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500 Wörter – 12.07.2012

12/07/2012

Campino freut sich über Tage wie diese

 

 

 

An Wochen wie diesen kann man sich über dieses Phänomen der Popkultur nur wundern: Die Toten Hosen und ihre überraschend erfolgreiche Comeback-Single „Tage wie diese“.

 

 

Sie begannen als lokale Punker namens ZK („Zentralkomitee Stadtmitte“). Mit neuem Namen, ausgerechnet vom feinen Düsseldorf aus, konnte das anfängliche Punk-Sextett bereits früh Erfolge verbuchen: die Party-Hymne „Eiskalter Bommerlunder“ kennt jeder.

 

Später kokettierte die selbst ernannte Opel-Gang (1983) mit ihrem Bandnamen durch eine Coverplatte Never Mind The Hosen – Here’s Die Roten Rosen (1987). Anschließend kamen Alex, Azzurro und der aufrechte Deutsche Sascha. 1996 war der kommerzielle Wendepunkt erreicht, mithilfe von „Bonnie & Clyde“ und ihrer ersten Nummer-Eins-Single „Zehn kleine Jägermeister“, die in der dritten Klasse damals alle im Schulunterricht mitgrölen durften.

 

 

Ab 1998 konnte man nicht mehr nur auf Sauf-Songs und Filmklassiker-Tribute abgehen, denn neben Weihnachts-Punkrock-Liedchen gelang ihnen auch englische Texte wie das über Rechtlosigkeit und Unterdrückung handelnde „Pushed Again“. Sie konnten auch ernst machen. Schön und unsterblich sein, über Fußball-Bayern texten.

 

In den Nullerjahren blieb es bis auf eine Anti-Moralapostel-Ode auf den Alkohol eher seriös. Aus semi-anarchischem Punk-Rock wurde geradliniger Rock-Rock. Ihnen gelang zwar der ein oder andere TOP10-Single-Einstieg durchaus („Friss oder stirb“, „Strom“), aber so richtig ekstatisch aufmischen konnten sie das identitätssuchende Heimatland nicht mehr. Sie waren eher bloß Nur zu Besuch: Unplugged (2005).

 

 

Man hatte die Ex-Rebellen lange nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Doch in diesem Jahr, in dem auch ihre einstigen Rivalen Die Ärzte wieder von sich reden machen, bewiesen sie, dass das Quintett noch lange nicht Geschichte ist.

 

Die Hosen koppelten im April „Tage wie diese“ aus ihrem 15. Studioalbum Ballast der Republik (2012) heraus. Wochenlang blieb die sogar radiotaugliche Single irgendwo zwischen Platz 2 und Platz 6. Ende Mai war es soweit. Kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft 2012 landet das Lied auf Platz 1. Und bleibt dort, liegt dank Eurovision Song Contest 2012 und Loreens „Euphoria“ zwar kurz auf dem Boden des zweiten Platzes, aber darf die meiste Zeit auf dem Hitlisten-Thron sitzen bleiben.

 

 

Die bisherigen fünf Wochen an der Spitze der deutschen Singlecharts fühlen sich wie doppelt so viele an. Doch man gönnt der seit 30 Jahren bestehenden Band diesen Sommererfolg viel mehr als anderen kurzlebigen Künstlern. Und auch wenn dieser musikalische Appell an Hedonismus an sich ein eher durchschnittlicher Song ist, verfügt er über eine erstaunliche Euphorie, gesellschaftlichen Kitt und Massentauglichkeit.

 

Diese Euphorie passte wunderbar zum EM-Fieber: „Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag / Und tanz vor Freude, über den Asphalt“. Zwar war der offizielle EM-Song dieses Jahr „Endless Summer“ von Oceana, aber hierbei konnten sich weitaus weniger Menschen für das Retro-Eurodance-Brett begeistern. Ist unendlich viel Zeit nicht besser? Noch ungehörter blieb das „offizielle“ Lied für die deutschen EM-Fans von Roger Cicero namens „Für nichts auf dieser Welt“: Höchstposition war der lahme Platz 85.

 

 

„Tage wie diese“ spricht fast jeden Menschen an: von Jung bis Alt, von Mann bis Frau, vom Fußball-Laien bis zum Kicker-Dauerabonnent. Wenn wache Feierlaune mit ehrlichem Ernst ohne Fingerzeig und Unversifftheit gekreuzt wird, kann durchaus mal ein Dauerbrenner entstehen. Respektable Leistung!

