. Eliots Langgedicht „Little Gidding“ (No. 4 of Four Quartets) endlich zu Ende übersetzt.

Mich über eine Planetromeo.com-Nachricht sehr amüsiert. Von einem User, der nach nicht viel mehr als 10min des Abgeschickthabens der Kennenlern-Message wieder dessen Profil löscht: smoothbody2011. Wie soll ich dir bloß antworten?

Außerdem: mich mit Owy wieder getroffen. Dem McDoof seinen Veggieburger und seine Apfeltasche selbst verputzt, bzw. dessen großen Bruder und dessen frittierte Franzmänner seitens Owy konsumieren gesehen. Owy im Hennes & Mauritz kleidungstechnisch beraten, auch wenn er nicht auf mich gehört und nun doch die stark glänzende, aber reduzierte Regenjacke gekauft hatte. Mir Komplimente seitens Owy abgeholt, da mir wohl doch Hüte stehen. Der Tag war schön.

Kommen wir zu Musik. Die Lieblingssongs der letzten Woche, der Kalenderwoche 17 (25.04. bis 01.05.2011) waren:

01 (01) Jamie Woon – Street
02 (WE) Patrick Wolf – The City
03 (03) Metronomy – The Look
04 (02) TV on the Radio – Will Do
05 (04) Metronomy – Everything Goes My Way
06 (06) Jamie Woon – Shoulda
07 (07) Jamie Woon – Middle
08 (WE) Elbow – Open Arms
09 (NEU) Wiz Khalifa – Black & Yellow
10 (NEU) Beastie Boys – Make Some Noise

Jamie Woon triumphiert wie in der letzte Woche mit insgesamt drei Titeln in den TOP10, inklusive Vereinnahmung der Pole-Position. Das von Burial co-produzierte „Street“ (Platz 1) ist einer der schönsten und sinnlichsten Songs, die ich bisher in diesem Jahr gehört habe. Ähnlich bildhübsch sind seine auf Platz 6 und 7 platzierten Songs. Treibender Elektrifizierter Neo-R’n’B aus England ist das. Pluspunkte sammelt er dafür, dass er zum Teil asiatische Wurzeln hat, für die er natürlich nichts kann. Malayisch-chinesischer Vater + schottische Mutter (auch Sängerin) = sexy Jamie. Habe ich heute herausgefunden, Wikipedia sei Dank.

Der für Überraschungen immer gute Patrick Wolf ist auf Platz 2 wiedereingestiegen mit dem euphorischen Popsong „The City“. Ein Song, den man vom androgynen Alternative-Folktronica-Singer/Songwriter wohl nicht erwartet hätte, obwohl schon die 2007er-Single „The Magic Position“ ebenfalls unbeschwert und fröhlich klang.

Ansonsten empfingen mich, akustisch gesehen, die melancholischen Post-Britpopper Elbow mit „Open Arms“ sechs Plätze weiter unten. Wiedereinstieg.

Metronomy und TV on the Radio halten weiterhin in den TOP10 die Stellung, während zwei Hip-Hop-Songs neu intervenieren. Die altbekannten Beastie Boys zeigen Nostalgie, Humor und machen etwas Lärm. Währenddessen huldigt der bad-boyish aussehende, aber ein guter Junge seiende Neuling Wiz Khalifa mit Ohrwurmfortsatz unbewusst der Merkel‘schen Schwarz-Gelb-Regierung.

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Rückblick der 3. Kalenderwoche

26/01/2011

1) Ruhige Kugeln wurden in jener 3. Woche (17. – 23.01.2011) geschoben. Zumindest, was das Studium anging. Referate musste ich in den Tagen keine mehr halten, Klasuren und eine Hausarbeit stehen mir noch bevor, aber dafür habe ich erst am Wochenende etwas so wirklich getan. Am Freitag hatte ich gar keine Uni, weil die Sitzung eines Seminars ausfiel. Musste also an dem Tag gar nicht nach Würzburg fahren. Und von den nicht-obligatorischen Vorlesungen habe ich gar keine besucht. Nicht obligatorisch, da ich nicht auf Bachelor studiere. Ich bin ja sooo faul!

