Posts Tagged ‘lady gaga’

h1

500 Wörter – 13.02.2012

13/02/2012

Bon Ictoire

 

 

Die Grammys 2012 auf ProSieben – Das Protokoll

 

Anfangszeit: 02:01

 

1)      Bruce Springsteen eröffnet die Show und spielt einen launigen Uptempo-Rock-Song mit Streichern und der E Street Band.

 

2)      LL Cool J, Moderator der Preisverleihung, wird seinen Job akzeptabel, aber pietätlos machen. Denn unvermeidlich ist die Huldigung von Whitney Houston, die erst gestern verstarb. Das tut er in Form eines arg kurzen Gebets, tatsächlich verneigt sich das gesamte Publikum vor ihm/ihr.

 

3)      Nach dem schnell abgefertigten Whitney-Programmpunkt findet LL Adele toll und erzählt eine Grammy-Anekdote über sie und Aretha Franklin vor drei Jahren. Sie wird im Saal als glamouröse Erscheinung gezeigt, allerdings Kaugummi kauend. Die immerzu angespannte Lady Gaga, selten in Erscheinung tretend, sieht derweil im Trauergewand halb so schräg aus wie sonst. Sie wird leer ausgehen.

 

4)      Bruno Mars sieht mit seinem Goldsakko sexy aus, ist live erstaunlich und biegsam, wird jedoch trotz sechs Nominierungen ebenfalls leer ausgehen.

 

5)      „Saturday Kind of Love“ ist eine der schönsten Songs von Etta James. Da die vor fast einem Monat verstorbene Ausnahmesängerin neben Whitney ebenso posthum gewürdigt werden durfte, taten Alicia Keys und Bonnie Raitt dies für sie.

 

6)      Warum die in jeglicher Hinsicht grässliche Ex-Blondine Chris Brown für drei Grammys nominiert ist, ist unverständlich. Sein Hampelmann-Auftritt: pfui! Gewinnt später leider.

 

7)      Früher fand ich Kelly Clarkson wegen „Since U Been Gone” und „Because of You” heimlich gut. Aber ihre neueren Lieder und dieser Auftritt mit dem prolligen Country-Sänger gehen gar nicht.

 

8)      Coldplay und Rihanna sind katastrophal. RiRis Solo-Auftritt gerät mit 90er-Retro-Styling, komischen visuellen Effekten, eigenartigen Tanzaktionen und dem dünnen Live-Sound zum Desaster. Der anschließende gemeinsame Auftritt mit Chris Martin ist reduziert, aber schnarchig. Dessen Stimme bei „Paradise“ mit Band schließlich klingt angeschlagen, er jault in den Strophen erbärmlich.

 

9)      Rihannas Busenfreundin (!) Katy Perry versucht vergeblich, Lady Gaga nachzuahmen. Gestern Schneewittchen-Sexbombe, heute farblose Buntheit.

 

10)   Es wird immer schlimmer. Der charmefreie Ryan Seacrest präsentiert die einst superben, leider wiedervereinigten Beach Boys. Aber zunächst covern Maroon 5 wie hingerotzt einen BB-Song. Dann verhunzen die noch dümmeren Pseudo-Indie-Popper Foster the People „Wouldn’t It Be Nice“. Wenn die ergrauten Brian Wilson und Co. „Good Vibrations“ wiederaufleben, sieht das sehr unangenehm aus.

 

11)   Charmant und witzig sind einzig die Country-Newcomer The Civil Wars (zwei Grammys), die Taylor Swift (auch zwei) ankündigen, aber Countrymusik werde ich nie mögen…

 

 

08:13

 

Oh, jetzt bin ich glatt eingeschlafen!

Die Grammy-Verleihung begann akzeptabel, wurde aber immer schlechter. Spontaneität (durch die Todesumstände Whitney Houstons) und die Grammys wollen einfach nicht zusammenpassen. Doch Jennifer Hudson soll „I Will Always Love You“ grandios gesungen haben, Adele ihr „Rolling in the Deep“ ebenso und auf insgesamt sechs Grammy-Auszeichungen gekommen sein, die Foo Fighters auf fünf.

 

Kanye West wurde viermal ausgezeichnet, zweimal für „All of the Lights“, einmal fürs Fantasy-Album, einmal mit Jay-Z. Der eklige Skrillex gewann leider dreimal, Bon Iver glücklicherweise zwei von vier nominierten Preisen. Cee-Lo Green siegte zweimal, Corinne Bailey Rae, Betty White und Arcade Fire einmal. Leer gingen Beyoncé, Radiohead, Nicki Minaj (immerhin mit Performance) und TV on the Radio aus.

 

h1

500 Wörter – 06.01.2012

06/01/2012

guckst du: "hässlicher typ mit models im arm"

Reife geile Damen! Interessante Suchbegriffe 2011, die zu meinem Blog geführt haben. Teil 2.

