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06.01.2013

06/01/2013

PICT1392_crop_revised Lieblingssongs der Woche 29.12.12-06.01.2013

 

 

Jetzt immer sonntags: meine Lieblingssongs der letzten Woche (31.12.2012 bis 06.01.2013):

 

  1. Villagers: „The Waves“
  2. Father John Misty: „Nancy From Now On“
  3. How to Dress Well: „Cold Nites“
  4. Katy B feat. Geeneus & Jessie Ware: „Aaliyah“
  5. Toro Y Moi: „Say That“
  6. Azealia Banks: „BBD“
  7. Angel Haze: „On the Edge“
  8. Lone: „New Colour“
  9. Marvin Gaye: „Please Stay (Once You Go Away)“
  10. Blanck Mass: „Hellion Earth“

 

Auf Platz 1: Villagers. Auf ihrem Debütalbum Becoming a Jackal (2010) begeisterten die Iren mit teils melancholisch-intimen, teils euphorisch-optimistischen Songs, deren Kompisition eher einfach gestrickt war und vielleicht deswegen schnell das Herz berührte. Die zweite Platte namens {AWAYLAND} (2013), diesen Freitag veröffentlicht wird, soll komplexer komponiert sein, das verrät zumindest die grandiose Vorab-Single „The Waves“. Dieses beginnt eher leise, wird aber immer größer, prächtiger und progressiver. Erinnert angenehm an Grizzly Bears letzte Meister-Platte Shields (2012).

 

Trotz mancher Americana-Sounds (ich mag keinen Country) bezauberte der Großteil der Songs aus Father John Mistys Fear Fun (2012), vor allem das süchtig machende „Nancy From Now On“,  leider erst letzten Monat entdeckt. Süß gesungen/falsettiert von J. Tillman, das Unpeinlichste aus 70s-Soft-Rock und leicht ironische Lyrics wie „Oh pour me another drink / And punch me in the face“, passend dazu ein bisschen S&M und Post-Sex-Melancholie im dazugehörigen Musikvideo.

 

Joshua Tillman war der sexyste Nicht-Indie-Musiker (in Deutschland bei Universal/Bella Union unter Vertrag), doch im Indie-Sektor machte Tom Krell alias How to Dress Well (Domino) das Rennen. „Cold Nites“ aus Total Loss (2012) ist sehnsuchstvoller Indietronic-Soul, der im Gegensatz zum anderen Album-Hit „& It Was You“ mehr an James Blake/Jamie Woon als an Jamie Lidell erinnert.

 

Die Elektro-R’n’B-Britpop-Frau von 2011 kooperiert mit jener von 2012: Katy B mit Jessie Ware.  Dazu: Produzent Geeneus. Erstere hat für Danger EP (2012) viele Gäste wie Diplo oder Wiley gesammelt. Ein kurzweiliges Hörvergnügen, genretechnisch eher R’n’B-Dance als ihr früherer Post-Dubstep. Und beide UK-Frauen sind laut Lyrics neidisch auf die Ausstrahlung der leider verstorbenen Aaliyah.

 

Freue mich sehr auf Toro Y Mois kommendes Album. Das Musikvideo zur fluffigen, anti-winterlichen Vorgeschmacks-Single „Say That“ zeigt, wie der gutaussehende Musiker und Sänger einfach so in der Natur herumsteht oder liegt.

 

Auf Platz 6 und 7 haben wir zwei Streithennen, die es derzeit durch Twitter-Beefs und Diss-Tracks krachen lassen. Oft werden Azealia Banks und Angel Haze aufgrund der allzu offensichtlichen Parameter „afroamerikanisch“, „Rapperin“ und „frischer Wind“ verglichen, es war nur eine Frage der Zeit, bis das mal eskaliert. „BBD“ ist kein Diss-Song, „On the Edge“ schon.

 

Ansonsten haben wir Lone, dessen Album Galaxy Garden ich erst nach 2012 hören durfte. Duftes Teil, Eleganter Neo-Rave. Blanck Mass (Platz 10) hingegen macht epische Avantgarde-Electronica. Und weil ich diese Rubrik immer schon für eineingend gehalten habe, erweitere ich die guten-und-neuesten-Songs-Charts mit Entdeckungen, die älter sind als, sagen wir, 0-6 Monate. So auch das leidenschaftliche „Please Stay (Once You Go Away)“ von der Soul-Ikone Marvin Gaye aus Let’s Get It On (1973). Dieses Album wurde diesen Sonntag auf Amazon.de gekauft und gedownloadet. Erotisches und kompaktes Meisterwerk.

