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500 Wörter – 09.10.2012

09/10/2012

Kellerquiz-No-Gud

 

Wenn du zum Lachen in den Keller gehen musst, tu das am besten im standard zum Kellerquiz.

 

 

Standard:  „traditionelle Studentenkneipe Würzburgs“ seit 1993.

Dort stattfindend alle zwei Wochen montags: Kellerquiz.

Kellerquiz:  Pub Quiz im Keller des standard.

 

Habe also endlich mal beim gestrigen 18. Kellerquiz mitgemacht, nachdem ich bereits langjährige Erfahrung mit dem halbjährig stattfindenden English Department Pub Quiz habe. Dort landete ich mit meinen jeweiligen Teams oft unter den ersten drei Plätzen, aber mehr als Platz 2 wurde leider nie erreicht.

 

Ein Tisch mit zwei Heten-Pärchen empfing mich um 20 Uhr: „Hi, Tea!“ – „Hey, Sray!“. Die anderen kannte ich nur vom Sehen. Viele unserer gemeinsamen Freunde wollten eher zu ihrem gleichzeitig stattfindenden English Stammtisch im Irish Pixie gehen. Also war ich das fünfte Single-Rad am Wagen – keineswegs schlimm.

 

 

Ein Mittvierziger und ein Mittzwanziger teilten sich ab 20:15 auf der winzigen Bühne ein Mikro. Der ältere Kerl kombinierte Mini-Pferdeschwanz mit Schiebermütze, Goatee-Bart, Wampe und Weste. Der Jüngere hingegen konnte mit seinem güldenen Paillettensakko und seiner ausdrucksstarken Theaterschauspieler-Mimik nicht davon ablenken, dass er schrecklich attraktiv ist.
Das ungleiche Duo moderierte durch den unterhaltsamen und witzigen Abend, der aus fünf Runden mit jeweils 15 Minuten Pause dazwischen bestand. Pro Runde ein Thema, nur die letzte Masterfragen-Runde fasst die vier vorigen Runden-Themen zusammen. Das Team mit den meisten Punkten in der Strichlisten-Tabelle gewinnt.

 

 

Die erste Runde war noch mittelleicht, obwohl das Thema „Hörfunk“ bereits recht obskur war. Volksempfänger, die Bedeutungen von MW/KW/LW/UKW und von „Funkregal“ (Multiple Choice-Frage) und mehr galt es herauszufinden.

 

Bereits die zweite Runde war happiger: Frägelchen zum Verkehrswesen. Aha. Meinen einzigen Ich-weiß-es-als-Einziger-im-Team-Moment hatte ich mit der Erkennung des größten Binnenhafen Europas: Duisburg. Gleichzeitig die Heimat von „Pailletten-Joe“.

 

Noch ausgefallener war die Waffenfragen-Runde. Nicht meine Welt. Die fünf weltweit größten Waffenexport-Länder in der richtigen Reihenfolge hinzuschreiben, war aber für alle ein Ding der Unmöglichkeit. Aber Team-Mitglied Mike konnte uns immerhin bei der richtigen Benennung vierer Bilder von sogenannten Stangenwaffen (z.B. Hellebarde) retten. Nachträglich bekamen wir einen Punkt aus der zweiten Runde gutgeschrieben, da einer bei der Zählung vergessen wurde. Somit führten wir – erstmals sichtbar – hauchdünn!

 

Nach einem eher maskulinen Thema und zwei Technikthemen musste wieder etwas Nerdig-Männliches herhalten: Comics in der vierten Runde! Es ging um Mangas, Isnogud, Lucky Luke, Dagobert Duck, Calvin & Hobbes, Frank Miller und Asterix. Und hier glänzte vor allem Sebo bei uns im Team.

 

Bei der Masterfragen-Runde hatten endgültig alle Teilnehmer zu knabbern. Wie heißt der bekannteste deutsche Hörspiel-Preis? In welcher Stadt ist der weltweit größte Flughafen? Was galt als das „Ruhrgebiet des Mittelalters“ und gleichzeitig als mittelalterliches Waffenzentrum Bayerns? Welche Comic-Reihe ist älter als Superman, von dem fälschlicherweise oft behauptet wird, jener sei der allererste Comic? WTF?

 

Dass wir immerhin „Atlanta“ als einzige Antwort wussten statt dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden“, „Nürnberg“ und „The Phantom“, war zu verschmerzen. Denn wir gewannen den ersten Platz!