 

 

svein berge

röyksopp

(Mitglied von Röyksopp; 5x/2x)

 

 

mitläufer (5x)

 

 

sufjan stevens

sufjan stevens the age of adz cover

sufjan stevens wife

(5x/2x/1x)

 

 

retro arztbesuch paar

retro zimmer

(Retro-Arztbesuch??? 5x/1x)

 

 

owen clarke hot chip

hot chip

(Owen Clarke ist der schmollmundige Keyboarder/Gitarrist/Bassist von Hot Chip; 5x/3x)

 

 

solokünstlerinnen

künstlerinnen

solo künstler 2010/ 2011

indie solokünstlerinnen

(4x/2x/1x/1x)

 

 

hipster

hipster frisurh

hipster space

hipster bier

kill all hipster berlin

hipster haare

shoegazing hipster

lederjacke hipster

(Immer diese Frauenslip-Lobbyisten; 4x/3x/2x/2x/2x/1x/1x/1x)

 

 

behaarte oberkörper

männer behaarte

mann oberkörper

männlicher oberkörper

behaarte muskulösen sänger

(Siehe auch: Mike Posner; 4x/1x/1x/1x)

 

 

joan wasser

„joan as police woman“ to survive

jeff buckley freundin

joan as police woman

the magic joan as police meaning woman

jeff buckle and joan wasser

(Joan Wasser alias Joan As Police Woman war die Freundin des verstorbenen Singer/Songwriters Jeff Buckley, ihr zweites Album heißt To Survive und „The Magic“ ist ein Song von ihr; 4x/3x/3x/2x/1x)

 

 

adam green

adam green naked

(Zu sehen auf seinem Foto-Blog; 4x/1x)

 

 

jamie lidell feist

jamie lidell

feist metals

jamie lidell

(Fuck yeah, Jamie Lidell und Feist; 4x/2x/2x/2x)

 

 

senseo hat samples von wu-tang (Ach, ich dachte schon an die Nespresso-Werbung; 4x)

 

 

glee mäppchen (4x)

 

 

pärchen

pärchen an haltestelle

(4x/2x)

 

 

erykah badu (4x)

 

 

nerd speaker

nerd frisur

child nerd

fashion nerds

hipster nerds

(3x/2x/2x/1x/1x)

 

 

jamie woon shoulda übersetzung

jamie woon musikexpress

britischer soul newcomer spoon

elektron soul jimmy woon

jamie woon shoulda songtext deutsch übersetzt

hottest tracks 2011 jamie woon james blake

(Der britische Soul-Sänger heißt Jamie Woon und nicht anders, einer seiner hottest Tracks war „Shoulda“; 3x/1x/1x/1x/1x/1x)

 

 

hässlicher typ mit models im arm (3x)

 

 

nelly furtado say it right

nelly furtado night is young

nelly furtado schrift

(3x/2x/2x)

 

 

reife damen alt undgeil (O RLY? 3x)

 

 

planetromeo fußtapse

www.gayromeo.com/hands-of-magic

planetromeo glanzshorts

kontakt nur über gayromeo möglich dann plötzlich profil gelöscht

planetromeo spanien

gayromeo smileys

planetromeo radio

gayromeo planetromeo

seriös planetromeo

gayromeo.ch

second life gayromeo

gayromeo app

gayromeo theking

fist me hardplanetromeo

(Gayromeo + Planetromeo sind identisch; 3x/2x/2x/1x/1x/1x/1x/1x/1x/1x/1x/1x/1x/1x/1x)

 

 

david guetta

david guetta glasses

david guetta sunshine

gettin over you cover

david guetta little bad girl

david guetta robots

(3x/2x/2x/1x/1x/1x)

 

 

typologie soziologie (3x)

 

 

andreya triana (Indietronic-Soul-Sängerin; 3x)

 

 

lmfao roboter

roboter aus lmfao

roboter lmfao

(3x/2x/1x)

 

 

marteria model

marteria

marteria arnim teutoburg weiß

marteria melodien geklaut

marteria hat abitur

wayfarer marteria

kate moskau sängerin marteria wer singt mit

(Bei „Kate Moskau“ des D-Rappers Marteria singt Miss Platnum mit; 3x/2x/1x/1x/1x/1x)

 

 

lady gaga schaufenster design

„auf den index“ gaga judas

government hooker merchandise

lady gaga schei0e

lady gaga sister

lady gaga vma nicht verdient

lady gaga von einer enttäuschten liebe

(“Judas”, “Scheiße” und “Government Hooker” sind Songs von Lady Gaga; 3x/2x/1x/1x/1x/1x/1x)

 

 

ana matronic

ana lynch scissor sisters

(Mitglied von Scissor Sisters; 3x/1x)

 

 

the drums (3x)

 

 

cold war kids we used to vacation übersetzung

cold war kids „louder than ever“ „geht es um“

(„We Used to Vacation“ und „Louder Than Ever“ sind Songs von Cold War Kids; 2x/1x)

 

 

falsch (2x)

 

 

aura dione hot

(2x)

 

 

salem shirt band

(2x)

 

h1

500 Wörter – 03.01.2012

03/01/2012

Apocalypse from now on!

Apocalypse from now on! 2011 war für KulturpessimistInnen und Pop-NostalgikerInnen sicherlich ein Fest, da sie endlich Grund zum Stänkern hatten. Früher gab es die Beatles, die Stones und Pink Floyd. Und heute kopiere jede neue Band die Rock-/Popmusik-Pioniere.

Scheinbar nichts Neues/Aufregendes mehr, alles besser damals, überall lauere die sogenannte Retromania, mit welcher der schlaue Musikautor Simon Reynolds mit seinem gleichnamigen Buch den Nagel auf den Kopf traf. Erklärt auch zum Teil den momentanen Siegeszug der 60s-Soul-/90s-Pop-Dame Adele. Aber, ganz ehrlich: ihr Album 21 hat mich nach der Vorfreude dank ein paar Füll-Songs (z.B. „One and Only“) dann doch etwas ernüchtert zurückgelassen. Dennoch war das Album noch sehr akzeptabel.

 

Doch was sind meine größten persönlichen Album-Enttäuschungen 2011?

