Archive for the ‘fototastisch’ Category

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500 Wörter – 02.07.2012

02/07/2012

Klang-Bath

 

 

 

Mein erstes Mal im Soundbad Open Air in Lohr am Main. Soundbad 2012, vom 06. bis zum 07. Juli 2012. Am Freitag fängt das regionale Festival an.

 

 

Klingt zunächst etwas eigenartig. Ein Festival in einem Freibad? Passt das überhaupt zusammen? Es passt, denn Soundbad funktioniert und existiert seit Jahren.

 

Was ist Lohr? Es ist die Stadt fast exakt zwischen Würzburg und Aschaffenburg, wenn man für diese Strecke die Autobahn meidet und stattdessen die Landstraße wählt. Der Mittelfeldspieler Nicolai Müller, der zurzeit beim FSV Mainz 05 spielt, kommt von dort her. Außerdem: in meiner Jugend als mehr oder minder regelmäßiger Gute-Zeiten-Schlechte-Zeiten-Gucker fiel sogar einmal der Name dieser Kleinstadt – in Verbindung mit einer, ähm ja, Klapse. Hatte die von Jeanette Biedermann gespielte Marie Balzer einst ins Gespräch gebracht. Oder so.

 

Naja. Sonst kenne ich mich dort kaum aus und erhoffe mir ab Freitag und Samstag dann einen anderen Eindruck. Spaßiger, jünger, musikalischer natürlich!

 

 

Was man zum Soundbad wissen muss/darf/kann? Das Open-Air-Festival findet, wie bereits erwähnt, im Main-Spessart-Bad der Stadt Lohr statt. Wenn man Bilder davon sieht im Internet, fällt einem zuallererst die große Rutsche ins Auge, die in Türkis und Pink gehalten ist. Ganz schön subtile Farben!

 

Am Nichtschwimmerbecken während Soundbad darf bis 22h geplanscht, auf den Grünflächen kann hingegen die ganze Zeit über gechillt werden. Es gibt zwei große Bühnen, einmal Centersplash und einmal die kleinere Shockwavearea. Samstags ist zusätzlich SoundRapids zugänglich, was auch immer das sein mag.

 

Musikalisch sind, im Gegensatz zu einem national bekannten Festival, natürlich keine berühmten Ärzte oder Hosen vertreten. Allerdings ist der namhafteste Act das deutsch singende Reggae-Dancehall-Pop-Duo Mono & Nikitaman. Die habe ich ausgerechnet im österreichischen Musikfernsehen zuerst kennengelernt, da der weibliche Part, Monika Jaksch, eine gebürtige Linzerin ist. Nick Tilstra hingegen ist deutsch-niederländischer Herkunft. Auch cool. Spielen am Samstag von 22:45 an bis 00:15.

 

Ansonsten: Cris Cosmo, Marc Miroir, Kaiserdisco, Cassey Doreen, DJ Falk von Sunshine Live, Plattenpeter, Alexa & Pazzo, SchwesterMinimal, Mind the Gaep, uvm. Internationale Bands wie Herbalist Crew (Schweiz), My Tiger My Timing (UK), LSD on CIA (Dänemark) und LabiRytm (Polen) sind auch dabei. Nicht dass ich sie kennen würde, aber vielleicht lernt man ja die ein oder andere musikalische Neuentdeckung kennen!

 

Auch interessant: Schallplattenraritäten (Samstag, 17-18h). Schade, dass das nur eine Stunde lang geht. Ich schätze mal, das ist ein Live-Set, bei dem einen obskure und eher unbekanntere Tracks gespielt werden.

 

Tickets gibt es noch im Online-Shop, in mehreren Vorverkaufsstellen wie z.B. das H2O in Würzburg und vor Ort wird es natürlich auch eine Kasse geben. Online: 13 Euro am Freitag, 20 Euro am Samstag und für beide Tage kostet es einmalig 26 Euro. Offline sind ein paar Euro mehr hinzuzuzahlen. Wer campen möchte, das geht auf dem offiziellen Campinggelände, kann dies auch tun, braucht aber ein zusätzliches Campingticket. Ansonsten gibt es ein paar freie Parkplätze vor dem Freibad und weitere in der Stadt. Dazu geht ihr am besten auf die Webseite des Soundbads und klickt euch durch, da stehen auch das Programm und Infos zur Anreise dort.

 

Viel Spaß!

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500 Wörter – 04.06.2012

04/06/2012

Jürgeeen

 

 

Oh, ich liebe dieses von Jürgeeen neu erschaffene Wort: Grillung. Am 54. Geburtstag meines Vaters hing ich am 1. Juni 2012 nicht in Kreuzwertheim herum, jedoch auch nicht in Würzburg. Hö?

 

 

Kennt jemand Retzbach? Von dort kommt er nicht her. Aber jenes Örtchen, welches der Gemeinde Zellingen gebührt, wiederum zugehörig zum Main-Spessart-Kreis, wo ich herkomme, hat viel Wald und Grünflächen. Und auch Gartenanlagen. Und eine davon gehört eben Jürgeeens Family.

 

Also erst einmal schön aus Würzburg herausfahren. In den Nordwesten, an Jürgeeens Wohnort Veitshöchheim vorbei und weiter die B27 durchrasen. Gut, dass ich dich als App habe, liebes Google Maps. Doch ab dem Ortsanfang vor den ausgeschabten Baustellen-Hauptstraßen wird es kniffelig. Okay, die ebenso automobile Änna sagt, ich solle die erste rechts einbiegen, dann nochmal hoch und die ganze Zeit einen steilen Berg hochfahren. Bin ich da?

