Posts Tagged ‘englisch’

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500 Wörter – 21.04.2012

21/04/2012

Faustschlag

 

 

 

Letzten Donnerstagvormittag besuchte ich ein Hauptseminar in Englisch, Teilbereich Amerikanistik (amerikanische Literaturwissenschaft). Es geht in etwa um den demokratischen und kulturellen Aspekt von Poesie.

 

 

Schon mein drittes Englisch-LitWi-Hauptseminar. Die letzten zwei Hauptseminare hatte ich in den vorigen zwei Semestern besucht, aber nie mit einem Leistungsnachweis in Form einer Seminararbeit abgeschlossen. Naja, aller guten Dinge sind drei, nächste Chance.

 

Das Tolle an dem Thema dieses Hauptseminar ist, dass es neben Englisch/Literatur auch ein bisschen was von meinem anderen Hauptfach, nämlich Sozialkunde (Politologie und Soziologie) beinhaltet.

 

 

In dieser ersten – auch einführenden – Sitzung des Hauptseminars wurde mir wieder klar, warum ich von allen literarischen Hauptgattungen statt Dramen und Prosa (Romane, Kurzgeschichten und Ähnliches) Lyrik am meisten liebe.

 

Viele meiner Englisch-Kommilitonen finden Gedichte anstrengend, verstaubt oder können ihnen wenig abgewinnen. Wahrscheinlich sind sie einfach vorgeschädigt durch die Schulzeit, als man damals vor allem im Deutschunterricht dauernd Gedichte interpretieren musste. Meine Dozentin dieses Hauptseminars meinte jedoch im Voraus, dass wir klassisch formelle Aspekte wie rhetorische Figuren oder Metrum und Reimschema eher vernachlässigen werden zugunsten von Inhalt, Aussage und Assoziationen.

 

Meiner Meinung nach sind Gedichte literarische Texte, die gewissermaßen wie multimediale Kunst in quantitativ komprimierter Form wirken, also trotz ihrer relativen Kürze wahnsinnig viel zu bieten haben. Hier kann man mit Form und Sprache experimentieren, ein Wort mit dem anderen Wort verbinden und beide wiederum in den folgenden Zeilen weiterverflechten. Dadurch auch, dass Gedichte ein Stück weit privater und intimer sind, wie meine Dozentin sagte, können gerade die Leerstellen mit durchdringendem Leben gefüllt werden.

 

 

Passend zu meinem Nie-fertig-Werden im Studium und zu Gedichten habe mal einen Teil von Fausts berühmten allerersten Monolog aus Goethes Faust I umgeschrieben – in zeitgemäßem Deutsch und mit mehr studienbezogener Aktualität:

 

 

Faust sitzt in einem hochgewölbten, engen gotischen Zimmer

Auf seinem Sessel, unruhig wie immer.

 

FAUST:

Schaut mal, ich habe bereits so viel,

Jura und auch Medizin,

Später dann auch Theologie,

Studiert, trotz Ehrgeiz alles nicht meins.

Ich, Idiot, stehe mit leeren Händen da,

Und bin genauso schlau wie zuvor;

Egal, ob Magister oder den Doktor

Angestrebt, seit Jahren nichts zu Ende

Gebracht, eigenartige Umstände

Führten von einem zum anderen Fach,

Und selbst Kommilitonen haben mit Ach

Und Krach ihr Studium beendet, ohne

Genies geworden zu sein, nicht die Bohne.

Dabei kann ich viel mehr als die Snobs,

Bachelor, Magister und seelenlose Jobs;

Ich habe wirklich kein Mitleid mit ihnen,

Die werden doch eh nur dem Teufel dienen,

Der Kapitalismus heißt, ich selbst dennoch

Bin unglücklich, zwar klug, doch kein Arschloch,

Aber Wissen weiterzuformen könnte ich nicht,

Wie der Quantenphysiker mit Licht,

Ich habe weder viel Besitz noch Geld

Oder ehrwürdige Qualifikationen von Welt,

Was für ein Scheißleben das doch ist!

Doch umgehen kann ich das mit List.

Was mir hilft, ist ein magischer Schluck Elixier,

Das sich nennt Whiskey, Wein oder Bier.

So bekomme ich Inspiration zu mehr

Kreativität, die Kunst nicht so leer

Wie meine bisherigen studentischen Wehen.

Dann werde ich auch verstehen,

Was der Sinn des Lebens und mehr sein wird.

Dann bin nicht mehr der, der akademisch herumirrt.

 

 

 

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500 Wörter – 18.04.2012

18/04/2012

Kaltstartwoche

 

 

 

Seit Montag hat die Vorlesungszeit der Uni Würzburg in diesem Sommersemester 2012 wieder angefangen. Allerdings befinde ich mich jetzt noch in der allerersten Vorlesungswoche, was bedeutet, dass nur wenige Lehrveranstaltungen schon gleich zu Beginn der Vorlesungszeit starten.

 

 

Ausgerechnet eine Vorlesung zu besuchen, die einer anderen Studienrichtung angehört als die eigene, die man selber studiert, erscheint da natürlich erst einmal seltsam. Aber wie gesagt, gleichzeitig kann man sich das in dieser „Kaltstartwoche“ durchaus noch zeitlich erlauben. Erst ab nächster Woche wird es ernster.

 

Deshalb stand heute zunächst eine Vorlesung des Instituts für Geografie und Geologie auf dem Plan. Dies tat ich auch, da ich eine Arbeitskollegin meines Nebenjobs bei ihrem Studienalltag einmal begleiten wollte: „M-Eike“. Wenn wir beide, egal ob während oder nach der Arbeit, erst einmal mit dem lauten Lachen richtig loslegen, schallt es überall in alle Wandritzen hinein.