10 Joan as Police Woman: The Deep Field

[fängt gut an, hört schnarchig auf]

09 Lykke Li: Wounded Rhymes

[siehe Platz 10]

08 David Lynch: Crazy Clown Time

[zu langatmig das Album, zu ähnlich die Songs]

07 Florence + The Machine: Ceremonials

[siehe Platz 07]

06 The Rapture: In the Grace of Our Love

[der einstige Sturm+Drang+Groove nur bei “How Deep Is Your Love” zu finden]

05 Hercules and Love Affair: Blue Songs

[das Fehlen emotionaler Bindung macht mich auch blue]

04 Raphael Saadiq: Stone Rollin‘

[tolle Stimme, harmlose retromanische Sounds]

03 Lady Gaga: Born This Way (Special Edition)

[zu langes, anti-stringentes Album mit dem Totalausfall „Heavy Metal Lover“]

02 Elbow: build a rocket boys!

[insgesamt solide/gut, jedoch zu spannungsarm und gemächlich]

01 Björk: Biophilia

[iPad-App-Bohei statt fesselnder Musik: wo war das Hauptprodukt?]

 

Enttäuschend, nicht mies. Nun die 10 wirklich schlechtesten Platten 2011, die ich mir zu Ende anhören musste und welche an ähnlichen Symptomen wie Monotonie, Überlänge oder unnötiges Rauschen statt Melodien litten. Lou Reeds und Metallicas Lulu ist z.B. nicht dabei, denn daran hatte ich mich nicht herangetraut.

10 Tyler, the Creator: Goblin 

09 Drake: Take Care

08 Apparat: The Devil’s Walk

07 Dear Reader: Idealistic Animals

06 Tori Amos: Night of Hunters

05 Patrick Wolf: Lupercalia

04 Is Tropical: Native To

03 Bachelorette: Bachelorette

02 The War on Drugs: Slave Ambient

01 WU LYF: Go Tell Fire to the Mountain

 

Tatsächlich: rückblickend gab es 2011 durchaus viele tolle, gediegene Alben (siehe gestrigen Post). Wirklich Frische, Wagnis und Meilensteine hatte das Musikjahr  jedoch nicht. Ebenso hatte ich erwartet, dass bei einem Jahr mit „1“ am Ende wieder ein Jahr der Revolution ausgerufen wird, nicht nur außenpolitisch gesehen: Nirvanas Nevermind und The Strokes‘ Is This It erschienen 1991, bzw. 2001, und wälzten jeweils die ganze Rockmusik und Musiklandschaft um.

Doch DAS bahnbrechende Rock-Album von 2011 gab es nicht, nicht mal Wasting Light der Foo Fighters, immerhin mit Ex-Nirvana-Mitglied Dave Grohl. PJ Harveys Let England Shake war für die meisten MusikkritikerInnen das Album des Jahres, Adeles 21 wurde das erfolgreichste und konsenstauglichste. Beide Britinnen dominierten das Musikjahr, leisteten de facto trotzdem nichts überaus Markerschütterndes/Zukunftsweisendes.

 

Von Rock kann man bei ihnen schon gar nicht sprechen. Ist Rock tot? Vorerst anscheinend schon. Those were the days, und andere/mehrere (Mini-)Genres werden erst einmal vorübergehend die Führung übernehmen.

h1

500 Wörter – 30.08.2011

30/08/2011

Lovely Beyoncé "on Top"

Trotz Lernstress habe ich gestern zwei Stunden auf VIVA geopfert, um irgendwie mitreden zu können bei den eher nicht so spannenden MTV Video Music Awards 2011.

Eigentlich ist diese Preisverleihung eine wirklich niederträchtige Veranstaltung des einst so hoffnungsvollen und frischen US-Fernsehsenders MTV. Bei diesem schwand aber seit Ende der 90er-Jahre die Musik über die weniger gewordenen laufenden Musikvideos dahin, schließlich starb der Sender –zumindest in deutschsprachigen Ländern –selber aus. Man versucht dennoch jedes Jahr bei den VMAs den schönen Schein zu bewahren, es ginge um Musik und um deren bewegte und bewegende Bebilderung.

Gut, in den letzten Jahren hat man genug über MTV geschimpft. Davon wird der Sender zumindest in den USA auch nicht besser. In erster Linie geht es um die Ankurbelung des Musikgeschäfts durch Aufmerksamkeit, welche man wiederum über Entertainment erlangt. Und die Unterhaltung statt wahrhaftiges Musik-Interesse, egal mit welchen Mitteln, hat in den letzten Jahren den musikalischen Gedanken ausschließlich überschattet.

Das bisschen Mühe wird darauf gelegt, möglichst anheizende Bühnenshows zu kreieren. Daran ist nichts Schlimmes zu sagen. Jedoch steht insgesamt selten die „Video Music“ im Vordergrund, auch wenn diese bei der Vorstellung der Nominierten immer kurz erfahren werden kann. Nicht mal mehr einen traditionellen Host haben sich die Verantwortlichen leisten wollen!

Manchmal müssen Skandale – meist kalkuliert statt zufällig – für diese Geschäftsträchtigkeit herhalten, das war schon seit Beginn der VMAs so. Die größten Skandalnudeln waren u.a.: Michael Jackson, Kanye West, Courtney Love, Lil Kim, Eminem, Madonna und am allermeisten Britney Spears. Diese bekam von der nicht weniger aufsehenerregenden Lady Gaga den Preis für ihr Lebenswerk. Natüüüüürlich nicht wegen der zahlreichen Eklats wie dem Pseudo-Striptease, der lebenden Auftritts-Boa, dem Madonna-Kuss und der verdrogten und verwirrten Live-Leistung 2007 („Gimme More“). Sondern wohl wegen ihrer jahrelangen popkulturellen und musikalischen Verdienste. Dennoch: obwohl wir es nicht gerne zugeben, können wir von solchen Skandalen und Skandälchen nicht genug bekommen.

