Archive for the ‘lecker’ Category

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08.01.2013

08/01/2013

Sexiest Non-Indie Guys 2012 / Other Sexy Guys / Lana del Rey / Summertime Sadness

 

 

 

Sexiest Non-Indie Guys 2012

 

 

 

10) Olly Murs

 

[Seine Musik finde ich bis auf “Oh My Goodness” ziemlich bäh. Aber er hat irgendetwas an sich. Ich mag außerdem seinen Kleidungsstil. Gut auch, wenn er keine Kleidung anhat.]

 

 

 

09) Damon Albarn & Graham Coxon (Blur)

 

[Die Britpop-Väter sehen auch im mittleren Alter gut aus. Damon (Dr. Dee (2012)) konnte seine Jugendlichkeit und Virtuosität beibehalten, während Graham (A+E (2012)) weiterhin stylisch bleibt. Dass letzterer noch vor dem Nerd-Brillen der Nullerjahre stolz bebrillt herumgelaufen war, macht ihn noch cooler.]

 

 

 

08) Kendrick Lamar

 

[Bei Plattenritikern UND Plattenkäufern erfolgreich zu sein, ist sexy. Trotzdem bei all dem Rummel bodenständig zu bleiben auch.]

 

 

 

07) Alex Levine (The Gaslight Anthem)

 

[Vor vier Jahren war Bandkollege Brian Fallon noch hier Spitzenreiter, damals waren Gaslight Anthem noch indie. Leider versprüht er keinen Charme mehr, nur Langeweile. Seine längeren Haare passen nicht zu seinem Gesicht. Vor allem seitdem bekannt wurde, dass Fallon an Kreationismus glaubt, ist jeglicher Sex-Appeal dahin. Der verheiratete Seitenscheitel-Gitarrist Alex Levine hingehen ist mehr edgy, sieht aus und verkörpert eine charismatischere Rock’n’Roll-Attitüde.]

 

 

 

06) Frank Ocean

 

[Sein Tumblr-Outing war nicht nur mutig und cool, sondern machte seine Persona innerhalb und jenseits der fantastischen Musik schlagartig interessanter. Hübsch ist Frank auch noch!]

 

 

 

05) Diplo (Major Lazer)

 

[Die meisten Produzenten verstecken sich hinter Studiofassaden und den Künstlern, die sie engagieren. Wesley „Diplo“ Pentz hingegen eckt an, wenn er Ex-Kollaboratorin M.I.A. disst, sich schick kleidet, gelegentlich modelt und seinen Oberkörper präsentiert. Das zeugt von Selbstbewusstsein, das attraktiv macht.]

 

 

 

04) Hamilton Leithauser (The Walkmen)

 

[Nur wenige Musiker sind auf eine unverkrampfe und unhippe art stilvoller als der Sänger der Walkmen. Süß.]

 

 

 

03) Plan B (der Brite)

 

[Finde Ben Drew seit 2005 geil!]

 

 

 

02) Maeckes & Plan B (Die Orsons)

 

[Fand schon immer Maeckes‘ stahlblaue Glubschaugen unwiderstehlich. Pretty Boy! Sein langjähriger Rap-Kollege halt aufgeholt, indem er sich die Haare wachsen ließ, alberner in die Kamera schaut und coole Streetwear trägt. Markante Augenbrauen? Like!]

 

 

 

01) Joshua Tillman (J. Tillman/Father John Misty)

 

[Lange war er alles andere als Favorit, da ich kein Fan von Fleet Foxes und langen zotteligen Haaren bin. Dann knutscht er heuer noch als schmuddeliger Rocker im Video zu „Hollywood Forever Cemetery Sings einen anderen Mann, lässt sich im „Nancy From Now On“-Video die Haare von einer Indie-Domina schneiden, wodurch erst seine Schönheit zur Geltung kommt, und zieht sich auch noch bis zu den Boxershorts aus. In Interviews gibt er sich humorvoll, charmant und fast schon too cool for school, singt R.Kellys „I Believe I Can Fly“ auf einem Kreuzer mit mehr Inbrunst als Ironie. Seine Stimme, falsettiert oder nicht, ist toll, Lyrics auch. Gut aussehen ist nicht alles, wer aber dazu noch Persönlichkeit und Humor besitzt, gewinnt mein Herz.]