 

 

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500 Wörter – 06.06.2011

06/06/2011

blake marvin gaye james

SchmAdrian, ich wünsche dir nochmal virtuell alles Gute zum Geburtstag! Über deine B’day-Reinfeier-Feier werde ich morgen ausführlicher berichten, doch heute geht es erst einmal um die Lieblingssongs der 22. Woche (30.05. – 05.06.2011). Die zehn Songs, die ich letzte Woche am liebsten / meisten gehört habe:

01 (NEU) My Morning Jacket – The Day Is Coming
02 (01) My Morning Jacket – Victory Dance
03 (02) Wild Beasts – Bed of Nails
04 (05) My Morning Jacket – Circuital
05 (NEU) Tom Vek – Hold Your Hand
06 (25) Lady Gaga – Bad Kids
07 (WE) tUnE-yArDs – My Country
08 (04) Frank Ocean – American Wedding
09 (NEU) Tom Vek – Aroused
10 (NEU) James Blake – What Was It You Said About Luck

My Morning Jacket entwickelt sich für mich immer mehr zu einer Band, deren Musik ich wirklich richtig genieße. Neben den vorletzten Woche eingestiegenen Songs, das psychedelisch-poppige und teilweise sehr düstere „Victory Dance“ und das sonniger klingende „Circuital“ vom gleichnamigen Album (2011) begeistert mich zutiefst „The Day Is Coming“. Melancholie, die dich von hinten umarmt, während du dem abenddämmernden Himmel von einer Klippe aus zusiehst. Wie diese immer finsterer wird und deine Sehnsucht immer größer.

Tom Vek ist wieder zurück. Endlich! Sechs (!) Jahre nach seinem Erstling We Have Sound (2005) fühlt man sich angenehm an frühere Zeiten zurückversetzt, als post-punkiger Brit-Indie-Rock à la Maxïmo Park die Musiklandschaft dominierte, während sein noch immer fast einzigartiger Sound herausragte. Wie kann man es nennen? Schlank-muskulöse Progressive-Lo-Fi-Indietronic-Rock mit Friendly-Fires-Gesang. Trotz langer Pause klingt vieles wie damals auf Leisure Seizure (2011), vielleicht elektronischer. Das offizielle Musikvideo zu „A Chore“ (Ansager/Xylophonist darin = Tom Vek!) gibt’s unten!

Lady Gagas Born This Way (2011) läuft weiterhin auf Heavy Rotation. Ihre Hymne an alle unverstandenen/eigenwilligen jungen Menschen hat sich auf Platz 5 platziert. Das ist Electropop mit Hard-Rock-Gitarrenriffs. Der Song wartet, wie so oft bei ihr, mit einem etwas bockbeinigen Hybriden aus Gesang und Rap (vgl. „Poker Face“), um dann vollends in die den Zuckerwatten-Refrain hineinzustolpern. Ich denke, ich sehe mich auch als bad kid.

tUnE-yArDs . Warum eine Singer/Songwriterin namens Merrill Nisker sich solch einen Künstlernamen zugelegt hat, der auf Deutsch in etwa „Melodienhöfe“ bedeutet, ist klar. Sie setzt sich gegen Traditionen und Konventionen zeitgemäßer Indie-Musik zur Wehr. Und deshalb schreibt sie ihren Namen als sogenannten StudlyCap, d.h. Groß- und Kleinbuchstaben wechseln sich ab, um Kreativität und Unangepasstheit zu demonstrieren. So klingt ist ihre Musik durchaus, denn auf ihrem zweiten Album w h o k i l l (2011) klingt jeder Song wie Vampire Weekend auf Ecstasy und LSD. Es fängt ja auch schon gut an mit dem brachial gesungenen und bekloppt gekloppten „My Country“. Macht aber Spaß, einer Frau zuzuhören, die wie ein Mann klingen will und zudem bananig mit Stimme, Gesichtsfarben, Ukulele und Percussions herumexperimentiert.

Und zuletzt haben wir den Dauergast James Blake wieder zu Besuch. Diesmal: die B-Seite seiner göttlichen Single „The Wilhelm Scream“. Minimalistischer Elektro-Soul, wie eh und je, nur klingt dieses anscheinend vom Debütalbum James Blake (2011) aussortierte Kleinod noch ein Stück entrückter als so mancher Albumtrack.

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500 Wörter – 30.05.2011

30/05/2011

500 Wörter

Das sind die Lieblingssongs der 21.Woche (23. – 29.05.2011), die am meisten und/oder am liebsten gehörten Songs der letzten Woche:

01 (NEU) My Morning Jacket – Victory Dance
02 (01) Wild Beasts – Bed of Nails
03 (09) Lady Gaga – Government Hooker
04 (07) Frank Ocean – American Wedding
05 (NEU) My Morning Jacket – Circuital
06 (20) Gang Gang Dance – Thru and Thru
07 (NEU) Lady Gaga – Bloody Mary
08 (04) Jamie Woon – Street
09 (06) Wild Beasts – Loop and Loop
10 (05) Lady Gaga – Judas