2) Am Montag (17.01.2011) trafen sich endlich Owy, mein hauptsächlicher Telefonatspartner der 2. Woche, und ich. Treffpunkt war halb 10 Uhr vormittags am Würzburger Hauptbahnhof. Ja, ich war ein klein wenig aufgeregt und euphorisch drauf. Diese Aufregung legte sich dann eine Viertelstunde, nachdem wir uns zur Begrüßung umarmt hatten. Wir suchten uns ein Café in der Juliuspromenade auf, das kostenlos W-LAN anbot. Wir zeigten uns so auf meinem Notebook gegenseitig Facebook- und StudiVZ-Bilder, Projekt- und Partyfotos. Er als Go-West-Pet-Shop-Boy, ich als Bob, der Baumeister. Aßen am späten Vormittag auch mittelgroß Frühstück, trotz Dioxin-Skandals gab es Spiegel- und Rühreier für uns. 😀 Owy überraschte mich noch damit, dass er mir ein kleines Bilderbuch der Mr. Men-Reihe schenkte: „Mr. Clumsy“. Weil ich ihm mal erzählt hatte, dass ich zur Schusseligkeit neige, gerade als Linkshänder. 😀
Wir gingen anschließend im H&M shoppen, leider eine Woche vor dem offiziellen Sale-Beginn. Ich brauchte eine neue Hose, da ich derzeit nur zwei regelmäßig trage. Die fand ich auch sogleich, eine Dark Denim für knapp 40 Euro (Preis war okay, wenn auch fast schon zu teuer). Trotz Second-Hand-Shopping-Großeinkauf bei Owy letzte Woche ließ es sich nicht vermeiden, noch zwei reduzierte Smokinghemden zu kaufen, von denen ich ihm eines schenkte.
Zu Mittag aßen wir um 15.00 Uhr. Vegetarischen Flammkuchen gab es bei mir, klassisches Wiener Schnitzel bei ihm. Die für unser Areal innerhalb des Cafés (ein anderes als vorhin) zuständige Bedienung brauchte zwar nicht so lange bei der Bestellung und „Lieferung“, aber dafür nahm sie sich sehr viel Zeit zwischen unserem „Können wir zahlen?“ und ihrem „Das macht dann…“. Sie kümmerte sich lieber um drei, vier, achtundsiebzig andere Tische mit anscheinend vorrangigeren Neu-Gästen, und ärgerte uns mit ihrem Nichterscheinen ganze 15 Minuten lang (gefühlte halbe Stunde). Ich gab ihr im Gegensatz zum erstaunlich gelassenen Owy dann auch null Trinkgeld, was ich sonst NIE mache. Normalerweise bin ich nicht so fies und auf Rache aus, aber in diesem Fall wollte ich meinen Ärger nicht schlucken und spuckte indirekt Feuer. Trotz der Kellnerinnen-Panne war dies ein schöner Tag, ein „Date“ (ich wage dieses Wort kaum auszusprechen) mal ohne irgendwelche enttäuschenden Erkenntnisse seitens des Anderen. Sehr erfrischend, Owy 😀