 

Es geht einen schmalen Feldweg hinein, weiter geht es nur zu Fuß, nur Gräser. Änna hatte im Auto auch Herr Leo und Esthero mitgenommen. Nun fühlt sich an wie auf einer Wildnis-Expedition.

 

Grillung

 

Plötzlich hören wir jemanden auf Denglisch jaulen: Jürgeeen, der immer viel Aufmerksamkeit zu absorbieren weiß, heißt uns willkommen. Der Familiengarten sieht eher aus wie Dschungelcamp, hat aber seinen besonderen Charme. Ich sag nur: Spargel-„Baum“! Wir sehen seine langjährige Kumpelin Mechti in einem Klappstuhl hocken, Füße weg vom Boden, berühmt für ihren trockenen Humor. Dann ein scheinbar inaktiver kleiner Grill weiter hinten, ist aber bereits tatsächlich bereit zur Brutzelung von Fleisch und Gemüse.

 

Ausbreitung. Fläz-Decke, Pappteller, Plastikbesteck. Herr Leo hat schon Tomaten, Paprika, Gurken und Mozzarella zur Salatung kumuliert. Ich als einziger richtiger Vegetarier versuche, zum Ziegenkäse-Fleisch-Dingsbums und zu Steak-Artigem ein paar Veggie-Zutaten entgegenzusetzen. Vorbereitete Scheiben aus je einer Aubergine und einem Zucchini wurden nochmal schnell in Parmesan-Pulver gewälzt, dann auf einer halbierten Toppits-Alu-Grillschale drapiert. Meine Geheimwaffe: Grillkäse, paprikanisch und deftig mariniert. Nützt nichts, nur wenige der anderen wollen anbeißen.

 

Aussichtsplattform

 

Wenig später kommen weitere drei Jungs. Der große Boy (über 20) und der kleine Boy (17), quasi die Neffen von Jürgeeen, obwohl dieser auch erst vor kurzem 27 geworden war. Und dann noch Mr. Schlafzimmerblick, der wahlweise Jogi, Jannis oder Jokeless  genannt wurde. Ich bin erst etwas enttäuscht, dass wir „nur“ zu neunt sind. Aber der große Boy macht vieles wett. Schnitzel.

 

Gibt es im nicht-metaphorischen Sinne nicht, dafür Würstchen und noch mehr Steak. Fleischung. Die anderen Männer essen echt wenig Gemüse! Wir laufen zur inoffiziellen Aussichtsplattform mit ungesichertem Hang. Ein Telefonmast, eine Art Mini-Meteoriten-Einschlag-Mulde, weiter Blick zu anderen benachbarten Käffern, der Main und eine Art Sonnenuntergang. Schön!

 

Zurück im Garten wird umdisponiert. Die Grill-Asche wird zum Lagerfeuer, Holz wird aufgelesen und alle Stühle und Menschen nähern sich dem Fernsehen der Steinzeit-Epoche. Störe mich weder an Ameisen noch an Spinnen, dafür aber an anderem Kriech-Getier. Dauernd mache ich Fotos, nicht vom Kriech-Getier, meist mit Langzeitbelichtung. Leider geht irgendwann der Akku für die Experimentierlust aus. Menno. Aber kein Trübsal blasen, Estheros Tüte geht herum. Entschuldigung, natürlich eine Süßigkeiten-Tüte. Von MAOAM. Macht aber ähnlich süchtig.

 

 

Betrunkenheitsskala: 0 von 10. Sättigungsgrad: hoch. Spaß-Ausmaß: hohe Unterhaltung!

 

 

 

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500 Wörter – 16.03.2012

16/03/2012

Tauber-Wertheim

Blablabla, der Frühling ist da. Ja, wir haben es ja kapiert, liebe Facebook-Gemeinde.

 

 

Sie schreiben, dass ihre Heizung daheim ausgeschaltet ist, dass manche sogleich schon an den Sommer denken. Von „Kaiserwetter“ (Goldbasti) ist die Rede, kurzen Hosen, von der „Jacke-um-die-Hüften-Saison“ (Heartbreak Bär) oder einem Pseudo-Juni-Tag sogar.

 

Mensch, warum geht ihr denn dann nicht raus ins Freie, anstatt euch hinter Facebook-Posts zu verstecken? Oder seid ihr derzeit an Bürojob oder Seminar-/Bachelor-/Master-/Diplom-/Doktorarbeit gekettet? Eine Stunde oder zwei Sonnenstunden kann man ja durchaus mal über sich ergehen lassen, trotz Lernscheiße.

 

 

Dies tat ich auch, mal nicht in Würzburg und nicht in Aschaffenburg oder Schweinfurt oder wo auch immer. Heute Mittag schlurfte ich zu Fuß nach Wertheim und fühlte mich wohl. Zu meinem T-Shirt nahm ich nur meine uralte ausgeblichene Jeansjacke und meine Umhängetasche mit.

 

Während des Überquerens der „Neuen Brücke“ und des Wechsels von Bayern zu Baden-Württemberg hörte ich Musik von der Elektro-Goth-Pop-Künstlerin Grimes, während ich nicht fror, aber fast schon schwitzte unter meinem Schal.

 

 

Im Kaufland wurde aufs Klo gegangen zwecks Frisur-Umstylings mit Gel, in den Zeitschriften herumgeblättert, schnell noch Getränke gekauft. Dann wieder raus mit mir. Aber nicht, ohne ein paar Wertheimer Freaks zu begegnen. Der stark gebräunte Deutschtürke, der immer weiße Klamotten und viel süßliches Parfüm trägt, hat mich zum Beispiel begrüßt.