 

 

 

 

 

Männliche Indie-Hotties und Non-Indie-Hotties der vergangenen Jahre waren:

 

Jamie Lidell, Justin Vernon (Bon Iver), Brian Fallon (The Gaslight Anthem), James Blake, Tom Smith (Editors), Oscar Cash (Metronomy), Sufjan Stevens, Chris Keating (Yeasayer), der einst supersexy war, Josh Homme (Queens of the Stone Age), A-Trak (Duck Sauce), Paul Banks (Interpol) und Tom Meighan (Kasabian).

 

 

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500 Wörter – 28.02.2012

28/02/2012

Liebeserklärung an Johann vom Garten

 

 

So, endlich habe ich den fünffachen Oscar-Gewinner The Artist (2011) im Kino gesehen.

 

 

Aber vielleicht sollte ich erst noch ganz kurz über Dame, König, As, Spion (2011) schreiben, den ich mir vor zwei Wochen angucken durfte.

 

Statt zehn Academy-Award-Nominierungen für The Artist gab es für Tinker Tailor Soldier Spy (Originaltitel) nur drei: Nominierungen fürs beste adaptierte Drehbuch, dem auf einer Buchvorlage von John Le Carré basiert, für den besten Original-Soundtrack und natürlich für den besten Hauptdarsteller Gary Oldman. In Natura sieht Oldman viel juveniler aus, als er eigentlich ist (wird im März 54). In der Rolle als stoischer George Smiley (sic!) hingegen wirkt er steinalt und mausgrau.

 

Smiley ist ranghoher Angestellter des britischen Inlandsgeheimdienstes während der 1970er. Stichwort: Kalter Krieg. Dieser versucht, durch zahlreiche Ermittlungen und Befragungen von Personen einem kommunistischen Maulwurf in den eigenen British-Intelligence-Reihen auf die Schliche zu kommen.

 

 

Der insgesamt solide Spionagefilm ist in Sachen Handlung hochkomplex, was bei Le-Carré-Verfilmungen wie auch bei Der ewige Gärtner (2005) nicht überrascht. Gary Oldman spielt anständig, jedoch hätte ich mir eher Ryan Gosling statt ihn als fünften Oscar-2012-Nominierten gewünscht. Ansonsten gefiel mir die Eleganz der Kulissen und der bewegten Bilder.

 

Nett: zum einen Tom Hardy als Ricki Tarr, der gelockte Smoking-Mensch dann Stephen Graham als Jerry Westerby und die roten (!) Socken von Bill Haydon, gespielt vom letztjährigen Oscar-Gewinner Colin Firth.

 

 

Zurück zu Michael Hazanavicius‘ The Artist. Wir haben es hier bekanntlich mit einem schwarzweißen Quasi-Stummfilm zu tun, der im 21. Jahrhundert gedreht wurde. Deswegen ist jedes Bild auch glasklar, kommt ohne die für die damalige Zeit typischen Schlieren und die Körnigkeit aus. Denn die Verantwortlichen nahmen zunächst alles in Farbe aus und kolorierten jedes Bild in Schwarz und Weiß, sofern man von „kolorieren“ sprechen kann.

 

Davon profitiert dieser Retro-Film. So kann man das aufgemalte Muttermal auf dem Gesicht von Peppy Miller, gespielt von der als „Nebendarstellerin“ (pah!) Oscar-nominierten und wunderbaren Bérénice Bejo, nicht übersehen. Was für eine charmante Erscheinung!

 

Ebenso entwaffnend sympathisch ist Jack, der im Film die zweitwichtigste männliche Rolle spielt: den treuherzigen Begleiter nämlich. Eine Schande, den Jack Russell Terrier Uggie nicht einmal nominiert zu haben als bester Nebendarsteller. Allein die Szene, in der er auf dem Esstisch sitzt und mit Jean Dujardins Rolle George Valentin synchron alle Charme-Register zieht, ist einfach herrlich.