3) Ich bin drin! Seit Montag kann ich von Kreuzwertheim aus “schnell” online gehen. Ich habe mir nämlich im Kaufland-Supermarkt ein Prepaid-Surfstick von congstar gekauft. Er kostete 40 Euro, wäre das aber nicht der Aktionspreis, hätte ich ansonsten eigentlich rund 60 Euro blechen müssen. So steht es auf der Packung. Ich erhielt also ein USB-Stick mit Mini-SD-Steckplatz und ein SIM-Karten-Steckplatz. Eine SIM-Karte mit 5 Euro Startguthaben, die man wie eine normale ins Handy stecken kann, nur kann damit halt auch eben surfen. Eine Art Antenne, mit der man in netzschwachen Gebieten Empfang hat. Und eine Bedienungsanleitung, sehr wichtig für das Teil.
2,50 Euro kostet ein Tag surfen in der Flatrate, nur wird nach 500MB Datenvolumen die Geschwindigkeit gedrosselt, was schon schnell erreicht wird. Nicht optimal, aber besser als früher. Gut an congstar hingegen ist, dass dieser Discount-Prepaid-Anbieter auf das D-Netz basiert, also bin ich selbst im lange Zeit mäßig vernetztem Kreuzwertheim empfänglich. KZW hat ja jetzt sogar UMTS!
Zuvor war Surfen in Kreuzwertheim nur über ein 56k-Modem möglich, das ich nach dem 2000er-Weihnachtsgeschenk des zu der Zeit schon überholten Computers (der zweite in meinem Leben) 2001 einst bekam. Und dieses Modem war ebenfalls schon in jenem Jahr nicht mehr zeitgemäß. ISDN-Anschluss war gang und gebe, DSL begann sich schon Anfang der Nullerjahre durchzusetzen. Da meine Eltern sich nie für Technik begeistern konnten, selber keinen PC besitzen, konnte ich ihnen auch nie wirklich klarmachen, dass ein DSL-Anschluss, ein Vertrag mit Flatrate und ein W-Lan-Router der Standard heutzutage ist. Aber gut, ich rede eher nicht so oft mit ihnen.
Als ich noch in Würzburg gewohnt hatte, hätte ich hingegen einen Internetanschluss gehabt, nur hatte ich keinen Rechner. Und jetzt habe ich zwar einen neuen Laptop, nur passt in diesem aus Mangel an einem Modem-Anschluss auch mein uraltes Modem nicht rein. War also höchste Zeit für ein Update.

4) Asia-Shops wurden am Mittwoch (19.01.) und Donnerstag (20.01.) von mir abgeklappert. Meinem Vater sollte ich zwei Packungen thailändische Chilischoten (also nicht irgendwelche!) und Packungen verschiedener südostasiatischer Nudelsorten kaufen. Es war cool, wieder in solchen drin zu sein. Es  hatte etwas Nostalgisches, da ich während der Würzburg-Besuche in meiner Kindheit fast immer mit meinen Eltern Asia-Läden von innen gesehen habe. So viel ich weiß, gibt es drei oder vier davon in WÜ, null in Wertheim (war vor zwei Jahren mit einem kurzlebigen Geschäft noch anders). Faszinierend war immer, was es so alles gab, manche kuriose Andersartigkeiten nämlich, und was es im Gegensatz zu „deutschen“ Supermärkten nicht gab.
Ganz toll: Kokosnusssaft in Dosen, verschiedenste Soja-, Fisch- und Austernsaucen, chinesisches Geschirr, vietnamesischer Kitsch, viele Reissäcke, Papaya, Tamarinde und andere Lebensmittel . Und Tiefkühlfood wie Sesam- und Fleischbällchen. Das „Seoul“ ist ein eher kleiner Laden mit Stehtischen, falls man einen asiatischen Imbiss zu sich nehmen möchte. Die Gänge sind aber eng dort. „Bambus“ hingegen ist größer, ist aber unputziger und unpersönlicher,  hatte aber im Vergleich zum „Seoul“ noch frische Chilis gehabt. Glückskekse hab ich auch gekauft, für die Menschen im folgenden Absatz…