Diese waren aber dieses Jahr im großen Stile praktisch nicht vorhanden: Ex-Fleischkleid-Trägerin Lady Gaga als Jo Calderone, d.h. als Mann – oder Eminem-Double – verkleidet, präsentierte sich eher enttäuschend, wenn sie am Anfang nicht vom Klavier gefallen wäre. Die leidigen hohen Erwartungen! Trotzdem zwei Preise für „Born…“. Weil Gaga „nicht anwesend war“, mussten die Best-HipHop-Frau Nicki Minaj und die dreimal ausgezeichnete Katy Perry (u.a. Video of the Year) den Part der verrückt gekleideten Frau 2011 spielen. Gähn.

Tyler, the Creator sorgte für das bisschen Bad-Boy-Attitüde, die Kanye West (mit Jay-Z on stage, durchschnittlich) heuer mal nicht bedient hat. Außer den vielen verpiepsten Schimpfworten und vielen Odd-Future-Gang-Kollegen um ihn herum blieb er – Best Newcomer – chaotisch, aber harmlos.

Nein, liebe Medien, die Schwangerschafts-Verkündung der leer ausgegangenen Beyoncé war charmant, aber kein „Aufreger des Abends“. Trotzdem war ihr aufheiternder Auftritt neben der reduzierten Performance der vier Preise abgestaubten Adele (aber nur Technik-Preise) eines DER Highlights. Was man von jener der zu Unrecht gehypeten Jessie J nicht sagen kann.

Immerhin war die bloß nominierte talentierte Newcomerin Kreayshawn kurz im Bild: coole Frau! Das war Amy Winehouse auch, doch sie hätte eine ehren- und stilvollere Würdigung verdient. R.I.P..

h1

500 Wörter – 10.06.2011

10/06/2011

500 Wörter

Es geht heute um meine Guilty Pleasures, d.h. peinliche Lieblingslieder. Volume 1.

Nelly Furtado – Try
Nellys zweite Single aus ihrem zweiten Album Folklore (2004) ist das, mit dem sich die Kanadierin musikalisch öffnen, ihren portugiesischen Wurzeln bewusst werden wollte. Es war die Zeit, in der sie immer berühmter wurde, aber noch nicht bis zu ihrem kommerziellen Durchbruch vorgedrungen ist durch R’n’B-Mädchenwerdung mit dem Nachfolgealbum Loose (2006) und den sehr erfolgreichen Timbaland-Singles „Maneater“, „Promiscuous“ oder das grässliche „All Good Things“. Ein Pakt mit dem Teufel, durch den sie schlagartig an Glaubwürdigkeit verlor und drei Jahre später mit einem blutleeren spanischsprachigen vierten Album so richtig scheiterte. Doch 2004 war sie noch eine charmante hippieske Pop-Frau, nur nicht mehr so vollends quirlig und jugendlich wie zu jenen Zeiten, als sie ihre ersten Schritte ins Musikgeschäft ging. Die ungewöhnliche Ballade „Try“ war Ausdruck der musikalischen Emanzipation und menschlichen Reifung. Hier wurden jegliche musikalische verstopfende Gimmicks vermieden, um es akustisch es so aussehen zu lassen, als würde Furtado direkt vor einem stehen und ihr Herz ausschütten. Eine wunderschöne anmutige Melodie, berührenden Lebens-Durchhalte-Lyrics und durch den kompositorischen Spannungsbogen wurde eine herzzerreißendes Folkpoprock-Stück inszeniert.

The Eagles – Hotel California
Zurzeit ist der berühmteste Song aus 1977 der amerikanischen Country-Hard-Rocker in den Blogosphäre besonders dadurch bekannt, dass er als Sample von „American Wedding“ des Alternative-R’n’B-Sängers Frank Ocean zu hören ist. Als Kind wurde das 70s-Lied „Hotel California“ über das Kassettendeck-Autoradio meines Vaters rauf- und runtergenudelt. Bis zum Unerträglichen. Meine Güte, dachte ich mir damals, warum muss man über eine verdammte Absteige in Kalifornien Werbung machen? Mit Jahren Pause verstand ich später, dass es in den Lyrics um ein fiktives Hotel ging, in dem Dekadenz und Verfall nah beieinander lagen. Die Melancholie, die von der Melodie und der analogen Atmosphäre ausgeht, lässt das Stück weniger platt wirken als so manch anderer Classic-Rock-Song der Marke Deep Purple. Und nicht zu überhören ist natürlich das minutenlange Gitarrensolo.

Kelly Clarkson – Because of You
Im Gegensatz zu Nelly Furtado hat Kelly Clarkson bisher keine einzige schlechte Single veröffentlicht. Der Poprock des ersten American Idols funktioniert komischerweise immer, ohne dass es peinlich wird Mysteriös zwar, doch deshalb kommt die Einfachheit und gleichzeitige Eingängigkeit von Stücken wie „Since You’ve Been Gone“ selbst bei waschechten Pitchfork-Indie-Rockern so gut an, deshalb klingt Lady Gagas „The Edge of Glory“ so sehr nach dem musikalischen Vorbild „My Life Would Suck Without You“. Derjenige Song, der mich jedoch am meisten berührt hat, dazugehöriges Musikvideo mitschuldig, ist „Because of You“. Im Lied kämpft die Ich-Person um die Rettung einer Beziehung, im Musikvideo wird dies dadurch erweitert, dass man es zudem besser machen kann als seine eigenen Eltern, die sich Jahre zuvor bekriegt hatten und dann auseinander gingen. Nicht nur dem Partner immer Respekt entgegenbringen in schweren Zeiten oder sich gegenseitig helfen, auch hilft es, sich nicht vor dem Kind zu streiten, das als passiver Tatzeuge hochsensibilisiert ist, wenn es oft Streitigkeiten in der Familie gibt. Dass Clarkson im Video Tränen vergießt, ob echt empfunden oder nicht, sei mal dahingestellt, berührt mich zudem immer wieder.