Ich habe schon immer ein zwiespältiges Verhältnis zu My Morning Jacket gehabt. Ich liebe diese amerikanische Band dafür, dass ihre fünf männlichen Mitglieder faszinierend und gekonnt Indie-Rock mit Soul, Pop und ein bisschen Progressive/Psychedelic Rock vermischen. Mag die Musiker dafür nicht, dass sie ihren Liedern Country-Musik-Elemente beifügen. Die dafür archetypische Pedal-Steel-Gitarre will nach Ferne und Sehnsucht klingen. Für mich hört sie sich so eklig an, dass ich selber am liebsten das Weite suchen möchte. Da stellen sich meine Nackenhaare permanent in Nullkommanichts auf. Es gibt, zugegeben, durchaus schlimmere und unsympathischere Bands, die Americana machen, also Alternative Country amerikanischer Art.
Ein Pluspunkt ist die leicht soulige Stimme von Jim James‘. Dieses braunäugige und oft bärtige Schnitzel stellte 2009 ein Viertel bei den (ebenso vom Namen her verschrobenen) Monsters of Folk dar. Diese Folk-Biester waren eine sogenannte Supergroup, da sie ausschließlich aus bereits etablierten Indie-Folk-Musikern wie Conor Oberst (Bright Eyes) oder M. Ward bestand. Die Musik fand ich selber wenig interessant.
Nicht von schlechten Eltern jedoch, dass die Alternative-HipHop-Band The Roots für ihre erste Single „Dear God 2.0“ gleichnamigen Song der Monsters of Folk coverten. Jim James‘ Gesangsdarbietung harmonierte grandios zum melancholischen und organischen HipHop-Song (frage mich gerade, ob Jim der Hauptsänger von MoF war oder ob er sich mit den anderen Eigentlich-Sängern in der Gruppe abwechselte). Einer der besten Songs 2010, also die The-Roots-Version.
Ähnlich klasse sind auch zwei der zehn neuen Tracks des MMJ-Albums Circuital (2011): Titeltrack und „Victory Dance“. An sich ist dieses siebte Album des Quintetts überraschend, denn obwohl in vier Songs unüberhörbar die vorhin verteufelte Steel-Pedal-Guitar zu hören (selbst im Titeltrack) ist, höre ich die Platte gerne durch. Diese muss man wohl kurz herunterschlucken oder akustische Scheuklappen drauflegen. Es geht von der auf simfy.de exklusiv gehörte Platte, die erst kommenden Freitag offiziell in D-Land erscheinen wird, eine intensive Magie aus, eine Dichte, die berührt. Während das über siebenminütige launig dahintrottende „Circuital“ (Platz 5) sphärische Sounds mit rockigeren und countryeskeren vermengt, ist „Victory Dance“ (Neueinstieg von Null auf Platz 1, nicht vom Songnamen irritieren lassen!) eine wahnsinnig elektrisierende, verführende Angelegenheit. Komplexität durch Progressivität, Sinnlichkeit durch Soul. Unten könnt ihr euch einen Videoclip zu einem älteren rockigen Song aus dem Jahre 2008 anschauen.

Was bleibt vom Rest der TOP10 zu sagen? Zu Lady Gaga nicht mehr viel. Ihr neueingestiegener Midtempo-Song „Bloody Mary“ (Platz 7) aus Born This Way (letzten Montag gekauft) ist toll, da angenehm unhektisch. Und die Experimental-Popper von Gang Gang Dance steigen mit „Thru and Thru“ wieder ein (auf Platz 6), weil dieser teilweise hektische Eye-Contact-Track, den ich wieder sehr lieb habe, wie ein My-Morning-Jacket-Lied, Hirn mit Herz oder Bauch verbindet.

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500 Wörter – 23.05.2011

23/05/2011

500 Wörter

Letzte Woche ging es teilweise windstill zu. Denn das sind die Lieblingssongs der Kalenderwoche (17. – 22.05.2011):

01 (01) Wild Beasts – Bed of Nails
02 (03) Wild Beasts – The Lion’s Share
03 (02) Gang Gang Dance – MindKilla
04 (04) Jamie Woon – Street
05 (16) Lady Gaga – Judas
06 (06) Wild Beasts – Loop and Loop
07 (NEU) Frank Ocean – American Wedding
08 (10) Patrick Wolf – The City
09 (NEU) Lady Gaga – Government Hooker
10 (NEU) Mayer Hawthorne – Little Person

