Endlich wieder ein Blogeintrag von mir. Wurde auch langsam Zeit, denkt ihr sicherlich. Und ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich die letzten Wochen und Monate nichts mehr hier gepostet habe. Dahinsiechende Kreativität, fehlendes Mitteilungsbedürfnis, Faulheit oder Zeitmangel sind schuld daran gewesen. Ich habe versagt.
Ich hatte so viele Ideen für einzelne Blogeinträge gehabt, aber mit der Umsetzung hakte es oft. Ích wollte z.B. für jeden Tag ein Wort finden, das ich in den Jahren zuvor noch nicht kannte, und diese dann zu einer Liste der 365 Wörter des Jahres kompilieren. Hier eine kleine Auswahl der unvollendeten Liste: everydude (mein Lieblingswort), Leistungsschutzrecht, Shitstorm/Candystorm, splodgilicious, Gottesteilchen, Gratismentalität, trutschig, lackadaisical, Bluthengst, Grützwurst und Spermaccino.
Ansonsten wollte ich in diesem Jahr über die wenigen wirklich spannenden Events schreiben, die ich so erlebt hatte: mein 25. Geburtstag im Irish Pixie in Würzburg, verschiedene Feiern mit meinen Arbeitskollegen, das durchwachsene Konzert von Xiu Xiu, gay.volution-Begegnungen im Zauberberg in Würzburg. Und nicht zu vergessen der Vier-Tages-Trip nach Löwen und Brügge.
Ich wollte angeben, wie gut es tut, wieder einen funktionsfähigen Rechner zu besitzen oder bloggen, dass ich mir im Laufe dieses Jahres drei (!) Digitalkameras gekauft habe, da ich nicht gut auf so etwas aufpassen kann.
Dass ich aus Neugier ein halbes Roasted-Chicken-Breast-Sub gegessen habe und trotzdem weiterhin stolzer Vegetarier bin. Dass ich Gin-a-Wilde (Gin und Schweppes Russian Wild Berry) mehr oder weniger erfunden habe, Spotify mir so viel brachte, ich ein Comeback auf Flickr hingelegt habe und ich endlich weiß, wie Pornokinos und PAYBACK funktionieren.
Oder über Musik. Wie „Newcomer“ wie Asaf Avidan/The Mojos/Wankelmut, Psy, Lana del Rey und Co., sowie Altbewährte wie Rihanna, Alicia Keys und der notorisch nervige Flo Rida die oberen Ränge der deutschen Singlecharts aufgemischt haben. Wie die in den USA supererfolgreiche Taylor Swift die Deutschen eher kalt lässt und die neue Flop-Frau Madonna längst die ganze Welt.
Dass ich die Alben von Kritikerlieblingen wie Grizzly Bear, Frank Ocean, Kendrick Lamar und Grimes oder Unterschätzten wie Xiu Xiu, Dr. Dog, Menomena oder Matthew Dear sehr mochte, wurde kaum erwähnt.
2012 war ein erfolgreiches Jahr für Sebastian Vettel, Joachim Gauck, Barack Obama, Jean Dujardin, Jürgen Klopp, Hannelore Kraft und, äh, Brigitte Nielsen. Weniger schön war dieses 2012 für Weltuntergangsbeschwörer, Röttgen und Wulff, Thomas Gottschalk, Heidi Klum, demokratisch gesinnte Ägypter und Syrier und Dominique Strauss-Kahn. Auch darüber hätte ich mal schreiben können.
Egal, 2013 bald.Mal sehen, ob ich endlich mit dem Studium fertig werde, wenn überhaupt. Ob ich endlich mal in den Genuss kommen werde, eine Beziehung zu führen. Ob ich wieder eine Wohnung in Würzburg finde, usw.
Jetzt muss ich mich erst einmal kümmern, irgendwie nach Würzburg zu kommen, um mit meinen Freunden Silvester bei D-Mozu feiern. Leider sitze gerade am Bahnhof in Lauda fest, denn zuvor hatte sich ein armer Kerl vor einen anderen Zug geworfen. 80 Minuten Verspätung bisher. Deutsche Bahn halt. Dabei wird meine Gin-Flasche ganz schön ungeduldig, die Pancakes halten sich nicht ewig und die Böller und Raketen erst!
Derweil: guten Rutsch, bis zum nächsten Jahr!