Posts Tagged ‘schm_adrian’

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500 Wörter – 19.06.2012

19/06/2012

Big Ben & Jerry Maguire

 

 

Wenn Zucker, Fett und Kalorien nicht wären: Eiscreme rettet manche Sommertage in der Universität.

 

 

Bisher habe ich seit meinem Dasein als Student an der Uni Würzburg dort nur vereinzelt Gelati gegessen. Blendet man mal die beinhaltete Sündigkeit dieser Mainstream-Süßigkeit aus, macht die gefrorene Mischung aus Milch, Sahne und Rest unendlich glücklich. Umso geiler ist‘s, dass es gerade jetzt im kalendarischen Sommer neben den Cafeterien hier in der Uni nicht nur Automaten für Kaffee, Pfandgetränke oder feste Snacks gibt, sondern auch tatsächlich einen Eiskrem-Automaten.

 

Blöd nur, dass dieser Automat der einzige ist, bei dem man nicht per Studentenausweis (u.a. ein bargeldloses Zahlungsmittel fürs Kopieren, Drucken, Kaufen von Essen und Trinken) zahlen kann. Bedingungen: Münzen rauskramen und es passend haben.

 

Früher hatten wir in der Philosophischen Fakultät I, wo ich meine Englisch- und Geschichtskurse habe, einen klassischen Eis-Automaten. Bei diesem waren die verschiedenen Eissorten von Langnese vertikal in einem Gitter eingereiht. Nach der Bezahlung wurde schließlich dein Wunscheis nach vorne geschubst und plumpste widerstandslos herunter.

 

 

So einen gibt es noch immer vor der Hubland-Cafeteria. Doch nach den Umbauten in meiner Fakultät haben wir neben einem stylisheren Kaffeeautomaten auch ein neues fancy Teil für Speiseeis erhalten. Leider mit weniger Auswahl, immerhin mit einer Handvoll Magnum, Cornetto, Konfekt und Co.

 

Schaut man in dessen Guckloch, erkennt man, wie eine Art Eistruhe aufgeklappt wird. Anschließend bewegt sich ein schwarzer phallischer Greifer hin zu den horizontal liegenden Eissorten und saugt das Wunscheis lautstark nach oben, um dieses im nächsten Moment wieder brutal loszulassen. Faszinierender Eissauger. Dennoch: das ganze Procedere dauert dann doch immer mindestens eine halbe Minute.

 

 

Langnese ist schon eine tolle Eismarke, viel besser als Schöller oder die edleren Mövenpick oder Häagen-Dazs. Indessen war ich letztens erstaunt, dass ich doch nicht alle Langnese-Eissorten kannte. Wann: als ich beim Grill-Geburtstag von SchmAdrian mitfeierte. Wo: auf der Minigolfanlage in Würzburg an der Konrad-Adenauer-Brücke (nicht: Löwenbrücke!).

 

Die probierten Sorten Magnum Infinity Chocolate and Caramel und Power Crystal „Red“ enttäuschten zwar mächtig, aber dafür macht die Riesenauswahl auf diesem Minigolfplatz immer alles wett.

 

Geht’s besser? Heute beehrte uns auf dem Campus ein Vehikel, das alle Studenten wieder zu träumenden Kindsköpfen machte: Ein Eiswagen von Ben & Jerry’s stand dort!

 

 

Meine heutigen Mensa-Partner, der philosophische Tobi und seine Freundin (?), drängten zum eiligen Aufessen. Wir müssen noch schnell zum Eiswagen! Noch nicht gewusst? Kostenloses Eis gibt‘s! Um halb 1 liefen wir zur Fakultät der Geografen, doch wir mussten –  eislos – schlucken: die locker wirkenden Verantwortlichen hatten nichts mehr da, nur noch leere Eis-Pappbecher. Knapp zu spät gekommen.

 

Kein kostenloses Wassereis konnte diese Katastrophe vergessen machen. Sogleich erinnerte ich mich, wie ich früher als Kind immer zu spät zum fröhlich tutenden Eiswagen kam. Entweder war es in Verviers in Belgien, wo meine Oma mütterlicherseits damals wohnte, oder in Kreuzwertheim. Ein Relikt der Vergangenheit, das heutzutage mehr als Seltenwert hat.

 

 

Und dann ausgerechnet von der besten Eis-Marke auf der ganzen Welt (gibt es auch auf dem erwähnten Minigolfplatz) abgewiesen zu werden, ist schon hart. Wirklich hart. Komm bitte bald wieder nach Würzburg, liebes Ben-&-Jerry‘s-Mobil!