h1

500 Wörter – 06.06.2011

06/06/2011

blake marvin gaye james

SchmAdrian, ich wünsche dir nochmal virtuell alles Gute zum Geburtstag! Über deine B’day-Reinfeier-Feier werde ich morgen ausführlicher berichten, doch heute geht es erst einmal um die Lieblingssongs der 22. Woche (30.05. – 05.06.2011). Die zehn Songs, die ich letzte Woche am liebsten / meisten gehört habe:

01 (NEU) My Morning Jacket – The Day Is Coming
02 (01) My Morning Jacket – Victory Dance
03 (02) Wild Beasts – Bed of Nails
04 (05) My Morning Jacket – Circuital
05 (NEU) Tom Vek – Hold Your Hand
06 (25) Lady Gaga – Bad Kids
07 (WE) tUnE-yArDs – My Country
08 (04) Frank Ocean – American Wedding
09 (NEU) Tom Vek – Aroused
10 (NEU) James Blake – What Was It You Said About Luck

My Morning Jacket entwickelt sich für mich immer mehr zu einer Band, deren Musik ich wirklich richtig genieße. Neben den vorletzten Woche eingestiegenen Songs, das psychedelisch-poppige und teilweise sehr düstere „Victory Dance“ und das sonniger klingende „Circuital“ vom gleichnamigen Album (2011) begeistert mich zutiefst „The Day Is Coming“. Melancholie, die dich von hinten umarmt, während du dem abenddämmernden Himmel von einer Klippe aus zusiehst. Wie diese immer finsterer wird und deine Sehnsucht immer größer.

Tom Vek ist wieder zurück. Endlich! Sechs (!) Jahre nach seinem Erstling We Have Sound (2005) fühlt man sich angenehm an frühere Zeiten zurückversetzt, als post-punkiger Brit-Indie-Rock à la Maxïmo Park die Musiklandschaft dominierte, während sein noch immer fast einzigartiger Sound herausragte. Wie kann man es nennen? Schlank-muskulöse Progressive-Lo-Fi-Indietronic-Rock mit Friendly-Fires-Gesang. Trotz langer Pause klingt vieles wie damals auf Leisure Seizure (2011), vielleicht elektronischer. Das offizielle Musikvideo zu „A Chore“ (Ansager/Xylophonist darin = Tom Vek!) gibt’s unten!

Lady Gagas Born This Way (2011) läuft weiterhin auf Heavy Rotation. Ihre Hymne an alle unverstandenen/eigenwilligen jungen Menschen hat sich auf Platz 5 platziert. Das ist Electropop mit Hard-Rock-Gitarrenriffs. Der Song wartet, wie so oft bei ihr, mit einem etwas bockbeinigen Hybriden aus Gesang und Rap (vgl. „Poker Face“), um dann vollends in die den Zuckerwatten-Refrain hineinzustolpern. Ich denke, ich sehe mich auch als bad kid.

tUnE-yArDs . Warum eine Singer/Songwriterin namens Merrill Nisker sich solch einen Künstlernamen zugelegt hat, der auf Deutsch in etwa „Melodienhöfe“ bedeutet, ist klar. Sie setzt sich gegen Traditionen und Konventionen zeitgemäßer Indie-Musik zur Wehr. Und deshalb schreibt sie ihren Namen als sogenannten StudlyCap, d.h. Groß- und Kleinbuchstaben wechseln sich ab, um Kreativität und Unangepasstheit zu demonstrieren. So klingt ist ihre Musik durchaus, denn auf ihrem zweiten Album w h o k i l l (2011) klingt jeder Song wie Vampire Weekend auf Ecstasy und LSD. Es fängt ja auch schon gut an mit dem brachial gesungenen und bekloppt gekloppten „My Country“. Macht aber Spaß, einer Frau zuzuhören, die wie ein Mann klingen will und zudem bananig mit Stimme, Gesichtsfarben, Ukulele und Percussions herumexperimentiert.

Und zuletzt haben wir den Dauergast James Blake wieder zu Besuch. Diesmal: die B-Seite seiner göttlichen Single „The Wilhelm Scream“. Minimalistischer Elektro-Soul, wie eh und je, nur klingt dieses anscheinend vom Debütalbum James Blake (2011) aussortierte Kleinod noch ein Stück entrückter als so mancher Albumtrack.

h1

500 Wörter – 30.05.2011

30/05/2011

500 Wörter

Das sind die Lieblingssongs der 21.Woche (23. – 29.05.2011), die am meisten und/oder am liebsten gehörten Songs der letzten Woche:

01 (NEU) My Morning Jacket – Victory Dance
02 (01) Wild Beasts – Bed of Nails
03 (09) Lady Gaga – Government Hooker
04 (07) Frank Ocean – American Wedding
05 (NEU) My Morning Jacket – Circuital
06 (20) Gang Gang Dance – Thru and Thru
07 (NEU) Lady Gaga – Bloody Mary
08 (04) Jamie Woon – Street
09 (06) Wild Beasts – Loop and Loop
10 (05) Lady Gaga – Judas