Miss Germanottas zweites Album wurde heute endlich this way geboren. Gekauft habe ich nicht die Standard-Edition mit dem scheußlichen Chimären-Bild (ich wurde als Motorbike-Mensch geboren?), sondern die Special Edition mit dem aggressiven Cumshot-Face. Diese wird gegenüber der Normalo-Version um 3 Bonus-Tracks („Black Jesus † Amen Fashion“, „Fashion of His Love“, „The Queen“) und um eine Bonus-CD mit Remixen erweitert, u.a. die Country-Road-Version von „Born This Way“. Born This Way klingt wie eine Bad-Taste-Party, auf der man mit all den trashigen Klamotten und Hintergrundklängen saumäßig viel Spaß hat. Ich höre die Platte gerade und bisher gefällt sie mir, ich bin derzeit beim achten Track „Bloody Mary“ angelangt, das eleganter klingt als die vorigen Uptempo-lastigeren Ami-Trance-Tracks. Was ich aber bisher schon mal auf Facebooks Top-Browsergame Farmville über die Merchandise-Aktionen (siehe Post vom 19.05.2011) vorabgehört habe, war u.a. das wunderbar zickige „Government Hooker“ (Platz 9). Die zweite Singleauskopplung „Judas“ (wiedereingestiegen in die TOP10 auf Platz 5) finde ich mittlerweile auch nice, auch wenn es noch immer nicht an den Titelsong heranreicht. Oder an „Scheiße“. Her name is Gaga…by the way.

Anders als Gay-Rights-Kämpferin Lady Gaga steht Frank Ocean durchaus jemandem nahe, der in den letzten Wochen für Schlagzeilen wegen angeblich homophoben Lyrics gemacht hatte und sich immer mehr in die, genau, „Scheiße“ geritten hat. Aber es geht hier in den TOP10 nicht um Tyler, The Creator, dem Übeltäter und Chef des als Nachfolger des Wu-Tang-Clan gehandelten Rap-Kollektivs Odd Future. Auch bekannt als OFWGKTA oder Odd Future Wolf Gang Kill Them All. Es geht um Frank Ocean, der wie Tyler diesem Verbund aus jungen afroamerikanischen Rappern angehört. Hedonisten ohne Baggyhosen und Klischee-Gangsta-Attitüde sind das. Dafür skaten sie gerne und haben ein großes Maul, wie der Fall Tyler zeigt. Frank Ocean geht musikalisch subtiler vor. Ocean macht Contemporary R’n’B, fernab von angesagten Techno-Trance-House-Sounds. Anders als beim ähnlich gearteten The Weeknd gibt es weniger elektrifizierte/dubsteppige Beats auf nostalgia, ULTRA. (2011), sondern mehr Samples von nicht gerade unbekannten Acts wie Coldplay („Strawberry Swing“), MGMT („Electric Feel“ wird zu „Nature Feels“) oder sogar The Eagles! Deren „Hotel California“ kennt jeder. Ich habe das Lied als Kind gehasst, weil mein Vater das oft im Autoradio laufen hatte, mitlerweile ist’s zu einem Guilty Pleasure gereift und klingt mit neuem unbeschönigendem Frank-Ocean-Text auf „American Wedding“ (Platz 7) irritierend gut.

Kurz noch zum US-Retro-Soul-Sänger Mayer Hawthorne. Impressions – The Covers EP beinhaltet u.a. eine warmherzige Coverversion von “Little Person” vom Komponisten/Producer Jon Brion (Spoon, Kanye West, Fiona Apple). Das Original ist Teil des Soundtracks von Synecdoche, New York (Film von Regisseur Charlie Kaufman mit Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman). Großes Kino.

http://vimeo.com/20611582

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500 Wörter – 16.05.2011

16/05/2011

500 Wörter

Es ist wieder soweit: die Lieblingssongs der 19. Woche (09. – 15.05.2011) werden wieder veranschaulichen, was ich letzte Woche am liebsten gehört habe.

01 (02) Wild Beasts – Bed of Nails
02 (WE) Gang Gang Dance – Mindkilla
03 (11) Wild Beasts – Lion’s Share
04 (01) Jamie Woon – Street
05 (03) Wild Beasts – Albatross
06 (21) Wild Beasts – Loop and Loop
07 (NEU) Gang Gang Dance – Thru and Thru

08 (18) Wild Beasts – Plaything
09 (04) De Staat – I’ll Never Marry You
10 (05) Patrick Wolf – The City