 

 

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500 Wörter – 12.01.2012

12/01/2012

Feet me!

 

7:03

Gääääääähn. Fucking früh!  Wie wär’s mit einer Müdigkeitsskala? Derzeit wär sie bei 9,8 von 10. Meine Betrunkenheitsskala momentan: 0,3 höchstens, dank dreimal Nippen an Binos White Russian. Gestern vorher für einen Arbeitskollegen eingesprungen. Bis 22:30, länger gedauert wegen Schlüsselproblemen und Kassen-Abrechnung. Durfte wieder bei Bino pennen. Danke! Jetzt erst einmal Kaffee. Oder zwei. Und dann Dusche. Essen? Noch nicht…öööööh…

 

9:03

Gähn. Momentane Müdigkeitsskala: 5,5 von 10. Ich sitze gerade, nach Dusche, einem Kaffee und einer Busfahrt nun ohne Jogginghose, aber mit Alltagsklamotten in einem Hörsaal. Eine Politikwissenschafts-Vorlesung, die bereits um Viertel nach 8 (ACHT!) begonnen hat. Aber für die Verhältnisse ist die Sitzung ganz unterhaltsam. Neben mir sitzt SchmAdrian, dem ich als nachträgliches Weihnachtsgeschenk einen Becher mit Kaffee und Milch geschenkt habe. Er hat’s nötig gehabt, er kam im Gegensatz zu mir nicht zum Koffeinschlürfen.

Wisst Ihr, was ziemlich lustig ist? Zwei Reihen vor uns sitzt am äußersten Ende eine Kommilitonin, die einen ungeschnittenen Laib Brot auf ihrer Tischfläche liegen hat. Einfach so! Was will sie damit? Angeben? Ihn aufschneiden? Dann Bio-Bärlauchcreme drüberschmieren? Ich würde es ihr zutrauen. Uuh, sie hat gerade das Brot umgedreht. Was soll uns das jetzt sagen?

 

9:59

Bin gerade im Kupsch und möchte für das geplante Sektfrühstück bei Bino mit Tümmi und Herrn Leo noch ein paar Sachen zusätzlich kaufen. Noch eine Flasche Sekt, obwohl Bino schon eine hat. Camembert und Weintrauben, weil Sektfrühstück irgendwie französisch anmutet. Oje, vor mir eine träge Omi, hinter mir eine grummelige Omi. Nicht das Sandwich, das ich mir für das Frühstück vorgestellt habe.

 

Die drei Frühstückstiere

 

10:38

Nachdem die anderen drei mich vor Binos Tür gleich abgepasst hatten, gingen wir zu viert zum Bäcker. Brote, Croissant und ähnliches Frühstücksgebäck. Wieder hoch, drei Stockwerke. Wir sitzen nun am gedeckten Tisch. Ich spüre meinen nassen rechten Oberschenkel. Nein, es ist nur Wasser, das den roten Sekt neutralisieren soll. Dieser landete auf mir und meinen Rucksack, zum Glück hat mein Laptop nichts abbekommen. Kein großer Knalleffekt, dafür aber druckvolles Überschäumen. Wie erfrischend peinlich. Ansonsten werde ich als „Gourmet“ ironisch gewürdigt, weil Binos geile getrockneten Antipasti-Tomaten und der Camembert die Brötchenhälften bedecken. Die anderen sind mal bodenständiger. Tümmi mag generell keinen Sekt, wird dazu aber genötigt. Herr Leo mag den von mir mitgebrachten nicht, Bino findet ihn zu süß. Ihr seid doof.

 

11:35

Worüber sprachen wir gerade? Weiß ich nicht mehr. Jedenfalls: Herr Leo muss arbeiten gehen. Herr Leo verabschiedet sich von Tümmi, der heute Abend nach Dublin zum weiteren Auslandsstudieren zurückfliegen wird. Bis denne. Wir bleiben zu dritt.

 

Tümmi: la-di-daaaa

 

13:58

Gesprächsthemen waren: pornografische Kopfkinofähigkeit bei Frauen, freiwillige Amputationen, bei sozialen Interaktionen beeinträchtigte Kommilitonen, verhaltensmäßig  dem Tümmi ähnliche Menschen wie Partypille (er keineswegs sozial beeinträchtigt), kanadische Iglus, irische Ausnahmezustände bei Schneefall, Vermin Supreme, The Simpsons, nah am Wasser gebaut sein und Bino als kurzzeitige Rothaarige. Und jetzt muss Bino weiterlernen. Ich muss auch weiter. Und Tümmi muss heim, später geht es zum Frankfurt Airport. Kurze und schmerzlose Verabschiedungen sind am besten, wir sehen uns ja eh wieder, gell? Müdigkeitsskala: 3 von 10. Betrunkenheitsskala: 2 von 10.