 

 

Kleiner Exkurs: ich studiere Lehramt noch nach dem alten Lehrplan, der auf Magister, bzw. bei den Naturwissenschaftlern noch auf Diplom, basiert. Alle drei Abschlüsse sind, wie von der umstrukturierten Uni-Landschaft gewünscht, vom Aussterben bedroht.

 

Auf was M-Eike hingegen studiert, ist das neue Lehramtsmodell, basierend auf den modularisierten Studiengängen Bachelor und Master. Fast alles wird nach ECTS-Punkten, sogenannten Credits, bewertet. Selbst Vorlesungen!

 

Vorlesungen im alten Sinne waren hingegen eher dazu da, damit sich Studierende freiwillig weiterbilden konnten. Nicht, um nach Punkten zu kämpfen. Wir „akademischen Auslaufmodelle“ müssen zum Glück keine Leistungsnachweise dort vollbringen, in anderen Sachen wie (Pro-/Haupt-)Seminaren hingegen schon.

 

 

Oder anders gesagt: ich besuchte diese Geografie-Vorlesung, die von zwei zugewiesenen Dozenten geteilt wird, just for fun. M-Eike hatte mich schon vorgewarnt. Nicht nur vor dem Geo-Super-Geek, der sich immer in die erste Reihe setzt, um dauernd einen Dozenten mit Zwischenfragen zu quälen. Leider nicht anwesend. Nein, es gibt auch eine berüchtigte Dozentin, ausgerechnet diese Vorlesung führte sie dann auch aus! Prof. Dr. BH ist als Drachen von einer Lehrperson gefürchtet.

 

Doch hätte ich sie mir jünger vorgestellt. Denn Zicken, so dachte ich, könnten nur 50minus-Menschen (auch Männer können zickig) sein. Bösartig fand ich sie nicht, aber die wahre Dozenten-Persönlichkeit kommt ja nicht gleich in der ersten Sitzung zum Vorschein. Sie spricht eher langsam und hasst E-Mails. Sie ermahnt immer zur Lerndisziplin, was nicht nur bei den Aufforderungen zu mehr Ruhe aufhört.

 

Außerdem bezeichnend: sie wünscht sich anscheinend eine Ich-hab-doch-schon-Recht-oder-Bestätigung bei uns Studenten, denn am Ende eines Satzes sagt sie „…mhh!“, wodurch die Tonhöhe schrill nach oben geht. Offizieller Nachfolger zu Professor Burgschmidts (emerierte Sprachwissenschafts-Kultperson) ähnlich oft nachgeäfften „…nech?“.

 

 

Meine zwei eigenen Lehrveranstaltungen waren hingegen entspannender. Zunächst eine Englisch-Vorlesung in Literaturwissenschaft, bei der der Hörsaal entgegen meiner Erwartungen fast voll war. Habe das Wort scatological gelernt. Später eine Englisch-Übung namens „Landeskunde Australia“ mit einem gut gelaunten native-speaker-Dozenten. Der australische lyrebird in einen seiner gezeigten Videos ist spitze!

 

Beide fingen jedoch früher an als gedacht, obwohl die meisten Uni-Lehrveranstaltungen früher immer „cum temporae“ (mit 15 Minuten Verzögerung, d.h. z.B. um 14:15 beginnend) statt „sin temporae“ (z.B. um Punkt 14h) angefangen haben. Kam zu spät und war verwirrt ob der angeblichen Neuheit. What happened?

 

 

 

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500 Wörter – 02.02.2012

02/02/2012

Schreibende Kreationisten

 

 

Es ist schon eigenartig, dass ich zwar über die Teilnahme bei der ersten Sitzung des Creative Writing Seminar im letzten Semester (500 Wörter – 11.05.2011) geschrieben habe, aber nie wieder über die weiteren Kurstermine. Beziehungsweise habe ich nie über die Lesung gebloggt, bei dir wir unsere literarischen Ergüsse vor einem Publikum vorstellen durften.

 

 

Ich muss schon sagen, dass der Kurs für Kreatives Schreiben im Sommersemester 2011 durchaus interessant war, da man als Kursteilnehmer erkannte, dass auch andere Studenten manchmal gerne literarische Texte – auf Deutsch und/oder auf Englisch – für sich schreiben. Als Hobby, nicht als einzige Ausflucht aus dem Studium. Wir hielten uns alle, vielleicht bis auf eine Person, nicht für vollendete Jungtalente mit Hang zur übersprudelnden Kreativität. Wir waren keine Rohdiamanten, die zu den nächsten jungen und brillianten Herta Müllers oder Jonathan Franzens sind wir gewiss nicht mutiert.

 

Mein Leben wurde dadurch nicht verändert, aber zumindest erhielt ich etwas mehr Selbstbewusstsein, um geschriebene Gedichte und Kurzgeschichten auch einmal anderen Leuten zu zeigen, um Kritikfähigkeit zu üben und um mir zu beweisen, dass ich nicht total talentlos in Sachen Schreiben bin. Es war aber durchaus auch unterhaltsam, heimlich mit Janine und Goldbasti, die zu Freunden wurden, über Texte lachten, die sich um über Vampire, Yetis, Zuhältergnome und Mondeinhörner drehten.

