Erst einmal muss ich das hier rauslassen: zurzeit werde ich jeden Tag, aber auch fast jeden Tag zu irgendetwas eingeladen, zu dem ich meistens ja sage, da ich selten nein sagen kann.
Ich meine, ich will mich nicht beschweren, meist ist das sehr schön, unter Leuten und Freunden zu sein, auf öffentliche/private Partys, Bierabende oder Verschwörungstreffen zu gehen. Doch neben der derzeit erschwerten Wohnsituation (außerhalb Würzburg) kommt hinzu, dass sich ein Einzelkind wie ich halt doch hin und wieder zurückziehen möchte.
Ohne auch dauernd auf Facebook angeschrieben zu werden. Da kann ich auch selten egoistisch ein Gespräch abbrechen.
Habe also die Notbremse heute gezogen und vier Veranstaltungen in dieser Woche meine Absage erteilt.
Naja, gestern – Montag, 23.07.2012 – war wieder ein Treffen mit Freunden. Wir trafen uns zum Niederlassen im Irish Pixie, wo seit vielen Semestern schon der traditionsreiche „English Stammtisch“ stattfindet. Auf Englisch reden, um seine Sprach-Skills zu üben, gegebenenfalls mit Native Speakers.
In diesem Semester war ich übrigens noch nie so oft dort wie in den vorigen neun. Pro Semester schaffte ich es früher immer nur 0/1/2 Mal/e. Was hat sich diesmal von sonstigen Terminen in der Vergangenheit unterschieden?
Ich kam an mit Charlie, mit dem ich gemeinsam aus dem Bus ausstieg. Da er auch an jenem Abend etwas vorhatte, hatte er einen ähnlichen Laufweg. Am Outdoor-Tisch angelangt, saßen ein paar bekannte Gesichter vor uns Stehenden und drei mir unbekannte Leutchen. Und Tyler, den Charlie bereits von einer vorherigen Party kannte. Immer lustig zu sehen und hören, wenn sich ein US-Amerikaner und ein Engländer (Charlie) unterhalten.
Irgendwann verließen uns nach und nach neben Charlie die Leute, die mir nicht vorgestellt wurden. Leute aus jüngeren Semestern anscheinend. Dafür kamen Tümmi und Co. später an, die noch am Mainufer nahe dem „Alten Kranen“ herumgehangen waren.
Obwohl Herr Leo mit den anderen zum Irish Pixie mitkam, blieb er nur zwei Minuten vor unserem Tisch im Freien stehen, bevor er sich umdrehte und ohne Erklärung ging. Ging er nur, weil nur noch wenige Bierbank-Plätze frei waren? Müdigkeit? Musste er noch lernen? Ich war perplex.
Das erste Mal getrunken: „Black Velvet“ = Guinness + Cider.
Ich unterhielt mich mit Dmi, der kurz meine Brille tragen durfte, über das defizitäre Schulsystem Deutschlands und über sein mangelhaftes Symbian-Smartphone von Nokia.
Mit Partypille sprach ich über die unsympathische Musik machenden Böhse Onkelz, die beschissenen Nazis von Landser und den Wischi-Waschi-Rapper Cro.
Ebendiese Partypille machte sich einen Spaß daraus, ein paar der Mädels zu ärgern. Finger zwischen fremden Hüften führt zu Kitzelgefühlen, führt zum Wegrennen, führt zum Hinterherrennen.
Während dies geschah, pilgerten wir zu McDonalds, da die Mehrheit Hunger hatte. Ich aß aus Solidarität einen (Crispy) Fruit’n‘Yogurt.
Draußen sagte man mir, ich sei grumpy gewesen, was ich wohl auch wurde, wenn sich eigentlich nicht böse gemeinte Mini-Spötteleien häufen. In solchen Momenten bin ich kleinkindisch und möchte dann mit netten Worten übertrieben umsorgt/verhätschelt werden, als mir anhören zu müssen: „Hör auf, grumpy zu sein! Stell dich nicht so an!“
Bin wenig später dann auch gegangen. Betrunkenheitsskala: 1,5 von 10.