5) Am Donnerstag (20.01.) trafen sich wieder Tümmi und Female Dennis und ich zum „Donnerstag um 2-Termin“ in der Caféteria am Hubland der Uni WÜ. Ersatz-Leo aka Kadda sah ich mit Female Dennis am späteren Nachmittag nochmal, war aber bei der ersten Dennis-Begegnung um 14.00 Uhr noch nicht dabei. So verpasste sie eine theaterreife Kabbelei zwischen T und D.
Während ich teilweise mit dem ICQ-Chatten mit Owy abgelenkt war, bewarfen sich T und D gegenseitig erst einmal mit beleidigenden Bonmots, die nicht selten bei Menschen mit dünnen Fellen auf Entsetzen stoßen würden. Aber die zwei necken sich aus tiefer Freundschaft und verstehen ihre bösen Witze als ihre Art der Zuneigung. Sie wollen halt beide stark und schlagfertig wirken. Nach den Verbalattacken las T, um D zu ärgern, ihr aus Ds derzeitiger Lektüre das letzte Wort des Buches vor, was D „überhaupt nicht ausstehen“ kann. D konterte zunächst verbal, dann wurde es zum ersten Mal nicht-verbal zwischen ihnen, denn sie schlug ihm mittelstark aufs Knie, und T schmerzte es so sehr und wurde anscheinend so ärgerlich, dass er furchtbar laut auf den Tisch haute, dass nicht nur ich, sondern auch alle anderen Menschen an anderen Tischen um uns herum sich zu uns drehten. T und D versuchten sogleich, sich gegenseitig zu kneifen. T haute D im Folgenden mit seinem Netbook auf Ds Kopf, woraufhin D seinen Netbook aus dessen Hand ziehen wollte und ein Tauziehen zwischen beiden stattfand. D hatte Erfolg und steckte für eine Zeitlang Ts Rechner mitsamt ihres entjungferten Buches in ihren Rucksack. Bis dahin fand ich alles amüsant, sah ja an der Oberfläche aus wie normaler Spaß.
Als T dann Tassen abgeben wollte, sagte sie zu mir mittellaut ins Ohr: „Oh, ich glaube, T ist jetzt meinetwegen so richtig sauer, weil ich ihm aufs Knie gehauen hab. Normalerweise ist er das nie. Ich hab ihn noch nie so erlebt: das ist jetzt das erste Mal so!“ Ich so: „Meinst du echt?“ Und sie bejahte dies verwirrt-grinsend. Als wir ein paar Minuten später draußen vor den Aschenbechern draußen standen, bemerkte ich an T zwischen den Zeilen eine gewisse passive Aggressivität in geringer, aber doch vorhandener Dosis. Nach Beendigung seines Quarzens und seinem endgültigen Exit sah D mich dann verkniffen und schuldbewusst an. Ich beruhigte sie, indem ich sagte, dass er nicht nachtragend sei und dass sich das wieder einrenke.

6) Freitag (21.01.) war ich nicht „auswärts“, weil ich keinen Bock hatte, nach Würzburg mit Papas Auto zu fahren, nur um auszugehen. Ebenso fand ich keinen lieben Menschen, der auch vorhatte, mit mir auf die “gay.volution” im Zauberberg zu gehen und mir dann einen Schlafplatz garantieren konnte. Den Freitag Abend verbrachte ich u.a. damit, Wer wird Millionär zu schauen, zumindest bis meine Mutter das Gucken unterbrach, weil sie ja unbedingt mich als Fahrer brauchte, um einzukaufen. Ich habe mir während des Glotzens dieser Klassiker-Sendung Notizen gemacht, besonders als ein unfassbar süßer Kandidat an die Reihe kam:
Philipp Ziems, Köln, 22 Jahre, BWL-Student. Gewann die Einstiegsfrage knapp mit unter 3,5 Sekunden. Kein typisches Modelgesicht, aber extrem niedlich, hat sogar einmal der Kamera zugezwinkert bei der Kandidaten-Vorstellung. Wow! Schöne braune Augen, schönes Gesicht, Kotelett-Bart. Kurze dunkelbraune Haare, out-of-bed, nicht wirklich gestylet, zumindest kein Gel drin, bei längeren Haaren sähe man Locken bei ihm. Hohe Stirn, aber kein Haarausfall drohend. Will sich mit genug gewonnenem Geld ein Foto seiner Eltern auf den Rücken tätowieren. Graues Hemd in graue Hose gesteckt, schwarze Lederschuhe. Sehr charmant, lausbubig wirkend, schönes Lächeln. Hohe Stimme, eher schlank, normale Nase, normale Lippen, schönes Lächeln. 🙂
Hach…blöd nur, dass meine Mutter die Schwärmerei vor der Glotze unterbrechen musste. Nur weil sie einkaufen musste. Und so habe ich nicht mitbekommen, wie weit dieser Philipp innerhalb des Games gekommen ist. 😀

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Kein Schlafraffenland (23. – 24.01.11)

24/01/2011

Ein Espresso? Kommt sofort! ;)

