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09.01.2013

09/01/2013

Sexiest Indie Girls 2012 / Sexiest Non-Indie Girls 2012 / Was sonst noch 2012 abging

 

 

Sexiest Indie Girls 2012

 

10) Sharon van Etten

09) Megan James (Purity Ring)

08) Dee Dee (Dum Dum Girls)

07) Channy Leaneagh (Poliça)

06) Sara Barthel (Phantogram)

05) Claire Boucher (Grimes)

04) Chan Marshall (Cat Power)

03) Julia Holter

02) Solange (Solange Knowles)

01) Amber Coffman (Dirty Projectors)

 

Im Jahr 1 nach Lady Gagas Exzentrik-Monopol kam Kanadas Claire Boucher am nächsten heran, während Nicki Minaj fast nur peinlich war, keinesfalls sexy. Im Gegensatz zur visionären Kraft und der stimmlichen weirdness von Grimes war ihre Sprechstimme ungleich süßer. Schön, wenn bei Frauen wie Poliças Sängerin oder bei Cat Power Kurzhaarfrisuren keine Weiblichkeit verhindern, sondern Klasse zeigen. Smokey Eyes sollte Chan Marshall so aber in Zukunft vermeiden. Macht sie älter. Solange Knowles emanzipiert sich endgültig vom großen Schatten der großen Schwester: toller Afro, coole Sounds. Coverte einst Dirty Projectors‘ Indie-Hit „Stillness Is the Move“. Apropos, Dirty Projectors-Co-Sängerin Amber Coffman ist die personifizierte Sexy-Indie-Frau: alles andere als klassisch hübsch sein, eher alternativ wie ein ätherisches Haute-Couture-Model, dennoch bezaubernd wirken.

 

 

Sexiest Non-Indie Girls 2012

 

10) Victoria Legrand (Beach House)

09) Sky Ferreira

08) Fiona Apple

07) Natasha Khan (Bat for Lashes)

06) Taylor Swift

05) Jessie Ware

04) Azealia Banks

03) Pip Brown (Ladyhawke)

02) Caroline Polachek (Chairlift)

01) Kimbra

 

 

Kimbra ist eine der hübschesten Frauen, die ich je gesehen habe. Braune Haare, blaue Augen, Wahnsinns-Ausstrahlung. Trägt zwar oft viel Make-Up, sieht aber bestimmt auch ungeschminkt natürlich schön aus. Chairlifts Caroline, kann toll in Musikvideos schauspielern, ist eine dezenter sich gebende Frau, bei der Achselhaare ihr Alleinstellungsmerkmal sind. Ansonsten war eine auf einem Albumcover nackte Frau wie Natasha Khan (Bat for Lashes) der Hingucker schlechthin. Der Titel Ms. Ponyfrisur 2012 geht nicht an Carly Rae Jepsen, sondern an die süße Taylor Swift. Nicht zu vergessen die Sangeserotik von Beach Houses Victoria Legrand und Jessie Ware.

 

 

Was sonst noch 2012 war:

 

Tolle Fotos als Albumcover hatten Bands und Künstler wie Bat for Lashes (siehe oben), das fotogene Duo Tanlines, Mount Eerie mit dem Clear Moon (2012), der passend surreal musizierende Flying Lotus und, äh, Lana del Rey.

 

Tolle Gemälde und Zeichnungen als Artwork gab es bei den Alben von Baroness, Swans, Laurel Halo, Lambchop und Grimes (siehe oben).

 

Schlimm, weil langweilig oder Augenkrebs erregend, waren die Albumcover bei Animal Collective, Serj Tankian, Ceremony, Gossip, Kreayshawn, Bear in Heaven, Robbie Williams, The Walkmen, Frank Ocean (leider doch) und Jimmy Edgar.

 

Gute Slogans aus Lyrics:

Baby, you can find the light” (Burial: “Kindred”)

Come on, le-le-le-le-le-le-let go” (Animal Collective: “Today’s Supernatural”)

The neighborhood is goin’ ape shit crazy” (Frank Ocean: “Sweet Life”)

Heeeeeeeeeey, sexy lady” (Psy: “Gangnam Style”)

My pussy tastes like Pepsi Cola” (Lana Del Rey: “Cola”)

Even a small lighter can burn a bridge” (Kendrick Lamar: “Bitch, Don’t Kill My Vibe”)

Kennen Sie Barbara Salesch?” (Deichkind: “Leider geil (leider geil)”)

But thanks to Reagonomics, prisons turned to profits” (Killer Mike: “Reagan”)

You can call me Nancy” (Father John Misty: “Nancy From Now On”)

No surprise, this is often how it’s done” (Grizzly Bear: “Yet Again”)

 

 

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06.01.2013

06/01/2013

PICT1392_crop_revised Lieblingssongs der Woche 29.12.12-06.01.2013

 

 

Jetzt immer sonntags: meine Lieblingssongs der letzten Woche (31.12.2012 bis 06.01.2013):

 

  1. Villagers: „The Waves“
  2. Father John Misty: „Nancy From Now On“
  3. How to Dress Well: „Cold Nites“
  4. Katy B feat. Geeneus & Jessie Ware: „Aaliyah“
  5. Toro Y Moi: „Say That“
  6. Azealia Banks: „BBD“
  7. Angel Haze: „On the Edge“
  8. Lone: „New Colour“
  9. Marvin Gaye: „Please Stay (Once You Go Away)“
  10. Blanck Mass: „Hellion Earth“

 

Auf Platz 1: Villagers. Auf ihrem Debütalbum Becoming a Jackal (2010) begeisterten die Iren mit teils melancholisch-intimen, teils euphorisch-optimistischen Songs, deren Kompisition eher einfach gestrickt war und vielleicht deswegen schnell das Herz berührte. Die zweite Platte namens {AWAYLAND} (2013), diesen Freitag veröffentlicht wird, soll komplexer komponiert sein, das verrät zumindest die grandiose Vorab-Single „The Waves“. Dieses beginnt eher leise, wird aber immer größer, prächtiger und progressiver. Erinnert angenehm an Grizzly Bears letzte Meister-Platte Shields (2012).