 

Anschließend lief ich zum Roxy Kino. An den Schaufenstern merke ich, dass bei denen die Filmauswahl nicht so schlimm ist wie sonst. The Descendants läuft jedoch nur zweimal bis Mittwoch. Und ich war immer noch nicht in Ziemlich beste Freunde.

 

 

Anschließend ging es in die Altstadt. Habe die neueste Musikexpress-Ausgabe in der „Buchhandlung Rahn“ gekauft und die Verkäuferin dort war ausgiebig zuvorkommend. Weiterhin konnte ich mich nicht entscheiden, in welches Café ich gehen sollte. Dann werde ich mal etwas Neues wagen…

 

Café Amore steht nahe dem größeren Eiscafé Boutique, existiert noch nicht so lange und hat sich bisher auch noch nicht richtig behaupten können. Früher: ein Blumenladen. Ich verweile zwecks Wetters draußen, da ich gerne Passanten beim Vorbeilaufen beobachte. Die Karte liegt bereits auf dem Tisch und meine sonnenbebrillten Augen beobachten die anderen Gäste, alle sitzen sie outdoor, einer davon könnte der Inhaber des Cafés sein. Leichtes italienisches Flair.

 

Finde die Preise ziemlich moderat und bestelle mir für 1,90 Euro eine gar nicht mal so kleine Tasse Milchkaffee. Kokos-Biscuit als Kaffeebeilage, und ein Glas Wasser, geil! Später wird es noch ein Käsekuchen mit demselben Preis. Ich bin entzückt, auch von der guten und freundlichen Servicekraft. Vermeide das unschlagbare 3-Kugeln-Eis-Angebot für 1,50 Euro.

 

 

Langsam wird es aber immer kälter, die wenigen Gäste immer weniger. Ich beschließe zu zahlen, um noch nach den letzten Sonnenstrahlen zu jagen. Erst bin ich etwas ziellos, suche mir dann einen Bäcker für Laugenbrötchenartiges und setze mich damit auf eine Bank am Ufer der in den Main fließenden Tauber.

 

Brrr, irgendwie kalt wird es, ich hätte einen Pulli mitnehmen sollen. Lesen, Fotos von Enten machen oder sich mit dem Smone zu beschäftigen geht auch nicht lange gut, ich muss mich wieder in ein Café bewegen…jetzt!

 

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500 Wörter – 06.03.2012

06/03/2012

handy upgrade

 

 

 

Bisher dreimal Siemens, zweimal Samsung, zweimal Sony Ericsson, einmal, ächz, Sagem. Und seit heute besitze ich ein neues Handy, äh, Smartphone. Oder kann man diese Geräte nicht einfach ganz kurz, einfach und doch modern Smone, oder so, nennen?

 

 

Aus frühen connect-Tagen (Zeitschrift für Handys und andere Telekommunikationsgeräte) weiß ich noch, dass die Betriebssysteme Palm OS und Microsoft Pocket PC (später Windows Mobile) erbittert um die Führerschaft um PDAs gekämpft hatten. Diese Personal Digital Assistants, die tatsächlich fast so groß waren wie eine Handfläche (deshalb auch „palm“) konnten alles, was auch ein analoger Terminkalender und ein Adressbuch aus Papier zustande bringen würden.

 

Diese Organizer besaßen damals schon Touchscreens, sollten/mussten per Zeigestift bedient werden, was zum Selbstbild der elitären Zielgruppe der piekfeinen Business-Leute ideal gepasst hat: Stift verloren? Fingerabdrücke? Igitt! Ist ja wie öffentliches Knutschen: public display of affection (PDA).

 

 

Das erste tatsächliche Smartphone war das IBM Simon. Und für damalige Verhältnisse war das tastenlose Ding etwas Besonderes, ein Hybrid aus Mobiltelefon und Mini-Laptop.

 

Und dann gab es natürlich auch den Nokia Communicator, der von außen aussah wie ein normales klobiges Antennenhandy, welches man aber aufklappen konnte. Darunter verbarg sich eine kleine Tastatur und ein zweites Display. Die 9000er-Serie von Nokia, welche später mit dem Einsatz des Betriebssystems Symbian OS erstmals als ‚Smartphone‘ vermarktet wurde, gehörte zu den ersten halbwegs erfolgreichen Modellen, füllte ihre eigene Nische aus, aber war natürlich noch weit entfernt von Massentauglichkeit. Dass damaliger Handy-Marktführer Nokia Jahre später den Hype um die Super-Handys verschlafen sollte, konnte keiner ahnen.

 

 

Auch die Verantwortlichen von Blackberry/RIM hätten heutzutage mehr vom Schlaufon-Kuchen, denn das Konzept der Handys mit der QWERTZ-Tastatur direkt unter dem Bildschirm war ein gutes. Hätten sie sich nicht nur auf Yuppies als ihre ausschließliche Zielgruppe versteift…

 

Nun ist es ja nicht gerade so, dass Apples iPhones unbedingt erschwinglicher wären. Was das Design-Technik-Unternehmen jedoch geschafft hatte, war, noch vor dem eigentlichen Verkauf anno 2007 einen unvergleichlichen Hype aufleben zu lassen. Apple war vorher schon eine große Marke und mit dem iPod feierte Steve Jobs einen ersten Riesenerfolg. Die zum Marketing erklärte Kreuzung aus High-End-MP3-Player und Mobiltelefon (weniger: Organizer und Mobiltelefon) mit zusätzlicher Kamera und Mobile-Web-Funktion machte dann aus Liebhabern endgültig fanatische Gläubiger und aus dem Apfel einen ernstzunehmenden neuen Mitspieler im Mobilfunk-Sektor. Als Beilage noch ein Kult um Apps und Zubehör.