1) Unabhängig von den Rückblicken der 3. und 4. Kalenderwoche möchte ich diesen Post dazu nutzen, unmittelbare Erlebnisse und Eindrücke der letzten paar Stunden (Sonntag Abend bis Montag Morgen) festzuhalten. Weil irgendwie viel in kürzester Zeit geschehen ist, was aber womöglich nicht unbedingt von ausdrücklicher Wichtigkeit sein mag…

2) Ich habe heute nicht geschlafen. Nicht mal „nicht gut geschlafen“, sondern überhaupt nicht: ich muss wohl verrückt sein! Dabei hatte meine Schlaflosigkeit keinen besonderen Grund gehabt. Keine Sorgen und Ängste, die mich im Bett gequält haben, keine Party, die bis in die Morgenstunden dauerte, kein „zu viel Kaffee“. Auch kein Durchmachen, weil eine Prüfung oder Klausur ansteht. Vielleicht lag es daran, dass das eine zum anderen führte. Und das andere wiederum zu nächsten.

3) Wie so oft in der letzten Zeit habe ich am Abend mit Owy telefoniert. An einem nicht gerade aktiven oder erlebnisreichen Sonntag haben wir immer mal an jenem Tag gechattet, mal per ICQ, mal per Skype. Unterbrochen von wenigen Stunden, in denen wir unser eigenes Ding gemacht hatten. Ich schlug gegen 23:00 Uhr vor, noch zu telen, und Owy hatte nichts einzuwenden. Das zog sich dann fast zwei Stunden so hin, bis wir beide müde wurden. Wir verabschiedeten uns, allein dies hatte fünf Minuten gedauert, haha. Und dann wollte ich, als ich wieder allein war, die ganzen offenen Browser-Tabs schließen.

4) Klappte aber nicht. Ich hing fest und hangelte mich von Seite zu Seite, von Tab zu Tab. Ich hatte einmal eine Pornotube-Phase gehabt, während der ich dank des Download-Helper von Firefox so einige Videos heruntergeladen habe.

5) Dann schaute ich auf die Uhr und es war bereits 3:00h. Ich wusste, ich hätte nur noch zwei Stunden Zeit, um zumindest eine Prise Schlaf zu ergattern. Herr Leo, den ich tagszuvor noch verprellt hatte, weil ich ein wenig zickig und beschäftigt war und er gerade in ein paar Minuten am Nachmittag interveniert hatte, meldete sich. Wusste, dass bei ihm 19:00h war und bei mir dank Zeitverschiebung acht Stunden später, und war aufgrund meiner Wachheit und des Onlineseins stutzig. Fragte, ob ich nicht ins Bett müsste. Ich bejahte die Frage und fügte hinzu, dass ich gleich planen würde, ins Bett zu gehen. Wir sagten „Ciao“ und er ging offline. Ich auch, allerdings nur auf Facebook.

6) Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie bin ich anschließend beim Wikipedia-Artikel der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ gelandet. Wahrscheinlich, weil ich schon immer offiziell indizierte oder verbotene Medien faszinierend fand, die, wie man so schön sagt, „auf den Index gelandet sind“, ohne sie wirklich zu konsumieren. Aber allein das Wissen darüber war halt, naja, irgendwie erstrebenswert. So als Abschreckung, als popkulturelle Wissensbereicherung.
Weiterhin ging ich auf bpjm.com, die inoffizielle Seite dazu, die angeblich eine Liste aller Filme, Videos, DVDs, Printmedien und Musik-CDs enthielt, die „böse“ sind. Jene Website ist unfassbar altmodisch gestaltet, mit viel Arial-Font, weiß auf schwarzem Hintergrund, sehr unstylisch. Und dann klickte ich mich durch die einzelnen Kategorien. War einerseits über manche Nennungen nicht überrascht (z.B. Aggro-Berlin-Compilations, die letzte Rammstein-Platte, über manch andere hingegen schon.
Aber es sind nicht nur jugendgefährdende Medien mit viel Gewalt, Brutalität, übertriebene Erotik oder Hetze gegen homosexuelle Menschen (z.B. Alben von Sizzla), die durch die Auflistung berüchtigt werden. Vor allem die erschreckende Vielzahl an beschlagnahmten rechtsradikalen NS-Zeit-vernarrten Alben, Zeitschriften und Pseudo-Geschichts-Dokus fand ich gruselig. So sehr, dass ich mich dann wohl nicht getraut hätte einzuschlafen. Aus Angst vor Albträumen. Gut, wirklich gut, dass es so einen „Index“ gibt.

