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26.01.2013

26/01/2013

Dschungelcamp = TV Trash = Cash

 

 

 

Ich werde einmal darüber schreiben, und danach nie wieder. Nie wieder in diesem Jahr zumindest. Dsch…

 

 

 

Um einmal meine Trash-TV-Vergangenheit schmerzhaft zurückzuholen: ich habe einst die ersten drei Staffeln von Big Brother und POPSTARS gesehen, die ersten zwei von Deutschland sucht den Superstar, bis auch das mir zu bunt wurde. Habe hingegen am Ende der dritten Staffel von Germany’s Next Topmodel eingeschaltet und seitdem nie wieder den Faden verloren. Mein einziges wahres Trash-TV-Laster.

 

Die Alm oder Die Burg? No way! Die kommen nicht an das Original heran. Lange Zeit habe ich dieses dennoch erfolgreich gemieden. Seit 2012 hat mich das australische Urwald-Geschehen irgendwie doch mehr fasziniert, doch traute ich mich nicht, abends RTL einzuschalten. Gleichzeitig las ich heimlich die immer leicht zynischen Zusammenfassungen auf Spiegel Online. „Was geht los da rein?“

 

2013 scheint jedoch alles anders zu sein. „Ist das Dschungelcamp mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen?“, fragte Markus Lanz letzten Donnerstag in seiner gar nicht mal so schlechten Talkshow (im Vergleich zu seiner ungleich langweiligeren Wetten, dass.. ?-Version). Joa. „Xy guckt das auch“! „Hast du gestern Dschungelcamp geguckt“? Das waren die überraschenden Sätze, die ich in letzter Zeit gehört habe.

 

 

Ist dieses Jahr vielleicht deshalb vieles anders, weil es das erste Ich bin ein Star, holt mich hier raus! ohne den verstorbenen Dirk Bach ist? Man könnte vielleicht spekulieren, dass viele Leute und Medien mit dem Verpönen aufgehört haben, seitdem man posthum wertschätzt, was Bach ausgemacht hat für die Show.

 

Ich muss trotzdem gestehen, dass ich zu den wenigen gehöre, die Dirk Bach wegen seiner Überdrehtheit anstrengend fanden. Sorry. Das Enthusiastisch-Absurde oberhalb des Camps ist heuer nach unten zur Kandidat(in)/(Ex-)Favorit(in) Olivia Jones heruntergewandert.

 

Ich gucke es seit diesem Jahr mit größerer Überzeugung. Vielleicht auch weil Daniel Hartwich als diesjähriger Co-Pilot Sonja Zietlows (höhohö!) das Kommentieren des Dschungel-Geschehens solide macht. Leicht trockener Humor, sein s.oliver-mäßiger Kleidungsstil und seine Fixierung aufs Penis-Wort und Patrick Nuos Oberkörper sind ein Kontrast zu Zietlows grandioser Spontaneität, ihrer bösen Witzigkeit und ihrem unendlichen Dekolleté.

 

 

In dieser Staffel gab es keine Paarfindungen, keine Skandale außerhalb des Camps und bis auf Klaus Baumgarts Pfirsich- und Kirschen-Nacktheit keine Blankziehungen. Irgendwie luschig fast. Interessant, dass sich zu jedem Kandidaten mindestens ein Running-Gag-Thema finden lässt: Nuos gebeichtete Pornosucht, Jones‘ geschlechtliche Ambiguität, Arno Funkes kriminelle Vergangenheit und Cleverness, Iris Kleins pfälzischer Dialekt.

 

Der größte schlagzeilenträchtige Im-Vorfeld-Einkauf packte aus gesundheitlichen Gründen früh seine Koffer, äh, seinen Rucksack: Helmut Berger. Andere Menschen haben sich viel mehr hervorgetan: die Dschungelprüfungs-Rekordmeisterin Georgina/Sams, die gebrechliche Heul-, Kotz- und Stottersuse Fiona Erdmann, die einmal Penis zwischen den Zähnen hatte und der einfach gestrickte und fleischgewordene Fast-Kapitulation Joey Heindle.

 

 

Manchmal kann man so schön über Camp-Phänomene philosophieren und spekulieren. Z.B.: wer wird uns 2014 beehren? Tipps: einer der Schauspieler aus Berlin Tag & Nacht, Ex-Pornodarstellerin Leonie Saint, Mark Medlock, Hart-Rapper Kay One, Gisele Oppermann/Sara Kulka/Miriam Höller oder eine andere Ex-GNTM-Kandidatin, GZSZs Raúl Richter, der atzige Manny Mark, Juliette Schoppmann (DSDS, 1.Staffel), Marco Schreyl, Umfall-Expertin Babette Einstmann, Sigmar Solbach (Dr. Stefan Frank)?

 

Claudelle Deckert soll dieses Jahr gewinnen!

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