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Rückblick der 3. Kalenderwoche

26/01/2011

1) Ruhige Kugeln wurden in jener 3. Woche (17. – 23.01.2011) geschoben. Zumindest, was das Studium anging. Referate musste ich in den Tagen keine mehr halten, Klasuren und eine Hausarbeit stehen mir noch bevor, aber dafür habe ich erst am Wochenende etwas so wirklich getan. Am Freitag hatte ich gar keine Uni, weil die Sitzung eines Seminars ausfiel. Musste also an dem Tag gar nicht nach Würzburg fahren. Und von den nicht-obligatorischen Vorlesungen habe ich gar keine besucht. Nicht obligatorisch, da ich nicht auf Bachelor studiere. Ich bin ja sooo faul!

2) Am Montag (17.01.2011) trafen sich endlich Owy, mein hauptsächlicher Telefonatspartner der 2. Woche, und ich. Treffpunkt war halb 10 Uhr vormittags am Würzburger Hauptbahnhof. Ja, ich war ein klein wenig aufgeregt und euphorisch drauf. Diese Aufregung legte sich dann eine Viertelstunde, nachdem wir uns zur Begrüßung umarmt hatten. Wir suchten uns ein Café in der Juliuspromenade auf, das kostenlos W-LAN anbot. Wir zeigten uns so auf meinem Notebook gegenseitig Facebook- und StudiVZ-Bilder, Projekt- und Partyfotos. Er als Go-West-Pet-Shop-Boy, ich als Bob, der Baumeister. Aßen am späten Vormittag auch mittelgroß Frühstück, trotz Dioxin-Skandals gab es Spiegel- und Rühreier für uns. 😀 Owy überraschte mich noch damit, dass er mir ein kleines Bilderbuch der Mr. Men-Reihe schenkte: „Mr. Clumsy“. Weil ich ihm mal erzählt hatte, dass ich zur Schusseligkeit neige, gerade als Linkshänder. 😀
Wir gingen anschließend im H&M shoppen, leider eine Woche vor dem offiziellen Sale-Beginn. Ich brauchte eine neue Hose, da ich derzeit nur zwei regelmäßig trage. Die fand ich auch sogleich, eine Dark Denim für knapp 40 Euro (Preis war okay, wenn auch fast schon zu teuer). Trotz Second-Hand-Shopping-Großeinkauf bei Owy letzte Woche ließ es sich nicht vermeiden, noch zwei reduzierte Smokinghemden zu kaufen, von denen ich ihm eines schenkte.
Zu Mittag aßen wir um 15.00 Uhr. Vegetarischen Flammkuchen gab es bei mir, klassisches Wiener Schnitzel bei ihm. Die für unser Areal innerhalb des Cafés (ein anderes als vorhin) zuständige Bedienung brauchte zwar nicht so lange bei der Bestellung und „Lieferung“, aber dafür nahm sie sich sehr viel Zeit zwischen unserem „Können wir zahlen?“ und ihrem „Das macht dann…“. Sie kümmerte sich lieber um drei, vier, achtundsiebzig andere Tische mit anscheinend vorrangigeren Neu-Gästen, und ärgerte uns mit ihrem Nichterscheinen ganze 15 Minuten lang (gefühlte halbe Stunde). Ich gab ihr im Gegensatz zum erstaunlich gelassenen Owy dann auch null Trinkgeld, was ich sonst NIE mache. Normalerweise bin ich nicht so fies und auf Rache aus, aber in diesem Fall wollte ich meinen Ärger nicht schlucken und spuckte indirekt Feuer. Trotz der Kellnerinnen-Panne war dies ein schöner Tag, ein „Date“ (ich wage dieses Wort kaum auszusprechen) mal ohne irgendwelche enttäuschenden Erkenntnisse seitens des Anderen. Sehr erfrischend, Owy 😀