7) Dann war schon 5 Uhr morgens, normale Zeit für mich zum Aufstehen….eigentlich. Ich tat gegenüber meinem Vater müder, als ich war. Machte uns bei meinem Betreten der Küche Kaffee, rührte mir was aus Quark, Haferflocken, Marmelade und Müsli-Trockenfrüchten zusammen und aß dies dann. Ich fühlte mich nur zur Hälfte müde, als ob ein Teil meines Körpers mich herunterziehen würde und der andere Teil dafür an meinen Haaren mich hochziehen möchte. Und ich fragte mich, ob ich diesen Tag überhaupt überstehen würde, ohne zusammenzubrechen. Hab ich bereits ein paar mal geschafft, also Uni-Tage ohne Schlaf, aber nur wenige schmerzhafte Schlafentzugserscheinungen…

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Rückblick der 2. Kalenderwoche

18/01/2011

1) Diese 2. Woche (10. Januar bis 16. Januar 2011) war die erste Woche nach den zweiwöchigen Weihnachtsferien. Endlich mehr Leben! Hatte am Montag (10. Januar) mein letztes von vier (!) Referaten in diesem Semester halten müssen. Mit einer gewissen Wladlena, die sich als ganz sympathisch und nicht uncool herausgestellt hatte. Allerdings zeugt es schon von einem grandiosen Chaos, erst einen Tag vor dem Referatstermin ein Gruppenreferat auf die Beine zu stellen. Hätte ich wohl alleine nicht geschafft.
Lief aber ganz gut, auch wenn uns Axel die Show gestohlen hat mit seinem Referat über “Neue Medien”. Wir hielten ja mehr etwas über “alte Medien”, also “Literatur im Englischunterricht”. Aber Axel tat seine Sache ziemlich gut, benutzte viele Quellen, gab sich Mühe bei den Handouts, die anders waren als gewohnt. Und als er über Blogs sprach (“Ja, von einem Kommilitonen weiß ich’s schon, dass er’s tut, aber…”), hat er natürlich in die Runde gefragt, wer denn so alles im Kurs bloggen würde. Meine Hand meldete sich natürlich, und dann noch eine andere eines Kommilitonen, der jedoch nur während seines längeren Urlaubs (oder war es während seines Auslandstudiums) eine Zeit lang über seine Erfahrungen schrieb. Aber ansonsten bloggt keiner von denen. Aber auf Facebook, aber dann auch nur dort, müllen sie ihre Freunde (außer Axel selbst) dafür mit kurz gefasstem Nonsens und Unwichtigkeiten zu, nicht wahr? Ihr Langweiler!

2) Die Artikel über die Linken-Parteivorsitzende Gesine Lötzsch im SPIEGEL jener Woche und in der Montags-Ausgabe der taz fand ich super: diese Frau ist eine unsympathische Kommunismus verherrlichende Populistin, die vor ihren vor ein paar Tagen erdichteten Thesen in den Medien blass blieb, aber nun umso mehr wie ein politisches Trampeltier ohne Taktgefühl wirkt.
Lötzsch als der „weibliche Thilo Sarrazin„, als der „links gerichtete Thilo Sarrazin„? Sucht euch was davon aus!