 

 

Wer sicherlich allen die Show stiehlt, ist natürlich Jean Dujardin. Vergleicht man seinen George Valentin mit seiner anderen halbberühmten Rolle, den schleimigen Werbe-Teufel Octave Parango aus der Indie-Groteske 39,90 (99 Francs im Original), ist er kaum wiederzuerkennen. Dass Jean Dujardin als Jean Dujardin bei der Oscar-Verleihung seiner Artist-Rolle sehr ähnlich ist, spricht zusätzlich für seine allseitige Professionalität. Egal, ob er gerade fröhlich, übermütig, nachdenklich oder unendlich verzweifelt spielen muss, er bringt es jedes Mal. Im Wrack und in Lackschuhen…hmmm! Und dass Valentin selbst in gescheiterten Momenten menschlich und anziehend ist, macht ihn zum verdienten Oscar-Gewinner, trotz starker Clooney-Konkurrenz in diesem Jahr.

 

Dass Pete aus Dharma & Greg (Joel Murray) und Dan aus Roseanne (John Goodman) mitspielen, sind im Vergleich dazu wahrscheinlich eher Randnotizen, oder?

 

 

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500 Wörter – 06.02.2012

06/02/2012

Sexshopwetter

 

 

Das Wetter ist derzeit so hinterfotzig! Extreme Frostigkeit gesellt sich zu Wolkenlosigkeit, Schneearmut und Sonnenschein. Da wünscht man sich manchmal statt nur wärmenden Gedanken auch wärmende Umarmungen herbei. Und da wir eh schon bei Hinterfotzigkeit im übertragenen Sinne sind, kann man…

 

…gedanklich auch einfach mal zur wörtlichen Bedeutung zurückkehren. Dass ich mit 24 Jahren bisher noch nie in einem Sexshop war, ist doch erstaunlich, oder? Die klassische Offline-Version des frivolen Zubehörladens meine ich natürlich. Aber es muss wohl an verschiedenen Faktoren liegen.

 

 

Ich komme aus der Provinz und in der Kleinstadt Wertheim gibt es so etwas nicht. In Würzburg hingegen bin ich schon oft an zwei kleinen Sexshops in der Innenstadt vorbeigelaufen. Doch mehr, als dass ich mich über die Kuriosität der im Schaufenster ausgestellten Artikel wie Dildos und Hausmädchen-Dessous amüsiert habe, war nicht drin. Habe mich ganz einfach nicht alleine hereingetraut. Und obwohl ich nicht selten weiblichen wie männlichen, homo- wie heterosexuellen Freunden wie Herrn Leo vorgeschlagen hatte, mit mir mal an einem freien Tag vorbeizuschauen, konterten diese lediglich mit der Aussage: „Jaja, Sray“!

 

Die Spießer konnten nicht verstehen, dass ich vor allem wegen des Unterhaltungswertes der Produkte und weniger wegen Shoppingaktivitäten den Ladenbesuch wagen wollte. Zu zweit macht es doch mehr Spaß, dachte ich. Vor allem, seitdem Joko und Klaas das Porno-Pingpong zum Kultsport unter jungen gebildeten Menschen erklärt haben.

 

 

Am Samstag war es dann endlich soweit: mein erster Besuch eines Sexshops. Da ich am Samstag eh mit dem Auto nach Würzburg gekommen war, dachte ich, dass ich nach der Arbeit und vor der Heimfahrt noch mal die Nürnberger Straße hochfahren könnte. Denn ich überlegte mir auch, dass ich für mein erstes Mal an einen der besseren sexy Läden vorbeischauen sollte. Also wurde es der Beate-Uhse-Shop im Industriegebiet.

 

Der Beate-Uhse-Shop ist schätzungsweise mindestens dreimal so groß wie die Altstadt-Verwandten. Als ich den Laden betrat, war ich erst einmal etwas verwirrt, denn obwohl ich einen großen Verkaufsraum im Blick hatte, wirkte er dank all der Säulen so verwinkelt. Also lief ich erst pfadlos einmal an der fast durchsichtigen Reizwäsche eher geschwind vorbei und machte noch vor den Zeitschriften halt, da ich zu meinem persönlichen Highlight gelangen wollte: den Pornos.