 

 

Während das iPhone und Apple iOS kommerzielle Marktführer sind, sind andere Firmen der Telekommunikationsbranche längst auf den Smartphone-Zug aufgesprungen. Die Silbermedaille gewinnt Google Android (hätte auch niemand für möglich gehalten) und kann mit einer regelrechten Bandbreite von Smartphones diverser Handy-Hersteller aufwarten.

 

Während Samsung technisch die besten Geräte überhaupt baut, reihen sich Firmen wie Sony Ericsson und die während der Handy-Hochphase untergegangen geglaubten HTC, LG und Motorola dahinter ein. Die veralteten Symbian und Bada (Samsungs hauseigenes Ex-Betriebssystem) spielen heutzutage weniger eine Rolle.

 

Windows Phone ist solide, verwirrt allerdings mit seiner Bedienoberfläche viele Kunden und kann auch nicht mit einer so hohen App-Anzahl punkten wie Apple und Android. Deshalb nur Bronze.

 

Und welches, ähm, Smone von Sony Ericsson wurde es denn nun?

 

 

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500 Wörter – 09.02.2012

09/02/2012

Robert Swineford

 

Aktivitäten am gestrigen Abend + heute Mittag + Nachmittag:

 

  1. Janine und ich wollten eigentlich unserem so oft nach hinten hinausgeschobenen Ritual wieder beikommen, das wir mit Goldbasti bisher mehr oder weniger regelmäßig exerziert haben: Mittwoch, 19:30, Treffen im Wunschlos glücklich, einem versteckten, aber putzigen Junges-Publikum-Café in der Innenstadt. Was uns daran gefällt: das Wunschlos glücklich wirkt weniger exzessiv elegant, mädchenhaft oder auf verkrampft cool und alternativ als so manch anderes Würzburger Etablissement. Leider war in unserem Stammlokal leider kein Tisch frei, also gingen wir stattdessen zu dem Laden, in dem ich nebenjobbe. Kuriose Geschichten über irre Ossi-Ex-Freunde, Münchner-P1-Abenteuer und Dating-Katastrophen wurden dort ausgetauscht.
  2. Anschließend durfte ich ohne Goldbasti mit Janine zu ihr heimfahren, die aus der Nähe von Schweinfurt kommt. Sie wollte nicht in ihrer WG in Würzburg übernachten, da in ihrem Zimmer der Gasofen derzeit null funktioniert. Ihre Eltern waren zu jener Abendzeit ebenfalls in der Würzburger Altstadt und nahmen uns angenehmerweise mit. Als ich bei ihnen zuhause ankam, war ich im positiven Sinne geschockt über die Riesengröße des Hauses im Dorf namens Schonungen.
  3. Sofort fiel mir auf, dass Janine und ihre Familie eine Nintendo Wii besitzen. Neidvoll blickte ich auf die schwarzen Geräte, die im Wii-FitPlus-Paket mit diesem Wii-Balance-Board kamen. Janine konnte es ebenso wenig wie ich erwarten, dass ich bei ihr meinen persönlichen Mii-Charakter erstelle.
  4. Wir bekamen etwas später spontan Besuch von einem ihrer besten Freunde aus der Kindheit. Schonungen-Alex hat im Gegensatz zu mir zwar ebenfalls eine Wii, kannte sich aber mit Wii FitPlus zunächst nicht so sehr aus. Allerdings hatte er bei manchen Mini-Spielen durchaus Talent, wie z.B. beim „Segway-Fahren auf Sandstrand“ oder beim „Hüftrechnen“. Meine Stärken lagen eher im „Skispringen“ und „Spielmannszug“. Ich weiß, es klingt alles albern.
  5. Am nächsten Morgen fuhr mich Janine mit ihrem Auto noch in die Innenstadt Schweinfurts, welche ich bisher noch nie besichtigt hatte. Sie fuhr wieder zu sich heim, ich erforschte alleine die mittelgroße Stadt. Der Schweinfurter H&M hat zwar weniger Männermoden-Artikel, ist aber insgesamt übersichtlicher aufgestellt als die Würzburger Version. Die Schweinfurter Filiale meines Nebenarbeitgebers hingegen ist zwar größer, jedoch vom Personal her merkwürdiger.
  6. Was mich jedoch begeistert hatte, war die Galerie Schweinfurt, in der so viele Geschäfte eingekastelt sind, dass man dort Stunden verbringen konnte, was ich auch tat. Zunächst verlief ich mich eine Stunde lang im SATURN, ohne etwas zu kaufen, hätte fast die erste Staffel von Taras Welten gekauft. Dann konnte ich mich lange Zeit nicht zwischen den drei asiatischen Schnellimbissen nicht entscheiden. Doch weil der Laden mit der geschlängelten Sushi- Fahrbahn und das Bratnudel-Geschäft überfüllt waren, aß ich frisch zubereitetes gebratenes Gemüse mit Erdnusssoße und einem Häufchen Reis im Indo-Thai-Viet-Mischmasch-Schnell-Restaurant cooko.
  7. Faszinierend waren schließlich der Fußweg bis zum Schweinfurter Hauptbahnhof und das Warten auf die Regionalbahn. Ich wollte nicht am anderen, sehr verlassen wirkenden Mitte-Bahnhof warten, aber so konnte ich während der Outdoor-Zeit viele Fotos und Videos mit meiner neuen Kamera machen, z.B. ein Video mit einer schreckhaften Taube. Und das obige Bahnhof-Bild mag ich auch.
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500 Wörter – 04.02.2012