 

Preis: Flasche Sekt und die 1-Euro-Stücke, die als Obolus am Anfang des Quiz von jedem Teilnehmer gefordert wurde.

Freude über den Sieg: hoch.

Wermutstropfen: ich musste am selben Abend wieder nüchtern heimfahren.

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500 Wörter – 13.07.2012

13/07/2012

Grillung

 

 

 

Gestern, am Donnerstag, dem 12.07.2012, fand das wunderbare „Frängish Woodstock“ in Retzbach statt: Grill-ung, Salat-ung, Lagerfeuer-ung, Fotografier-ung, Gitarrenspiel-ung, Zelt-ung.

 

 

Hintergrund: vor drei Wochen machten viele meiner Freunde/KommilitonInnen beim English Department Pub Quiz des Sommersemesters 2012 mit. Wir waren dabei so erfolgreich, dass wir Preise wie 30 Euro (2. Platz), bzw. 5×5 No-Name-Likörchen (3. Platz) erhielten, denn zwei Teams von uns wurden Zweitplatzierte (u.a. Jürgeeen, Dmi und Herr Leo) und Drittplatzierte (Bino, Partypille, Tümmi und ich). Sofort wurde der Plan ausgeheckt, das Geld und den Alkohol für eine schöne Grillfeier zu investieren. Auch Nicht-GewinnerInnen und –Mitmachende wurden eingeladen.

 

Um Viertel vor 8 komme ich im beschaulichen, schmalspurigen (lauter klaustrophobische Gassen, die Einbahnstraßen seit könnten, es aber nicht sind) und hoch gelegenen Retzbach an. Besser gesagt, darüber. Es regnet nicht!  Der place to be sind die Graslandschaften über der sogenannten Benediktushöhe von Retzbach, wo auch das Garten-Grundstück von Jürgeeeens Familie gelegen ist. Mit Papas Auto habe ich nicht nur Herrn Leo und Machti transportiert, sondern auch Essen, Plastik-Essutensilien und eine extra hierfür ershoppte XXL-Picknickdecke von Tchibo.

 

 

In der leicht gemähten Wildnis...

In der leicht gemähten Wildnis von Jürgeeen steht nicht nur der bislang inaktive („Wir wollten noch auf Euch warten!“) Standard-Grill, sondern auch drei unterschiedlich große Zelte, das mittlere gehört Bino und Partypille. Weitere Outdoor-Decken. Und Jogi/Jokeless/Jannis. Hunger! Zum Glück gibt es meine mitgebrachten Haribo-/Lachgummi-Mini-Tüten zum „Snacken“ (igittiges Wort!). Und nun kommen auch Jessy, Änna, Dmi und Tyler, The Creator, der mich noch ganz oft „Ramon“ nennen, es aber wie jámon (Spanisch für Schinken) aussprechen wird. Nur: kein Tümmi. 😦

 

Kohle-Erhitzungsprobleme werden nach einiger Zeit gelöst. Ich als einziger Vegetarier bekomme danach ein bemerkenswert großzügiges Stück vom Kuchen der kreisrunden Grill-Szenerie. Es lohnt sich: die Tofu-Würstchen kommen bei zwei weiteren Nicht-Vegetariern gut an, auch die Auberginenscheiben findet Jessy gut, trotz leider vergessener Ungewürztheit und Marinierung. Die Dichte an Vegetarier-Witzen seitens der VerzehrerInnen von Roastbeef, Steak, Putenschnitzel und der Würzigen Ziege von Mechti fällt diesmal auch dankbar gering aus.

 

Bekomme einen Anruf von Papa: Mama muss ich doch nicht von ihrer Arbeit abholen, da bereits selbstständig daheim angekommen. Ich darf trinken! Wie gerufen kommt auch die erste Likörchen-Runde. Sahne-Likör finden viele bäh, nehmen eher den Sauren Apfel oder den Pfläumle. Deckel auf Nase, Feigling-Flaschenhals zwischen den Zähnen, Kopf nach hinten. Gluck, gluck, geil!

 

 

Während der Abenddämmerung geht es an die Umsetzung des Lagerfeuers. Dies wurde trotz wiederholter Brennschwierigkeiten auch gemeistert, endlich endliche Wärme! Jürgeeen hält ein Holzbrett mit fixierter Gabel und Würstchen in das rot-orangene Spektakel. Lustig!

Rock Me Dmi-Deus!