Ich habe schon immer ein zwiespältiges Verhältnis zu My Morning Jacket gehabt. Ich liebe diese amerikanische Band dafür, dass ihre fünf männlichen Mitglieder faszinierend und gekonnt Indie-Rock mit Soul, Pop und ein bisschen Progressive/Psychedelic Rock vermischen. Mag die Musiker dafür nicht, dass sie ihren Liedern Country-Musik-Elemente beifügen. Die dafür archetypische Pedal-Steel-Gitarre will nach Ferne und Sehnsucht klingen. Für mich hört sie sich so eklig an, dass ich selber am liebsten das Weite suchen möchte. Da stellen sich meine Nackenhaare permanent in Nullkommanichts auf. Es gibt, zugegeben, durchaus schlimmere und unsympathischere Bands, die Americana machen, also Alternative Country amerikanischer Art.
Ein Pluspunkt ist die leicht soulige Stimme von Jim James‘. Dieses braunäugige und oft bärtige Schnitzel stellte 2009 ein Viertel bei den (ebenso vom Namen her verschrobenen) Monsters of Folk dar. Diese Folk-Biester waren eine sogenannte Supergroup, da sie ausschließlich aus bereits etablierten Indie-Folk-Musikern wie Conor Oberst (Bright Eyes) oder M. Ward bestand. Die Musik fand ich selber wenig interessant.
Nicht von schlechten Eltern jedoch, dass die Alternative-HipHop-Band The Roots für ihre erste Single „Dear God 2.0“ gleichnamigen Song der Monsters of Folk coverten. Jim James‘ Gesangsdarbietung harmonierte grandios zum melancholischen und organischen HipHop-Song (frage mich gerade, ob Jim der Hauptsänger von MoF war oder ob er sich mit den anderen Eigentlich-Sängern in der Gruppe abwechselte). Einer der besten Songs 2010, also die The-Roots-Version.
Ähnlich klasse sind auch zwei der zehn neuen Tracks des MMJ-Albums Circuital (2011): Titeltrack und „Victory Dance“. An sich ist dieses siebte Album des Quintetts überraschend, denn obwohl in vier Songs unüberhörbar die vorhin verteufelte Steel-Pedal-Guitar zu hören (selbst im Titeltrack) ist, höre ich die Platte gerne durch. Diese muss man wohl kurz herunterschlucken oder akustische Scheuklappen drauflegen. Es geht von der auf simfy.de exklusiv gehörte Platte, die erst kommenden Freitag offiziell in D-Land erscheinen wird, eine intensive Magie aus, eine Dichte, die berührt. Während das über siebenminütige launig dahintrottende „Circuital“ (Platz 5) sphärische Sounds mit rockigeren und countryeskeren vermengt, ist „Victory Dance“ (Neueinstieg von Null auf Platz 1, nicht vom Songnamen irritieren lassen!) eine wahnsinnig elektrisierende, verführende Angelegenheit. Komplexität durch Progressivität, Sinnlichkeit durch Soul. Unten könnt ihr euch einen Videoclip zu einem älteren rockigen Song aus dem Jahre 2008 anschauen.

Was bleibt vom Rest der TOP10 zu sagen? Zu Lady Gaga nicht mehr viel. Ihr neueingestiegener Midtempo-Song „Bloody Mary“ (Platz 7) aus Born This Way (letzten Montag gekauft) ist toll, da angenehm unhektisch. Und die Experimental-Popper von Gang Gang Dance steigen mit „Thru and Thru“ wieder ein (auf Platz 6), weil dieser teilweise hektische Eye-Contact-Track, den ich wieder sehr lieb habe, wie ein My-Morning-Jacket-Lied, Hirn mit Herz oder Bauch verbindet.

h1

500 Wörter – 28.05.2011

28/05/2011

500 Wörter

Ich habe einen Freund verloren. Genauer gesagt, habe ich einen Facebook-Freund verloren.

Ich war mit jemandem befreundet, den ich seit 2008 kenne, den ich in genau diesem Jahr und auch teilweise im Jahr darauf noch oft gesehen hatte, danach nur noch sporadisch auf manchen öffentlichen Partys. Anlo kennt als ewiger Würzburger eine Menge Menschen aus dieser Stadt. Vor allem queere Leute wie er selbst und solche, die ihm und ihnen nahestehen, ohne selber queer zu sein. Die meisten seiner Freunde lernte ich ebenso durch ihn kennen. Sie bilden eine mehr oder minder feste, eingeschworene Clique, die außerhalb von Arbeit oder Studium viel unternimmt. Die Leute gehen zusammen in unterschiedlichen Konstellationen aus oder veranstalten Spieleabende.

In der Hochphase unserer Quasi-Freundschaft führten wir oft gute Gespräche, war bloß anders, sobald wir nicht mehr allein zu zweit waren. Vor allen bei gewissen Vorglüh-Sit-Ins, die bei ihm in seiner schönen Dachwohnung zelebriert wurden, war das bemerkbar. Klar, dass Anlos Aufmerksamkeit bei solchen Gelegenheiten nicht nur mir gelten konnte. Doch förmlich nach Aufmerksamkeit quieken (wortwörtlich auch), wie es andere seiner Freunde gerne taten, das mache ich nicht Da zog ich mich folglich eher in den Hintergrund zurück. Als sich fremd fühlender Beobachter von Insiderwitzen und teilweise arg tuckigen Ritualen.