04/02/2012

Saturday Morning Live

 

 

Es ist Viertel vor 9. Ich stehe mehr oder weniger ratlos in Wertheim, da ich vor ein paar Minuten knapp den Bus nach Würzburg verpasst habe. Wie gut, dass mir mein Vater für die Hinfahrt nach Wertheim zum Busbahnhof sein Auto überlassen hatte, sodass ich den in Busbahnhofsnähe geparkten Wagen am Abend wieder mitnehmen kann. Abends Heimlaufen ist ansonsten eine kalte Angelegenheit. Und trotz der Transporthilfe habe ich um zwei Minuten den Buseinstieg nicht geschafft. Planänderung…

 

Ich rufe meinen Vater an, frage, ob ich das Auto für heute haben könnte. Denn ich muss dringend nach Würzburg zu meiner Arbeit, die um 10 beginnt. Mein Vater erlaubt mir, seinen 21 Jahre alten BMW 320i zu nehmen, ich habe sowieso vorher schon getankt, dann auch noch das erste Mal in meinem Leben eine halbe Tankladung mit EC-Karte gezahlt. Auf los geht’s los.

 

Es ist schon seltsam, an einem Samstag am nicht mehr ganz so frühen Morgen Auto zu fahren. Die Windschutzscheibe ist nur unzureichend von Frost befreit, die Heckscheibe wurde wegen der Heckscheibenheizung gar nicht gekratzt. Beide Heizungen befinden sich wie der Motor noch im Kaltstart, sodass ich es etwas bereue, gestern Abend nicht die Thermodecke draufgetan zu haben. Klimaautomatik oder Nobleres besitzt der BMW nicht, ich sehe nicht viel. Doch obwohl meine Hände in Handschuhen noch das Frieren erleiden müssen, genieße ich die Fahrt.

 

Warum? Auf den Straßen ist wenig los, und wenn Autos fahren, dann schleichen sie vor einem mit Tempo 70, wenn auf gewissen Landstraßenstellen gar 100 und mehr erlaubt sind. Gestreut ist hier bereits, 90 ist doch wohl nicht zu viel verlangt. Aber zum Glück gibt es kaum weitere Schleicher.

Was ähnlich nervt, aber ebenso nur marginal, ist die noch tiefstehende Sonne. Ich fahre die ganze Zeit in die östliche Richtung, also dorthin, von wo aus die Sonne vor kurzem aufgestanden ist. Das Himmelblau schon einigermaßen erhellt, und dennoch muss ich gegen Sonnenlicht anfahren. Und kalt ist es dennoch. Ich hätte meine Sonnenbrille mitnehmen sollen, die Sonnenschutzklappe verdeckt dann doch zu viel. Aber ich sehe dennoch genug, warum beschwer ich mich eigentlich?

 

Manchmal fahre ich am Main entlang, z.B. zwischen den Wertheimer Gemeinden namens Eichel und Urphar. Links von mir sehe ich mehr Eisschollen als fließendes Wasser. Darauf schwebt eisiger Nebel, was ein schöner Anblick ist. Nun sind alle Scheiben längst durchsichtig, dann kann ich ja auch mal die Fußheizung ausprobieren.

 

Unberuhigender ist nur die Tatsache, dass auf manchen Straßenabschnitten wie zwischen Kembach und dem bereits zur Würzburger Region gehörenden Neubrunn noch ein frostiges Weiß glänzt. Aber gut, dass niemand hinter mir fährt, was ich sonst unangenehm fände. Aber solange ich ca. 60 fahre, kann ja nicht viel passieren.

 

 

Als ich in Höchberg ankomme, ist die Wohlfühlfahrt zu Ende. Die erste von tausend roten Ampeln in und um Würzburg will mich ärgern. Egal. Dafür werde ich wieder mit einigermaßen ausreichenden Parkplätzen auf der sogenannten Talavera, dem kostenlosen WÜ-Parkplatz-Paradies, verwöhnt. Aber warum kommt samstags so selten die Straßenbahn? Verdammt, jetzt wird es doch wieder ungemütlich…ich muss zur Arbeit laufen…

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500 Wörter – 03.02.2012

03/02/2012

Stars 4-ever

 

 

Astralreise

 

 

Ich weiß nicht, was es ist, aber ich fühle mich gerade so leer. Nicht nur, weil mein Magen knurrt. Mein Trekkingrucksack ist vollgepackt. Wie dem auch sei, ich habe erst einmal keine Zeit zum Essen, muss heimfahren zu meinen Eltern. Um den letzten Zug nach Hause zu ergattern, muss ich den vorvorvorvorletzten Bus von der Uni zum Bahnhof nehmen. Ich laufe und hoffe, dass der Bus rechtzeitig kommen wird. Verdammt kalt ist es gerade!

 

Der Bus ist während der Fahrt mal überpünktlich, mal zeitlich rückständig, und kommt gerade rechtzeitig am Busbahnhof an. Zwei Minuten bis zum Eintritt in den warmen Hauptbahnhof, weitere zwei, um mir eine Automaten-Bahnkarte zu kaufen, plus eine Dreiviertelminute für die EC-Kartenzahlung. Oh, Mann, hab noch vier Minuten Zeit bis zur Zugabfahrt, aber wenn du schnell gehst, ist das kein Problem.