Weiterhin wird an der geliehenen Klampfe gezupft, wobei sich neben Rock Me DmiDeus auch Jürgeeen (unerwartet) super schlägt. Meine mitgebrachten Lagerfeuer-affinen Liedtexte interessieren niemanden, werden eher als Brenn-Material benutzt. Und viel zu kurz gespielt: „Wish You Were Here“!

Experimentierlust Feuer

Also beschäftige ich mich mit mir selbst. Krass, wie faszinierend immer wieder Feuerfotos werden, wenn mit der Langzeitbelichtung und dem absichtlichen Verwackeln experimentiert wird.

 

 

Likörchen

Um 3 Uhr gehe ich alleine zum geparkten Auto. Rechtzeitig, denn es fängt plötzlich an zu regnen. Und wird erst einmal nicht mehr aufhören. Betrunkenheitsskala: 3 von 10 (schwach!).

 

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500 Wörter – 27.06.2012

27/06/2012

Pub Quizology

 

 

English Department Pub Quiz! Sommersemester 2012! Gestern Abend, Dienstag, 26.06.2012.

1.       Gruppen spielen bei Quiz-Fragen unterschiedlichster Themen gegeneinander. Jeder Mitmachende zahlt ein Euro.

Meistens spielen Freunde zusammen. Da viele aus meinem Freundeskreis gestern anwesend waren, musste mehrmals gesplittet werden. Denn:

2.       Ein Team sollte aus mindestens drei und höchstens fünf Teilnehmern bestehen. Das Team mit den meisten Punkten/richtigen Antworten gewinnt.

Aus meinem engen Freundeskreis waren in meinem Team Partypille, Bino und Tümmi. Am anderen konkurrierenden Teamtisch saßen Herr Leo und Jürgeeen.

3.       Jedes Team sucht sich vorher einen knackigen und möglichst lustigen Team-Namen aus, erhält dann einen Zettel.

Im befreundeten Konkurrenzteam war der Name „Wayne Rooney’s Hairdressers“. Wir hingegen benannten uns nach einem von Bino kurz vorher gedroppten Zitat:

„Oh Mann! In Scheiß-Québec sprechen die doch gar kein Englisch!“

4.       Hierbei kommt nicht nur Allgemeinwissen zum Einsatz (Runde 1 und Runde 5)…

Die Fragen zu general knowledge reichten von supereinfach (Für was steht das „F“ in John F. Kennedy: Fitzgerald) über mittelschwer (Steigbügel ist der kleinste menschliche Knochen) bis hin zu dieser Frage: welches ist William Shakespeares kürzestes Drama? Antwort: Comedy of Manners, was kaum jemand wusste.

Runde 3 ist die sogenannte picture round, bei der früher u.a. aus Kinderbildern die internationalen Stars identifiziert oder anhand der Formen von Schattenbildern gewisse Markenlogos erkannt werden sollten.

Dieses Mal ging es um das Erraten von Großstädten über Schattenmotive von deren Skylines.

 

5.       …sondern auch Landeskunde-Wissen zu einem bestimmten englischsprachigen Land.

Runde zwei befasste sich mit mehr oder weniger kniffligen Fragen zu Kanada. Schwierige Frage und nicht gewusste Multiple-Choice-Antwort: Das kanadische Alert ist die nördlichste Siedlung auf Festland.

Extra für dieses Semester wurde statt einer zweiten Landeskunde-Partie eine Euro-2012-Fragerunde eingeschoben. Alle 16 Nationalmannschaften kamen als Antwort exakt vor, sodass man da bei Nichtwissen nach dem Ausschlussprinzip vorgehen konnte. Beispiel: in den Niederlanden leben die in Europa durchschnittlich größten Menschen.

6.       Ein Moderator liest laut die Frage durch, das Team schreibt die Antwort, die es weiß, auf den Zettel.

7.       Am Ende einer Fragerunde wird zur gegenseitigen und fairen Korrektur der Zettel des eigenen Teams mit jenem eines anderen Teams getauscht.

8.       Danach werden die korrigierten Zettel wieder zurückgegeben. Die Team-Namen jedes Teams werden vorgelesen und eine Person des jeweiligen Teams antwortet mit der errungenen Punktzahl.

9.       Nach den fünf Runden werden die Punkte jedes Teams addiert und daraus ergeben sich auch die ersten drei Plätze, die Geld oder Alkohol erhalten. Der erste Platz erhält einen Großteil des Teilnahmegeld-Potts, der zweite eine kleinere Summe. Alkohol bekommt das drittplatzierte Team und das Teilnahmegeld (1 Euro pro Teammitglied) wird der letztplatzierten Gruppe erstattet. Süßigkeiten gibt es zudem für den kreativsten Team-Namen.