 

 

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500 Wörter – 05.07.2012

05/07/2012

Endless Ocean-a

 

 

 

Als heutiges „Phänomen der Popkultur“ soll heute Oceana mit ihrem endlosen Sommer fungieren.  

 

 

Nur die wenigsten werden vor der seit Sonntag beendeten Fußball-Europameisterschaft 2012 von Oceana Mahlmann gehört haben. Die zu ein Viertel amerikanische Deutsche ist ein wahres Multitalent.

 

Man hat die Afro-Besitzerin sicherlich öfter gesehen, als es einem bisher auffiel. Für Seeed tanzte sie in deren Musikvideos zu „Music Monk“ und „Schwinger“ an vorderster Stelle, leitete die Choreografie in Fettes Brots „Bettina“-Video. Zudem hat sie bereits im Fernsehen moderiert und sogar geschauspielert.

 

Singen kann sie auch noch! 2009 kam ihr Solo-Debütalbum Love Supply heraus, aus dem die soul-poppige Single-Auskopplung „Cry Cry“ in Deutschland nur Platz 52 schaffte. Laut Wikipedia gelang ihr hingegen in Ländern wie Russland, Polen und Griechenland sogar ein Nummer-1-Hit damit.

 

 

Vielleicht war das ein Grund, warum sie als eine Art musikalische Botschafterin für die EM 2012 ausgewählt wurde. Daraufhin musste ein fröhlicher und tanzbarer englischsprachiger Song geschrieben/performt werden. Klar, dass die 30-Jährige nicht mit einem souligen Midtempo-Song daherkommen würde.  Dass sie sich aber komplett dem Mainstream-Zeitgeist – Retro-Eurodance und Bumm-Bumm-Techhouse mit Black-Music-Färbung – unterwürfen würde, ist im Nachhinein doch sehr schade.

 

Viel Oh-oh-oh-oh-oh, ein bisschen Trompete, sonst klappert es an allen Enden wie ein typischer Balkan-Techno-Song. „Endless Summer“ ist zwar nicht so schlimm wie man befürchten könnte, da gibt es viel schlechtere Sachen in den Charts derzeit, z.B. „Tacatà“. Ist dennoch sehr penetrant und schlechter als ihre früheren Stücke, welche leider etwas seicht waren, aber nicht so sehr flach.

 

Die neue Dance-Pop-Oceana konnte sich dank neuer EM-Aufmerksamkeit diesmal effektiver in die öffentliche Wahrnehmung hineingrätschen. Doch im Gegensatz zu früheren Fußballmeisterschafts-Liedern tat sich das Lied auf dem Charts-Weg bisher schwer. Höchstplatzierung: Platz 5 erst nach mehreren Wochen Hochkletterns. Der zum Überraschungs-Fußballsong und -Erfolgshit mutierte „Tage wie diesen“ von den Toten Hosen hingegen hat die Deutschen mehr begeistert. Kann man „Endless Summer“ trotz TOP5-Platzierung bereits als einen „Flop“ abschreiben?

 

 

Wer weiß noch, was z.B. der offizielle WM-Song 2010 oder was waren die letzten EM-Songs der letzten acht Jahre? Tja, das kollektive Hirn vergisst nach dem ganzen Fußball-Hype dann doch wieder sehr schnell.

 

Also zur Erfrischung: 2010 durfte Shakira mit „Waka Waka (This Time For Africa)“ die fußballverrückten Menschen einheizen. Daneben gab es inoffizielle Lieder für gewisse TV-Sender oder Marken von Leuten wie K’naan oder Helele mit Safri Duo.

 

2008 waren es sowohl Shaggy mit „Feel the Rush“ (grausam!) sowie das weniger bekannte „Can You Hear Me“ von Enrique Iglesias. Welches Lied offiziell für die EM von vor vier Jahren stand, ist mir gerade wurscht.

 

2006 engagierte die FIFA Bob Sinclar.

 

2004 durfte Anastacia herumgrölen. Gibt es die eigentlich noch?

 

Die meisten Songs gingen gleich auf Platz 1! Aber die Halbwertszeit solcher zusammengeschusterten Ballermann-affinen Lieder, egal wie erfolgreich sie sind, ist einfach sehr gering. Spätestens 2013 wird man, so prophezeie ich mal, sich auch gar nicht mehr an Oceana erinnern, sollte sie keinen erkennbaren Folge-Hit nachliefern. Es wäre jedoch eine Verschwendung von so viel offensichtlichem Talent, egal wie schlecht die anderen Songs sind! Endlosen Sommer hätten wir übrigens auch ganz gerne!