 

Trotz mancher Americana-Sounds (ich mag keinen Country) bezauberte der Großteil der Songs aus Father John Mistys Fear Fun (2012), vor allem das süchtig machende „Nancy From Now On“,  leider erst letzten Monat entdeckt. Süß gesungen/falsettiert von J. Tillman, das Unpeinlichste aus 70s-Soft-Rock und leicht ironische Lyrics wie „Oh pour me another drink / And punch me in the face“, passend dazu ein bisschen S&M und Post-Sex-Melancholie im dazugehörigen Musikvideo.

 

Joshua Tillman war der sexyste Nicht-Indie-Musiker (in Deutschland bei Universal/Bella Union unter Vertrag), doch im Indie-Sektor machte Tom Krell alias How to Dress Well (Domino) das Rennen. „Cold Nites“ aus Total Loss (2012) ist sehnsuchstvoller Indietronic-Soul, der im Gegensatz zum anderen Album-Hit „& It Was You“ mehr an James Blake/Jamie Woon als an Jamie Lidell erinnert.

 

Die Elektro-R’n’B-Britpop-Frau von 2011 kooperiert mit jener von 2012: Katy B mit Jessie Ware.  Dazu: Produzent Geeneus. Erstere hat für Danger EP (2012) viele Gäste wie Diplo oder Wiley gesammelt. Ein kurzweiliges Hörvergnügen, genretechnisch eher R’n’B-Dance als ihr früherer Post-Dubstep. Und beide UK-Frauen sind laut Lyrics neidisch auf die Ausstrahlung der leider verstorbenen Aaliyah.

 

Freue mich sehr auf Toro Y Mois kommendes Album. Das Musikvideo zur fluffigen, anti-winterlichen Vorgeschmacks-Single „Say That“ zeigt, wie der gutaussehende Musiker und Sänger einfach so in der Natur herumsteht oder liegt.

 

Auf Platz 6 und 7 haben wir zwei Streithennen, die es derzeit durch Twitter-Beefs und Diss-Tracks krachen lassen. Oft werden Azealia Banks und Angel Haze aufgrund der allzu offensichtlichen Parameter „afroamerikanisch“, „Rapperin“ und „frischer Wind“ verglichen, es war nur eine Frage der Zeit, bis das mal eskaliert. „BBD“ ist kein Diss-Song, „On the Edge“ schon.

 

Ansonsten haben wir Lone, dessen Album Galaxy Garden ich erst nach 2012 hören durfte. Duftes Teil, Eleganter Neo-Rave. Blanck Mass (Platz 10) hingegen macht epische Avantgarde-Electronica. Und weil ich diese Rubrik immer schon für eineingend gehalten habe, erweitere ich die guten-und-neuesten-Songs-Charts mit Entdeckungen, die älter sind als, sagen wir, 0-6 Monate. So auch das leidenschaftliche „Please Stay (Once You Go Away)“ von der Soul-Ikone Marvin Gaye aus Let’s Get It On (1973). Dieses Album wurde diesen Sonntag auf Amazon.de gekauft und gedownloadet. Erotisches und kompaktes Meisterwerk.

 

 

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05.01.2013

05/01/2013

Geht-so-Songs / Miese Songs / Lana del Rey / Summertime Sadness

Weder gut noch schlecht: die not so bad-Songs 2012:

20) Lana Del Rey: “Summertime Sadness”

[Siehe Foto oben!]

19) The Wanted: “Chasing the Sun”

18) Garbage: “Blood for Poppies”

17) Carly Rae Jepsen: “Call Me Maybe”

16) Deichkind: “Der Mond”

15) Christina Aguilera: “Your Body”

14) Nicki Minaj: “Stupid Hoe”

13) Taylor Swift: “We Are Never Ever Getting Back Together”

12) Seeed: “Augenbling”

11) Katy Perry: “The One That Got Away (Acoustic)”

10) Bruno Mars: “Locked Out of Heaven”

[Schöne The Police-Reminiszenz!]

09) Vierkanttretlager: “Fotoalbum”

[Drittbestes BuViSoCo-Teilnahmelied 2012!]

08) Santigold: “Disparate Youth”

[Neben Harry Nilssons KlassikerLied ist auch das Vodafone-tastisch!]

07) Seeed: “Beautiful”

[Schöne Blasmusik!]

06) Mark Ronson feat. Katy B: “Anywhere in the World”

[Erträglicherer Coca-Cola-Werbesong!]

05) Nelly Furtado: “Big Hoops (Bigger the Better)”

[Minimalistischer Anti-Neo-Eurodance-Song!]

04) Carly Rae Jepsen: “This Kiss”

[Kein zweiter Charts-Hit, aber besser als “…maybe”. Wirklich!]

03 Deichkind: “Leider geil (leider geil)”

[Leider geil!]

02 Fritz Kalkbrenner: “Get a Life”

[Fritzi hat Stimme UND Beats, Pauli nur letzteres. Fritz wins!]

01 Leslie Clio: “I Told You So”

[Wenn du diese tolle Deutsche erst für eine Britin gehalten hast, zeigt das, wie wenig man deutscher Popmusik allgemein zutraut. Zurecht, und Clio zu Unrecht!]

Es gibt gute Songs (siehe 03.01.2013), okaye (siehe oben), aber auch viel Foltermusik. Unten befinden sich die 30, meiner Meinung nach, schlechtesten Songs 2012, mainstreamige wie alternative. Nicht dabei ist z.B. “Ai Se Eu Te Pego” da bereits 2011 veröffentlicht.