 

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500 Wörter – 31.12.2011

31/12/2011

The Amazing Blogging of 2011

Bevor ich aufbrechen muss, um heute – wie vergangenes Jahr – mit Tümmi und Phil mit den 5 P’s Silvester zu feiern im Café Klug… Es geht um meine zwei Blogs heute, ein Online-related-Jahresrückblick, wenn man so will.

 

Mein Haupt-Blog „The Amazing Sounds of Orgy“ (TASoO) wird morgen ein Jahr alt. Ich hätte nicht gedacht, dass die Umstellung von „Croak for me!“ beim Anbieter Blogger (von Google) so gut geklappt hätte. Noch immer ist das Blog-Thema: viele Themen statt nur eines. Manchmal vermisse ich beim aktuellen Blogbetreiber WordPress gewisse Sachen, aber egal. Optisch sieht hier alles besser aus, man ist hier vielseitiger und dies fördert durchaus Schreib-Spaß.

So sehr, dass mein zweites Standbein „Tonprotokoll“ (Konversationsblog nur über Musik) zusammen mit O-Ton (Oliver) für kurze Zeit prächtig blühte. Leider habe ich beide Blogs nach einer Zeit sehr vernachlässigt, immer wieder gab es Pausen, auch bei diesem Blog hier. Für meine Inaktivität wollte ich mich nochmal entschuldigen, lieber O-Ton.

Und obwohl ich nicht regelmäßig Artikel geschrieben hatte, weil manchmal die Motivation fehlte oder die Ideen/Themen, war ich doch jedes Mal erstaunt, wie viel Resonanz TASoO erhalten hat, wenn ich es doch mal tat. Und das nur, weil ich dieses Jahr entdeckt habe, dass ein Verlinken meiner Posts auf Facebook zu mehr Besucherzahlen führen kann. Oder das bloße Angeben des Links zu meiner Blog-Startseite auf anderen Social Networks (z.B. Gayromeo).

 

Deshalb danke ich euch allen Blog-LeserInnen (ob treue oder einmalig lesende) dafür, dass ihr euch Zeit genommen habt fürs Durchlesen und Klicken, wenn auch nur für ein paar Minuten.

Ich danke zunächst einmal meinen Freunden. Also danke Herr Leo, mit dir teile ich ja jetzt auch den Tumblr-Blog O Herbipolis als Co-Admin.

Danke Tümmi, in dessen Wohnung ich den allerersten Blog-Post schreiben durfte.

Danke Bino, Étienne und Phil mit den 5 P‘s, mit dir hatte ich spaßige Sachen unternehmen können, über die ich dann auch berichten konnte.

Danke SchmAdrian, dass du als einer der wenigen beizeiten auch Kommentare abgegeben hattest, um auf gewisse Sachen aufmerksam zu machen, die ich geschrieben oder nicht geschrieben hatte.

Danke Karo aka Wolta, auch wenn ich nicht immer für dich da sein konnte.

Und danke B-Ball-Tobi für blog-related Feedback auf Facebook.

Ebenso ein Dank an alle, die ich aus Platzgründen nicht erwähnen konnte, Offline-Freunde, -Bekannte, und auch an alle, die ich nicht live (d.h. ausschließlich online) kennengelernt habe wie aquaregis, Cassiomare, sinister_stefan und mehr.

Danke auch denjenigen Menschen, die es ermöglicht haben, dass mein kontroversester Artikel vom 28. Mai 2011 über Kritik an einen nun Ex-Facebook-„Freund“ die meisten Klicks von allen 500-Wörter-Artikeln erhalten hat. Dafür habe ich zwar virtuell viel Schelte und Häme erhalten und bin für einen gewissen Teil eines Freundeskreises hassenswert oder egal geworden.

 

Aber es zeigte, dass das geschriebene Wort (x 500) mindestens genauso Konsequenzen mit sich bringt wie das gesprochene. Und dass die Begrenzung der Wortanzahl, welche den roten Faden für die Blogtexte mittlerweile darstellt, bei den anderen LeserInnen, die mich noch nicht hassen, scheinbar gut ankommt. Ich habe wieder Blut geleckt für 2012: Guten Rutsch!