Und, Überraschung, ausgerechnet das Leo-Jürgeeen-Team und unser Team landeten punktgleich auf dem zweiten Platz! Showdown! Stichfrage: Wie viel Mal passt Wales in Texas hinein? Deren Antwort war näher dran, sodass die anderen 30 Euro gewannen und wir Klopfer-Likör. Den ersten Platz machten unbekannte Gesichter mit einem doofen Teamnamen und, ach ja, Milka-Schokolade gewann jenes Team namens „Your Team Name is not available in this country“.

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500 Wörter – 16.02.2012

16/02/2012

BiLeS

 

Öfter mal etwas Spontanes unternehmen: mit Bino und Herrn Leo. Zum Beispiel.

Gestern am 15.02.2012 besuchten mich überraschenderweise die zwei Knuddelempfänglichen während meiner Arbeitszeit des Nebenjobs am Mittag. Eine Mischung aus Euphorie und Müdigkeit umgab die beiden, denn ganz wenige Stunden vorher haben sie für EWS (Erziehungswissenschaftliches Studium, ein großer Aspekt des Lehramtsstudiums) die schriftliche und vierstündige Psychologie-Prüfung abgelegt, die Wochen und Monate zum Lernen beanspruchte.

Sie schlugen vor, dass wir am selben Abend noch etwas unternehmen könnten. Zwar wussten sie nicht genau, was wir mit dem Abend konkret anfangen sollten, aber ich war für jede Schandtat bereit.

Nachdem ich meinen Rucksack bei Bino gelassen hatte, liefen wir zum Kult, die eine von zwei Hipsterkneipen in Würzburg. Dort wurde kurz zuvor eine Team-Besprechung abgehalten, der nicht nur Herr Leo und drei Arbeitskollegen von ihm beisaßen, sondern ausnahmsweise sogar mal der Chef höchstpersönlich. Dieser blieb jedoch nur 20 Minuten nach unserem Auftauchen, danach wurde unser Tisch zur nichtstudentenfreien Zone. Machti ist gleichzeitig einer der drei Arbeitskollegen und ein naher Kommilitone von uns. Die anderen zwei waren die bereits bekannte und coole Nina und ein fröhlicher, aber etwas seltsamer Geselle, den ich vorher nie gesehen hatte.

Aber länger als eine Stunde blieben wir nicht im Laden, obwohl sich Herrn Leos Ovomaltine mit Milchschaum und Koala-Keks und mein dunkles Hefeweizen sehen lassen konnte. Wir besuchten Dmi, der eine große und coole Wohnung in der Würzburger City hat und der in meinem erfolgreichen Pub-Quiz-Team (3.Platz) vor zwei oder drei Wochen war. Zuvor kauften Machti und Herr Leo einen Döner, den sie sich geteilt hatten, während wir anderen im Döner-Laden Wegbier besorgten.

Schön warm war Dmis Wohnung. Es gab zwar nicht genug Stühle, dafür aber genug Gläser zum Trinken einer bekannten Spirituose, die wir damals beim Pub Quiz gewonnen hatten. Wir beschlossen, die Flasche leerzumachen, auch wenn wir einst vorhatten, diese mit den anderen zwei Team-Mitgliedern zu teilen. Dafür wird die Flasche nachgekauft. Also tranken wir den Likör zusammen mit Limette und Cola. Bis auf Herr Leo, der trank nur Wasser.

Machti zupfte auf Dmis Akustikgitarre, was ganz gut klang, dafür dass er kein so professioneller Spieler ist wie Dmi. Wenig später haben wir dann die Musik eines entfernten Bekannten ausgelacht, die dieser auf Bandcamp hochgestellt hatte. Daraufhin wurden Machti und ich kreativ und dichteten uns spontan einen Songtext in ähnlich Grönemeyerscher und extrem metaphorischer Sprache zusammen. Das Verarsche-Lied hieß „Die Zerstörung des Seins“ und ging so:

Tischbein deck dich

Natur erweckt mich

Was pur ist, vergeht

Alles, was noch bleibt,

Kann so nicht weitergehen,

Marleen.

 

Sie versiegt den Wahn

Mit einem Sinn

Sie gießt mein Herz

In Blei und Zinn.

 

Und ich will ihr nicht vergeben,

Zerstörung des Seins,

Will für immer weiterleben:

Was meins ist, bleibt nicht deins.