Bei der Lesung, die in einem Hörsaal stattfand, waren zwar nur knapp 20 Gäste anwesend. Dennoch freute es mich, dass sich unsere Freunde und gar ein paar Englisch-Dozenten die Mühe machten, uns dort zu besuchen und uns zuzuhören. Janine stellte ein abstraktes Gedicht vor, das die Worte „Möwe“, „schwanger“ und „Frittierfett“ beinhaltete. Goldbasti las seine melancholische Kurzgeschichte vor, die sich um einen mit sich selbst unzufriedenen Philosophiestudenten mit weißen Slippers drehte. Und ich gab zwei kurze Gedichte über „Unschlaf“ und „Fastschlaf“ von mir. Mein damaliger Literaturwissenschafts-Dozent Mr. P. erkannte in ihnen eine verdrehte Version eines Sonetts und fand sie gut, was bei ihm viel Wert ist.

 

 

Warum ich erst jetzt und gerade jetzt darüber schreibe? Also gestern war wieder eine Lesung des Creative Writing Seminars, diesmal mit anderen Protagonisten im Mittelpunkt als wir, denn wir machten in diesem Wintersemester nicht mit, einmal reicht auch. Ich war durchaus neidisch, dass im Gegensatz zum letztsemestrigen Happening viel mehr Werbeposter aushingen. Tatsächlich waren auch mehr Leute anwesend, allerdings war auch dieses Mal der Hörsaal nicht mal bis zur Hälfte voll.

 

Es gab wieder ein Mini-Büffet, an dem man sich in der Pause bedienen konnte. Und wieder war der Ablauf so: erster Student oder Studentin liest vor, oft mit Beamer-Projektion des getippten Textes. Dann beantwortet er oder sie die Fragen des Publikums, die sich zwischen zwei und fünf Anmerkungen beschränken. Dann ist der nächste Student oder die Studentin dran.

 

Für Janine, Goldbasti und mich war es seltsam, bei etwas anwesend zu sein, das man früher einmal von einer anderen Perspektive erlebt hatte. Wir waren auch etwas enttäuscht von den Werken der fünf LeserInnen, die meist entweder uninspiriert oder krampfhaft intellektuell und gekünstelt wirkten. Ein oder zwei Kurzgeschichten waren in Ordnung, aber ließen einen trotzdem unbeeindruckt zurück. Schade eigentlich.

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500 Wörter – 31.01.2012

31/01/2012

Multiple Wurscht-Orgasmen

 

Nach dem öden Sonntag daheim war der Montag und der bisherige Dienstag wieder sehr spannend.

 

  1. Hatte am Montag um die Mittagszeit endlich mal wieder ein sehr angenehmes Date in der Caféteria und der Mensa gehabt. Mit einem Typen, der momentan im ersten Semester Bio studiert. Ich komme mir nun mit meinem mittelhohen Kaffeekonsum endlich nicht mehr blöd vor, denn er trinkt auch ziemlich gerne mehrere Käffchen am Tag. Danach noch ein Verdauungsspaziergang…
  2. Gut, der Grundkurs zur Neueren Geschichte war wieder eher öde, weil das letzte Thema „Reformierter Absolutismus“ jetzt nicht so viel Spannendes hergibt. Keiner meiner Freunde war dort, auch nicht so positiv. Für einen der seltenen Lacher sorgte jedoch die Powerpoint-Präsentation des Dozenten, welche nicht nur etliche Rechtschreib- und Layout-Fehler enthielt, sondern auch das hier: beim Skippen zur nächsten Folie wurde plötzlich die fehlende Überschrift hergezaubert, und das mit einem lauten und dynamischen Geräusch. Bzzzz…
  3. Dann musste ich wieder arbeiten, diesmal zur Abendschicht. Ich fand es cool, dass zwei Englisch-Kommilitonen zufällig im Laden waren. Mit einem hab ich Tränen gelacht, beim anderen hab ich mich etwas peinlich angestellt, als ich vorsichtig fragte, ob ich ihn auf Facebook als Freund hinzufügen könnte. Schichtkollege Moldo gab so in etwas das hier von sich: „Melli, ich furz dir jetzt in den Hals!“ Später haben sie sich noch kurz gekabbelt, wer die dickeren Hosen anhat, wie so oft im Laden.
  4. Nach Feierabend nahm mich Moldo noch zu sich nach Hause mit, wo ich mal wieder eine Pulle Schwarzbier saufen konnte. Durfte dort mein Abendessen futtern und kam das erste Mal in den Geschmack der kultigen US-Vampirserie True Blood. Was für eine abgedrehte Serie!
  5. Weil ich meiner anderen Arbeitskollegin Mareike versprochen hatte, nach Feierabend zu ihr zu kommen, da ich bei ihr übernachten durfte, tat ich das auch nach Mitternacht. Nachdem ich die steile Rottendorfer Straße erklommen hatte, war ich auch schon im Oberen Frauenland. Youtube-Session. Ich wurde Zeuge einer Teleshopping-Frau, wie diese dank einer scheinbar genialen Massage-Sesselauflage für den Rücken multiple Orgasmen hatte, oder zumindest solche simulierte.
  6. Nachdem wir lange noch auf waren, kamen wir beide spät nachts erst zum Pennen. Mareike, die eigentlich ganz früh zwecks Uni aus dem Haus raus musste, kam nicht so recht aus dem Bett, aber ihr Kurs war nicht so sehr verpflichtend.
  7. Gegen Mittag fuhren wir herunter in die Altstadt. Auf der Suche nach Nahrung landeten wir in einen dieser Bagel-Coffee-Läden, wo ich mich irgendwie dumm angestellt hatte bei der Bestellung. Passiert mir sonst nie!
  8. Anschließend wanderten wir zu My Wurscht. Meine lange gehegten Vorurteile als Vegetarier lösten sich in Luft auf, da die scharfe Tofu-Currywurst mit Pommes echt hammergeil schmeckte. Außerdem lief im Hintergrund das erste Album von Hot Chip, echt unerwartet. Und besser als das Drecks-Radio-Gong.
  9. Dann leisteten wir der arbeitenden Meute in unserem Laden – wir hatten ja frei – Gesellschaft. Und neckten sie ein bisschen mit Appellen für mehr Sauberkeit und freundlichen Gesichtern.
  10. Jetzt bin ich gerade im Uni-Café. Allein. Mal wieder. Potz Blitz!