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500 Wörter – 21.08.2011

21/08/2011

Tag mit Étienne

Ein Wochenende in Würzburg zu sein,…

…an dem weder Freunde oder die eigene Mitbewohnerin anzutreffen sind, ist schon etwas vereinsamend. Herr Leo ist seit mehreren Tagen in Bad Mergentheim, Tümmi bereitet sich auf seine Irland-Reise vor, Female Dennis besucht ihren Fernbeziehungs-Freund, Flo-H hat sich nach seinem Staatsexamen und seiner Schwedenreise mit seinem Boyfriend lange nicht mehr bei mir blicken lassen. SchmAdrian habe ich seit dem Minigolf-Kinderbetreuungs-Tagen letzte Woche nicht mehr gesehen, bei Kadda/Ersatz-Leo ist es ähnlich. Ich hätte höchstens Bino einmal treffen können an diesem Freitag, doch konnte ich mich irgendwie nicht aufraffen, zu ihrer neuen WG zu gehen und ihr beim Aufbauen gewisser Möbel zu helfen.

Und meine Mitbewohnerin MarKo und ihr Freund und gleichzeitiger WG-Dauergast FabLo sind nun seit Montag nicht mehr in Würzburg, sondern in Berlin. Sehr schade, denn ich verstehe mich mit beiden großartig, obwohl ich sie noch nicht so lange kenne. Sie sind einfach wahnsinnig umgänglich und chillig! Aber MarKo kommt erst Anfang/Mitte September wieder ins „Untere Frauenland“ in WÜ, FabLo fährt ab September nach Italien für zwei Auslandssemester. Alles Gute nachträglich nochmal zum Geburtstag letzten Donnerstag, liebe MarKo!

Also muss man sich wohl neue Beschäftigungen oder Ablenkungen suchen. Zurzeit habe ich keinen Nebenjob. Blöd, vor allem, weil eine Café-Geschäftsführerin sich noch immer nicht gemeldet hat bei mir, weder zu- noch abgesagt. Dann Uni-Kram. Aber für meine Hausarbeit(en) kann ich mich einfach nicht genug Ehrgeiz und Arbeitstüchtigkeit aufbringen. Naja, dann fange ich halt am Montag ernsthaft damit an.

Dann muss ich mir halt neue Freunde suchen, haha. Wie wäre es zum Beispiel mit Étienne?! Étienne heißt nicht so, wird aber so mal getauft, weil der Name schön ist und ich noch niemanden persönlich mit jenem Namen kenne. Étienne kommt aus Würzburg, studiert jedoch in Erlangen und war letzte Woche auf der „Pink Flamingos“-Party im wuf-Zentrum anwesend, wo ich ihn auch zum ersten Mal kennengelernt habe. Ein süß-hübscher Typ, zudem aber auch „talkative“, was ich sehr an Menschen schätze, wenn sie sich gerne unterhalten und auch über viele Themen. Wir sprachen über Thailand und Laos, über sein und mein Studium, über Musik, Oh Land, Erlangen, (Kreuz-)Wertheim und dergleichen.

Einen Tag später addete ich Étienne auf Facebook, weil er einfach positiv auffiel. Ich war schon einigermaßen überrascht, wie schnell er meine Freundschaftseinladung positiv beantwortet hatte, sodass wir noch am selben Tag zu chatten anfingen. Auch das klappte super mit ihm, denn mit manch anderen Menschen macht nur das reale Konversieren Spaß – oder andersherum. Irgendwann erfuhr ich, dass er vergeben ist, was aber kein Beinbruch für mich darstellt, da er dennoch, wie schon erwähnt, ein superguter Gesprächspartner bleibt. Wir machten ein „Nicht-Date“ (= lockeres Beisammensein) für Samstag (gestern, 20.08.2011) aus.

Mein derzeitiger Lieblingsort zum Kaffeetrinken wurde ausgewählt: „Uni-Café“. Dort verbrachten wir fast zwei Stunden mit Teetrinken und Quatschen, bevor wir dann in der Müller-CD-Abteilung herumwanderten und über die inkonsequente Einteilung mancher Bands in die „Indie“- und „Dance“-Regale und Étiennes später gekaufte The-Reminder-CD von Feist sprachen. Anschließend noch ein Subway-Sandwich, dann wurde verabschiedet. Stups mich wieder zurück, Amigo!

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500 Wörter – 07.06.2011

07/06/2011

500 Wörter

“Yeah, uh huh, you know what it is / Black and yellow (4x)”. Heute geht‘s um SchmAdrian und seine dichrome Geburtstags-Reinfeier vom 05. – 06. Juni 2011.