3) Ich bin drin! Seit Montag kann ich von Kreuzwertheim aus “schnell” online gehen. Ich habe mir nämlich im Kaufland-Supermarkt ein Prepaid-Surfstick von congstar gekauft. Er kostete 40 Euro, wäre das aber nicht der Aktionspreis, hätte ich ansonsten eigentlich rund 60 Euro blechen müssen. So steht es auf der Packung. Ich erhielt also ein USB-Stick mit Mini-SD-Steckplatz und ein SIM-Karten-Steckplatz. Eine SIM-Karte mit 5 Euro Startguthaben, die man wie eine normale ins Handy stecken kann, nur kann damit halt auch eben surfen. Eine Art Antenne, mit der man in netzschwachen Gebieten Empfang hat. Und eine Bedienungsanleitung, sehr wichtig für das Teil.
2,50 Euro kostet ein Tag surfen in der Flatrate, nur wird nach 500MB Datenvolumen die Geschwindigkeit gedrosselt, was schon schnell erreicht wird. Nicht optimal, aber besser als früher. Gut an congstar hingegen ist, dass dieser Discount-Prepaid-Anbieter auf das D-Netz basiert, also bin ich selbst im lange Zeit mäßig vernetztem Kreuzwertheim empfänglich. KZW hat ja jetzt sogar UMTS!
Zuvor war Surfen in Kreuzwertheim nur über ein 56k-Modem möglich, das ich nach dem 2000er-Weihnachtsgeschenk des zu der Zeit schon überholten Computers (der zweite in meinem Leben) 2001 einst bekam. Und dieses Modem war ebenfalls schon in jenem Jahr nicht mehr zeitgemäß. ISDN-Anschluss war gang und gebe, DSL begann sich schon Anfang der Nullerjahre durchzusetzen. Da meine Eltern sich nie für Technik begeistern konnten, selber keinen PC besitzen, konnte ich ihnen auch nie wirklich klarmachen, dass ein DSL-Anschluss, ein Vertrag mit Flatrate und ein W-Lan-Router der Standard heutzutage ist. Aber gut, ich rede eher nicht so oft mit ihnen.
Als ich noch in Würzburg gewohnt hatte, hätte ich hingegen einen Internetanschluss gehabt, nur hatte ich keinen Rechner. Und jetzt habe ich zwar einen neuen Laptop, nur passt in diesem aus Mangel an einem Modem-Anschluss auch mein uraltes Modem nicht rein. War also höchste Zeit für ein Update.

4) Asia-Shops wurden am Mittwoch (19.01.) und Donnerstag (20.01.) von mir abgeklappert. Meinem Vater sollte ich zwei Packungen thailändische Chilischoten (also nicht irgendwelche!) und Packungen verschiedener südostasiatischer Nudelsorten kaufen. Es war cool, wieder in solchen drin zu sein. Es  hatte etwas Nostalgisches, da ich während der Würzburg-Besuche in meiner Kindheit fast immer mit meinen Eltern Asia-Läden von innen gesehen habe. So viel ich weiß, gibt es drei oder vier davon in WÜ, null in Wertheim (war vor zwei Jahren mit einem kurzlebigen Geschäft noch anders). Faszinierend war immer, was es so alles gab, manche kuriose Andersartigkeiten nämlich, und was es im Gegensatz zu „deutschen“ Supermärkten nicht gab.
Ganz toll: Kokosnusssaft in Dosen, verschiedenste Soja-, Fisch- und Austernsaucen, chinesisches Geschirr, vietnamesischer Kitsch, viele Reissäcke, Papaya, Tamarinde und andere Lebensmittel . Und Tiefkühlfood wie Sesam- und Fleischbällchen. Das „Seoul“ ist ein eher kleiner Laden mit Stehtischen, falls man einen asiatischen Imbiss zu sich nehmen möchte. Die Gänge sind aber eng dort. „Bambus“ hingegen ist größer, ist aber unputziger und unpersönlicher,  hatte aber im Vergleich zum „Seoul“ noch frische Chilis gehabt. Glückskekse hab ich auch gekauft, für die Menschen im folgenden Absatz…