 

 

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500 Wörter – 25.06.2012

25/06/2012

Summertime Sadness

 

 

 

Sommer. Offiziell (d.h. kalendarisch) hat er dieses Jahr am 21.06.2012 angefangen, inoffiziell (meteorologisch) jedoch bereits am ersten Junitag. Für manche jedoch hat er noch nicht begonnen, und wird es auch nie mehr.

 

 

Derzeit ist zwar Sommerzeit, aber es ist kein gefühlter Sommer. Manche Tage scheinen zu scheinen, voller Sonnengüte, nur dann wird Wärme von über 25 Grad wieder sofort von Leuten madig gemacht, die das ja gaaaar nicht aushalten.

 

Zu kalt darf es nicht sein, aber auch gleichzeitig nicht zu heiß. Sobald gewisse Temperaturen unter- oder überschritten werden, fängt das typisch deutsche Jammern wieder an. Das sind dann auch keine Winterkinder oder Sommermenschen, sondern typische Mitteleuropäer, die nur Mittelwetter (15 bis 25 Grad) bevorzugen.

 

Ich hingegen hasse den Winter zutiefst – Erkältung, Glatteis, gefrorene Füße, eisige Winde und ausfallende Heizungen sind alle widerlich. Ich liebe jeden Aspekt des Sommers! Hitze, Wärme, yeah! Aber jeder Tag, an dem Petrus dich anstrullert, ist ein verschenkter Tag im Sommer. Pinkelpausen bitte nur im Frühling oder im Herbst. Regentage im Sommer sind einfach beschissen. Gerade dann, wenn man irgendetwas Tolles vorhat, und dies dann wegen sich abzeichnenden oder andauernden Regenschauern verschieben oder absagen muss.

 

 

So geschehen letzten Donnerstag, als ich mit Leuten vorhatte, auf das Umsonst-&-Draußen-Festival zu gehen. Aber nein, es musste ja abends dann doch anfangen zu regnen. Ist aber auch deswegen gescheitert, weil sich keiner um die Organisation dieses Treffens ausgiebig kümmern wollte. Dates und Arbeit und was auch immer für eine andere ungeile Ausrede waren ja vorrangig. Und, ach ja, meine führerscheinlose Mutter hielt meine Pläne wegen ihren Überstunden auf ihrer Arbeit auf. Vielen Dank auch, mein Donnerstagabend konnte ich nur noch mit Wichsen und Allein-Saufen überstehen.

 

Und am Sonntag wollte ich mir keine Nieselregen-Dusche auf dem U&D-Festival antun, vor allem dann nicht, wenn sich sonst keine Sau bereiterklärt, dort auf dem Festivalplatz mitzuleiden. Also fiel U&D (auch wegen anderer Termine am Freitag und Samstag) schon zum zweiten Mal aus.

 

 

Naja, zurzeit ist ja auch nicht Sommer, sondern Europaweltmeisterschafts-Zeit. Da gerät natürlich alles leider in den Hintergrund: Umsonst & Draußen, Geburtstage, CSD-Wochenenden (dieses WE), „normale“ Sonnentage im Sommer: alles wird vom EM-Fieber überschattet. Gut, den EM-Hype haben wir nur alle vier Jahre und Männer-Fußball-Meisterschaften alle zwei Jahre, trotzdem. Ist ja durchaus nicht uninteressant, aber ich freue mich schon auf die fußballfreie Zeit zwischen dem aufmerksamkeitsgeilen Finalspiel und dem Beginn der röhrenden Bundesliga-Saison. Wenn man über nichts anderes als Fußball reden kann, dann sollte man besser gleich die Klappe halten.

 

 

Themenvorschläge jenseits von Sommer und Fußball: Ägyptens Militär-Quasi-Diktatur derzeit. Syrien auch. Fiona Apples hochgelobtes viertes Album mit dem langen Namen. Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen. Griechenland. Nordkoreas Empörung. Der PIXAR-Animationsfilm Brave. Die Bundestags-Abstimmung über den Euro-Rettungsschirm. Timoschenko. Pakistan. Bar Rafaeli vs. Irina Shayk. Gaucks 100 Tage im Amt. Blackberry-/RIM-Krise. Oder die Absetzung des paraguayischen Präsidenten, hat das jemand mitbekommen?