Gestern (Montag) hatte SchmAdrian seinen B’day, jedoch fing seine Party bereits am Sonntag an. Wen lud SchmAdri nun ein? Gemüsehasser „Sven“, Wäscheleine-Liebhaber „Kalle“, Werden-Bremen-Fan Wölte, Hannover-96-Anhänger und Scruffy-Beard-Chris-Kumpel J.P., Bärchi Jona, einen alten Pokerspieler, auch den Hutträger Ludewich. Iri war meine Herbergsmutter, denn bei ihr in ihrer verdammt coolen WG durfte ich glücklicherweise übernachten. Außerdem stellten zwei Marburger die Ehrengäste dar: Tolli und Geier. Denn SchmAdrian und seine Partnerin und Mitbewohnerin La-U-Ra kommen ebenso aus Marburg. Warum gleich nochmal SchmAdri als Marburger langjähriger Dortmund-Fan ist? Vergessen!

500 Wörter

Fest steht: als Sympathisant des Ballspielvereins Borussia 09 e. V. Dortmund war die Feier auch seiner Fußballmannschaft und dem geglückten Bundesliga-Sieg dieser Saision 2010/11 gewidmet. Dresscode: möglichst gelb oder schwarz (oder beides) sollte das Oberkörperkleidungsteil sein. Ansonsten ging es in den Gesprächen nicht ganzzeitlich um Zeit um Fußball in der Küche oder im Wohnzimmer. Man sprach dank La-U-Ra u.a. auch über…äh…Germany’s Next Top Model. Der Fernseher lief und strahlte das Halbfinale der aktuellen Staffel aus. Erstaunlich, wie gut ich mich in dieser Materie auskannte.

500 Wörter

Wurde aber weniger peinlich, als sich Geier in schwarz-gelben Badeshorts hinzugesellte, der darüber auch gut Bescheid wusste, aber ebenso von ausreichend kontrastierender Männlichkeit ist wie ich, denke ich. Er heißt natürlich mit Vornamen anders so wie die meisten hier genannten Menschen und wirkt trotz möglcher Assoziationen anders. Als ich ihn das erste Mal die Haustürschwelle durchschreiten sah, klappte mir die Kinnlade herunter: unerträglich hübsch, schön studentenbärtig, toll haarfrisiert. Noch unfassbarer sind Stimme, Charakter und die Menge an Gesprächsstoff-Lieferungen. Ich dachte mir nur: verdammt, reiß dich zusammen und versau es nicht bei dieser Hete! Ich versaute es nicht und bekam zur Belohnung viele coole Minuten Gesprächszeit mit Geier. Putzig, mit wie viel Herzlichkeit er über seinen Vogel Köttel, sein Haustier, sprach. Auch war ich baff, wie leidenschaftlich er über Spielekonsolen und Konsolenspiele erzählen konnte (ganz schön beliebig zusammenzusetzen, die Wörter „Spiele“ und „Konsolen“). Einfühlsames Kind im attraktiven Manne!

500 Wörter

Neben Nostalgia-Gaming-Talks und dem kurzen Festhalten eines Original-Game-Boys von La-U-Ra (ich besitze meinen alten durchsichtigen leider nicht mehr) war ein weiteres Highlight die aufgefüllte Badewanne mit den Pilsen, Weizen und anderen Getränken. Aber auch die traditionelle Geburtstagszeremonie mit Kerzen ausblasen, sich besingen lassen und Geschenke auspacken sollte nicht fehlen und war ganz klar ein zentrales Ereignis. Das hessische Verpflegungspaket mit „Worscht“ (salamiähnliche Wurst), „Äppelwoi“ (Apfelwein) und typischen Trink-Utensilien wie blau-grauer Krug und Trinkgläsern war von den Marburgern. Auch das Kollektiv-Geschenk von vielen war nicht weniger charmant: ein Gutschein für ein BVB-Trikot der nächsten Saison.

500 Wörter

Uncharmant hingegen war, dass uns kurz zwei Polizisten beehrten. Angeblich wegen Ruhestörung bei Nacht, aber wegen eines geöffnetes Fensters bei einer gesitteten Party die Polizei zu rufen, ist ganz schön feige von den Anwohnern. Die armen Helfer in Grün mussten uns einmal zurechtweisen.

Dennoch: danke für die Einladung, SchmAdrian und danke fürs Übernachten, Iri! Fehlt noch was? Ach ja: Betrunkenheitsskala: 3 von 10.