 

 

Die Pornowand ist gewaltig. Habe mich fast erschlagen gefühlt von der Auswahl an Hetero-Pornos, bzw. Pornos mit Frauen, die meist vorgeben, queer zu sein. Zentral sind die Pornofilmchen zwischen 19 und 39 Euro platziert. Es gab weiterhin einen Seitengang mit meist eher neueren DVDs, die mit bis zu 90 Euro zu Buche schlagen, die jedoch zum Ausleihen günstiger zu haben waren. Gemessen daran stellte die Mittelklassenpreis-Auswahl der Gay-DVDs ein Zehntel davon da, oder so.

 

Außerdem gibt es noch viele stark reduzierte DVDs, mit denen man sich auch zur Not vergnügen könnte, diese sind aber sehr trashy. Das restliche Filmangebot ist oft sehr überteuert und ich frage mich ob das in Zeiten von Youporn und Premium-Webseiten überhaupt noch jemand kauft. Habe ich eigentlich etwas gekauft? Das verrate ich nicht…

 

Ach, ja, und Einzelkabinen zum ungestörten Filmgenuss gibt es auch. Wie nett!

 

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500 Wörter – 14.01.2012

14/01/2012

Blendendes Anti-Kinderkino

 

 

Gestern Abend war ich im Kinofilm Verblendung (Originaltitel: The Girl with the Dragon Tattoo, USA 2011) an. Keine Angst, ich werde nichts spoilern!

 

Interessant, mit wie vielen Aspekten ich den Film konsumiert hatte. Ich tat dies als…

 

…ein Jemand mit Vorwissen:

Filmkritiken waren wohlwollend, aber nicht überschwänglich jubelnd. Außer jene vernichtende auf Spiegel Online. Regisseur: David Fincher. Hauptrollen: Daniel Craig als Mikael Blomqvist und Rooney Mara als Lisbeth Salander. Ersteren habe ich bisher nur in Steven Spielbergs Drama München – ähnlich lang wie Verblendung – als Nebendarsteller gesehen. Selbst die Craig-Bond-Filme wurden grundlos verschmäht. Nennenswert sind auch Stellan Skarsgård (Melancholia, Fluch der Karibik, Teil 2 und 3), Joely Richardson (Julia in Nip/Tuck) und Christopher Plummer (Beginners, Ein russischer Sommer) in nicht unwesentlichen Nebenrollen.

 

…ein Jemand ohne Vorwissen:

Ansonsten kenne ich weder die Stieg-Larsson-Buchvorlage noch das verfilmte Original aus Schweden. Gut so, konnte ich, ohne die Plot-Entwicklung und das Ende zu kennen, Verblendung dank Uninformiertheit mit Spannung schauen.

 

…Ottonormaldummer:

Oje, habe den Überblick verloren, was die Familie Vanger angeht. Habe ich das richtig verstanden? Journalist Blomqvist verliert medienpräsenten Rechtsfall, wird daraufhin wegen seines Scharfsinns von einem reichen Vanger-Greis für ein Verschwinden seiner Nichte angeheuert, dies liegt 40 Jahre zurück. Er vermutet einen Mord und einen Serienmörder als Täter, der unter den Familienmitgliedern sein soll. Er spürt die unkonventionelle Hackerin Salander auf, über die der Alte  Blomqvist gefunden hatte. Mit ihrer Hilfe wollen beide die dunkle Vergangenheit der Vangers aufdecken.

 

…Symbolist und Metaphoriker: Apple, EPSON und McDonalds/Happy Meal in Sachen Marken. Ansonsten Tiere wie die Hauskatze, Religion/Bibel, Schweden, analog vs. digital (z.B. Fotos), familiäre Konflikte, Wildnis vs. Urbanes, Autos und deren Abkommen von der Straße, Gewehre und Spießertum vs. Unangepasstheit/antisoziale Handlungen.

 

…Erotomane:

Sexy sind Daniel Craigs enge Jeans, eisblaue Augen und sowie sein nicht ganz so Bond-mäßig gestählter, aber noch immer definierter Körper. In der meisten Zeit nahm ich seine Rolle jedoch als eher glaubwürdig-seriös statt sexsymbolisch wahr. Manchmal anziehend: Stellan Skarsgårds bonzig-bad-boyische Aura. Und, verzeiht mir, auch der bärtige und dicke Nils Bjurman, der überhebliche Sozialhilfe-Beamte mit den sexuellen Grenzüberschreitungen, der vom sonst nicht sooo adipösen Yorick van Wageningen, gespielt wird, hat etwas verstörend Geiles an sich. Als Hete würde ich wohl auf Joely Richardson (MILF!) und Rooney Mara (Bad Girl!) stehen.