Zu den Erläuterungen. Ganz klar dominieren in dieser Woche die Wild Beasts. Letzte Woche schon platzierte sich das fantastische „Bed of Nails“, nun sprang Track Nr. 2 des dritten Wild-Beasts-Albums Smother gleich auf Platz eins. Das kann nun als derzeitiges Lieblingslied von mir die Königsthron-Aussicht genießen. Weiter unten schafften den TOP-10-Einstieg ihr unheimlicher, aber unheimlich anregender „Lion’s Share“ auf Platz 3 (Vorwoche: Platz 11), das an Four Tet erinnernde, leiser trabende „Loop and Loop“ und das forsche „Plaything“ (von Platz 21 auf Platz 6, bzw. von Platz 18 auf Platz 8). Und die erste Single „Albatross“ kann sich weiterhin in der ersten Hälfte der zehn Plätze behaupten. Und was mich sehr glücklich macht, ist, dass Smother der britischen Art-Indie-Synth-Pop-Rocker so viele sehr positiv eingestellte Plattenkritiken derzeit erhält. Denn das Album ist wirklich gut und ich war einer der ersten, der von der Großartigkeit der zehn Songs schwärmte. Und die Tatsache, dass ich Wild Beasts seit ihrem ersten Album kenne, das 2008 erschien und nur wenige bemerken wollten, und sie langsam an Relevanz und Lob innerhalb der Musikwelt gewannen, macht mich stolz. Wild Beasts waren klug und haben ihre Exzentrik der Falsettstimmen und kunstvollen Sound-Arrangements immer wieder verfeinert und subtiler präsentiert, dass sie sich nun zu den Großen zählen dürfen. Ich werde langsam Fan.

Auch schön ist Eye Contact, das vierte ekstatische Album der weitaus weniger subtil musizierenden Amerikaner Gang Gang Dance. Nicht nur, dass das Albumcover dazu unfassbar geil ist, es passt zum Albumtitel und fasst ihren bunt schillernden Klang visuell perfekt zusammen. Das Quintett aus Manhattan vermischt experimentellen Indie Rock mit Worldbeat und New Wave und behält vertrackte Kompositionen und schrulligen Gesang der Sängerin Lizzi Bougatsos bei. Allerdings ist ihre Musik im Laufe der Zeit weniger noisy geblieben, eine Prise Pop hat sich hier und da eingeschlichen. Und das gefällt. Der zugänglichste Track ist wohl „Mindkilla“ auf Platz 2 (Wiedereinstieg), nicht weniger klasse ist das beeindruckende „Thru and Thru“ auf Platz 7.

Ansonsten sind Songs von Beastie Boys, Elbow, Curren$y x The Alchemist nicht mehr in den TOP10. „Judas“ von Lady GaGa auch nicht mehr, das konnte sich nicht gegen die Konkurrenz behaupten. Die neue Download-only-Single „The Edge of Glory“ von ihr wäre gar nicht erst in meine TOP30 reingekommen, so mies wird’s immer noch gefunden.

Jamie Woon musste seinen Hattrick der dreiwöchigen Pole-Position-Besetzung beenden, doch noch immer verzaubert das traurig-trabende „Street“, nun auf Platz 4. Was bleibt noch zu sagen? Ach ja, De Staat (kernig) und Patrick Wolf (unbeschwert) sind auf dem absteigenden Ast.

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500 Wörter – 09.05.2011

09/05/2011

500 Wörter

Zeit für die Lieblingssongs der 18.Woche (02. – 08.05.2011), also der letzten Woche. Zunächst einmal die Charts, danach die Erläuterungen zu den herausragenden Songs.

01 (01) Jamie Woon – Street
02 (NEU) Wild Beasts – Bed of Nails
03 (18) Wild Beasts – Albatross
04 (WE) De Staat – I’ll Never Marry You
05 (02) Patrick Wolf – The City
06 (08) Elbow – Open Arms
07 (03) Metronomy – The Look
08 (NEU) Curren$y x The Alchemist feat. Smoke DZA – Life Instructions
09 (10) Beastie Boys – Make Some Noise
10 (WE) Lady GaGa – Judas

Jamie Woon ist mittlerweile nur noch mit einem Track drin. Jedoch: „Street“ (aus Mirrorwriting) hält sich nun schon seit drei Wochen an der Spitze, ist demnach ein Dauerbrenner und nicht mehr wegzudenken in der Jahresabrechnung („Street“ wird bestimmt auch in jener TOP10, den Songs des Jahres, landen). Kein Wunder: das sinnliche Gesamtkunstwerk aus sahniger Stimme, unter die Haut gehenden Beats, sanft, aber stetig pulsierend Sounds und den traurigen Lyrics weiß einfach zu überzeugen. Nichts wird hier überreizt oder übertrieben, Ambient oder Lounge-Mucke ist das zum Glück auch noch nicht. Es geht im Songtext um ein lyrisches Ich, das ziellos durch die Straßen läuft, währenddessen sehnsüchtig an eine Person denkt. Habe die kühne These, dass es sich bei “You can try on anything for free / Pick up anything you need” um einen streunenden obdachlosen Menschen handelt, herausgefallen aus dem sozialen Großstadt-Netz.