Meine Hass-Songs 2012

30) Massiv feat. Sefo: “Träume”

29) Stefanie Heinzmann: “Diggin‘ in the Dirt”

28) The Darkness: “Every Inch”

27) Nicki Minaj “Starships”

26) Rita Ora: “How We Do (Party)”

25) Olly Murs feat. Rizzle Kicks: “Heart Skips a Beat”

24) Madsen: “Lass die Musik an”

23) David Guetta feat. Sia: “She-Wolf (Falling to Pieces)”

[Stellvertretend für alle Guetta-Verbrechen 2012, aber es geht noch schlimmer…]

22) Silbermond: “Himmel auf”

21) Maroon 5: “One More Night”

20) Ich kann fliegen: “Mich kann nur Liebe retten”

19) Luca Hänni: “Don’t Think About Me”

18) Culcha Candela: “Von allein”

17) The Hives: “Go Right Ahead”

16) Los Colorados: “Hot N Cold”

15) The Offspring: “California”

14) Owl City feat. Carly Rae Jepsen: “Good Time”

13) Witt: “Gloria”

12) Simple Plan feat. Sean Paul: “Summer Paradise”

11) Laurent Wery feat. Swiftkid: “Hey Hey Hey”

10) Amy Macdonald: “Slow Down”

[Authentizitäts-Geilheit + Autotune = grässlich und widersprüchlich!]

09) Muse: “The 2nd Law: Unsustainable”

[Habe euch einst geliebt!]

08) Robbie Williams: “Candy”

[Und dich auch!]

07) Jennifer Lopez feat. Flo Rida: “Goin‘ In”

[Nur “On the Floor” (2011) war schlimmer!]

06) Tacabro: “Tacatà”

[Was labersch‘ du?!]

05) Al Walser: “I Can’t Live Without You”

[Und sowas ist für einen Grammy nominiert!]

04) YOKOKIMTHURSTON: “Mirror Mirror”

[Avantgarde in falsch verstanden!]

03) Nicole Westbrook: “It’s Thanksgiving”

[Produzent hat auch einst Rebecca Blacks “Friday” angerichtet!]

02) Gusttavo Lima: “Balada (Tchê Tcherere Tchê Tchê)”

[Brasil’s Next Michel “Latino-Schlager-Fuzzi” Télo!]

01) Mellow Mark feat. Tanzkinder: “Maine Stadt”

[Hat Würzburg solch ein hirnverbranntes Gute-La-la-laune-Motto-Sommerlied verdient?! Danke, Lokalsender Radio Gong für die Heavy Ear Rape Pain Rotation!]

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04.01.2013

04/01/2013

Musikvideos/ Künstler/innen / Bands / Newcomer / Lana del Rey / Summertime Sadness

 

 

 

Meine Lieblings-Bands und -Duos 2012

 

10) Grizzly Bear

09) Chairlift

08) The xx

07) Crystal Castles

06) Menomena

05) Xiu Xiu

04) Beach House

03) Dr. Dog

02) Hot Chip

01) Grizzly Bear

 

 

Meine Lieblings-Solo-Künstlerinnen 2012

 

10) SoKo

09) Neneh Cherry

08) Santigold

07) Regina Spektor

06) Sharon van Etten

05) Alicia Keys

04) Cat Power

03) Fiona Apple

02) Solange

01) Grimes

 

Meine Lieblings-Solo-Künstler 2012

 

10) Twin Shadow

09) Perfume Genius

08) Father John Misty

07) How to Dress Well

06) Dan Deacon

05) Flying Lotus

04) Miguel

03) Matthew Dear

02) Killer Mike

01) Frank Ocean

 

Meine Lieblings-Newcomer-Bands und -Duos 2012

 

10) Goat

09) Stabil Elite

08) Django Django

07) Alt-J

06) Merchandise

05) Alabama Shakes

04) Laing

03) METZ

02) Purity Ring

01) AlunaGeorge

 

Meine neuen Lieblings-Solo-Künstlerinnen und -Künstler 2012

 

16) Lianne La Havas

15) Le1f

14) Mykki Blanco

13) Beth Jeans Houghton

12) Zebra Katz

11) Zodiac

10) Azealia Banks

09) Willis Earl Beal

08) Doe Paoro

07) Sinkane

06) Joey Bada$$

05) Jessie Ware

04) Kimbra

03) Andy Stott

02) Laurel Halo

01) Mac DeMarco

 

 

Meine Lieblings-Musikvideos 2012

 

25) Sébastien Tellier: “Cochon Ville”

24) Spritualized: “Hey Jane”

23) The Flaming Lips feat. Erykah Badu: “The First Time I Ever Saw Your Face”

22) Killer Mike: “Reagan”

21) Die Antwoord: “Baby’s on Fire”

20) Grimes: “Genesis”

19) Alt-J “Breezeblocks”

18) Earl Sweatshirt: “Chum”

17) Grizzly Bear: “Yet Again”

16) Grimes: “Oblivion”

15) Japandroids: “The House That Heaven Built”

14) Kimbra: “Cameo Lover”

13) Mykki Blanco: “Wavvy”

12) St. Vincent: “Cheerleader”

11) Fiona Apple: “Every Single Night” (Szenen ohne Schnecken)

 

10) Psy: “Gangnam Style”

[Den Song kennt jeder. Hier das Video, aber als Metal-“Remix“, da nicht im Original auf VIMEO.]

https://vimeo.com/51296749

 

09) The Shins: “Simple Song”

[Eine nette schreckliche Familie?]

https://vimeo.com/37323332

 

08) Drake feat. Lil Wayne: “HYFR”

[Gibt’s auch Re-Kommunionen/Konformationen?]

http://vimeo.com/39912287

 

07) Björk: “Mutual Core”

[Tektonik in sexy!]

 

06) Jack White: “Sixteen Saltines”

[Türkis!]

 

05) Get Well Soon: “Roland, I Feel You”

[Italo-B-Movies in bildgewaltig gut!]

