Posts Tagged ‘james blake’

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500 Wörter – 03.05.2012

03/05/2012

Alles Clare?

 

 

Eigentlich wollte ich ja heute über Deutschland sucht den Superstar schreiben, aber… BLABLABLA. Heute geht es um den Überraschungserfolg von Alex Clare.

 

 

Alexander G. Claire wurde 1986 in London geboren. Der kleine Alex wurde als Kind/Jugendlicher von Papas Plattensammlung beeinflusst, die u.a. Jazz, Blues und Soul von Stevie Wonder und Donny Hathaway bereithielt. Später entdeckte er Drum ’n’ Bass und UK Garage, statt der Trompete auch die Gitarre. Hört man ja an seiner heutigen Musik!

 

Vor wenigen Jahren schickte er ein Demo-Band ans Plattenlabel Island, das zu Universal Music gehört. Lohn der Mühe: ein Plattenvertrag. Sehr interessant, dass er einst angeblich die kürzlich verstorbene Amy Winehouse gedatet hatte. Ein Jahr lang. Jene war ebenso bei Island/Universal unter Vertrag. Soul 2 Soul?

 

Anschließend durfte er sein Debütalbum The Lateness of the Hour (2011) von den durchaus bekannten Produzenten Diplo und Switch einspielen lassen. Beide Männer haben die Genres mixenden Powerfrauen M.I.A. und Santigold produziert.

 

2011. Das war dann nicht nur ein weiteres Jahr des Soul-Revivals um Soul-Pop-Gentlemen wie weiland Mayer Hawthorne, sondern auch das Jahr von Post-Dubstep. Also die oberflächliche Subgenre-Bezeichnung für die weiterentwickelten/elektronischeren/stromlinienförmigeren Dubstep-Klänge von britischen Producern wie Burial oder Skream. Manches wurde gar mit R&B-/Soul-Gesang (James Blake, Jamie Woon) vermengt.

 

 

Da passte Alex Clare ja gut zum aktuellen musikalischen Zeitgeschehen. Im Juli 2011 wurde sein Album sodann in den USA veröffentlicht, doch stieß es weder bei den Musikkritikern noch beim Kaufpublikum auf Gegenliebe, letzteres wohl durch ersteres bedingt.

 

Pitchfork.comAutor Ian Cohen versuchte beispielsweise, in einer Review sein Debütalbum zu vernichten und bewertete es mit lausigen 3.7 von 10 Punkten. Zu harm- und substanzlos sei The Lateness of the Hour, er singe an der oberflächlich produzierten Musik vorbei, die Liebestexte seien flach.

 

Ich hörte mir eine Single von ihm an und war auch nicht so begeistert. Da sein Album niemanden überzeugte, wurde er anschließend von seiner Plattenfirma wieder fallengelassen. Da dachte ich mir: du mit deinem blonden Vollbart, der Schiebermütze und dem tollen Lächeln hast zwar das gewisse Etwas, aber die Musik? NEXT!

 

 

Ich hörte nichts mehr von ihm, bis ich eines Frühlingtages 2012 im Fernsehen eine inhaltlich mäßig überzeugende Werbung zum Internet Explorer sah. Gut, der Liebestext passte nur halbwegs zum Browser, dafür aber die futuristische R&B-Musik der off-stimmenlosen Reklame zum Gesamteindruck. Passabel. Mainstream sagt ja zu Dubstep-Soul! Und es war laut Song-Detektor Shazam tatsächlich Alex Clare mit „Too Close“. Doch nicht sooo schlecht!

 

Ein paar Wochen später konnte ich nicht glauben, dass das Werbefilmchen ähnlich einflussreich war wie z.B. die Vodafone-Clips mit Empire of the Suns „We Are the People“ ehemals. Auf dem (eigentlich beschissenen) Radiosender Radio Gong lief dann – angeblich exklusiv – „Too Close“. Arbeitskollegin M-Eike und der Mainstream sagen ja zu Dubstep-Soul!