Auch online merkt man diese geistige Verbundenheit der Gemeinschaft an, was an den oft getätigten Postings von Youtube-Links auf der Facebook-Seite zu sehen ist. Lästereien zu Fernsehausschnitten, Nostalgie-Schwärmererien oder Abfeiern von fast ausschließlich Elektro-/Synthiepop spielenden Bands und Künstlern. Meist heißen sie auch Madonna und/oder Róisín Murphy.

Seit meiner Kreuzwertheim-Wiederbewohnung und folglichen Bitterwerdung verfolge ich wohl teilweise etwas zu genau Facebook, das u.a. als nach Osten/Würzburg gerichtete fungierende Sprachrohr. Geschieht mittlerweile nicht mehr selten, dass ich bissige Kommentare hinterlasse zu Meldungen oder Kommentare anderer, die bei mir übel aufstoßen. Ich reagiere dann reflexartig, kann nicht anders.

Das ist anscheinend schon Anlo oft aufgefallen, dem meine Kommentare zu Posts von ihm oder anderen seiner Freunde nicht gefielen. Und jetzt: „naja, zumindest hab ich jetzt einen freund weniger in meiner liste. der sray geht mir echt auf den sack mit seinen unqualifizierten posts und kommentaren. ich kanns nicht mehr lesen!“ Werde dann von einer gemeinsamen (am äußeren Rande der Clique sich befindenden) Bekannten von uns zusätzlich als humorlos abgestempelt, weil ich den Spaß zwischen den Zeilen nicht verstünde. Aber meine Worte – „Ich hasse Goo Goo Dolls…“, gerichtet an den Musikgeschmack der Bekannten – gleich mal als superseriös interpretieren, was sie ebenso nicht sind? Super.

Braucht man zum Online-Kommunzieren etwa irgendwelche Qualifikationen? Und überhaupt: herrscht in dieser Clique etwa keine Meinungsfreiheit, muss man alles gut finden, was die anderen auch gut finden? Ungeteilter Standpunkt = unqualifizierte Meinung, soso. Vielleicht sollte nicht nur ich mich zukünftig lockerer machen, was Posts angeht, sondern auch die anderen hier. Man sollte auch mal etwas aushalten können.

Da lobe ich mir Anlos festen Freund CB, außerhalb Würzburg kommend, der nicht nur einen tollen Filmgeschmack hat und im Gegensatz zu seinem Partner Gaga mag, sondern auch insgesamt einen entspannteren Eindruck macht. Er hat sogar meinen Goo-Goo-Dolls-Diss geliket!

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500 Wörter – 25.05.2011

25/05/2011

500 Wörter

Bayern 2 und Zündfunk an der Uni Würzburg: wie geil ist das denn?!

Habe mir sagen lassen, dass die Leute von Bayern 2, also jene der zweiten Hörfunksparte des Bayerischen Rundfunks, das erste Mal in meiner Uni ihren Stand aufgebaut haben. Eigentlich Repräsentanten des Abendprogramms Zündfunk (u.a. Montag-Freitag ab 19h), das ich eine Zeitlang manchmal sehr gerne gehört habe. Man sieht ein alt UND neu wirkendes Wohnzimmer mit innenwohnendem, männlichem Personal für Moderation und Erläuterung/PR/Gratisgeschenke. Und dieser Salon steht auf dem Campus, mitten auf dem sogenannten Roten Platz der Universität zwischen Zentralbibliothek und Hubland-Mensa.

500 Wörter

Nachdem ich mich wegen der originiellen Kulisse herangepirscht hatte, nahm ich auf einem der altmodisch gepolsterten Stühle/Sofas Platz. Gutes Timing, denn angekündigt wird das interaktive Spiel City of Pop, das sonst einmal im Monat auf Zündfunk (allerdings an einem Samstag) gespielt wird. Hier: für jede erfolgreiche Kraftanstrengung des Hirns und jede schnellste Armstreckung durch Meldung kassiert man einen Punkt. Und in der Vorrunde für das Finale qualifiziert man sich bereits mit einem. Schwierigkeitsgrad: Anfänger/Fortgeschrittene.

Es gesellt sich der langhaarige Lateinkurs-Kris zu mir aufs 70er-Jahre-Sofa. Zu uns setzten sich zwei nicht unsympathischen Mädels und auf der anderen Seite saß eine Fünfergruppe, vier Mädels, ein blonder Typ. Doch spielte jeder gegen jeden.

Der Moderator nennt die Fragekategorien „Sportarten“. Erste Sportart = Erraten von Coverversionen. Erster Vorspiel-Song. Es liegt mir auf der Zunge. Doch aufgrund des richtigen Bandnamens, aber des falschen Titels der schnelleren Melderin, konnte ich meine Chance nutzen: Depeche Mode mit „Enjoy the Silence“. Yes, automatisch im Finale! Doch auch Latein-Kris und drei weitere Menschen gewinnen mit mir schon mal ein T-Shirt und spielen endgültig um den Sieg.

Jetzt wird es Dingsda-mäßig. Kleine Kinder erklären große Popstars, die sie kennen, aber deren Namen sie nicht sagen dürfen. Frage: sie nahm laut den Kids mal Drogen, heißt Stefani mit Vornamen und trägt komische Outfits: Lady Gaga natürlich, zweiter Punkt. Justin Bieber errät Latein-Kris dann.

Jetzt geht es um das Ergänzen von vorgespielten Songzeilen, doch ich verkacke sowohl bei Fettes Brot und „Jein“ als auch bei Frittenbude.