 

04) M.I.A.: “Bad Girls”

[Nach dem Arabischen Frühling nun der arabische Sommer?]

 

03) Father John Misty: “Hollywood Forever Cemetery Sings”

[Audrey Plaza! Männerkuss!]

 

02) Chairlift: “Met Before”

[Dank der steigenden Dominanz der Allmacht Internet und zunehmender kreativer Ideen gibt es immer mehr interaktive Musikvideos. Feistodons “A Commotion” ist immerhin interessant, aber “Met Before” des zum Trio geschrumpften amerikanischen Synthpop-Indie-Rock-Ex-Trios ist unübertrefflich genial. Auf dieser Seite könnt ihr steuern, wohin die Sängerin, die eine Naturwissenschafts-Studentin darin spielt, gehen soll. Für jede Klick-Entscheidung wurde eine weiterführende Story gedreht. So viele Geschichten/Enden in einem “Musikvideo”!]

 

01) Sigur Rós: “Valtari”

[Der Plot zu diesem fantastischen Musikvideo der isländischen Post-Soft-Rock-Legenden hört sich nicht sehr aufregend an: Mann und Frau tanzen und verrenken sich ihre Körper in einer Fabrikhalle. Aber wie das Tanzpaar mit halbnackten Oberkörpern Emotionen zum Ausdruck bringt, ist einfach nur reinste Magie und Grazie. Und hier wirkt der entblößte Brustbereich der Tänzerin gar nicht einmal pornografisiert. “Valtari” ist der Titelsong zum gleichnamigen Album von 2012, für dessen Songs fürs Mystery Film Experiment immer ein Musik-Kurzfilm gedreht wurde.]

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03.01.2013

03/01/2013

Lieblingssongs / Lieblings-EPs / Lana del Rey / Summertime Sadness

Meine Lieblings-EPs von 2012 waren:

05) Lakutis: I’m in the Forest

04) How to destroy angels_: An Omen

03) Dr. Dog: Wild Race

02) Daniel Rossen: Silent Hour/Golden Mile

01) AlunaGeorge: You Know You Like It

 

Meine Lieblingssongs 2012 waren:

 

50) Poolside: “Slow Down” [Mein persönlicher Sommer-Song 2012!]

49) The Walkmen: “We Can’t Be Beat”

48) Cat Power: “Ruin”

47) Menomena: “Pique”

46) Santigold: “The Keepers”

45) Dirty Projectors: “Maybe That Was It”

44) Kindness: “Swingin Party”

43) Laing: “Morgens immer müde” [Trude Herr-Coverversion, neben “Skyfall” einziger anderer D-Singlecharts-Hit!]

42) Crystal Castles: “Kerosene”

41) Hot Chip: “Always Been Your Love”

40) Fiona Apple: “Every Single Night”

39) How to Dress Well: “Cold Nites”

38) Adele: “Skyfall” [Einziger hier vertretener Nummer-1-Hit!]

37) Frank Ocean feat. Earl Sweatshirt: “Crack Rock”

36) Beach House: “Wild”

35) Grizzly Bear: “Yet Again”

34) Solange: “Losing You”

33) Chromatics: “Into the Black” [Coverversion eines Songs von Neil Young]

32) Perfume Genius: “All Waters”

31) Killer Mike: “Reagan”

30) Beck: “I Only Have Eyes For You” [Coverversion eines Songs von Doug Aitken]

29) Tame Impala: “Elephant”

28) Jai Paul: “Jasmine”

27) Miguel: “Where’s the Fun in Forever”

26) AlunaGeorge: “You Know You Like It”

25) Grizzly Bear: “Speak in Rounds”

24) Xiu Xiu: “Joey’s Song”

23) Chairlift: “I Belong in Your Arms (Japanese Version)”

22) Flying Lotus: “The Nightcaller”

21) Frank Ocean: “Sweet Life”

20) Mykki Blanco: “Wavvy”

19) The xx: “Chained”

18) BenZel & Jessie Ware: “If You Love Me” [Coverversion eines Songs von Brownstone]

17) Hot Chip: “Motion Sickness”

16) Mac DeMarco: “Ode to Viceroy”

15) Wye Oak: “Spiral”

14) Yeasayer: “Reagan’s Skeleton”

13) Grizzly Bear: “What’s Wrong”

12) Father John Misty: “Nancy From Now On”

11) Frank Ocean: “Bad Religion” [Live at Late Night with Jimmy Fallon]

 

10) Fiona Apple: “Dull Tool”

[Tatsächlich ist das der geilste, weil am druckvollsten produzierte Fiona-Song 2012. Teil des Soundtracks zu This Is 40.]

 

09) Twin Shadow: “Five Seconds”

[Der coolste Wie-klingen-die-80er-nochmal-Song aus dem Jahre 2012. Ein Lied zum Twisten.]

 

08) Kimbra: “Cameo Lover”

[Der Gesangs-Gast aus Gotyes “Somebody…”-Hit liefert hier grandios produzierten Pop ab. Bezaubernder 60s-Style!]

 

07) Dirty Projectors: “Gun Has No Trigger”

[Ein Schlagzeug, eine leidenschaftliche Männerstimme und ein Frauenstimmen-Duo, das Spannungsbögen herzaubert: viel mehr ist nicht nötig.]

 

06) Bobby Womack: “Please Forgive My Heart”

[So klingt Post-Dubstep. Die Soul-Pop-Legende hat sich wunderbar neu erfunden.]

 

05) Beach House: “Myth”

[Tu dir was Gutes, hör dir den Prog-Dream-Pop dieses unendlich wärmenden Songs an.]

 

04) Dr. Dog “Do the Trick”

[Gute-Laune-Faktor: hoch! Charmanter und schunkelfreundlicher geht nimmer.]

 

03) Grimes: “Circumambient”

[Unbeschreiblich: wie ein unschuldiger J-Popsong, der auf die Rave-Tanzfläche gezerrt wird und mit “E”s gestopft wird?]