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500 Wörter – 31.05.2011

31/05/2011

500 Wörter

Kann mich nicht nach links drehen, mein Kopf macht Halt und gibt Signale von Schmerzen aus, also werde ich Vorlesungs-Sitzpartner SchmAdrian nicht meine volle Aufmerksamkeit im Sinne von Blicken widmen können. Ich habe wohl schlecht geschlafen, drei Stunden lang. Ein nächtliches Chatten mit Sinister_Stefan lief zeitlich etwas aus der Ruder, war aber inhaltlich sehr unterhaltsam. Amüsant auch: mein Dozent Dr. L. wollte doch nur ein paar Lichtschalter im bereits halb zerfallenen Hörsaal 02 anklicken, doch dabei hätte er vorhin fast einen Stromschlag erlitten. Ich blicke nicht rechtzeitig auf, höre nur leichte Blitze, sehe meinen Dozenten schreckhaft zurücktreten. Wir brauchen sie doch noch lebend, als mündlicher Examens-Prüfer. Er nimmt es mit Humor. Ich vermisse in dieser Vorlesungs-Sitzung nicht nur J.P., sondern auch Scruffy-Beard-Chris. Wo ist der zweite trockene Humorist neben SchmAdrian, und wo bleibt der mit J.P. befreundete männliche Blickfang?

Schade auch, dass sich heute ein Englisch-Kommilitone (Bachelor-Studium) heute von seiner unnachgiebigen Seite via Facebook gezeigt hat. Habe ihn zwar noch nie live kennengelernt, aber bereits ein paar Online-Worte mit ihm gewechselt. Vor ein paar Tage platzte ein von mir vorgeschlagenes Treffen bei einem Kaffee, ohne Hintergedanken, nur zum Kennenlernen schwuler Mitstudenten. Dessen Absage erklärte er mit der Begründung, er habe „Zeit für gar nichts“. Dass er jedoch Zeit hätte, heute spätnachts grobpixelige Bilder von sich auf Facebook zu posten, erschien mir fragwürdig, aber auch ulkig. Dies hatte ich ihm auch als Kommentar – jedoch ironisch mit Zwinker-Smiley – angekreidet. Seine Antwort kam rasch, aber barsch: er müsse sich nicht vor mir dafür rechtfertigen. Ich betonte in meinem darauf folgenden Bildkommentar, dass Gesagtes nicht völlig ernst gemeint war. Er schlug daraufhin vor, ich solle mein Aufmerksamkeitsdefizit woanders stillen. Ich entschuldigte mich letztendlich für meinen Kommentar, dachte mir aber: was soll’s, er versteht keinen Humor. Sowieso halte ich die meisten Studenten für etwas heuchlerisch, die vorgeben, keine/wenig Zeit zu haben, jedoch auf sozialen Netzwerken dabei ertappt werden können, wie sie doch „Zeit“ haben. I.Q. – Zeit ist relativ. Nun, ich möchte nicht nachtragend sein, war ich in der Vergangenheit leider zu oft, vor allem was den gestern verzehrten Bananenpfannkuchen mit Ingwer anging (siehe Foto), der zu den miesesten Mensa-Großdesserts überhaupt gehört.

Möchte auch kein Widerspruchs-Detektiv sein, denn der Mensch ist ein Gefäß voller Widersprüche. Widersprüchlich auch der erfolgreichste deutsche Privat-TV-Sender überhaupt: RTL. Bedient nicht nur die Interessen des Prekariats, sondern macht sich auch über diese Wenigverdiener in vielzähliger Variation lustig. Sieht man an vielen Coaching- und Scripted-Reality-Programmen. Aber auch die Belästigung intellektuell etwas fortschrittlicherer Menschen durch das unsägliche Deutschland sucht den Superstar ist virulent. Der Gewinner Pietro Lombardi und sein mangelndes Talent? Ein einziger Witz auf Musik schlechthin. Einer der clevereren Leuchttürme RTLs ist das langlebige Format Wer Wird Millionär. Nach dem Gucken von Glee zappte ich zufällig auf das Prominentenspecial von WWM und freute mich sehr über Barbara Schönebergers Gewinn von 1 Million! Nicht überraschend, transformiert zu einer wohltätigen Spende dann. Unerwartet jedoch: ihre sehr wendigen und spitzen Bemerkungen sind deutsche Comedy-Güteklasse A. Göttliche Frau. Ich werde nie wieder einen Blondinenwitz machen.