Dann hätten wir Wild Beasts, großartige Band aus Kendal, England, ehemals unterschätzt, jetzt Kritiker-Darlings. Obwohl das Album Smother sogar die bisherigen gehörten (sehr) guten 2011-Alben von James Blake, Jamie Woon, Elbow, Metronomy und Anna Calvi übertrifft, schafften es letzte Woche nur zwei Songs von WB in die TOP10. Knapp verfehlt: „Plaything“, „Lion’s Share“ oder „Burning“. Liegt wohl daran, dass ich das Album „nur“ drei bis vier Male gehört habe. Leider besitze ich noch immer nicht die CD/LP, wird aber nachgeholt. Für die digital inkompatible LP spräche, dass ich jenes Album auf simfy kostenlos als Stream immer hören könnte, wenn ich online bin. Immerhin besitze ich den kostenlosen MP3-Vorab-Download von „Albatross“ = erste Smother-Single von Wild Beasts. Und das verführerische „Bed of Nails“ steckt fest drin in den Ohren.

http://vimeo.com/23219725

Ansonsten konnte De Staat wiedereinsteigen, das erste Mal in die TOP10. Eine niederländische Alternative-Rock-Band mit tollem Sänger und empathischen Songs wie „I’ll Never Marry You“ (aus Machinery). Leadsänger Torre Florim erinnert ein wenig an Sivert Höyem, dem Ex-Sänger von Madrugada.

Die Kollaboration aus dem rappendem Musik-Blog-Liebling Curren$y und dem gestandenen HipHop-Produzent/DJ/Rapper The Alchemist ist neu und überraschend gelungen. Das/die Album/Mixtape/EP Covert Coup ist kostenlos als Download verfügbar und ist trotz null Dollar Kosten durchaus qualitativ hochwertig und schön altmodisch klingend.

Zum Schluss Maria Gagalena und ihr ganz okayes „Judas“. Leider enttäuscht nach Born-This-Way-Übersinnlichkeit ein wenig das letzte Woche endlich erschienenes Musikvideo, in dem es um Maria Magdalena geht, die Judas statt Jesus will oder so. Doch für ein Regie-Debüt, wie es das von Lady GaGa herself ist, ist es dennoch grandios verwirklicht worden. Seit heute – wieder einmal – nicht mehr in deutschen Landen anschaubar.

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500 Wörter – 02.05.2011

02/05/2011

500 Wörter

Hallo! Zunächst gibt es eine Zusammenfassung meines bisherigen Montages, dem 2. Mai 2011.

Mich am frühen Morgen über die Meldung über den Tod Osama Bin Ladens gewundert. Und das Jubeln eines Todes eines solchen Menschen – trotz all seiner grausamen Taten – befremdlich-beschissen gefunden. Dies trifft auch bei der Causa Saif al-Islam Gadaffi zu. Die westliche Arroganz gegenüber der sogenannten arabischen Welt ist schon erstaunlich, da unerschütterlich. Wetterbericht: in den kommenden Tagen erwarten uns vereinzelt Schauer der Rachegelüste und Terroranschläge. Al-Kaidas geistiger Führer ist zwar tot, dadurch bricht aber noch lange nicht das radikal-islamistische Terroristennetzwerk schlechthin zusammen. Leider.

Erster Vorlesungstag des Sommersemesters 2011. Dennoch selten Freunde/Kommilitonen in der Uni gesehen, außer vielleicht Teilbibliotheks-Patrick, Englisch-Italo-Gayboy-Hannes, Englisch-Italo-Gayfriendly-Maddin. T.S. Eliots Langgedicht „Little Gidding“ (No. 4 of Four Quartets) endlich zu Ende übersetzt.

Mich über eine Planetromeo.com-Nachricht sehr amüsiert. Von einem User, der nach nicht viel mehr als 10min des Abgeschickthabens der Kennenlern-Message wieder dessen Profil löscht: smoothbody2011. Wie soll ich dir bloß antworten?

Außerdem: mich mit Owy wieder getroffen. Dem McDoof seinen Veggieburger und seine Apfeltasche selbst verputzt, bzw. dessen großen Bruder und dessen frittierte Franzmänner seitens Owy konsumieren gesehen. Owy im Hennes & Mauritz kleidungstechnisch beraten, auch wenn er nicht auf mich gehört und nun doch die stark glänzende, aber reduzierte Regenjacke gekauft hatte. Mir Komplimente seitens Owy abgeholt, da mir wohl doch Hüte stehen. Der Tag war schön.

Kommen wir zu Musik. Die Lieblingssongs der letzten Woche, der Kalenderwoche 17 (25.04. bis 01.05.2011) waren:

01 (01) Jamie Woon – Street
02 (WE) Patrick Wolf – The City
03 (03) Metronomy – The Look
04 (02) TV on the Radio – Will Do
05 (04) Metronomy – Everything Goes My Way
06 (06) Jamie Woon – Shoulda
07 (07) Jamie Woon – Middle
08 (WE) Elbow – Open Arms
09 (NEU) Wiz Khalifa – Black & Yellow
10 (NEU) Beastie Boys – Make Some Noise

Jamie Woon triumphiert wie in der letzte Woche mit insgesamt drei Titeln in den TOP10, inklusive Vereinnahmung der Pole-Position. Das von Burial co-produzierte „Street“ (Platz 1) ist einer der schönsten und sinnlichsten Songs, die ich bisher in diesem Jahr gehört habe. Ähnlich bildhübsch sind seine auf Platz 6 und 7 platzierten Songs. Treibender Elektrifizierter Neo-R’n’B aus England ist das. Pluspunkte sammelt er dafür, dass er zum Teil asiatische Wurzeln hat, für die er natürlich nichts kann. Malayisch-chinesischer Vater + schottische Mutter (auch Sängerin) = sexy Jamie. Habe ich heute herausgefunden, Wikipedia sei Dank.