 

Illegale Musik-Downloads. Der Sozialprotest in Israel oder generell die Krise in Israel und Palästina. Minitel. Betreuungsgeld-Streit. Der neue unfertige Berliner Flughafen. Neue Facebook-Funktionen. Ai Weiwei. Oder sprechen wir doch über die Kunst des/meines Jammerns!

 

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500 Wörter – 23.06.2012

23/06/2012

Knutschfleckterroristinnen

 

 

 

Um kurz vor 21 Uhr komme ich am Freitag (22.06.2012) hier am Wohnheim von Mara und ihrer BFF Moni an.

 

Dort steht schon ein heterosexuelles Pärchen am Eingang, das anscheinend auch nicht durch die Tür kann. Es fragt mich: „Hey, do you live here, and have a key?“ Ich: „No, no, I’m just a guest, too! But I’m gonna call someone who lives here and can open the door for us.“ Ich rufe Moni an und freue mich geradezu auf das Gesicht des Pärchens, wenn es merkt, dass ich sehr wohl Deutsch kann. Und, tatsächlich, es lacht!

 

Das Pärchen und ich fahren Aufzug, irgendwie eng hier. Oben im Fernsehraum dann ist die Hölle los, denn Deutschland spielt gegen Griechenland im Viertelfinale. Ich sehe Moldo und Charlie, doch die anderen sind nicht am Public Viewing. Ich rufe Moni nochmal an, sie führt mich zu Maras Apartment, wo sich der Rest der Geburtstags-Feier-Truppe auch befindet.

 

 

Hallo, Daviiid! Hey, Tomek! Sers, Mara und Moni! Werde außerdem einem Anzugtypen vorgestellt, der zwar nach Klischee-Jurist und Klischee-Burschenschaftler aussieht, aber in seiner Trunkenheit verdammt knuffig ist. Dann eine sehr hübsche erdbeerblonde Kommilitonin (High Heels zu rotem Deutschland-Trikot) von Moni. Sympathisch und putzig! Ebenso freundlich und süß ein Kommilitone von Moni, der sehr neugierig ist in Sachen Queerness und mich deswegen etwas ausfragt.

 

Nebenbei läuft im Ersten das Fußballspiel über einen winzigen Röhren-Bildschirm und keiner von uns starrt permanent darauf. Mara macht sich die ganze Zeit nass als Barkeeperin und Geburtstagskind des Abends. Ein sehr alter redseliger Mann ist kurz in ihrem Zimmer und assoziiert die Sektdusche mit Formel 1.

 

 

Nun ist das Fußballspiel vorbei, vier deutsche Tore gegenüber zwei griechischen Toren. Während wir im Apartment uns eher gefasst über den Sieg der Deutschen freuen, ist im schalldichten Public-Viewing-Gemeinschaftsraum sicherlich die Hölle los. Wenig später kommen auch andere Freunde und Bekannte von Moni und Mara.

 

Der französische Austauschstudent Daviiid macht sich erst halbnackig und mit seinen Bauchmuskeln die bauchhaarigeren Tomek und Thomas dezent neidisch. Anschließend geht er einen perfiden Geschlechtertausch ein, um später zu einer Cross-Dressing-Party zu gelangen. Aus Daviiid wird die Haarschleifen tragende Ramona.

 

Während die meisten, besonders die Mädels im Raum, dies witzig vom sowieso schon humorvollen Daviiid finden, schauen die drei fremden Jura-Schönlinge deswegen eher pikiert drein. Einer ist tatsächlich sehr schön, aber so ekelerregend selbstverliebt, dass es auch nicht mehr überraschte, dass alle drei sich ohne Verabschiedung so einfach aus dem Staub gemacht haben. Moni ist sauer.

 

 

Irgendwann merke ich, dass ich nicht so betrunken bin, wie ich einst werden wollte. Betrunkenheitsskala: 4 von 10. Während ich mit Moni (tolle Brüste!) und Charlie (toller Intellekt/Humor!) flirte, beißt mir Mara fast meinen Hals ab beim verzweifelten Versuch, einem mittelhellhäutigen Menschen wie mir einen dunkelroten Knutschfleck anzuhängen. Die love bites mancher Männer hingegen sind viel angenehmer. Selbst ich bin bei anderen anscheinend gut darin.

Und der eine ruhige Kerl wird in Kombination mit Fußball und Alkohol zum exzentrischen Kerl, der aus dem Taxi später herausstolpert, fast auf das Gesicht fällt. Ist zum Glück nichts passiert.