 

Und dann der Schock: Clares „Too Close“ stieg in den Deutschen Single Charts erst auf Platz 3, dann letzten Freitag auf Platz 1. Vor Neo-Urban-Eurodance, Kuhstall-Rock, Latino-Pop-Schlager und Cro. Und sein Album, das dem von Katy B musikalisch ähnelt, gelangte zur gleichen Zeit in die TOP30 der Deutschen Albumcharts. Ist Dubstep nun angekommen im Mainstream?

 

 

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500 Wörter – 02.01.2012

02/01/2012

Calvinism Smothered King James.

2010 war noch das Erweckungsjahr, in dem ich mich endgültig von meinen alten Neo-Britrock-Helden wie Editors, Muse, Maxïmo Park, Bloc Party, Hard-Fi losgesagt habe, die mit der Zeit alle langweilig und formelhaft geworden waren. Erstmals hörte ich bewusst leicht avantgardistischere, unkonventionellere und Genregrenzen sprengende Musik. Grandiose Alben von Sufjan Stevens, Kanye West, Caribou, Janelle Monáe, PVT, Yeasayer und Grinderman wären da zu nennen.

Mit vielen progressiven Alben – teils basierend auf Konzepten – hatte ich durchaus kein Problem damit, dass sie über 60 Minuten lang und beizeiten etwas anstrengend waren. Doch die zuvor erwähnte anfängliche Begeisterung für (quasi-)experimentelle Sachen verflachte 2011 wieder etwas.

Alben, vor allem Konzeptalben, die genial komponiert sind, müssen ja nicht immer eine halbe Ewigkeit dauern. Generell sind meine Lieblingsalben des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr angenehm kompakt. Klingen gerade deshalb aus einem Guss, wie es sich für ein Konzept wie das des Albums, was an sich ja schon ein Konzept ist, auch gehört:

10 Anna Calvi: Anna Calvi

09 Emika: Emika

08 SBTRKT: SBTRKT

07 Radiohead: The King of Limbs

06 Niels Frevert: Zettel auf dem Boden

05 The Roots: undun

04 St. Vincent: Strange Mercy

03 tUnE-yArDs: w h o k i l l

02 James Blake: James Blake

01 Wild Beasts: Smother

Einzig das The-Roots-Album baut trotz Spielzeit von nur 38 Minuten auf einem Konzept auf: es geht um die rückwärts erzählte Geschichte des fiktiven Charakters Redford Stephens vom Tod bis zur Ghetto-Kindheit. Von den anderen weiß ich nichts von einem thematischen oder narrativen Überbau. Ansonsten fällt auf, dass es – neben undun – nur zwei Alben von Bands in meine TOP10 schafften. Andersherum gehörten sieben Alben von Einzelkämpferinnen und Musik-Eremiten zu den besten Zehn, von denen vier selbstbetitelte Debütalben waren.

Weiterhin kann gesagt werden, dass 2011 weniger ein Avantgarde-, sondern ein Elektro- und Post-Dubstep-Jahr war, auch für mich. Dies wirkte sich auf alle TOP10-Alben bis auf Platz 10, 6, 5 und 3 aus. Sinnliche Sounds und Vocals können bis auf Platz 6, 5 und 3 überall gefunden werden, auch bei Platz 1:

Wild Beasts‘ grandiose Platte Smother hatte alles, was ein Album des Jahres ausmacht. Tolle Stimme(n), faszinierendes Songwriting. Schillernd, bildhübsch, teils düster. Ein Spannungsbogen von Anfang bis Ende. Die Abfolge der Songs stimmt ebenso, wobei diese auch außerhalb des Albumkontextes unabhängig funktionieren, selbst die B-Seiten und vor allem die Single „Bed of Nails“, mein Lieblingssong des Jahres.