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500 Wörter – 21.05.2011

21/05/2011

500 Wörter

Herr Leo war damals wegweisend: als er 2008 beschloss, sich selbst aus StudiVZ zu löschen, wurde das komisch beäugt, weil StudiVZ noch als cool und mitteilungszentral galt. Mittlerweile ist dies Facebook, StudiVZ-User schwinden, auch das Interesse hierfür. 500 Wörter werden dem Pionier und heutigem Geburtstagskind Herr Leo gewidmet.

1. Akt: Prä-Freundschaft. Ich lernte ihn am Anfang meines/seines Studiums kennen, wir haben zum Wintersemester 2007/2008 angefangen. Studieren beide Englisch und Sozialkunde und seinen Vor- UND Nachnamen (wird hier nicht genannt) fand ich damals schon faszinierend, welche ich in der kurzen StudiVZ-Liste der Studierenden dieser seltenen Kombination schon vor dem Kennenlernen entdeckte.

2. Akt: Kennenlernen und Intensivierung. Wir waren im selben Tutorium zum Sprachwissenschafts-Einführungskurs, aufgrund der Achtköpfigkeit und seines Wissens über seinen Namen und seiner Studienfachkombination war es nicht schwer, selber im Gedächtnis des anderen zu bleiben und ihn anzusprechen wegen der Gemeinsamkeiten. Er muss mein Vorwissen wohl eigenartig gefunden haben. Später entdeckte ich, dass die Welt von Würzburg klein ist, vor allem die der Englisch-Studierenden. Tümmi und Female Dennis wurden von Leo und mir bereits getrennt voneinander gekannt, als auch diese Verbindungen sich offenbarten, wurde man dicker, vor allem dann, wenn man animiert wird, ins selbe Wohnheim zu ziehen wie Leo.

3. Akt: Nachbarschaft anno 2008 und 2009. Mitten im zweiten Semester zog ich im Juni dann in das Straubmühlweg-Wohnheim. Er wohnte bereits in einem Einzel-Apartment, ich gelang in eine Zweier-WG. Durch mich lernte er SchmAdrian und Karo aka Wolta kennen, durch ihn machte ich u.a. Bekanntschaft mit seinem ebenso dort damals wohnenden Bruder und den schrulligen indischen, jordanischen und libanesischen Doktoranden. Während gemeinsame Fotografie-Aktionen, Lerngruppierungen und Kunst-Diskussionen unseren Intellekt und den Schöngeist förderten, regten Straßenbahn-Fahrten durch Problembezirke, indische Nationalfeiertags-Feiern und Saufereien bei Tümmi zu Silvester 2008/09 eher, äh, andere Aspekte des Lebens an. Ja, das war eine schöne Zeit damals.

4. Akt: Nachbarschaft 2010, Auszug und Abschied von Deutschland. Mein Beschluss, aus dem Wohnheim auszuziehen, wurde von Leo zunächst bestimmt nicht unbedingt mit Wohlwollen aufgenommen. Aber es war Zeit für etwas Neues. Doch gerade in der Zeit nach dem Quasi-Zusammenwohnen im Wohnheim besuchten wir im Sommersemester vor seinen zwei Auslandssemestern in Albany, NY gemeinsam viele Kurse. Es waren zwar nicht mehr große Projekte wie die Kleines-LatinumPrüfung oder die Zwischenprüfungen in Englisch und Sozialkunde, jedoch immerhin der Mittelenglisch-Kurs, das „Hauptseminar Politisches System der BRD“, ein Soziologie-Hauptseminar und ein Sozialkunde-Didaktik-Seminar. Juli 2010 musste er auch schon das Sauerkraut-Land verlassen.

5. Akt: Albany für ihn, Kreuzwertheim für mich. Herr Leo tat sich anfangs schwer mit dem neuen Land und der neuen kleinen Großstadt. Das Lernpensum ist viel höher, dadurch auch der Stressfaktor und Heimweh. Nicht jeder kommt mit einem Auslandssemester leicht klar. Halt konnten ihm Sport und Fitness machen, ebenso Malen und soziale Kontakte. Zum Beispiel das Chatten mit mir über Facebook oder Google Talk. Dass ich, Wieder-Kreuzwertheimer, einer seiner (wenigen) Chatpartner im Laufe seiner Zeit war, konnte ihm vielleicht helfen. Nun mag er Albany. Und, ja, er kommt im Juni zurück, sagt der Leo-Botschafter. Hau rein, du heute 24 Jahre gewordener Dude!