 

…ein Jemand, der vom Regisseur bisher nur The Social Network gesehen hat:

Leider hatte ich bisher nur The Social Network angeschaut, Seine Klassiker wie sind mir unbekannt. Doch ein direkter Vergleich zu anderen Werken, ist sofort möglich: Rooney Mara spielt, im Gegensatz zum Facebook-Film, hier natürlich eine ganz andere Sorte junger Frauen, statt als „sozial eingebundener“ Zicken-Gegenpart zum eher eigenbrötlerischen Mark Zuckerberg mimt sie diesmal die Außenseiterin. Einnehmend vor allem ihre verletzlich gespielten Momente zwischen all dem Tough-Girl-Dasein. Ansonsten weniger dialog-, aber genauso kopflastig als The Social Network. Viel Technik ansonsten, aber kaum „neue Medien“, höchstens E-Mail und Handy-Telefonate. Nur die 1-Sekunde-Einblendung einer Facebook-Startseite als augenzwinkernde Selbstreferenz. Nur etwas mehr Blut, viel mehr Crime, ansonsten viele klare/kühle bewegte Bilder. Ein guter Film, etwas einnehmender als der Fincher-Vorgängerfilm, wenn auch kein Meilenstein.

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500 Wörter – 04.05.2011

04/05/2011

500 Wörter

Keine Ahnung, wie er heißt.

Markus? Thomas? Irgendeinen gewöhnlichen Namen? Das Erste, was bei ihm auffällt, ist sein mittelbraunhaariger Bart. Für einen Dreitagebart zu ungemäht, für einen Rausche-Vollbart nicht ausreichend. Ein Zweimonatsbart?

Dabei ist Markus-Thomas sicherlich keine 35 Jahre alt. Neither am I. Ich besitze ebenso solch stachelige Gesichtszierde. Im Unterschied zu seiner sieht meine aber gepflegter aus. Auch aus Wertheim +/- Umgebung, steigt er immer an der Bushaltestelle bei der Kaufmännischen Berufsschule in Würzburg-Sanderau (neben der s.Oliver-Arena) aus. Alle anderen Dort-Aussteiger wohl blutjunge Schüler, höchstwahrscheinlich er auch. Er sieht zwar älter als 17/18 aus, andererseits: jünger als 17 isser bestimmt nicht.
Heute Morgen. Ich ergattere den letzten Fenstersitzplatz, befindlich direkt neben dem Hinterausgang des Busses. Unbeliebter Platz, es zieht dort oft. Trotzdem ist mir dieser Fensterplatz lieber als eine Sitzmöglichkeit am Buskorridor, für den man die Fensterplatzierten mühsam fragen muss, ob der Platz neben ihnen denn noch frei sei. Dieses Mal tat das auch Markus-Thomas bei mir. Sofortige Frage-Bejahung, alles andere wäre unhöflich/bescheuert.

Reue im nächsten Moment: Markus-Thomas mieft. Ihn umgibt eine unsichtbare Stinkwolke, passend zu seinem Bart-Wildwuchs, zur Bundeswehrjacke. Die unbehandelten kurzen Haare des schlanken Typen wirken zumindest nicht fettig. Ein junger Mensch, der wie ein Penner lebt? Schwachsinn. Wie könnte er sonst das Pendeln finanzieren?