 

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500 Wörter – 27.01.2012

27/01/2012

Hochmutanten beim Pub Quiz

Die fünfte Todsünde für diese Woche ist Hochmut, bzw. Stolz. Und das tugendhafte Gegenstück verkörpert die Demut.

Hochmut in Maßen ist nicht schlecht, denn Stolz ist ja die Light-Version davon und in der modernen Zeit durchaus positiv konnotiert. Aber zu viel Gier nach Lob und Anerkennung und die dauernde Angeberei mit seinen Leistungen und Fähigkeiten: No-Go!

Man kann es aber auch übertreiben mit dem Ball flachhalten. Da ich Arroganz und Selbstverliebtheit hasse, staple ich manchmal zwanghaft viel zu tief, sabotiere mich selbst, unterschätze mich. Vielleicht bin ich doch nicht so tief mitteleuropäisch geprägt in Sachen Verhalten und kulturellem Horizont. Man sagt ja gerne, dass vor allem Ost-, Süd und Südostasiaten verdammt demütig sind: z.B. die typisch japanische Verbeugung bei der Begrüßung und verhaltensmäßige Zurückhaltung sprechen für sich. Vor allem meinem Vater war es bei der Erziehung immer wichtig, dem Gegenüber so höflich und respektvoll entgegenzutreten, vor allem, wenn die andere Person (viel) älter als man selbst ist. Seine Zurechtweisungen haben mich als Kind oft genervt.

Vielleicht hätte ich mehr erreicht, wenn ich mir nicht immer in meinem Leben Gedanken gemacht hätte, was die anderen von mir denken. Zu viel Demut und Introspektion ist unsexy, glaube ich. Man sagt ja immer, Hochmut kommt vor dem Fall, aber ich bin lieber im Voraus auf die Knie gefallen, als dass ich hochmütig wurde.

Es lohnt sich aber auch, stolz zu sein. Wie gestern. Bei uns in der Uni war English Pub Quiz. Ich war seit zwei Semestern nicht mehr dabei. Letztes Mal belegte mein Team „Museum of Modern Farts“ Platz 2, was von ca. 20 Gruppen (zw. 3-5 Personen) immens erfolgreich war. Und dieses Mal ärgerte ich mich erst ein kleines Bisschen, dass meine Freunde Jürgeeeen, Herr Leo, Machti und Mechti (hihi!) mich in das andere Team abschoben. Dort waren Leute, die ich nur ganz leicht kannte, einerseits ein Pärchen, Kommilitonen von Leo. Und Jürgeeeen als Englische-Sprachwissenschafts-Tutor brachte noch einen gewissen Dino mit, den ich zuvor nie gesehen hatte. Aber da ich gerne neue Leute kennenlerne, die sich charakterlich einem genauso öffnen wie man selbst, war es kein Problem, mit Dino und dem Russisch-Lehramt-Pärchen warm zu werden.

Jürgeeeens Team sollte die Abschiebung meinerseits noch bereuen, denn in der ersten von fünf Runden („General Knowledge #1“) holte meine Gruppe die meisten Punkte von allen Teams. Gewusste Antworten: „Straße von Hormuz“, „The Descendants“ und mehr. Leider schwächelten wir in den folgenden zwei Fragerunden (eine davon: Questions about Australia and New Zealand), vor allem bei dem Erraten von Kinderbildern von Celebrities. Aber Barack Obama als Teenager für Laurence Fishburne zu halten, ist auch eine kongeniale Leistung von uns! Wir holten aber wieder nach der vierten Runde („The Year 2011 in Review“) auf. Ließen aber bei „General Knowledge #2“ wieder Federn, als wir nicht wussten, wie die chinesische Währung heißt (Yuan), dass sich Polen, Dänemark und die Niederlande in der diesjährigen EM-Vorrunden-Gruppe neben Deutschland  befinden und dass vier US-Präsidenten ermordet wurden.

Dennoch reichte unsere Punktzahl ganz knapp für Platz 3, somit gewannen wir eine Flasche Bacardi-Rum. Yeah!

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500 Wörter – 20.01.2012

20/01/2012

Keine Chance dem Schweinemund...

 

Ich bin für den heutigen Post zwar nicht faul, aber etwas in Zeitnot – muss noch Dinge erledigen und arbeiten gehen. Deshalb gibt es hier einen bisher nie veröffentlichten Blogeintrag über ein Gruppenreferat im Januar 2011. Referate, die man mit mindestens einer weiteren Person hält, können manchmal super funktionieren, wenn Motivation und Kommunikation beider Beteiligten existieren, andererseits…

 

 

Das Anti-Gruppenreferat

 

Heute werde ich ein Referat mit einer Deutschrussin in “Einführung in die englische Fachdidaktik” halten. Und erst gestern, am Sonntag, haben wir beide so richtig damit angefangen, uns dafür vorzubereiten, sprich: uns kontaktiert, ausgetauscht, wer wie viele Vorkenntnisse hat in Bezug auf das Referatsthema “Literatur im Englischunterricht”.  Dann grob besprochen, was insgesamt vorgestellt und weggelassen wird, zum Schluss verteilt, wer welche Unterpunkte präsentieren und in das Handout einfügen wird. Ganz locker, kein Stress.