Die englische Band Wild Beasts hat als Außenseiter-Band angefangen und hat ihre theatralischen Schrulligkeiten insoweit zurückgefahren. Sie hat sie verfeinert, dass ihre Musik besser und zugänglicher wurde, aber immer noch fesselnd blieb. Mehr Synthie-/Elektro-/Dream-Pop-Klänge, weniger Burlesque.

Das dritte Album Smother mögen viele MusikkritikerInnen, aber sie lieben es nicht so sehr wie jene der diesjährigen Indie-Kritikerlieblinge PJ Harvey, Bon Iver, Fleet Foxes oder Tom Waits. Immerhin sind sie letztes Jahr bis zur zweiten Riege der Indie-Superstars aufgerückt. Und weil ich auch ein Herz für Übergangene habe, die am Ende eines Jahres doch noch nicht (oder nicht mehr) jeder auf dem Schirm hat, sind Wild Beasts auch meine Band des Jahres.

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500 Wörter – 06.06.2011

06/06/2011

blake marvin gaye james

SchmAdrian, ich wünsche dir nochmal virtuell alles Gute zum Geburtstag! Über deine B’day-Reinfeier-Feier werde ich morgen ausführlicher berichten, doch heute geht es erst einmal um die Lieblingssongs der 22. Woche (30.05. – 05.06.2011). Die zehn Songs, die ich letzte Woche am liebsten / meisten gehört habe:

01 (NEU) My Morning Jacket – The Day Is Coming
02 (01) My Morning Jacket – Victory Dance
03 (02) Wild Beasts – Bed of Nails
04 (05) My Morning Jacket – Circuital
05 (NEU) Tom Vek – Hold Your Hand
06 (25) Lady Gaga – Bad Kids
07 (WE) tUnE-yArDs – My Country
08 (04) Frank Ocean – American Wedding
09 (NEU) Tom Vek – Aroused
10 (NEU) James Blake – What Was It You Said About Luck

My Morning Jacket entwickelt sich für mich immer mehr zu einer Band, deren Musik ich wirklich richtig genieße. Neben den vorletzten Woche eingestiegenen Songs, das psychedelisch-poppige und teilweise sehr düstere „Victory Dance“ und das sonniger klingende „Circuital“ vom gleichnamigen Album (2011) begeistert mich zutiefst „The Day Is Coming“. Melancholie, die dich von hinten umarmt, während du dem abenddämmernden Himmel von einer Klippe aus zusiehst. Wie diese immer finsterer wird und deine Sehnsucht immer größer.

Tom Vek ist wieder zurück. Endlich! Sechs (!) Jahre nach seinem Erstling We Have Sound (2005) fühlt man sich angenehm an frühere Zeiten zurückversetzt, als post-punkiger Brit-Indie-Rock à la Maxïmo Park die Musiklandschaft dominierte, während sein noch immer fast einzigartiger Sound herausragte. Wie kann man es nennen? Schlank-muskulöse Progressive-Lo-Fi-Indietronic-Rock mit Friendly-Fires-Gesang. Trotz langer Pause klingt vieles wie damals auf Leisure Seizure (2011), vielleicht elektronischer. Das offizielle Musikvideo zu „A Chore“ (Ansager/Xylophonist darin = Tom Vek!) gibt’s unten!

Lady Gagas Born This Way (2011) läuft weiterhin auf Heavy Rotation. Ihre Hymne an alle unverstandenen/eigenwilligen jungen Menschen hat sich auf Platz 5 platziert. Das ist Electropop mit Hard-Rock-Gitarrenriffs. Der Song wartet, wie so oft bei ihr, mit einem etwas bockbeinigen Hybriden aus Gesang und Rap (vgl. „Poker Face“), um dann vollends in die den Zuckerwatten-Refrain hineinzustolpern. Ich denke, ich sehe mich auch als bad kid.