Der für Überraschungen immer gute Patrick Wolf ist auf Platz 2 wiedereingestiegen mit dem euphorischen Popsong „The City“. Ein Song, den man vom androgynen Alternative-Folktronica-Singer/Songwriter wohl nicht erwartet hätte, obwohl schon die 2007er-Single „The Magic Position“ ebenfalls unbeschwert und fröhlich klang.

Ansonsten empfingen mich, akustisch gesehen, die melancholischen Post-Britpopper Elbow mit „Open Arms“ sechs Plätze weiter unten. Wiedereinstieg.

Metronomy und TV on the Radio halten weiterhin in den TOP10 die Stellung, während zwei Hip-Hop-Songs neu intervenieren. Die altbekannten Beastie Boys zeigen Nostalgie, Humor und machen etwas Lärm. Währenddessen huldigt der bad-boyish aussehende, aber ein guter Junge seiende Neuling Wiz Khalifa mit Ohrwurmfortsatz unbewusst der Merkel‘schen Schwarz-Gelb-Regierung.

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Lieblingssongs der 3. Woche (17. – 23.01.11)

24/01/2011

Lieblingssongs der 3. Woche

01 (NEU) Jamie Woon – Night Air
[KATEGORIEN: ELEKTRO / DUBSTEP / SOUL / R’N’B. Was für eine Stimme! Und dann noch eingebettet in verführerische Downtempo-Sounds, die natürlich ausdrücken wollen: ja, du Hörer(in), verliebe dich ja in mich! Allerdings geht es in den Lyrics mehr um das momentane melancholische Gefühl in der Nacht. Oh, was für eine Stimme! Mindestens so gut wie seines Namensvetters mit Nachnamen Lidell.]

02 (10) Destroyer – Chinatown

03 (01) Anna Calvi – Moulinette

04 (NEU) The Walkmen – Stranded
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / US-ROCK / SURF ROCK. The Walkmen sind quasi die noch kauzigeren Artverwandten von Cold War Kids. Deswegen, weil es bei ihnen auch oft eher scheppernd und bluesig klingt, nie zu clean produziert, aber auch nicht zu unpoliert wie so manch eine Lo-Fi-Band. The Walkmen gehören auch zu der US-Neo-Indie-Rock-Ahnengalerie mit großer Anhängerschaft, sind aber letztes Jahr längst nicht so umjubelt worden wie z.B. Arcade Fire, Spoon oder The National. Sie gelten weiter als ausschließlich von den MusikkritikerInnen hochgehandelter Geheimtipp und das macht auch nichts. Vielleicht liegt es an der versoffenen Whiskey-Stimme von Gitarrist und Sänger Hamilton Leithauser, die einen nicht gerade wirklich einlullt wie bei Matt Berninger (The National), aber dafür wachhält.]

05 (NEU) James Blake – Limit to Your Love
[KATEGORIEN: ELECTRO / DUBSTEP / MINIMAL / SOUL. Der Musikexpress sagt, Jamie Blakes Musik klinge wie das fehlende Bindeglied zwischen The xx und Burial. Dieser James Blake wählte einen ähnlichen Ansatz wie Jamie Woon, auch wenn bei Blake eher das Elektronische im Vordergrund steht anstatt das Melodische und Stimmliche. Auch wenn sie so ähnlich mit Vornamen heißen: bitte nicht verwechseln! Denn sowohl Woon als auch Blake werden gerade von der britische Musikwelt hofiert, da sie beide britische Newcomer sind und spannende Musik machen. „Limit to Your Love“ ist übrigens eine Coverversion des grandiosen Liedes von (Leslie) Feist, allerdings heißt das Original von ihr „The Limit of Your Love“. Das Gute an diesem Song ist, dass James Blakes Cover nicht viel schlechter geworden ist, nur wird hier weniger gesungen. Doch wie auch Jamie Woon wie auch Feist hat James Blake eine wirklich gute Stimme!]