 

02) Frank Ocean: „Pyramids”

[Von den drei Teilen des knapp zehnminütigen Monstersongs ist mir der erste Elektrosoulpop-Part mit dem Pharaonen-Zeitalter-Text am liebsten, die anderen psychedelischen Teile sind aber auch nice.]

 

01) Grizzly Bear: “Sleeping Ute” [Der erste progressive Part dieses hammermäßigen Artrock-Songs ist ein einziger Orgasmus im Freien, der zweite indie-folkige Part ist die bittere Zigarette danach, und dann wird es still.]

 

 

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02.01.2013

02/01/2013

Lieblingsalben / Lana del Rey / Summertime Sadness

Fast jede namhafte Zeitung/Zeitschrift, gerade in den Rubriken „Musik“, „TV“ und „Filme“, macht bei year-end lists mit. Ab Anfang Dezember schießen somit lauter Jahres-Listen zu den besten Alben und Songs, zu Fernsehflops und den erfolgreichsten Kinofilmen aus dem Boden.

Warum ist das so? Printmedien veröffentlichen möglichst vor Jahresschluss ihre aus Redaktionskonsens entstandenen Listen, da gerade monatlich erscheinende Magazine für einen ganzen Monat vorausdenken müssen. Eine Februarausgabe, die Mitte Januar herauskommt, wäre demnach zu spät dran für einen Jahresrückblick.

Zudem muss auch immer der Redaktionsschluss vor Layout, Druck und Transport beibehalten werden. Also bleibt im Dezember selbst vom Monat Dezember meist nichts mehr übrig. Kommt aber den Redakteuren ganz recht: vom notorisch veröffentlichungsschwachen Dezember bis Mitte Januar ist tote Hose, sodass es dann mehr Listen und weniger Plattenkritiken gibt.

Komisch ist jedoch, dass Online-Medien, gerade Blogs, zur selben Zeit auflisten, obwohl sie an keinerlei Fristen gebunden sind. Liegt wohl am Wettbewerb, alle wollen in der sogenannten list season dabei sein.

Ein Kommentator zu einer Best-Albums-Liste auf Stereogum.com meinte einmal richtig, dass hier eine der seltenen Fälle zu sehen ist, in denen Printmedien den Onlineversionen gewisse Marktmechanismen vordiktieren. Die Oldies sind also noch nicht abzuschreiben.

Ich aber entziehe mich der Listen-Hauptsaison. Heute ist der 2. Januar 2013. Was waren 2012 meine Lieblingsalben?

20. Laurel Halo: Quarantine

19. METZ: METZ

18. Godspeed You! Black Emperor: ALLELUJAH! DON’T BEND! ASCEND!

17. Fiona Apple: The Idler Wheel Is Wiser than the Driver of the Screw and Whipping Cords Will Serve You More than Ropes Will Ever Do

16. Mac DeMarco: 2

15. Beach House: Bloom

14. Andy Stott: Luxury Problems

13. Flying Lotus: Until the Quiet Comes

12. Hot Chip: In Your Heads

11. Crystal Castles: (III)

10. Dr. Dog: Be the Void

[Suche man gute Schunkelmusik, fände man sie hier: die Beach Beatles der Retro-Neuzeit machen höchst charmanten Indie-Rock. Kumpelhaft.]

09. Kendrick Lamar: good kid, m.A.A.d. city

[Straßenaffin, tiefgängig, partytauglich und doch sehr poetisch: aus einem Guss ist das Konzeptalbum des neuen Strahlemanns des US-Hip-Hop.]

08. Miguel: Kaleidoscope Dream

[Der R’n’B-Sänger emanzipiert sich mit Einflüssen aus Electronica, Synth-Pop und Alt.Soul à la The Weeknd formidabel vom Euro-Trance-Mainstream.]

07. Matthew Dear: Beams

[Das ist elegant bouncende Mid-Tempo-Neo-Discomusik, so knackig, dass sie an James Murphys Ex-Projekt LCD Soundsystem erinnert.]

06. Grimes: Visions

[Indietronica-Witch-House-Synth-K-Pop. Oder das sehr gelungene dritte Album der Kanadierin Claire Boucher.]

05. Killer Mike: R.A.P. Music

[Ein für Hip-Hop-Album-Verhältnisse angenehm bündiges Album voller Energie, politischem Bewusstsein und lyrischer Diktion.]

04. Xiu Xiu: Always

[Eine der von mir diesjährig am meisten gehörten Platten war gleichzeitig eine der am meisten unterschätzten. Ein Synth-Noise-Indie-Pop-Spektakel.]

03. Menomena: Moms

[Selten war ein Album dieses Jahr so konzise, weise, atmosphärisch, treibend, gelassen, emotional und schön wie dieses Indie-Prog-Pop-Rock-Meisterstück.]

02. Frank Ocean: channel ORANGE

[Eigentlich bestand dieses lyrisch herausragende Pop-Soul-Electro-Funk-Psychedelic-Album nur aus Hits und Misses, aber es ist auch dank der Persona des Sängers mehr als die Summe ersterer.]

01. Grizzly Bear: Shields

[Das fast vollkommene Album der Indie-Art-Psych-Rocker bezauberte mit Kontrasten: komplexe Arrangements, eingängige Melodien, Wärme, Intellekt und schiere Größe.]

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500 Wörter – 31.12.2012

31/12/2012

 

Gleich knallt's...

 

 

Endlich wieder ein Blogeintrag von mir. Wurde auch langsam Zeit, denkt ihr sicherlich. Und ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich die letzten Wochen und Monate nichts mehr hier gepostet habe. Dahinsiechende Kreativität, fehlendes Mitteilungsbedürfnis, Faulheit oder Zeitmangel sind schuld daran gewesen. Ich habe versagt.