tUnE-yArDs . Warum eine Singer/Songwriterin namens Merrill Nisker sich solch einen Künstlernamen zugelegt hat, der auf Deutsch in etwa „Melodienhöfe“ bedeutet, ist klar. Sie setzt sich gegen Traditionen und Konventionen zeitgemäßer Indie-Musik zur Wehr. Und deshalb schreibt sie ihren Namen als sogenannten StudlyCap, d.h. Groß- und Kleinbuchstaben wechseln sich ab, um Kreativität und Unangepasstheit zu demonstrieren. So klingt ist ihre Musik durchaus, denn auf ihrem zweiten Album w h o k i l l (2011) klingt jeder Song wie Vampire Weekend auf Ecstasy und LSD. Es fängt ja auch schon gut an mit dem brachial gesungenen und bekloppt gekloppten „My Country“. Macht aber Spaß, einer Frau zuzuhören, die wie ein Mann klingen will und zudem bananig mit Stimme, Gesichtsfarben, Ukulele und Percussions herumexperimentiert.

Und zuletzt haben wir den Dauergast James Blake wieder zu Besuch. Diesmal: die B-Seite seiner göttlichen Single „The Wilhelm Scream“. Minimalistischer Elektro-Soul, wie eh und je, nur klingt dieses anscheinend vom Debütalbum James Blake (2011) aussortierte Kleinod noch ein Stück entrückter als so mancher Albumtrack.

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Tagversüßer Vol. 17

02/02/2011

James Blake - The Wilhelm Scream

James Blake mit „The Wilhelm Scream“.

Der Wilhelmsschrei ist einer der am häufigsten in (Kino)Filmen verwendeten Soundeffekte, um Angst und Schrecken im Zuschauer zu evozieren. Angeblich war der erste Film, der solch einen Schrei beinhaltete, Der brennende Pfeil (The Distant Drums) von 1953, in dem eine gewissen Nebenfigur namens „Wilhelm“ so bemerkenswert schrie, dass der Tonschnipsel hundertfach kopiert wurde. Denn dieser „Wilhelm“ war gerade im Streifen dabei, von einem bösen Alligator gefressen zu werden. Ein Soundklischee, dieser Schrei des Schmerzes, zu dem es jedoch ein sehr informatives Youtube-Video gibt.

Jetzt wird es ziemlich oberflächlich… 😀 Zwar ist das lächerliche Geräusch nicht im Song enthalten, doch auch ohne ist das Musikvideo aus mehreren Gründen  sehens- UND hörenswert. Zum Beispiel: warum sehen die meisten Elektro-/Dubstep-Künstler, die derzeit groß herauskommen, eigentlich so verdammt attraktiv aus? Die Duos Mount Kimbie und Holy Ghost! sind es, ebenso der Landsmann Jamie Woon, und auch der Brite James Blake konnte schon im Video zu „Limit to Your Love“ nur schwer verbergen, dass er cute ist. Und seitdem ich das brandneue Musikvideo zu „The Wilhelm Scream“ gesehen habe, bin ich Blake endgültig verfallen.

Liegt es vielleicht nur daran, dass er sehr foto-, bzw. videogen ist? Dass er dank vieler zeitgemäßer technischer Hilfsmittel und guter Beleuchtung so dermaßen aufgehüscht wurde? Ich schließe mal „plastic surgeries“ aus. Doch zumindest der Unterschied zwischen diesem und jenem Foto ist  erstaunlich! Dabei ist er keine Frau, die durch Make-Up total anders, aufgesext aussieht als in Natura mit eher durchschnittlichem Gesicht. Der Lady-GaGa-Effekt sozusagen.  Das Musikvideo wurde vom Regisseur Alexander Brown gedreht. Bildliche Überlappungen und absichtliche Verwackelt-Effekte darin sollen wohl, wie auch beim Albumcover seines Debütalbums James Blake, die augenscheinliche Attraktivität des Burschen vermindern und auf die inneren Werte, nämlich die Musik, verweisen.