Lese, während ich das Atmen durch die Nase deaktiviere, Mundatmung. Und nun beobachte ich besagten Sitznachbar rechts neben mir aus dem Augenwinkel. Hole meine Sonnenbrille heraus, einerseits ist die Frühsonnenstrahlung angriffslustig, andererseits kann ich noch weniger auffällig meinen Blick über Markus-Thomas wandern lassen. Erst überfällt mich die Neugier. Ich sehe, wie er seine angewinkelten Beine und überkreuzten Füße an den Sitz-Rücken vor über via Knie abstützt. Gefällt mir, da das ungewöhnlich und gewitzt ausschaut. Schwarze Hose mit riesigen Cargo-Taschen subtil-gräulichen Fleckenschleier, abgesehen davon wenig auszusetzen. Er scheint die Augen geschlossen zu haben, nach Kurzschlaf zu suchen. Die Art, wie Kopf sich manchmal nach unten neigt, um sich kurz darauf wiederaufzurichten mit Nasen-Schnaufgeräuschen, ist süß. Sein Gesicht ist auch nicht hässlich.

Die Geruchsignoranz klappt nicht ganz. Schließlich gewöhne ich mich doch an seine Duftmarkierung und werde ganz benommen. Plötzlich zirkulieren schmutzige Gedanken in meinem Kopf. Die Vorstellung, jetzt im Bus meine Hand auf seinen angewinkelten 45°-Schritt zu legen, seinen Unwohlgeruch bewusst nasal aufzusaugen, seinen nackten/ungewaschenen Bauch zu streicheln… Kriege sofort einen Ständer. Die Beule kann ich zum Glück irgendwie verstecken. Puh, wie unartig. Das Versiffte an ihm plus das Niedliche an seinem Verhalten, geil.

Beim nahen Hingucken fällt auf, wie gar nicht hässlich er eigentlich ist. Ist in Besitz einer süßen Nase und schönen Lippen. Je mehr ich sein Gesicht begutachte, desto mehr vergesse ich die Schmutzfantasien. Ständer-Ende, Neugier wieder. Hoffentlich macht er seine noch geschlossenen gleich auf, aber nicht so, dass er meine langminütige Observation bemerkt. Hat er, passenderweise, auch braune Augen? Oh, Überraschung. Blau. Oder Grün. Oder Grau. Unerwartet wunderschön. Fast da an seiner Haltestelle. Jetzt. Bustür öffnet sich, er geht raus, sagt unerwartet mit hoher Stimme „Tschüss“, was ich mit trockenem Hals nachplappere. Dann, weg. Don’t judge a book by its cover.

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Tagversüßer Vol. 17

02/02/2011

James Blake - The Wilhelm Scream

James Blake mit „The Wilhelm Scream“.

Der Wilhelmsschrei ist einer der am häufigsten in (Kino)Filmen verwendeten Soundeffekte, um Angst und Schrecken im Zuschauer zu evozieren. Angeblich war der erste Film, der solch einen Schrei beinhaltete, Der brennende Pfeil (The Distant Drums) von 1953, in dem eine gewissen Nebenfigur namens „Wilhelm“ so bemerkenswert schrie, dass der Tonschnipsel hundertfach kopiert wurde. Denn dieser „Wilhelm“ war gerade im Streifen dabei, von einem bösen Alligator gefressen zu werden. Ein Soundklischee, dieser Schrei des Schmerzes, zu dem es jedoch ein sehr informatives Youtube-Video gibt.

Jetzt wird es ziemlich oberflächlich… 😀 Zwar ist das lächerliche Geräusch nicht im Song enthalten, doch auch ohne ist das Musikvideo aus mehreren Gründen  sehens- UND hörenswert. Zum Beispiel: warum sehen die meisten Elektro-/Dubstep-Künstler, die derzeit groß herauskommen, eigentlich so verdammt attraktiv aus? Die Duos Mount Kimbie und Holy Ghost! sind es, ebenso der Landsmann Jamie Woon, und auch der Brite James Blake konnte schon im Video zu „Limit to Your Love“ nur schwer verbergen, dass er cute ist. Und seitdem ich das brandneue Musikvideo zu „The Wilhelm Scream“ gesehen habe, bin ich Blake endgültig verfallen.

Liegt es vielleicht nur daran, dass er sehr foto-, bzw. videogen ist? Dass er dank vieler zeitgemäßer technischer Hilfsmittel und guter Beleuchtung so dermaßen aufgehüscht wurde? Ich schließe mal „plastic surgeries“ aus. Doch zumindest der Unterschied zwischen diesem und jenem Foto ist  erstaunlich! Dabei ist er keine Frau, die durch Make-Up total anders, aufgesext aussieht als in Natura mit eher durchschnittlichem Gesicht. Der Lady-GaGa-Effekt sozusagen.  Das Musikvideo wurde vom Regisseur Alexander Brown gedreht. Bildliche Überlappungen und absichtliche Verwackelt-Effekte darin sollen wohl, wie auch beim Albumcover seines Debütalbums James Blake, die augenscheinliche Attraktivität des Burschen vermindern und auf die inneren Werte, nämlich die Musik, verweisen.