3) Herr Leo (mit neuer Brille) war noch mal an zwei Tagen nach Silvester in Würzburg, bevor sich er wieder in die USA für seine zwei Auslandssemester verdrücken musste. Am Montag aßen wir zu zweit in der Mensa (und redeten u.a. über Kunst), am Dienstag (11. Januar) zu viert mit Tümmi und Female Dennis. Das Dreamteam war nach langer Zeit wieder komplett und es regneten wieder Deine-Mudda-Witze vom Himmel und die drei ejakulierten wieder liebevoll gemeinte Scherze und Beleidigungen aufeinander, besonders Tümmi und Female Dennis im Schlagabtausch.
In dieser Konstellation nehme ich meistens die Rolle des nicht sehr schlagfertigen, manchmal zu netten Wicht ein, der fast alles, was auf ihn zielt, unkommentiert schluckt und über fast alles lacht, was die anderen von sich geben. Manchmal aber kann auch ich austeilen, kann oft gute Witze über mich selbst machen, gerade, wenn es mit dem Thema Sex oder meiner Sexualität zu tun hat.
Schade, dass Leo seit Donnerstag wieder in den USA ist. Wie gut aber, dass es ja noch Ersatz-Leo gibt, der die schmerzhaft pochende Lücke von Leo füllt und eigentlich Katharina oder “Kadda” heißt. 😉

4) Zwischen Mittwoch und Freitag (12. bis 14. Januar) hatte ich oft das widersprüchliche Gefühl verspürt, mir einerseits zu viel Zeit für soziale Kontakte (online wie offline) zu nehmen und zu wenig für mich. Andererseits fühle ich, ich unternehme doch zu wenig Zeit mit meinen Freunden und KommilitonInnen. Manchmal ist es so, dass ich mich ärgere, gerade weil ich derzeit nicht in Würzburg wohne, dass ich zu sehr auf der Suche nach Menschen bin, sodass Lernerei und Bloggerei auf der Strecke bleiben. Als ich mit Karo aka Wolta am Sonntag (16. Januar) telefoniert hatte, meinte sie, dass sie ähnlich fühlt, sich nach Kontakt sehnen und gleichzeitig doch nicht. Sie wünscht sich einen An- und Aus-Knopf, mit dem schnell Kontaktierung erfolgen kann und dieser auch gleichzeitig wieder Schranken gesetzt werden kann.

5) Am Samstag (15. Januar) habe ich die aktuelle Chip-Zeitschrift gekauft, weil in der teuersten Magazin-Version zwei DVDs drin waren, von denen eine angeblich 100 Enzyklopädie-Sachen enthielt, z.B. Quiz-Software, Synonym-Wörterbuch, Deutsch-Russisch-Sprachentrainer. Ich habe zwar (noch) nicht alles installiert und benutzt, bin aber bisher enttäuscht von der Effizienz dieser Soft-Waren. 6,50 Euro? Pfff!

6) Am Sonntag (16. Januar) lief die erste Folge von Glee auf RTL. Sie könnte sich zu meiner neuen Lieblingsserie mausern, denn so eine, die das Gefühl evoziert, sie jede Woche anzuschauen und nicht verpassen darf, hatte ich seit 2009, seit dem Ende von Pushing Daisies nicht mehr. Für Jungsserien wie das eigentlich tolle How I Met Your Mother fehlte bislang die Motivation und eine gewisse Anzahl ganz gesehener Folgen und für Mad Men schlichtweg die angemessene Erreichbarkeit in Deutschland. Kürzestbeschreibung: ein zur Vergessenheit verdammter Schulchor mit Performanzcharakter wird von einem Spanischlehrer trotz mangelnder Unterstützung vom Schuldirektor und den meisten LehrerkollegInnen wiederaufgebaut und gewinnt langsam an Anhängerschaft und Reputation. Vielversprechend, clever und charmant!

7) Telefoniere zurzeit sehr viel. Zum Beispiel, wie zuvor erwähnt, letzten Sonntag Nachmittag mit Karo aka Wolta. Oder: ich hatte letzte Woche fast jeden Tag mit dem sehr lieben Owy (Name von der Redaktion geändert) Gespräche geführt, über gefühlt tausend Themen. Owy redet zwar viel, aber ich finde das schön, besser als schweigsame Menschen, denen man Gesprächsthemen immer wieder aufs Neue aus der Nase ziehen muss. Gestern traf ich ihn, aber wie „das“ war, das gibt es im nächsten Rückblick-Post! 😉