Die Autorin Naomi Zeichner vom Blog The Fader hat „The Wilhelm Scream“ wie folgt kommentiert (deutsche Übersetzung von mir):
„Wir haben James Blake ja bereits mit [dem amerikanischen Neo-Soul-Sänger und Musiker mit athletischem Körper] D’Angelo verglichen, als er im Video zu „Limit to Your Love“ mit weißem Schlabber-T-Shirt auftrat. Dass die Ähnlichkeiten mitdiesem noch verblüffender sind, als wir gedacht hätten [allein schon diese Soul-Stimme!], davon zeugt nun „The Wilhelm Scream“.

Blake steht mit frontal gezeigtem Gesicht vor einer Kamera, eben genau wie D’s „Untitled (How Does It Feel)“ (*seufz*). Doch was dieses von jenem unterscheidet, ist, dass er nicht aus einem alles Licht absorbierenden schwarzen Hintergrund hervortritt, oder von einer offensichtlich nach ihm dürstenden Kamera aufgegeilt wird. Eher ist es so, dass sein Haar seit [„Limit to Your Love“] gewachsen ist und irgendwie strubbelig aussieht. Das Video sieht auch so aus, als trüge er einen Dufflecoat in einer Sauna.

Das Bild wird von blauen, grünen und roten Filtern verwässert und vernebeln ihn von den Schultern aufwärts. Dadurch dass das Video die Sicht auf Blake für so lange verfremdet, hält es die Spannung in uns ebenso aufrecht. Wir wollen es nämlich wissen und warten so lange, bis wir bei der ersten scharfen Einstellung erfahren können, ob er in die Kamera schaut und dabei verschmitzt in die Kamera grinst, so wie er es tat, als er zu einem Lied von Feist Karaoke gesungen hatte. Oder ob er dreinblickt und wie bestellt und nicht abgeholt elendig herumstehen muss.

Für einen Moment können wir unter den bekannten Umständen eine andere Person erkennen, eine langhaarige Person, die wir als Frau ausmachen, seine Geliebte vielleicht. [Das D’Angelo-Album] Voodoo kann noch immer gekauft werden! Doch Blakes Debütalbum kann man erst nächste Woche [bei uns schon in dieser Woche ab Freitag!] erwerben.“

http://vimeo.com/19437932

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Tagversüßer Vol. 15

31/01/2011

James Blake - Limit to Your Love


James Blake mit „Limit to your Love“.

 

Der derzeit von Blogs und Musikmagazinen oft gehypete James Blake covert (Leslie) Feist. Ihr Original hieß noch „The Limit to your Love“ und ist wunderschöner und doch unkitschiger Nachtbar-Jazz-Pop, der trotzdem ein wenig herb bleibt. So wie Waldhonig, der am Mund entlangfließt.

James Blake macht den Track elektronischer und unterkühlter. Das Tolle an der Coverversion ist, dass er stimmlich Frau Feist das Wasser reichen kann. Sowieso scheint gerade Elektro-Soul oder Dubstep-Soul das Trendmaß aller Dinge zu sein. Konkreter und beseelter als „Klavierwerke“ oder „CYMK“ ist „Limit to Your Love“ geraten.

 

Das Musikvideo wurde von Martin de Thurah gedreht.

 

Dazu gibt es noch eine superkreative und wohl aufwändig gedrehte ASCII-Version davon, wobei lauter Schrift- und Sonderzeichen ein ziemlich faszinierend anzuschauendes Musikvideo ergeben, das einem nach neuestem Scheiß besessenen Blogger wie Nerdcore sicherlch gefallen hat. Hier auf ASCIIMEO lässt sich das Video anschauen…

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Lieblingssongs der 3. Woche (17. – 23.01.11)

24/01/2011

Lieblingssongs der 3. Woche

01 (NEU) Jamie Woon – Night Air
[KATEGORIEN: ELEKTRO / DUBSTEP / SOUL / R’N’B. Was für eine Stimme! Und dann noch eingebettet in verführerische Downtempo-Sounds, die natürlich ausdrücken wollen: ja, du Hörer(in), verliebe dich ja in mich! Allerdings geht es in den Lyrics mehr um das momentane melancholische Gefühl in der Nacht. Oh, was für eine Stimme! Mindestens so gut wie seines Namensvetters mit Nachnamen Lidell.]