Die Autorin Naomi Zeichner vom Blog The Fader hat „The Wilhelm Scream“ wie folgt kommentiert (deutsche Übersetzung von mir):
„Wir haben James Blake ja bereits mit [dem amerikanischen Neo-Soul-Sänger und Musiker mit athletischem Körper] D’Angelo verglichen, als er im Video zu „Limit to Your Love“ mit weißem Schlabber-T-Shirt auftrat. Dass die Ähnlichkeiten mitdiesem noch verblüffender sind, als wir gedacht hätten [allein schon diese Soul-Stimme!], davon zeugt nun „The Wilhelm Scream“.

Blake steht mit frontal gezeigtem Gesicht vor einer Kamera, eben genau wie D’s „Untitled (How Does It Feel)“ (*seufz*). Doch was dieses von jenem unterscheidet, ist, dass er nicht aus einem alles Licht absorbierenden schwarzen Hintergrund hervortritt, oder von einer offensichtlich nach ihm dürstenden Kamera aufgegeilt wird. Eher ist es so, dass sein Haar seit [„Limit to Your Love“] gewachsen ist und irgendwie strubbelig aussieht. Das Video sieht auch so aus, als trüge er einen Dufflecoat in einer Sauna.

Das Bild wird von blauen, grünen und roten Filtern verwässert und vernebeln ihn von den Schultern aufwärts. Dadurch dass das Video die Sicht auf Blake für so lange verfremdet, hält es die Spannung in uns ebenso aufrecht. Wir wollen es nämlich wissen und warten so lange, bis wir bei der ersten scharfen Einstellung erfahren können, ob er in die Kamera schaut und dabei verschmitzt in die Kamera grinst, so wie er es tat, als er zu einem Lied von Feist Karaoke gesungen hatte. Oder ob er dreinblickt und wie bestellt und nicht abgeholt elendig herumstehen muss.

Für einen Moment können wir unter den bekannten Umständen eine andere Person erkennen, eine langhaarige Person, die wir als Frau ausmachen, seine Geliebte vielleicht. [Das D’Angelo-Album] Voodoo kann noch immer gekauft werden! Doch Blakes Debütalbum kann man erst nächste Woche [bei uns schon in dieser Woche ab Freitag!] erwerben.“

http://vimeo.com/19437932

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Das war 2010 – Sexiest Indie-Guys of the Year

28/01/2011

Sexiest Indie Guys of the Year

10) Darwin Deez
[…zumindest in meiner Fantasie ohne lange Locken und ohne Schnurrbart!]

9) Adam Green
[…wegen den Nacktfotos auf seinem Blog 😉 ]

8 ) Matt Berninger & Scott Devendorf (The National)

7) Chaz Bundick (Toro Y Moi)

6) Alle von Vampire Weekend

5) Brian Fallon & Alex Levine (The Gaslight Anthem)
[Fallon war einst 2008 auf Platz 1 dieser Charts. Alleine!]

4) MAdoppelT
[österreichischer Rapper]

3) Jamie Lidell

2) Maeckes

1) Sufjan Stevens
[SCHÖNSTER, KLÜGSTER & HEISSESTER INDIE MANN DES JAHRES!]

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Das war 2010 – Sexiest Non-Indie-Guys of the Year

27/01/2011

Sexiest Non-Indie-Guys of the Year

10) Dan Snaith (Caribou)

9) KiD CuDi

8 ) Owen Clarke & Al Doyle (Hot Chip)

7) Beide von Hurts

6) Plan B

5) Professor Green

4) Svein Berge (Röyksopp)

3) Chris Keating (Yeasayer)

2) A-Trak (Duck Sauce)

1) Marteria
(HEISSESTER NON-INDIE-MANN DES JAHRES!)