 

Gut, geschafft. Was mache ich jetzt solange im Zug? Brave New World von Aldous Huxley ausgepackt und lese. Ich schlafe ein, fast ein. Das geht jetzt nicht! Ich werde nur etwas wacher. „Nächster Ausstieg ist Lauda. Bitte in Fahrtrichtung rechts aussteigen.“ Ausgestiegen. Will heim, muss heimlaufen, aber irgendwie drückt die Blase. Sehr!

Ich suche erst einmal den nächsten Baum oder Busch, an dem ich freien Lauf lassen kann. Nur parkende Golfs und Opel Astras. Finde aber keine geeigneten Grünflächen, bei denen es eher nicht schade ist, dass sie auf solche Art und Weise gedüngt werden. Aber jetzt doch was gefunden. Aaaah. Und jetzt noch schnell zum EDEKA, bevor aus Öffnungszeiten Schlusszeiten werden.

 

Also ich habe noch Durst und Lust auf etwas Süßes. Und ich muss halbwegs satt werden. Also die sauren Discount-Würmer muss ich kaufen. Und Bier, vielleicht den Astra. Oh ja, Astra Rotlicht, lecker. Und dann noch eine Fünferpackung Laugenbrötchen.

 

Kurze Schlange an der Kasse, gut. Gezahlt, noch besser. Lege die Bierflasche und die Sauren Würmchen auf den obersten Stapel meiner mitgenommenen dreckigen Wäsche im Rucksack, da nicht mehr viel Platz darin ist. Die Brötchen will ich sofort verspeisen, deren Plastikbeutel in der einen Hand, in der anderen schwinge ich jetzt den Rucksack auf den Rücken. Irgendetwas habe ich jedoch vergessen.

 

Keine ganze Sekunde später macht es: krooooooosch. Drehe mich um. Sehe unterschiedlich große Glasteile, mal größer, mal kleiner, umringt von einem ockerfarbenen schaumigen See. Verdammt, rausgefallen! Ich hätte des Rucksacks Reißverschluss zumachen sollen! Bin aber noch im EDEKA drin, umso schlimmer!

 

Ich gehe panisch und ängstlich zu meiner sitzenden Kassiererin zurück, die stehende Ladeninhaberin vor ihr versucht jedoch, mich mit den Worten zu besänftigen: „Ist okay, wir machen das schon weg“. Ich entschuldige und bedanke mich gleichzeitig, drehe mich wieder schuldbewusst um, meine Augen unablässig Ping-Pong spielend. Ich gehe dann doch halbschnell aus dem Geschäft, ohne mir eine neue Flasche zu kaufen.

 

Draußen bleibe ich stehen. Ich sage mehrmals „verdammt“ und ärgere mich immens über mich. Während ich laut seufze, schaue ich plötzlich hoch und den Himmel an. Lauter Sterne blinzeln mir entgegen. Und obwohl ich keine Ahnung habe, welcher Stern welcher ist, bin ich verzückt. Und mein Herz klopft allmählich wieder langsamer.

 

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500 Wörter – 29.01.2012

29/01/2012
Das Ding da ist nur ein phallusartiges Blatt einer Topfpflanze...

Das Ding da ist nur ein phallusartiges Blatt einer Topfpflanze...

Croaker Vol. 2 – Gedankenfetzen aus 140 Zeichen, die ich twittern oder auf Facebook posten könnte, aber nicht möchte. Wollust & Keuschheit!!

 

Am 14.02. ist wieder Trauertag. Beziehungsweise Beziehungswaise. Vierte Schenk-Ausrede der Schokoindustrie neben X-Mas, Ostern und Mumtag…

 

mindestens 3x läuft mir an einem tag in der uni sabber aus dem mund, wenn ich #baggyboys oder #ivy-league-metros mit mario-gomez-frisur sehe

 

meinen ersten kuss und meine erste sexuelle handlung hatte ich mit 15, ein jahr vor meinem #outing und sogar vor meinen alkohol-erfahrungen.

 

ausprobierte orte für #av: #wald (bei nacht und bei tag), #auto (kombi, suv, kompaktwagen), öffentliches wc, dampfbad, indoor-cruising area.

 

Sexiest Non-Indie-Girls 2011: 1 die vampige Lykke Li, 2 die natürliche Leslie Feist, 3 die spröde Eleanor Friedberger, 4 Beyoncé, 5 Katy B !

 

Sexiest Non-Indie-Girls 2011: 6 Madeline Follin (Cults), 7 Florence Welch (Florence + The Machine), 8 Joy Denalane, 9 Zaz, 10 Kate, ja, Bush

 

Sexiest Indie-Girls 2011: 1 Annie Clark (St. Vincent), 2 Anna Calvi, 3 Alexandra Lawn (Ra Ra Riot), 4 Dillon, 5 Alison Mosshart (The Kills)!

 

Sxst Indie-Girls 2011: 6 Zooey Deschanel (She & Him), 7 Andrea Estella (Twin Sister), 8 Azealia Banks, 9 Adele, 10 Katie Stelmanis (Austra)!

 

Sexiest Non-Indie-Guys 2011: 1 James Blake (UK), 2 Mike Skinner (The Streets) (UK), 3 Elgar (Ell & Nikki) (AZ), 4 Casper (D), 5 Baschi (CH)!