02 (10) Destroyer – Chinatown

03 (01) Anna Calvi – Moulinette

04 (NEU) The Walkmen – Stranded
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / US-ROCK / SURF ROCK. The Walkmen sind quasi die noch kauzigeren Artverwandten von Cold War Kids. Deswegen, weil es bei ihnen auch oft eher scheppernd und bluesig klingt, nie zu clean produziert, aber auch nicht zu unpoliert wie so manch eine Lo-Fi-Band. The Walkmen gehören auch zu der US-Neo-Indie-Rock-Ahnengalerie mit großer Anhängerschaft, sind aber letztes Jahr längst nicht so umjubelt worden wie z.B. Arcade Fire, Spoon oder The National. Sie gelten weiter als ausschließlich von den MusikkritikerInnen hochgehandelter Geheimtipp und das macht auch nichts. Vielleicht liegt es an der versoffenen Whiskey-Stimme von Gitarrist und Sänger Hamilton Leithauser, die einen nicht gerade wirklich einlullt wie bei Matt Berninger (The National), aber dafür wachhält.]

05 (NEU) James Blake – Limit to Your Love
[KATEGORIEN: ELECTRO / DUBSTEP / MINIMAL / SOUL. Der Musikexpress sagt, Jamie Blakes Musik klinge wie das fehlende Bindeglied zwischen The xx und Burial. Dieser James Blake wählte einen ähnlichen Ansatz wie Jamie Woon, auch wenn bei Blake eher das Elektronische im Vordergrund steht anstatt das Melodische und Stimmliche. Auch wenn sie so ähnlich mit Vornamen heißen: bitte nicht verwechseln! Denn sowohl Woon als auch Blake werden gerade von der britische Musikwelt hofiert, da sie beide britische Newcomer sind und spannende Musik machen. „Limit to Your Love“ ist übrigens eine Coverversion des grandiosen Liedes von (Leslie) Feist, allerdings heißt das Original von ihr „The Limit of Your Love“. Das Gute an diesem Song ist, dass James Blakes Cover nicht viel schlechter geworden ist, nur wird hier weniger gesungen. Doch wie auch Jamie Woon wie auch Feist hat James Blake eine wirklich gute Stimme!]

06 (NEU) Anna Calvi – Suzanne And I
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / POP / SINGER/SONGWRITER / DRAMA, BABY. Zwei weitere superbe Songs der schönen Britin mit italienischen Wurzeln finden sich in den TOP10 wieder, beide sind jedoch indie-rockiger als Platz 3 und erinnern weitaus stärker an PJ Harvey als an Shirley Bassey. „Suzanne and I“ ist opulent, schwelgerisch und doch lässig (wie ein guter Cold-War-Kids-Song), „Jezebel“, also die A-Seite der B-Seite „Moulinette“, klingt treibend, heiß und fordernd wie eine Flamenco-Tänzerin.]

07 (WE) Cold War Kids – Louder Than Ever
[KATEGORIEN: SEMI-INDEPENDENCE / ROCK / SOUL. Wiedereinstieg der vier Kalifornier aus Long Beach, die in den vorigen Zeilen schon zweimal nebenbei erwähnt wurden.]

08 (03) Sufjan Stevens – Djohariah

09 (NEU) Anna Calvi – Jezebel

10 (02) Sufjan Stevens – All Delighted People (Original Version)