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500 Wörter – 20.05.2011

20/05/2011

500 Wörter

Ich hoffe, man wird mich nach dem Lesen dieses Posts nicht für verrückt oder neurotisch halten, doch ich muss gestehen: ich beobachte gerne fremde Leute. Das würde übrigens meine Begeisterung für Fotografie erklären. Lebenswanderung mit wachen Augen.

Die Beobachtung mir unbekannter Menschen aus unterschiedlichen Gründen fing bereits in der Gymnasialzeit an. Ich war nicht wirklich ein supergeselliges/-selbstbewusstes Kind und hatte nicht immer Schulkollegen und Freunde um mich herum. Da wird man zwar nicht automatisch zum Außenseiter, aber durchaus zu einem Menschen, der die Welt eher von einer Außenperspektive erspäht. Der oberste Grundsatz ist, es den betrachteten Personen nicht anmerken zu lassen, ja keinen Blickkontakt herzustellen, schon gar nicht absichtlich. Klappte nicht immer. Ort des subtilen Gaffens: Pausenhof oder meistens der Aufenthaltsraum mit Cafeteria. Dort sah man nicht nur Jungs, die man süß und/oder sexy fand. Oder hassenswerte Mädchen, die sich um jene Jungs scharten, anschmusend und abknutschtend. Auch generell interessant Menschen, die positiv wie negativ auffallen. Zum Beispiel zwei nicht von Schönheit gesegneten Freundinnen, die gerade durch ihre sehr buschigen Augenbrauen quasi ins Auge stachen. Es gab allerdings auch Boys, die ich nicht nur heimlich beobachten konnte, sondern auch erfolgreich kennenlernen durfte. Ich stand einst sehr auf Bene, der nicht nur wunderschöne dunkelbraune Augen und Mittellanghaare hatte, sondern auch eine wahnsinnig einnehmende Aura der Coolness. Den lernte ich dann auf seiner Abi-Feier durch einen Stufenkollegen kennen. Allerdings beschränkte sich das bisher auf einen durchaus sympathischen Smalltalk und eine Facebook-Freundschaft. In „echt“ und mit kürzeren Haaren verblasst seine Coolness.

Die kurzweiligen Voyeurismen setzten sich dann auf Busfahrten, Straßenbahnstrecken-Zurücklegungen und öffentlichen Partys fort. Letztere in dörflichen Mehrzweckhallen oder in festen Clubs in Städten wie Würzburg. Shakende Tanzflächen-Hotties,  betrunkene Partygirls oder fremde Unsympathen, die sich als Läster-Zielscheiben in Diskussionen mit einem Gesprächspartner oder mehreren eigneten, waren und sind beliebt als Beobachtungsobjekte.

Mit 20 Jahren eröffneten sich – neben den grandiosen Teilzeit-Stalker-Hilfsmitteln StudiVZ und Facebook – die Reize der Universität. Eine perfekte Spielwiese für Hobby-Voyeuristen wie mich. Leute im selben Kurs werden bei Langeweile „erforscht“. Oder speisende Studis neben einem benachbarten Tisch in der Cafeteria oder Mensa. Menschen, die außerhalb von Seminarräumen in Foyers oder in der Bib an einem vorbeilaufen oder außerhalb des Uni-Gebäudes rauchen, im Sommer auf der Wiese herumliegen. Auch hier konnte ich durch Zufall oder taktisches cleveres Ansprechen so manche Social-Network-Freundschaft oder mehr erlangen. Nicht falsch verstehen: ich habe auch Freunde, echte Freunde wie Facebook-Freunde. Aber letztere sammele ich nicht wie Briefmarken. Doch da gibt es halt Typen wie z.B. Scruffy-Beard-Chris, den ich ich seit einigen Semestern vom Sehen her kenne. Er besitzt eine fast umhauende Ausstrahlung, die durch himmelblaue Augen zu mittelbraunen Haaren und einen wunderschön verwahrlosten 1-Monats-Bart (deshalb „scruffy beard“) verstärkt wird. Bewundernswert. Durch SchmAdrians locker-flockigen Kumpel J.P. lernte ich den erst unnahbaren Scruffy-Beard-Chris kennen, durfte sogar neben ihm in einer Vorlesungssitzung Platz nehmen, da ebendiese zwei Verlinkungs-Menschen nicht anwesend waren. Wir verstehen uns ganz gut. Und, nein, bin kein Stalker und erhoffe mir nichts Unerreichbares bei der knuffigen Hete. Aber, eine harmlose Facebook-Freundschaft? Ein guter Anfang womöglich.