 

Ich war erstaunt, dass meine Referatspartnerin es genauso wenig schlimm fand, erst einen Tag vor dem Referatstermin wirklich produktiv zu sein. Der Grund für unsere relative Faulheit in den vielen Tagen zuvor waren die Ferientage. Ich ließ mich zu oft gehen, sie laut ihren Worten wohl auch. Wir konnten uns auch vorher nicht wirklich treffen, allein schon, weil ich sie zuvor kaum aus dem Kurs kannte und ich zur letzten Sitzung jenes Kurses nicht erschienen war, um zumindest nach ihrer Handynummer oder E-Mailadresse zu fragen.

 

Und so vergingen Feiertage (immerhin Weihnachten, Silvester und Dreikönigstag!) und träge Stunden, die mir immer ein schlechtes Gewissen bereitet hatten, wie regelmäßige Gewitterwolken sich anfühlend. Bis sie mir vorletzten Sonntag eine E-Mail über die Uni-E-Mail-Adresse schrieb, ich die E-Mail – aus Internet-Mangel bei meinen Eltern daheim – erst am Mittwoch in Würzburg wegen einer Busfahrt dorthin und einer Residenz im WLAN-fähigen UniCafé zu lesen bekam und ich ihr tags drauf eine lange SMS schrieb, statt sie direkt anzurufen. Und gestern erst rief sie an.

 

Allerdings ist dieser E-Didaktik-Kurs von den Leuten her sowieso nicht sehr motiviert, an einem Nachmittag hören dir die Kommiliton/innen eh nur noch zum Teil zu, wenn überhaupt. Die Referate der anderen waren ebenso nicht gerade Meisterleistungen. Die Leute erwarten also eh nichts von einem. Weil ich diesen Kurs letztes Semester schon besucht, aber die zugehörige Klausur verbockt hatte, hatte ich bereits ein klein wenig Vorwissen, den ich mir manchmal schon zu Nutze machen konnte. Zum Beispiel hab ich mit dem Bisschen Restwissen mich bisher nicht selten melden können, öfter als so manch ein Neuling. Ich hatte dadurch ein noch verfügbares Handout aus einem vergangenen Semester über haargenau dasselbe Thema mal abgeheftet. Diente als Vorbild, wenn auch ein schlechtes, mit vielen Layout-Ungenauigkeiten.

 

Hat aber auch wirklich etwas Gutes, so spät mit einem Gruppenreferat zu beginnen. Man stresst sich nicht so sehr für maximal 20 Minuten, was bisher immer der Fall war, Angst vorm Versagen und so. Denn nach dieser kurzen Zeit interessiert sich eh kein anderer Kursteilnehmer mehr für das, was man verbal und schriftlich von sich gegeben hat. Nur wie man ein Referat aufzieht, das bleibt hängen, wenn auch meistens eher die negativen Präsentations-Aspekte. Also dann: wünscht mir viel Erfolg für heute!

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500 Wörter – 30.12.2011

30/12/2011

Year of the Rabbit

Zurzeit sitze ich alleine im ionis, einer halbschicken Bar in Wertheim, in der leider zu viele Dorfhonks sitzen. So kann ich mich vor meiner Mutter verstecken, die auf fast bemitleidenswerte Art wieder nerviger geworden ist. Aus Mangel an Themen gibt es heute einen persönlichen Jahresrückblick 2011.

 

Es wird erst einmal etwas fachidiotisch. In Sachen Uni kann ich keine so große Bilanz ziehen. Immer noch hänge ich mit den Praktika hinterher und mir fehlen immer noch ein paar „Scheine“ (d.h. Leistungsnachweise bei pflichtmäßigen bestandenen Kursen). Immerhin habe ich in Englisch den Hauptseminars-Schein im Fachbereich Sprachwissenschaft Anfang des Jahres erlangen können, ebenso in der Fachdidaktik den Einführungskurs und das darauf aufbauende Seminar über Literatur im Englischunterricht geschafft. Einen Sprachpraxis-Schein in Text Production I gab es trotz mäßiger Noten auch, das Creative Writing Seminar gut für mein Ego und meine Kreativität.

Am meisten hat mich geärgert, dass ich das wichtige Projekt „Hauptseminar in Literaturwissenschaft“ nicht zu Ende gezogen habe in Form einer Hausarbeit als eine der Leistungsanforderungen. Das Thema des Kurses – in etwa: viktorianische und modernistische englische Lyrik, und was dazwischen liegt – war hochinteressant, der Dozent sehr kompetent. Den hohen Anspruch in den Sitzungen fand ich zwar motivierend, aber für die Hausarbeit war er der Killer: ich hatte ich mich zu sehr unter Druck gesetzt, daraufhin zu spät angefangen, zu lax Buchrecherche betrieben. Derzeit besuche ich ein etwas weniger schwieriges Hauptseminar, das sich um Kriminal-Literatur und -Filme der 40er und 50er Jahre dreht. Zweiter Anlauf.

Und im zweiten Hauptfach Sozialkunde stocke ich noch viel mehr. Immerhin konnte ich mehr Wissen in meinem Drittfach Geschichte sammeln durch den Besuch mehrerer Vorlesungen und Grundkurse (in Landes-/Alter/Neuerer/Neuester/Geschichte).

 

Immerhin lerne ich durch das Studium immer wieder neue Leute kennen. In Sachen Liebe und platonischen zwischenmenschlichen Beziehungen sieht es aber insgesamt ähnlich durchwachsen aus. Von manchen Buddies, die ich seit Jahren kenne, habe ich aus unterschiedlichen Gründen eher entfremdet. Bitter. Anderen lange gekannten Menschen, die man länger nicht mehr gesehen hatte, fühlte man sich wieder freundschaftlich sehr nahe.