 

Ich hatte so viele Ideen für einzelne Blogeinträge gehabt, aber mit der Umsetzung hakte es oft. Ích wollte z.B. für jeden Tag ein Wort finden, das ich in den Jahren zuvor noch nicht kannte, und diese dann zu einer Liste der 365 Wörter des Jahres kompilieren. Hier eine kleine Auswahl der unvollendeten Liste: everydude (mein Lieblingswort), Leistungsschutzrecht, Shitstorm/Candystorm, splodgilicious, Gottesteilchen, Gratismentalität, trutschig, lackadaisical, Bluthengst, Grützwurst und Spermaccino.

 

Ansonsten wollte ich in diesem Jahr über die wenigen wirklich spannenden Events schreiben, die ich so erlebt hatte: mein 25. Geburtstag im Irish Pixie in Würzburg, verschiedene Feiern mit meinen Arbeitskollegen, das durchwachsene Konzert von Xiu Xiu, gay.volution-Begegnungen im Zauberberg in Würzburg. Und nicht zu vergessen der Vier-Tages-Trip nach Löwen und Brügge.

 

Ich wollte angeben, wie gut es tut, wieder einen funktionsfähigen Rechner zu besitzen oder bloggen, dass ich mir im Laufe dieses Jahres drei (!) Digitalkameras gekauft habe, da ich nicht gut auf so etwas aufpassen kann.

 

Dass ich aus Neugier ein halbes Roasted-Chicken-Breast-Sub gegessen habe und trotzdem weiterhin stolzer Vegetarier bin. Dass ich Gin-a-Wilde (Gin und Schweppes Russian Wild Berry) mehr oder weniger erfunden habe, Spotify mir so viel brachte, ich ein Comeback auf Flickr hingelegt habe und ich endlich weiß, wie Pornokinos und PAYBACK funktionieren.

 

Oder über Musik. Wie „Newcomer“ wie Asaf Avidan/The Mojos/Wankelmut, Psy, Lana del Rey und Co., sowie Altbewährte wie Rihanna, Alicia Keys und der notorisch nervige Flo Rida die oberen Ränge der deutschen Singlecharts aufgemischt haben. Wie die in den USA supererfolgreiche Taylor Swift die Deutschen eher kalt lässt und die neue Flop-Frau Madonna längst die ganze Welt.

 

Dass ich die Alben von Kritikerlieblingen wie Grizzly Bear, Frank Ocean, Kendrick Lamar und Grimes oder Unterschätzten wie Xiu Xiu, Dr. Dog, Menomena oder Matthew Dear sehr mochte, wurde kaum erwähnt.

 

2012 war ein erfolgreiches Jahr für Sebastian Vettel, Joachim Gauck, Barack Obama, Jean Dujardin, Jürgen Klopp, Hannelore Kraft und, äh, Brigitte Nielsen. Weniger schön war dieses 2012 für Weltuntergangsbeschwörer, Röttgen und Wulff, Thomas Gottschalk, Heidi Klum, demokratisch gesinnte Ägypter und Syrier und Dominique Strauss-Kahn. Auch darüber hätte ich mal schreiben können.

 

Egal, 2013 bald.Mal sehen, ob ich endlich mit dem Studium fertig werde, wenn überhaupt. Ob ich endlich mal in den Genuss kommen werde, eine Beziehung zu führen. Ob ich wieder eine Wohnung in Würzburg finde, usw.

 

Jetzt muss ich mich erst einmal kümmern, irgendwie nach Würzburg zu kommen, um mit meinen Freunden Silvester bei D-Mozu feiern. Leider sitze gerade am Bahnhof in Lauda fest, denn zuvor hatte sich ein armer Kerl vor einen anderen Zug geworfen. 80 Minuten Verspätung bisher. Deutsche Bahn halt. Dabei wird meine Gin-Flasche ganz schön ungeduldig, die Pancakes halten sich nicht ewig und die Böller und Raketen erst!

 

Derweil: guten Rutsch, bis zum nächsten Jahr!

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500 Wörter – 12.11.2012

12/11/2012

(c) Getty Images

 

 

Sie gelten alsschlechte Kopien der MTV Video Music Awards, die ebenso zunehmend an Ideen- und Skandalarmut kranken: dieMTV Europe Music Awards.2012.

 

 

Humorloser, teengerechter und noch vorhersehbarer: bei den EMAs gibt es mehr vom Immergleichen. Dieselben Ausgezeichneten, Auszeichner, Performer und Hosts, meistens nordamerikanischer Herkunft.

 

Die EMAs wechseln jedes Jahr den Austrage-Standort, verweilen aber oft im Vereinten Königreich und in Deutschland, nur nie östlich davon. Diesmal Frankfurt, zum zweiten Mal. Passenderweise moderierte zum ersten Mal eine Deutsche: Heidi Klum.

 

Als Moderatorin wirkt die US-nahe Vielbeschäftigte meist unsouverän und versteift. Da die Unspontane hierbei viel öfter auswendig gelernte Phrasen aufsagen durfte als bei den Live-Finalsendungen für ihr Germany’s Next Topmodel, war ihre Leistung nicht katastrophal, dafür durchschnittlich und durchschnittlich versext.

 

 

Ansonsten waren Technik und Internet auf und abseits des Bühnengeschehens allgegenwärtig. Hinter der Bühne wurden Twitter-Mitmach-Fähigkeiten und der heuriger EMA-Sponsor Microsoft Windows 8 in Endlosschleife beworben.

 

Lana del Rey durfte, hypernervös wie immer, zwar den „Best Female“-Preis überreichen, bekam selber einen für „Best Alternative“ jedoch nur backstage. On stage wurde das südkoreanische Youttube-Phänomen Psy für das beste Video („Gangnam Style“) ausgezeichnet und hofiert.