 

Sxst Non-Indie-Guys ’11: 6 Clueso, 7 Mayer Hawthorne, 8 Arnim (Beatsteaks), 9 alle von Portugal. The Man, 10 RedFoo ohne Brille+Afro (LMFAO)

 

Sxst Indie Guys 2011 1 Justin Vernon (Bon Iver), 2 Anthony Gonzalez (M83), 3 Zach Condon (Beirut), 4 Chaz Bundick (Toro Y Moi), 5 Mac Miller

 

Sexiest Indie Guys 2011: 6 Tyler, the Creator, 7 David Lynch (GILF!!), 8 Tom Vek, 9 beide von Holy Ghost!, 10 Dallas Green (City and Colour)

 

dass mein #dingdong nach über 12 jahren exzessiven #palmenwedels noch immer nicht abgefallen ist, verdanke ich den elterlichen genen oder so

 

#kondome: so wichtig wie die luft zum atmen. & falls ich mal in eine #beziehung geraten sollte, könnte ich echt nur schwer drauf verzichten.

 

ein #sexwitz zum mitnehmen, bitte: 3 schwangere Frauen sitzen beim Frauenarzt. Sagt die erste: “Ich bekomme einen Jungen, weil ich saß oben.”

 

„Die 2.: “Und ich bekomme ein Mädchen, denn ich war unten.”

 Daraufhin die dritte: “Ich fürchte, dann werde ich wohl einen #Hund bekommen!”“

 

ah, ich habe noch einen meiner liebsten #sex-witze auf lager: was ist absolutes vertrauen? wenn zwei kannibalen oralsex miteinander haben…

 

Favourite Hot Actors: 1 Ewan McGregor (Beginners), 2 Jason Sudeikis (Kill the Boss), 3 Paul Rudd (I Love You, Man), 4 Ryan Gosling (Drive)!!

 

Favourite Hot Actors: 5 Aaron Tveit (Howl), 6 Aaron Paul (Breaking Bad), 7 Taylor Kinney (Lady Gaga, „Yoü and I“), Joel Edgerton (Warrior)!!

 

Favourite Hot Actors: 9 Chris Pratt (Parks and Recreation, Moneyball),

10 Jeremy Renner (The Bourne Legacy, 2012/13), Mission Impossible 4)

 

bei grauen, grün-grauen oder blau-grauen augen könnte ich nur so dahinschmelzen. und dunkelblonde leicht gegelte haare sind wunderschön! Ooh

 

fetische: anzug-krawatten-fetisch, sneakerfetisch, boxershortsfetisch, polizeiuniformfetisch, rothaarbartfetisch, braune-lederjacken-fetisch

 

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500 Wörter – 11.01.2012

11/01/2012

Put it in a nutshell...

Schön, dass die kurze Einsamkeitsphase bei mir wieder vorbei ist, denn gestern war ich wieder unter Leuten. Und dies hat mich indirekt an meine letzte Reise nach Laos erinnert.

Ich war das vierte und vorerst letzte Mal 1998 dort. Mit meiner Mutter und ihrer Mutter (letztere mittlerweile nicht mehr unter uns) in Großvaters (mütterlicherseits, inzwischen auch verstorben) Dorf nahe der Hauptstadt Vientiane. Ich kann mich noch an vieles erinnern: an den orangefarben schimmernden Mekong-Strom (wegen Gesteinfärbung vielleicht?), an meinen mysteriösen Ausschlag (wetterbedingt?), den ich immer bekomme, wenn ich in Laos bin. An den kleinen Eckladen, der Dörrfleisch, Götterspeise und Softdrinks wie Cola, Mirinda-Limo und 7up mit Strohhalmen und Crushed Ice in kleinen Plastikbeuteln verkaufte.

Außerdem auch an Opas großes und solides Holzhaus. Keine Ahnung, ob wir einen richtigen Garten hatten, aber zumindest gab es in der Nähe eine Art Grünfläche, zu der auch zwei Kokospalmen gehörten. Was habe ich als Elfjähriger den Sohn meines Opas und seiner neuen Frau bewundert, wie er mit unfassbarer Schwindelfreiheit die Palme hochgeklettert war, um Kokosnüsse vor dem Abfallen zu ernten.

Meine Großeltern leben zwar nicht mehr, aber das Leben geht trotzdem weiter. Und meines findet derzeit zwischen den Polen Kreuzwertheim und Würzburg statt. In letzterem Ort war ich gestern Abend, um zusammen mit Bino, Herr Leo, Tümmi und einer gewissen Pony-Bob-Verena eine WG-Küche zu bevölkern. Wir waren zu Gast bei unserer superguten Freundin Female Dennis. Was wir dort gemacht haben? GEkocht, GEplaudert, GEringalkoholisches GEtrunken und ein GEhirnähnliches Ding GEspaltet.

GEnau! Da Tümmi am Donnerstag wieder zurück nach Irland für sein zweites Auslandssemester fahren, beschlossen wir, vorher und gemeinsam gefüllte Pfannkuchen zu machen. Ich liebe Pfannkuchen! Alle lieben Pfannkuchen! Der Teig wurde angerührt, Schinken und Feta zerkleinert, Tiefkühl-Rahmspinat enteist. Nebenbei haben wir über Tümmis Rothaar-Fetisch, Helge Schneider, Allergien, manche unserer abwesenden Freunde und lustige Youtube-Videos gequatscht. Außerdem snackten manche von uns nicht aufgewärmte Mini-Frikadellen, die ich spontan zu ‚Mikradellen‘ umbenannt hatte, Leo zu ‚Minidellen‘ (letzterer Begriff erinnerte eher an Frauenprobleme).

Nach dem Essen gab es noch eine Überraschung. Eigentlich hatte ich Bino, weil ich letztes Mal zu Silvester bei ihr übernachten durfte, eine Kleinigkeit geschenkt, die dann zehn Tage fast unbemerkt in ihrem Kühlschrank weiterlebte. Sie wusste nicht, was es war, weil ich es ihrer Mitbewohnerin gegeben hatte, und diese vergessen hatte, ihr dies mitzuteilen. Bino nahm dann das Teil gestern Abend einfach mit. Nachdem ich den Unwissenden erzählt hatte, dass es eine von der Außenschale befreite Kokosnuss war, und keine Ananas, wollten alle ihr Inneres erforscht sehen.