Ansonsten habe ich auch ein paar tolle Menschen über Kurse getroffen, mit denen man sich öfter Uni-extern trifft, darüber hinaus auch viele über Partys, mit denen man jedoch anschließend nur noch oberflächlich zu tun hat. Schade. Eine Art One-Night-Stand, nur ohne Sex. Intimes hingegen hatte ich heuer nicht zu wenig, aber bedauernswerterweise führte dies ebenso nicht zu zumindest mittelfristigen „Projekten“. Eine Beziehung kam wieder nicht heraus, egal ob über das Kennenlernen von Freundesfreunden, über Nahkontakt oder übers Anschmachten unerreichbarer Menschen (z.B. unerträglich supersympathische Heten). Einmal hätte ich mich dieses Jahr fast verliebt, aber zu einem Beziehungsversuch kam es in letzter Sekunde nicht. Minimalpotenzial zum Verknallen gab es bei einem halben Dutzend, jedoch mache ich mir immer bei den falschen Leuten Hoffnung. Ich: Idiot.

 

Vielleicht sollte ich mich damit abfinden, dauerhaft Single zu bleiben, mich um meinen aktuellen Nebenjob (Schnell-Gastro) kümmern, den ich seit zwei Monaten habe und der mich trotz all dem Stress glücklich macht: klasse Chefin, extrem liebe KollegInnen, abwechslungsreiche Arbeit, oft coole KundInnen. Und um mein Studium, und…

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500 Wörter – 24.08.2011

24/08/2011

Happy Birthday, MatMat!

Lieber MatMat,

ich hoffe, die folgenden Zeilen werden sich nicht allzu schmalzig anhören, doch möchte ich dir heute meine 500 Wörter des Tages widmen.

Als heutiges Geburtstagskind verdienst du, meiner Meinung nach, mehr als nur einen kurzen Facebook-Pinnwand-Geburtstagsgruß. Denn Menschen, die man schon so lange kennt und gern hat, sollte man auch einigermaßen ehren. Da ich aber zu keinerlei Feier von dir eingeladen wurde, bekommst du auch kein Kauf-Geschenk, hehehe.

Oktober 2007, allererstes Semester. Die Erinnerungen an den Einführungskurs „Einführung in die englische Literaturwissenschaft“ sind schon ein klein wenig verschwommen, und doch kommt es mir so vor, als wäre es gestern gewesen. Und darin warst du auch.

Wir lernten uns damals über die Kursteilnehmerin und Kommilitonin GaG kennen, mit der ich Anfang des Studiums noch viel unternahm, ich aber zwecks gescheiterter WG-Gründungsvorhaben später den Kontakt mit ihr abbrach. Diese kannte ich, warum auch immer, ein wenig länger als dich, und ich beneidete sie darum, dass sie mit dir im Bus immer so viel quatschte. Vielleicht lag es daran, dass ich dich cool fand und ein klein wenig auf dich stand, haha.

Wir drei gingen kurz nach dem Kennenlernen noch mit anderen Leuten manchmal aus, tranken Glühweine auf dem Weihnachtsmarkt oder Kälteres auf der FH-Party. Einmal feierten wir – ohne GaG – im Mai 2008 mit unserer gemeinsamen Freundin Resi Herrn Leos 21. Geburtstag. Es wurde in jenem Wohnheim – auf einem Balkon eines ebenso befreundeten Englisch-Kommilitonen – gegrillt, in das ich auch später einziehen und wohnen sollte. Dort wohnte aber nur Herr Leo.

Ansonsten kann ich mich leider nicht mehr erinnern, dass wir jemals weitere Kurse, Vorlesungen oder Seminare gemeinsam besucht hätten, außer vielleicht in der Massenvorlesung „Einführung in die englische Sprachwissenschaft“ und „Phonetik“. Freute mich aber jedes Mal, wenn wir uns trotz seltener Unternehmungen beim Entgegenlaufen in der Uni begegneten und uns kurz unterhielten. Denn Menschen, die sympathisch, clever sind, und über so viel Charme und Ausstrahlung verfügen, trifft man dort nicht allzu häufig.

Kleiner Ersatz dafür: auch der Austausch von Online-Nachrichten mit dir, früher via StudiVZ, heute über Facebook, machte sehr viel Spaß. Das Themenspektrum war ebenso gigantisch wie die Länge unserer Nachrichten, wodurch das Zurückschreiben aus Zeitmangel bei uns nicht immer einfach war.

Irgendwann warst du aber weg, in England, machtest deine Auslandssemester. Bei der Rückkehr sahst du klamottentechnisch erstaunlich verändert aus: der jungenhafte Normalo-Jeans-Kumpel-Student wurde zum Jura-mäßigen, Cardigan-tragenden Röhrenjeans-Student. Dabei ist dein Zweitfach Katholische Religion! Bei jedem anderen hätte ich diese Art von Stilwechsel skeptisch beäugt. Aber weil du trotz schickeren Auftretens ja noch immer derselbe liebe Kerl mit den weißen Tennissocken geblieben bist, sah ich dies eher als Teilaspekt deines Erwachsenwerdens.

Nochmal ganz herzlich möchte ich dir, lieber MatMat, zum Geburtstag gratulieren. Gesundheit, Liebesglück, studienbezogenen/beruflichen Erfolg, weiterhin gutes Aussehen (schon mal an einen Model-Nebenjob nachgedacht?), Lebenslust und guten Sex wünsche ich dir. Und dass du einen tollen sonnigen Tag, wahrscheinlich in deiner Heimatstadt Dresden, heute genießt: mit Spaß, Freunden, und jeder Menge Geschenken und reichlich guten Drinks. Und hoffentlich werden wir uns wieder öfter innerhalb/außerhalb der Uni begegnen. Fühl dich gedrückt!