 

 

Weiterhin glänzten viele Award-Winner durch Abwesenheit, nachvollziehbar bei dieser uninspirierten circus-themed show: Nicki Minaj („Best Hiphop“), der Franzose David Guetta („Best Electronic“), Linkin Park („Best Rock“), Justin Bieber („Best Male“, „Best Pop“ und „World Stage“), die britische Boyband One Direction („Biggest Fans“ und „Best Newcomer“) und, ähem, Whitney Houston. Letztere gewann posthum den „Global Icon Award“ für ihren scheinbar gewaltigen Einfluss in der Popmusik-Branche.

 

Sinnlos: warum braucht man zwei Preise für ein und dieselbe Angelegenheit? „Best Live Act“ und „Best World Stage Perfomance“ stehen für beste Konzert-Performances, nur letzteres wird von einer gleichnamigen MTV-Sendung lanciert. Ähnlich MTV Push: eine MTV-Rubrik ist das, die hin und wieder Major-Label-Newcomer „pusht“. Doch wofür soll sonst der praktisch identische Preis „Best Newcomer“ auch stehen?

 

 

Carly Rae Jepsen gewann diesen „Best Push“-Award, zudem dank „Call Me Maybe“ einen für „Best Song“. Die ähnlich charmante, aber  ehemalige Newcomerin Taylor Swift sagte oft „Danke schön“. Wie Bieber gewann sie dreimal Preise: für „Best Female“, „Best Live Act“ und „Best Look“. Letztere Kategorie war neu, wurde von der angeblichen Mode-Expertin Klum höchstpersönlich vergeben.

 

Und sonst? Laudatorin Kim Kardashian stolperte über ihr Kleid kurz, Ludacris verwirrte als Special Host und Alicia Keys geht auf der Bühne kurz die Puste aus während des Singens und Herumlaufens. Und viele Preise verleihende, unbedeutende B- und C-Prominente.

 

 

Bei den Preisen für den besten Act eines Landes oder einer internationalen Region gewannen u.a. Tim Bendzko (Deutschland), wieder einmal One Direction (UK/Irland), Medina (Dänemark), Loreen (Schweden), Afrojack (Niederlande), Milow (Belgien), Dima Bilan (Russland), DJ Antoine (Schweiz), D’Banj (Afrika) und Gotye (Australien/Neuseeland).

 

Eine geographische Stufe höher für kontinentale Abschnitte siegten Rihanna (für Nordamerika), Dima Bilan (für Europa), die unbekannteren Ahmed Soultan (für Afrika/mittleren Osten/Indien), Restart (Lateinamerika) und Han Geng (aus China für ganz Asien).

 

Letzterer gewann unter den fünf Nominierten den „Best Worldwide Act“-Preis. Kann man daran vielleicht ablesen, wie wenig Europa selbst heutzutage eine Rolle spielt für die MTV Europe Music Awards?

 

 

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500 Wörter – 02.11.2012

02/11/2012

Eating forbidden

 

 

Ich weiß, ich bin in letzter Zeit, eigentlich seit langem, nachlässig in Sachen Bloggen. Das hole ich in komprimierter Form nach. Was ich z.B. seit dem letzten unmusikalischen Beitrag vom 24.11.2012 so alles erlebt habe?

 

Ich habe oft gearbeitet. Im letzten Monat durfte ich gleich neunmal ran plus zwei Schichten (im September nur dreimal aus steuerlichen Gründen), bei denen ich für erkrankte Kolleg/innen eingesprungen war. Ist jetzt im Vergleich zu der Schichtmenge meiner Kolleg/innen nicht so viel, und ich hatte in einem Monat auch schon öfter malocht. Aber es fühlt sich parallel zum Vorlesungszeitbeginn viel an. Und verdammt, noch immer ist der Speed Oven kaputt…

 

Bin seit heute leicht erkrankt. Mein Hals fühlt sich an wie von Säure verätzt, sodass ich immer daran erinnert werde, wann ich wieder meine Spucke geschluckt habe. Habe bereits vorgesorgt und im tegut Heiße-Tasse-Suppentüten (für die Heißwasser-Automaten in der Mensa und bei meinem Nebenjob-Arbeitgeber) und verdammt teuren 2,79-Euro-Tee von Teekanne gekauft, nicht einmal „bio“. „Atme dich frei“-Kräutermischung. Fancy! Wenn’s hilft…

 

Bin seit Ewigkeiten nicht mehr ausgegangen. Und die paar Geburtstagsparty-Einladungen und WG-Feiern, habe ich auch ausgeschlagen. Klar, dass ich auch Halloween geschwänzt habe. Alkohol, was ist das nochmal?

 

Die Alkoholabstinenz lag oft daran, dass ich meine Mutter fast jeden Tag abends von ihrer Arbeit abholen musste. Kleines Trostpflaster war einmal der getoastete Italian Bagel  für 2,99 Euro.

 

Bleiben wir beim Essen. Ich habe am Freitag das erste Mal Lachshaut probiert, in Form eines Sushi-Inhaltes. Schmeckte eher nicht so gut, komischerweise war der Lachs-Maki fast schon lecker. Vegetarier werde ich jedoch nach wie vor bleiben.

 

Mein PC-Arbeitsplatz-Sitznachbar hat sich soeben ein Brötchen mit Fleischkäse geholt. Man riecht es stark, will es verbotenerweise vorm PC essen, will er mich etwa vertreiben? Ich muss gleich reihern gehen.

 

Habe vor, mir bald einen neuen Rechner zuzulegen. Eigentlich blöd, könnte auch einfach mein mittlerweile von Garantie befreites Notebook zur Reparatur geben, aber irgendwie bin ich zu faul dafür. Ein Netbook ist von der Größe her für enge Hörsaal-Sitzpläne viel kompakter und leichter. Werde aber ein CD-/DVD-Laufwerk in Zukunft vermissen und mir ab dem Nebenjob-Lohnerhalt das aktuelle 4GB-Speicherplatz-Modell von Acer kaufen. Oh ja!