 

Oh, Marleen.

Du musst steil gehen,

Die Welt sehen und verstehen,

Wo dein Herz fließt

In dieser Zeit.

 

Die Weichen sind gestellt,

Wie der Mond sich hier wellt:

Im Lichte der Prosodie

Zernichtet von Sodomie.

Diese Persiflage ist doch geil, oder? Betrunkenheitsskala: 2 von 10.

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500 Wörter – 27.01.2012

27/01/2012

Hochmutanten beim Pub Quiz

Die fünfte Todsünde für diese Woche ist Hochmut, bzw. Stolz. Und das tugendhafte Gegenstück verkörpert die Demut.

Hochmut in Maßen ist nicht schlecht, denn Stolz ist ja die Light-Version davon und in der modernen Zeit durchaus positiv konnotiert. Aber zu viel Gier nach Lob und Anerkennung und die dauernde Angeberei mit seinen Leistungen und Fähigkeiten: No-Go!

Man kann es aber auch übertreiben mit dem Ball flachhalten. Da ich Arroganz und Selbstverliebtheit hasse, staple ich manchmal zwanghaft viel zu tief, sabotiere mich selbst, unterschätze mich. Vielleicht bin ich doch nicht so tief mitteleuropäisch geprägt in Sachen Verhalten und kulturellem Horizont. Man sagt ja gerne, dass vor allem Ost-, Süd und Südostasiaten verdammt demütig sind: z.B. die typisch japanische Verbeugung bei der Begrüßung und verhaltensmäßige Zurückhaltung sprechen für sich. Vor allem meinem Vater war es bei der Erziehung immer wichtig, dem Gegenüber so höflich und respektvoll entgegenzutreten, vor allem, wenn die andere Person (viel) älter als man selbst ist. Seine Zurechtweisungen haben mich als Kind oft genervt.

Vielleicht hätte ich mehr erreicht, wenn ich mir nicht immer in meinem Leben Gedanken gemacht hätte, was die anderen von mir denken. Zu viel Demut und Introspektion ist unsexy, glaube ich. Man sagt ja immer, Hochmut kommt vor dem Fall, aber ich bin lieber im Voraus auf die Knie gefallen, als dass ich hochmütig wurde.

Es lohnt sich aber auch, stolz zu sein. Wie gestern. Bei uns in der Uni war English Pub Quiz. Ich war seit zwei Semestern nicht mehr dabei. Letztes Mal belegte mein Team „Museum of Modern Farts“ Platz 2, was von ca. 20 Gruppen (zw. 3-5 Personen) immens erfolgreich war. Und dieses Mal ärgerte ich mich erst ein kleines Bisschen, dass meine Freunde Jürgeeeen, Herr Leo, Machti und Mechti (hihi!) mich in das andere Team abschoben. Dort waren Leute, die ich nur ganz leicht kannte, einerseits ein Pärchen, Kommilitonen von Leo. Und Jürgeeeen als Englische-Sprachwissenschafts-Tutor brachte noch einen gewissen Dino mit, den ich zuvor nie gesehen hatte. Aber da ich gerne neue Leute kennenlerne, die sich charakterlich einem genauso öffnen wie man selbst, war es kein Problem, mit Dino und dem Russisch-Lehramt-Pärchen warm zu werden.

Jürgeeeens Team sollte die Abschiebung meinerseits noch bereuen, denn in der ersten von fünf Runden („General Knowledge #1“) holte meine Gruppe die meisten Punkte von allen Teams. Gewusste Antworten: „Straße von Hormuz“, „The Descendants“ und mehr. Leider schwächelten wir in den folgenden zwei Fragerunden (eine davon: Questions about Australia and New Zealand), vor allem bei dem Erraten von Kinderbildern von Celebrities. Aber Barack Obama als Teenager für Laurence Fishburne zu halten, ist auch eine kongeniale Leistung von uns! Wir holten aber wieder nach der vierten Runde („The Year 2011 in Review“) auf. Ließen aber bei „General Knowledge #2“ wieder Federn, als wir nicht wussten, wie die chinesische Währung heißt (Yuan), dass sich Polen, Dänemark und die Niederlande in der diesjährigen EM-Vorrunden-Gruppe neben Deutschland  befinden und dass vier US-Präsidenten ermordet wurden.

Dennoch reichte unsere Punktzahl ganz knapp für Platz 3, somit gewannen wir eine Flasche Bacardi-Rum. Yeah!