 

 

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500 Wörter – 18.06.2012

18/06/2012

Eis-Bino

 

 

Es ist schon irgendwie Pech, dass ich meine Mutter immer dann von der Arbeit abholen muss, wenn ein EM-Spiel mit den Deutschen an jenem Tag zu jener Zeit stattfindet.

 

 

Ich bin ja generell eher kein Fußball-Fan, doch das EM- und WM-Geschehen habe ich schon immer einigermaßen spannend gefunden. Bundesliga? Och, nö.

 

Vor zwei Wochen hatte ich mit „Sven“ die Debatte gehabt, ob man als Deutscher zwangsläufig auch Fan für die deutsche Nationalmannschaft sein MUSS. Er sagte ja, ich verneinte dies. Ist doch nur Sport, man darf doch mögen, wen oder was man will. Hat nichts mit Anti-Patriotismus zu tun, finde ich.

 

Ich selber drücke einerseits den Außenseiter-Teams die Daumen, weil dieses Über-sich-Hinauswachsen cool ist. Andererseits finde ich die bisherigen Erfolge der Löwschen Truppe dann doch mehr als beeindruckend. Nur für Italien, Frankreich und Spanien bin ich so gar nicht.

 

 

Umso mehr fühlt man sich als Außenstehender des Geschehens, wenn man bisher nie die Gelegenheit hatte, ein live übertragenes Spiel in Gänze zu schauen. Grund: Meine Mutter musste ich auch gestern am Sonntagabend von ihrer Arbeitsstelle abholen. Sie selber interessiert sich nicht für Fußball, aber für anderes Zeugs wie z.B. Politik oder einen Führerschein ebenso wenig.

 

Ohne Auto müsste sie laut Google Maps mindestens 9,7 km (d.h. zwei Stunden und vier Minuten) zu Fuß zurücklegen. Fahrrad will sie nicht fahren und mein Vater kann auch nicht immer Chauffeur spielen.

 

 

War er doch am Sonntagvormittag verhindert, weshalb ich meine Mutter zur Arbeit bringen musste. Nach dem Abliefern war ich noch immer halbwach, wollte aber nicht mehr zurück ins Bett. Also ab nach Würzburg.

 

Dort: Universitätsbibliothek-Session. Meinen Nebenjob-Arbeitgeber kurz angesteuert, dann noch zu meinem Lieblings-Sushi-Laden.

 

 

Anschließend Bino bei der Arbeit im Brückenbäck besucht. In jenem Café sollte später das Spiel übertragen werden, deshalb kam dann auch ihr Freund Partypille um halb 8 vorbei und eigentlich sollte auch Tümmi kommen, war aber nirgendwo zu sehen. Ich konnte nur bis 20 Uhr bleiben. Vorher ließ ich mir aber eine „Eisbiene“ nicht entgehen!

 

„Die Suche nach eisbiene führt möglicherweise zu Ergebnissen mit jugendgefährdenden Inhalten und wurde entsprechend der Bing SafeSearch-Einstellungen gefiltert.“ (LOL)

 

Dann meine Mutter abgeholt, heimgebracht, neue Anziehsachen von daheim mitgenommen und flugs wieder ins Auto gesprungen. Nein zu Provinz! Also fuhr ich schnell die Autobahn wieder zurück nach Würzburg.

 

 

Kam schließlich um ca. 22 Uhr wieder an und sah zwar endlich Tümmi, aber keinen Herrn Leo, der sich übrigens mittlerweile von meinen Fotografie-Aktionen arg genervt fühlt, sagte er heute. Das 1:1 verpasste ich natürlich, dafür aber nicht den Siegesschuss des deutschen Überraschungs-Spielers Lars Bender. Drei Siege in der Vorrunde, neun Punkte. Awesome!

 

Die an Fieber erkrankte Partypille ging nach dem Spiel heim, blieben aber nach Ladenschluss noch Bino, Tümmi und ich übrig. Und der stark wollüstige italienischstämmige Theker, sowie zwei Arbeitskolleginnen von Bino. Und ein attraktiver bärtiger Deutsch-Student kam später ebenso hinzu. 2 Uhr.

 

Hatte nach einem Hefe und einem halben Pils letztlich auf der Hinterbank des Autos auf dem Talavera-Parkplatz gepennt, da ich keine Lust mehr auf Heimfahrt hatte. Betrunkenheitsskala: 2 von 10.