Doch das könnte die entscheidende „Sportart“ sein. Ein Mash-Up aus zwei Songs wird abgespielt, beide ineinander gewurschtelten Lieder sollten richtig benannt werden. Schwierig? Ich erkenne sofort Trio mit „Da Da Da“ und dann…ist es M.I.A.? Ich melde mich schnurstracks, ohne gleich auf den Titel zu kommen, sage das zu Trio auf und dann „M.I.A. mit Arular“. Ah, nein, das war doch der Albumtitel! „Ah, nein, „Galang“!

Und? Das war der dritte Punkt und gleichzeitig bedeutete das meinen Sieg. Juhu! Vielen Dank, Zündfunk und Bayern 2! Und cool, dass sich der Moderator danach persönlich bei mir als M.I.A.-Fan outet. Dass ich als einziger auf „Galang“ kam, findet er cool. Cool! Endlich einmal Erfolg in der bisher verkorksten Woche. Ich gewinne neben unseren Shirts zwei Freikarten zu entweder einem kleinen Festival (Namen wieder vergessen) oder zu Konzerten im Café Cairo. Ich entscheide mich für letzteres, nämlich für Owen Pallett (formerly known as Final Fantasy). Wer möchte meine Begleitperson für den 22. Juni 2011 sein?

http://vimeo.com/365227

h1

500 Wörter – 23.05.2011

23/05/2011

500 Wörter

Letzte Woche ging es teilweise windstill zu. Denn das sind die Lieblingssongs der Kalenderwoche (17. – 22.05.2011):

01 (01) Wild Beasts – Bed of Nails
02 (03) Wild Beasts – The Lion’s Share
03 (02) Gang Gang Dance – MindKilla
04 (04) Jamie Woon – Street
05 (16) Lady Gaga – Judas
06 (06) Wild Beasts – Loop and Loop
07 (NEU) Frank Ocean – American Wedding
08 (10) Patrick Wolf – The City
09 (NEU) Lady Gaga – Government Hooker
10 (NEU) Mayer Hawthorne – Little Person

Miss Germanottas zweites Album wurde heute endlich this way geboren. Gekauft habe ich nicht die Standard-Edition mit dem scheußlichen Chimären-Bild (ich wurde als Motorbike-Mensch geboren?), sondern die Special Edition mit dem aggressiven Cumshot-Face. Diese wird gegenüber der Normalo-Version um 3 Bonus-Tracks („Black Jesus † Amen Fashion“, „Fashion of His Love“, „The Queen“) und um eine Bonus-CD mit Remixen erweitert, u.a. die Country-Road-Version von „Born This Way“. Born This Way klingt wie eine Bad-Taste-Party, auf der man mit all den trashigen Klamotten und Hintergrundklängen saumäßig viel Spaß hat. Ich höre die Platte gerade und bisher gefällt sie mir, ich bin derzeit beim achten Track „Bloody Mary“ angelangt, das eleganter klingt als die vorigen Uptempo-lastigeren Ami-Trance-Tracks. Was ich aber bisher schon mal auf Facebooks Top-Browsergame Farmville über die Merchandise-Aktionen (siehe Post vom 19.05.2011) vorabgehört habe, war u.a. das wunderbar zickige „Government Hooker“ (Platz 9). Die zweite Singleauskopplung „Judas“ (wiedereingestiegen in die TOP10 auf Platz 5) finde ich mittlerweile auch nice, auch wenn es noch immer nicht an den Titelsong heranreicht. Oder an „Scheiße“. Her name is Gaga…by the way.

Anders als Gay-Rights-Kämpferin Lady Gaga steht Frank Ocean durchaus jemandem nahe, der in den letzten Wochen für Schlagzeilen wegen angeblich homophoben Lyrics gemacht hatte und sich immer mehr in die, genau, „Scheiße“ geritten hat. Aber es geht hier in den TOP10 nicht um Tyler, The Creator, dem Übeltäter und Chef des als Nachfolger des Wu-Tang-Clan gehandelten Rap-Kollektivs Odd Future. Auch bekannt als OFWGKTA oder Odd Future Wolf Gang Kill Them All. Es geht um Frank Ocean, der wie Tyler diesem Verbund aus jungen afroamerikanischen Rappern angehört. Hedonisten ohne Baggyhosen und Klischee-Gangsta-Attitüde sind das. Dafür skaten sie gerne und haben ein großes Maul, wie der Fall Tyler zeigt. Frank Ocean geht musikalisch subtiler vor. Ocean macht Contemporary R’n’B, fernab von angesagten Techno-Trance-House-Sounds. Anders als beim ähnlich gearteten The Weeknd gibt es weniger elektrifizierte/dubsteppige Beats auf nostalgia, ULTRA. (2011), sondern mehr Samples von nicht gerade unbekannten Acts wie Coldplay („Strawberry Swing“), MGMT („Electric Feel“ wird zu „Nature Feels“) oder sogar The Eagles! Deren „Hotel California“ kennt jeder. Ich habe das Lied als Kind gehasst, weil mein Vater das oft im Autoradio laufen hatte, mitlerweile ist’s zu einem Guilty Pleasure gereift und klingt mit neuem unbeschönigendem Frank-Ocean-Text auf „American Wedding“ (Platz 7) irritierend gut.

Kurz noch zum US-Retro-Soul-Sänger Mayer Hawthorne. Impressions – The Covers EP beinhaltet u.a. eine warmherzige Coverversion von “Little Person” vom Komponisten/Producer Jon Brion (Spoon, Kanye West, Fiona Apple). Das Original ist Teil des Soundtracks von Synecdoche, New York (Film von Regisseur Charlie Kaufman mit Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman). Großes Kino.

http://vimeo.com/20611582