5) Am Donnerstag (20.01.) trafen sich wieder Tümmi und Female Dennis und ich zum „Donnerstag um 2-Termin“ in der Caféteria am Hubland der Uni WÜ. Ersatz-Leo aka Kadda sah ich mit Female Dennis am späteren Nachmittag nochmal, war aber bei der ersten Dennis-Begegnung um 14.00 Uhr noch nicht dabei. So verpasste sie eine theaterreife Kabbelei zwischen T und D.
Während ich teilweise mit dem ICQ-Chatten mit Owy abgelenkt war, bewarfen sich T und D gegenseitig erst einmal mit beleidigenden Bonmots, die nicht selten bei Menschen mit dünnen Fellen auf Entsetzen stoßen würden. Aber die zwei necken sich aus tiefer Freundschaft und verstehen ihre bösen Witze als ihre Art der Zuneigung. Sie wollen halt beide stark und schlagfertig wirken. Nach den Verbalattacken las T, um D zu ärgern, ihr aus Ds derzeitiger Lektüre das letzte Wort des Buches vor, was D „überhaupt nicht ausstehen“ kann. D konterte zunächst verbal, dann wurde es zum ersten Mal nicht-verbal zwischen ihnen, denn sie schlug ihm mittelstark aufs Knie, und T schmerzte es so sehr und wurde anscheinend so ärgerlich, dass er furchtbar laut auf den Tisch haute, dass nicht nur ich, sondern auch alle anderen Menschen an anderen Tischen um uns herum sich zu uns drehten. T und D versuchten sogleich, sich gegenseitig zu kneifen. T haute D im Folgenden mit seinem Netbook auf Ds Kopf, woraufhin D seinen Netbook aus dessen Hand ziehen wollte und ein Tauziehen zwischen beiden stattfand. D hatte Erfolg und steckte für eine Zeitlang Ts Rechner mitsamt ihres entjungferten Buches in ihren Rucksack. Bis dahin fand ich alles amüsant, sah ja an der Oberfläche aus wie normaler Spaß.
Als T dann Tassen abgeben wollte, sagte sie zu mir mittellaut ins Ohr: „Oh, ich glaube, T ist jetzt meinetwegen so richtig sauer, weil ich ihm aufs Knie gehauen hab. Normalerweise ist er das nie. Ich hab ihn noch nie so erlebt: das ist jetzt das erste Mal so!“ Ich so: „Meinst du echt?“ Und sie bejahte dies verwirrt-grinsend. Als wir ein paar Minuten später draußen vor den Aschenbechern draußen standen, bemerkte ich an T zwischen den Zeilen eine gewisse passive Aggressivität in geringer, aber doch vorhandener Dosis. Nach Beendigung seines Quarzens und seinem endgültigen Exit sah D mich dann verkniffen und schuldbewusst an. Ich beruhigte sie, indem ich sagte, dass er nicht nachtragend sei und dass sich das wieder einrenke.

6) Freitag (21.01.) war ich nicht „auswärts“, weil ich keinen Bock hatte, nach Würzburg mit Papas Auto zu fahren, nur um auszugehen. Ebenso fand ich keinen lieben Menschen, der auch vorhatte, mit mir auf die “gay.volution” im Zauberberg zu gehen und mir dann einen Schlafplatz garantieren konnte. Den Freitag Abend verbrachte ich u.a. damit, Wer wird Millionär zu schauen, zumindest bis meine Mutter das Gucken unterbrach, weil sie ja unbedingt mich als Fahrer brauchte, um einzukaufen. Ich habe mir während des Glotzens dieser Klassiker-Sendung Notizen gemacht, besonders als ein unfassbar süßer Kandidat an die Reihe kam:
Philipp Ziems, Köln, 22 Jahre, BWL-Student. Gewann die Einstiegsfrage knapp mit unter 3,5 Sekunden. Kein typisches Modelgesicht, aber extrem niedlich, hat sogar einmal der Kamera zugezwinkert bei der Kandidaten-Vorstellung. Wow! Schöne braune Augen, schönes Gesicht, Kotelett-Bart. Kurze dunkelbraune Haare, out-of-bed, nicht wirklich gestylet, zumindest kein Gel drin, bei längeren Haaren sähe man Locken bei ihm. Hohe Stirn, aber kein Haarausfall drohend. Will sich mit genug gewonnenem Geld ein Foto seiner Eltern auf den Rücken tätowieren. Graues Hemd in graue Hose gesteckt, schwarze Lederschuhe. Sehr charmant, lausbubig wirkend, schönes Lächeln. Hohe Stimme, eher schlank, normale Nase, normale Lippen, schönes Lächeln. 🙂
Hach…blöd nur, dass meine Mutter die Schwärmerei vor der Glotze unterbrechen musste. Nur weil sie einkaufen musste. Und so habe ich nicht mitbekommen, wie weit dieser Philipp innerhalb des Games gekommen ist. 😀

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