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500 Wörter – 05.05.2011

05/05/2011

500 Wörter

Sitze gerade geflasht zwischen zwei Terminen in der Uni herum. Mit Laptop, der tatsächlich gerade auf meinem Schoß („lap“) liegt, Strom braucht. Akku-Leere. Steckdosen sind in der Universität Würzburg rar, freie Tische in deren Nähe erst recht.

Der folgende Termin, in ein paar Minuten: Mensaessen mit Freunden. Der vorangegangene, der mich momentan nachhaltig beeinflusst aufgrund des Strommangels und dem Flash-Gefühl, war ein Kursbesuch. Hauptseminar-Besuch (Voraussetzungen: Halten eines Referates, eine Hausarbeit und regelmäßige mündliche Mitarbeit). Fachbereich: Englische Literaturwissenschaft. Thema: UK-Poetry, welche vom Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 1930 geschrieben wurde. Spätviktorianische und modernistische Gedichte, Gemeinsamkeiten, Unterschiede.

Geradeeben endete die erste Sitzung. Deswegen bin ich noch geflasht, elektrisiert, genug unter Strom stehend, dass ich damit den Akku meines Laptops aufladen könnte. Mein Dozent, ein Professor, gilt als harter Prüfer, anspruchsvoller Lehrbeauftragter, Gern-Hörer seiner eigenen Worte. Anders gesagt: als jemand, der keinen wirklich guten Ruf unter den Englisch-Studierenden genießt. Wird er zu Recht gefürchtet? Stöhnen Kommilitonen zu Unrecht, wenn sie seinen Namen hören? Ja, er ist anspruchsvoll, etwas selbstverliebt, hat gewisse Allüren. Lässt sich aber damit rechtfertigen, dass er auch zu den Besten gehört, dass er sich in seinem Fachbereich unglaublich auskennt. Er doziert mit Leidenschaft, ist reflektierend, dazu gelegentlich sehr witzig, ohne albern zu sein und das fehlt manchen Dozenten heutzutage.

In dieser ersten Sitzung ging es erst, wie bei ersten Sitzungen eines Kurses üblich, um organisatorische Dinge wie Teilnahmevoraussetzungen und die thematische Erläuterung des Seminars. Doch schon im zweiten Part der Sitzung tauchten wir, ca. 30 Leute – Laura und Thilo kenne ich bereits länger – direkt in das Thema ein.

Noch vor Sitzung Nr. 1 sollte das Gedicht „The Second Coming“, bedeutend die zweite Wiederankunft – wohl von Jesus Christus – gelesen werden. Von W.B. Yeats, irischer Autor, normalerweise der Modernism-Epoche zugeordnet. Mein Dozent stellte trotz hoher Redeanteile hin und wieder auch Fragen zum apokalyptischen religiös-mystischen Gedicht, 1919 geschrieben. Jener allegorienreiche Text handelt von der Welt, die in Schutt und Asche liegt, erster Weltkrieg halt, welcher einer Chimäre entgegensetzt wird, die zum Jahrtausendwechsel wiedererweckt würde, dann wiederaufersteht und nach Bethlehem trottet. Eventuell die Sphinx oder das ähnlich geartete Fabelwesen Mantikor.

Zum Beispiel stellte er die Frage, was so modernistisch an dem Gedicht sei oder eher viktorianisch. Oder was der darin u.a. erwähnte Spiritus Mundi sei, dessen Abbild wohl diese Sphinx darstelle. Kein Spezial-Grillanzünder, sondern der Weltgeist im mythologischen Sinne, der das Universum und die Erdbewohner zusammenhalten soll und das spirituelle Gesamt-Gedächtnis personifiziert, sagte ein Teilnehmer.

Mir fielen trotz zweier Wortmeldungen während der Sitzung noch viele weitere Fragen und Anmerkungen ein, die ich gegen Ende nicht mehr verbalisieren konnte, Sitzung fast vorbei. Hätte u.a. gefragt, ob dieses Abbild des Spiritus Mundi, dieses „kollektive Unbewusste“ (C.G. Jung), diese allumfassende Intelligenz, denn nicht bereits existiere: hallo, das Internet! Liegt das nicht auf der Hand? So aber behielt ich den irgendwie lustigen, aber nicht unplausiblen Gedanken für mich. Schade. Dass dieser Kurs aber gar solche Assoziationen in mir weckt, zeigt, dass dieses Poetry-Hauptseminar meine Kreativität und Begeisterung für Literatur wiedererweckt. Bin eine erfreute Sphinx.

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Rückblick der 2. Kalenderwoche

18/01/2011

1) Diese 2. Woche (10. Januar bis 16. Januar 2011) war die erste Woche nach den zweiwöchigen Weihnachtsferien. Endlich mehr Leben! Hatte am Montag (10. Januar) mein letztes von vier (!) Referaten in diesem Semester halten müssen. Mit einer gewissen Wladlena, die sich als ganz sympathisch und nicht uncool herausgestellt hatte. Allerdings zeugt es schon von einem grandiosen Chaos, erst einen Tag vor dem Referatstermin ein Gruppenreferat auf die Beine zu stellen. Hätte ich wohl alleine nicht geschafft.
Lief aber ganz gut, auch wenn uns Axel die Show gestohlen hat mit seinem Referat über “Neue Medien”. Wir hielten ja mehr etwas über “alte Medien”, also “Literatur im Englischunterricht”. Aber Axel tat seine Sache ziemlich gut, benutzte viele Quellen, gab sich Mühe bei den Handouts, die anders waren als gewohnt. Und als er über Blogs sprach (“Ja, von einem Kommilitonen weiß ich’s schon, dass er’s tut, aber…”), hat er natürlich in die Runde gefragt, wer denn so alles im Kurs bloggen würde. Meine Hand meldete sich natürlich, und dann noch eine andere eines Kommilitonen, der jedoch nur während seines längeren Urlaubs (oder war es während seines Auslandstudiums) eine Zeit lang über seine Erfahrungen schrieb. Aber ansonsten bloggt keiner von denen. Aber auf Facebook, aber dann auch nur dort, müllen sie ihre Freunde (außer Axel selbst) dafür mit kurz gefasstem Nonsens und Unwichtigkeiten zu, nicht wahr? Ihr Langweiler!