 

Das aktuelle Album von Flying Lotus namens Until the Quiet Comes (2012) habe ich mir kürzlich im Müller als Vinyl (inkl. Downloadcode) gekauft. Handwerklich ist die Elektro-Jazz-Hiphop-Platte super und klingt toll, kann man in einem Stück problemlos hören. Aber irgendwie will sie mein Herz nicht erreichen, nur wenige Tracks stechen heraus.

 

Das Buch Ceremony von Leslie Marmon Silko habe ich immer noch nicht fertiglesen können. Mein Literaturwissenschafts-Hauptseminar in Amerikanistik namens „Native American Literature“ verlangte dies jedoch von mir letzten Mittwoch zwecks Reading Quiz und Written Assignment. Habe mich so durchgewurschtelt durch beides. Leider.

 

Ob die Amerikaner derzeit wirklich in Stimmung sind für die Präsidentschaftswahl, weiß ich nicht. Die Meldungen über die Ausmaße des Hurricane Sandy übertönen den stiller gewordenen Wahlkampf-Trubel mächtig. Oder ist bereits alles gesagt über Obama und den gruseligen Mann, der so heißt wie ein Baseball-Handschuh? Am 6. November werden wir über die Ausgänge schlaue

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500 Wörter – 25.10.2012

25/10/2012

Adele Bond

 

 

Was wurde nicht alles letztes Jahr über Adele Blue Adkins berichtet:

 

Adele habe mit ihren Veröffentlichungen wie ihrem Album 21 (2011) und ihren Singles „Rolling in the Deep“, „Someone Like You“ und „Set Fire to the Rain“ mehrere Charts- und Verkaufs-Rekorde gebrochen. Für eine Künstlerin bei einem Indie-Label (wenn auch bei einer etablierten und großen unabhängigen Plattenfirma) sei das mehr als sensationell.

 

Adele habe die letztjährig verstorbene Amy Winehouse als UK-White-Soul-Diva und sei doch bodenständig geblieben. Sie habe ihre damalige Neo-UK-Soul-Konkurrentin Duffy irrelevant gemacht. Auch würde sie die von Label-Politik geregelte Erfolgsschleuse für neue Nachwuchs-„Soulröhren“ weiter beeinflussen: Leslie Clio, Gin Wigmore, Miriam Bryant, und wie sie alle heißen.

 

Adele versöhne die Dudelfunk hörenden „middle-aged moms“ (Sasha-Frere-Jones), die zumeist die US-Wahlen (siehe Obama-Romney-Duell) entscheiden würden, mit der jüngeren Generation. Diese habe eine Atempause von den körperbetont und überperformativ agierenden Popsängerinnen benötigt, welche zuvor die Massenmedien übervölkerten. Stichwort: „Anti-Lady Gaga“ (Guy Adams).

 

 

Natürlich steht die Jungbritin auch beispielhaft für ein Phänomen, das vom Musik-Sachbuch-Autor Simon Reynolds als Retromania getauft wurde. Diese Retromanie bedeutet ein Rückbezug auf Elemente der Vergangenheit, welche sich seit Jahren in Revivals vor allem musikalischer Natur äußert: von Neo-Psychedelia (Bezug auf 60er) bis hin zu Neo-Eurodance (90er) ging alles.

 

Bis zu ihrem nächsten Studioalbum, das wahrscheinlich 24 heißen und höchstwahrscheinlich 2014 veröffentlicht wird, wird es noch dauern. Nun ist die bis dato 78-malige (!) Gewinnerin diverser Musikpreise ihren nächsten Karriereschritt wieder auf Pfaden solcher Vergangenheitsbewältigung gegangen. Überraschung!

 

Dass sie auch noch von einem großen Film-Franchise flankiert werden würde, der in vielerlei Hinsicht ebenso mit vergangenen Zeiten liebäugelt, war fast zu schön, um wahr zu sein. Und wurde doch Realität: Adele singt den diesjährigen Bondsong.

 

Bondsongs, also die Titelsongs zu den einzelnen Filmen der 007-Reihe, haben eine lange Tradition.  Was die frühen Bondsongs auszeichnete, war eine aufwendige Orchestrierung, musikalische Spannung, viel Pomp und Drama und ein in der jeweiligen Zeit sehr berühmter Künstler oder eine Band. Oftmals gehörte dazu eine überragende Stimme.

 

Dame Shirley Bassey („Goldfinger“) wird immer als personifizierte Bondsong-Sängerin hochgehoben, so wie auch Sean Connery beharrlich als der schauspielende Bond-Pionier verklärt wird. Liegt aber auch an deren Rekordanzahl von Einsätzen im öffentlichen Dienste Ihrer Majestät.

 

Die Bondmusik-Verantwortlichen entschieden sich nach zu vielen Durchschnitts-Bondsongs (von a-ha, Chris Cornell, Jack White und Alicia Keys) und langen Verhandlungen mit der einstigen Skandal-Amy für die verlässlichere und omnipräsente Adele.

 

 

Eine große Stimme vermischt sich mit größenwahnsinnigen Arrangements. Und die Twen Mom schafft auch sonst gerne den Spagat zwischen Alt und Neu. Der Song trägt endlich wieder den Namen des jeweiligen Films, er klingt dramatisch, düster vom Geigenhimmel, und ist doch Mainstream.

 

Aber ich bin hin- und hergerissen. Ihr „Skyfall“ ist von Produzent Paul Epworth einerseits solide produziert und seltsame Gitarren-Solos wurden diesmal dankenswerterweise weggelassen. Andererseits: jetzt, da sie scheinbar alles erreicht hat, hätte ich mir doch etwas mehr Unberechenbarkeit gewünscht. Vielleicht hätte sie mit dem ebenfalls vom Himmel gefallenen Felix Baumgartner koopieren sollen.

 

 

Aber was rede ich da? „Skyfall“ ist der beste Bondsong und die beste Nummer-1 der Deutschen Singlecharts seit langem!