Autsch!

Ich als einzige mutige Person machte mich zuerst an die Kopfspalterei. Erst mit Sägemesser, dann Ponybob-Verena mit Hammer und Schraubendreher. Nach ca. 20 Minuten Sägen, Hämmern, Schälen und Angsthaben, es könnte irgendein Alienbaby herausspringen, gelangten wir ans Ziel. Herr Leo goss das Kokoswasser aus, und Ponybob-Verena und ich schabten mit Löffeln das Weiße des hohlen Kerns auf. Die anderen waren alle bezüglich der Schmackhaftigkeit von Wasser und Fruchtfleisch eher skeptisch (wegen der 10 Tage Kühlschrankübernachtung), doch ich fand beides lecker. Und nein, die Nuss war keineswegs verdorben.

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500 Wörter – 29.12.2011

29/12/2011

Shopaholic for Once

Heute gibt es einen leicht kapitalistisch durchzogenen Blog-Artikel. Nicht gerade OCCUPY-friendly.

Vor zwei Tagen hatte ich ja noch über Weihnachten schimpfen müssen, bzw. über „Wart-Nachten“ – Warten auf das Christkind und auf offene Geschäfte. Doch das allgemein Beste an allgemein ist nicht, was währenddessen stattfindet (denn ich bin weder Christ noch Hyper-Familienmensch), sondern das, was folgt. Nämlich dass nach zweieinhalb Tagen Geschlossenheit in den meisten Einkaufshäusern „SALE“ herrscht, formerly known as Winterschlussverkauf.

Ein Anglizismus zugunsten der Wortkürze. Der Zeitpunkt dafür könnte vom deutschen Handel nicht besser gewählt sein. Denn wenn man von seinen Eltern seit Jahren nur Geld statt „richtiger“ Geschenke erhält, dann kann man selber und schneller seine Wunschliste ab dem 27. Dezember abhaken. Deshalb verbrachte ich die letzten zwei (Vor)Mittage vor meiner Arbeitsschichten in Würzburger Einkaufshäusern wie H&M, Media Markt und Müller, eigentlich eher nicht zum Schnäppchen-Shoppen.

Auch wenn es in meiner Region noch immer witterungsmäßig herbstlich (d.h. regnerisch, aber nicht frostig), waren meine letzten Schuhkäufe waren von höchstens eher ästhetischer, aber unpraktischer Natur. Denn meine Boden-Pfoten froren immerzu trotz 2-lagiger Sockenschicht. Ich bin in mehrerer Hinsicht ein knauseriger Mensch, kaufe z.B. ungern teure Markenschuhe, auch wenn man sich für die stark beanspruchten Füße eigentlich durchaus etwas gönnen sollte. Die letzten Sneakers über 50 Euro wurden vor zwei Jahren gekauft, und es waren bloß Chucks. Aber im H&M konnte ich schlichte, aber matt glänzende schwarze Schnürstiefel ergattern, die einzigen und ausgerechnet in meiner Schuhgröße. Preis: 15 statt 40 Euro. Spontan gekauft, und meine Füße sind glücklich. Dazu ein 10-Euro-Wollpullover (ehemals 25 Euro).

Vor ein paar Wochen gingen meine für meine Verhältnisse teuren und geliebten mittelblauen In-Ear-Kopfhörer (Sony, auf günstige 15 Euro damals reduziert) kaputt. Links kam kein Ton mehr raus. Ich musste mich mit den offenen Standard-Kopfhörern meines MP3-Players begnügen, die während des Hörens unzählige Male schon meine Ohrmuschel herunterpurzelnd verlassen haben. Von der Tonqualität und der für Außenstehende kaum absorbierten Lautstärke will ich gar nicht erst anfangen. Aber das Nachfolgegerät beseitigt wieder all die Probleme: ebenso von Sony und In-Ear-Bauart, aber kein SALE-Artikel. Dieses gab es jedoch nur in iPod-Weiß (ein No-Go für Apple-Mobilgeräte-Nichtbesitzer!) und Schwarz, was ich so dann auch auswählte. Wie trist.

Zum Schluss noch meine neue kompakte Digitalkamera. Seit 2008 besitze ich eine geniale dunkellilane von SAMSUNG, die schön UND leistungsstark ist. Doch irgendwann konnte ich die Akku-/Speicherkarten-Halterungsklappe (öhm…Fachbegriff?) nicht mehr schließen. Und das Verbindungs- und Ladekabel, das ich irgendwann verbummelt hatte, war schwer zu beschaffen, da das Kameramodell zu der Zeit nicht mehr gebaut wurde. Jetzt wurde es Zeit für etwas Neues: FUJIFILM Finepix JV 200. Die Bildqualität ist klasse, designmäßig schmeichelnd, wenn auch nicht mehr so „edgy“. Und schon wieder in Schwarz. Bloß ist es keine Weitwinkelkamera, das Menü ist bedienerunfreundlich und hässlich ge-layout-et, und die Zeit vom sofortigen Drücken des Auslösers bis zur Bildwerdung ist langwierig. Doch die Kamera war das günstigste No-No-Name-Produkt im Media Markt mit den nötigsten Funktionen (Lithium-Ionen-Akku, 720p-Videos, 3x optischer Zoom). Naja, mit ein bisschen Gewöhnungszeit wird es auch noch etwas mit uns. Capitalism stole my virginity.