2) Die Artikel über die Linken-Parteivorsitzende Gesine Lötzsch im SPIEGEL jener Woche und in der Montags-Ausgabe der taz fand ich super: diese Frau ist eine unsympathische Kommunismus verherrlichende Populistin, die vor ihren vor ein paar Tagen erdichteten Thesen in den Medien blass blieb, aber nun umso mehr wie ein politisches Trampeltier ohne Taktgefühl wirkt.
Lötzsch als der „weibliche Thilo Sarrazin„, als der „links gerichtete Thilo Sarrazin„? Sucht euch was davon aus!

3) Herr Leo (mit neuer Brille) war noch mal an zwei Tagen nach Silvester in Würzburg, bevor sich er wieder in die USA für seine zwei Auslandssemester verdrücken musste. Am Montag aßen wir zu zweit in der Mensa (und redeten u.a. über Kunst), am Dienstag (11. Januar) zu viert mit Tümmi und Female Dennis. Das Dreamteam war nach langer Zeit wieder komplett und es regneten wieder Deine-Mudda-Witze vom Himmel und die drei ejakulierten wieder liebevoll gemeinte Scherze und Beleidigungen aufeinander, besonders Tümmi und Female Dennis im Schlagabtausch.
In dieser Konstellation nehme ich meistens die Rolle des nicht sehr schlagfertigen, manchmal zu netten Wicht ein, der fast alles, was auf ihn zielt, unkommentiert schluckt und über fast alles lacht, was die anderen von sich geben. Manchmal aber kann auch ich austeilen, kann oft gute Witze über mich selbst machen, gerade, wenn es mit dem Thema Sex oder meiner Sexualität zu tun hat.
Schade, dass Leo seit Donnerstag wieder in den USA ist. Wie gut aber, dass es ja noch Ersatz-Leo gibt, der die schmerzhaft pochende Lücke von Leo füllt und eigentlich Katharina oder “Kadda” heißt. 😉

4) Zwischen Mittwoch und Freitag (12. bis 14. Januar) hatte ich oft das widersprüchliche Gefühl verspürt, mir einerseits zu viel Zeit für soziale Kontakte (online wie offline) zu nehmen und zu wenig für mich. Andererseits fühle ich, ich unternehme doch zu wenig Zeit mit meinen Freunden und KommilitonInnen. Manchmal ist es so, dass ich mich ärgere, gerade weil ich derzeit nicht in Würzburg wohne, dass ich zu sehr auf der Suche nach Menschen bin, sodass Lernerei und Bloggerei auf der Strecke bleiben. Als ich mit Karo aka Wolta am Sonntag (16. Januar) telefoniert hatte, meinte sie, dass sie ähnlich fühlt, sich nach Kontakt sehnen und gleichzeitig doch nicht. Sie wünscht sich einen An- und Aus-Knopf, mit dem schnell Kontaktierung erfolgen kann und dieser auch gleichzeitig wieder Schranken gesetzt werden kann.

5) Am Samstag (15. Januar) habe ich die aktuelle Chip-Zeitschrift gekauft, weil in der teuersten Magazin-Version zwei DVDs drin waren, von denen eine angeblich 100 Enzyklopädie-Sachen enthielt, z.B. Quiz-Software, Synonym-Wörterbuch, Deutsch-Russisch-Sprachentrainer. Ich habe zwar (noch) nicht alles installiert und benutzt, bin aber bisher enttäuscht von der Effizienz dieser Soft-Waren. 6,50 Euro? Pfff!

6) Am Sonntag (16. Januar) lief die erste Folge von Glee auf RTL. Sie könnte sich zu meiner neuen Lieblingsserie mausern, denn so eine, die das Gefühl evoziert, sie jede Woche anzuschauen und nicht verpassen darf, hatte ich seit 2009, seit dem Ende von Pushing Daisies nicht mehr. Für Jungsserien wie das eigentlich tolle How I Met Your Mother fehlte bislang die Motivation und eine gewisse Anzahl ganz gesehener Folgen und für Mad Men schlichtweg die angemessene Erreichbarkeit in Deutschland. Kürzestbeschreibung: ein zur Vergessenheit verdammter Schulchor mit Performanzcharakter wird von einem Spanischlehrer trotz mangelnder Unterstützung vom Schuldirektor und den meisten LehrerkollegInnen wiederaufgebaut und gewinnt langsam an Anhängerschaft und Reputation. Vielversprechend, clever und charmant!

7) Telefoniere zurzeit sehr viel. Zum Beispiel, wie zuvor erwähnt, letzten Sonntag Nachmittag mit Karo aka Wolta. Oder: ich hatte letzte Woche fast jeden Tag mit dem sehr lieben Owy (Name von der Redaktion geändert) Gespräche geführt, über gefühlt tausend Themen. Owy redet zwar viel, aber ich finde das schön, besser als schweigsame Menschen, denen man Gesprächsthemen immer wieder aufs Neue aus der Nase ziehen muss. Gestern traf ich ihn, aber wie „das“ war, das gibt es im nächsten Rückblick-Post! 😉