06 (NEU) Anna Calvi – Suzanne And I
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / POP / SINGER/SONGWRITER / DRAMA, BABY. Zwei weitere superbe Songs der schönen Britin mit italienischen Wurzeln finden sich in den TOP10 wieder, beide sind jedoch indie-rockiger als Platz 3 und erinnern weitaus stärker an PJ Harvey als an Shirley Bassey. „Suzanne and I“ ist opulent, schwelgerisch und doch lässig (wie ein guter Cold-War-Kids-Song), „Jezebel“, also die A-Seite der B-Seite „Moulinette“, klingt treibend, heiß und fordernd wie eine Flamenco-Tänzerin.]

07 (WE) Cold War Kids – Louder Than Ever
[KATEGORIEN: SEMI-INDEPENDENCE / ROCK / SOUL. Wiedereinstieg der vier Kalifornier aus Long Beach, die in den vorigen Zeilen schon zweimal nebenbei erwähnt wurden.]

08 (03) Sufjan Stevens – Djohariah

09 (NEU) Anna Calvi – Jezebel

10 (02) Sufjan Stevens – All Delighted People (Original Version)

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Lieblingssongs der 2. Woche (10. – 16.01.2011)

18/01/2011

Franz-Dinda-Tattoo

 

01 (02) Anna Calvi – Moulinette
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / POP / SINGER/SONGWRITER / DRAMA, BABY! Anna Calvi hat eine tolle an Opernsängerinnen (Ivo, das könnte dir gefallen!) erinnernde Stimme, die sie in – wie ich oft gelesen habe – mit Flamenco-Klängen, düsterer Stimmung und PJ-Harvey-Gestus kombiniert. Die Alternative-Zeitschrift VISIONS schlägt als “Artverwandte” Shirley Bassey (James Bond-Themes, “Gooooooldfingehhhhr!”), Karen Elson (Indie-Country-Folk-Sängerin, Model, Jack-White-Gattin) und Gemma Ray (Indie-Folkrock-Sängerin) vor. Mir fällt da noch Rufus Wainwright ein, da dieses Barocke und Theatralische, auch im Gesang, bei ihm ebenfalls zu finden ist. Normalerweise würde ich in diesen TOP10 einen Song, der nicht wiedereinsteigt oder (neu) in die TOP10 auf- oder einsteigt, sondern nur einen Platz nach oben klettert, und sei es auch der Platz 1 wie hier der Fall, nicht kommentieren. Doch weil “Moulinette” (toller Songtitel übrigens!) vor vier Wochen auf Platz 4 einstieg, dann in der folgenden auf Platz 3, danach auf Platz 2 und nun auf die Pole-Position Platz nimmt, musste ich auf diese entschlossene Bergsteiger-Leistung hinweisen!]

02 (01) Sufjan Stevens – All Delighted People (Original Version)

03 (03) Sufjan Stevens – Djohariah

04 (13) Sufjan Stevens – From the Mouth of Gabriel
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / AVANTGARDE / INDIE-ROCK / BAROQUE POP / FOLK / SINGER/SONGWRITER. Sufjan! Zwei Songs mehr in den TOP10 als in der Woche zuvor. Und das, obwohl die Originalversion von “All Delighted People”, dem Titelsong der gleichnamigen EP, nach einer Woche die Spitzenposition verlässt. Ein paar Plätze weiter unten steigen das niedliche “From the Mouth of Gabriel” und die tatsächlich etwas rockende Classic-Rock-Version von “All Delighted People” auf. ]

05 (14) Sufjan Stevens – All Delighted People (Classic Rock Version)

06 (06) Nicki Minaj feat. Drake – Moment 4 Life

07 (09) Mike Posner – Please Don’t Go

08 (NEU) Bright Eyes – Shell Games
[KATEGORIEN: SEMI-MAINSTREAM / INDIE ROCK / POP. Angenehm, dass in dieser Vorab-Single das Folkige zurückgefahren wurde, dafür Pop und Rock und schöne Melodien Platz finden. Sogar Synthie-Klänge spielen mit rein, aber nicht so eklig klingend wie bei The Killers. Und dazu singt Conor Oberst längst nicht mehr so kauzig wie früher! Man könnte fast meinen, dass es in stinklangweiligen konformistischen Radiosendern wie SWR3 oder Eins Live gut ins Programm passt, dort vielleicht sogar mal gespielt werden könnte. Und dieses Lied würde trotz Eingängigkeit und Fehlens irgendwelcher klanglicher Widerhaken geiler klingen als 97% des restlichen Mainstream-Radio-Schunds.]

09 (11) Robyn – Dancehall Queen
[KATEGORIEN: SEMI-MAINSTREAM / POP / DANCE / REGGAE. Robyn, yeah! Es gibt Robyn-Songs, die mich mehr anmachen als dieses hier. Aber ich finde die Knackfrische dieses Songs mit Musikvideo sehr angenehm!]

10 (NEU) Destroyer – Chinatown
[KATEGORIEN: INDEPENEDENCE / POPROCK / SOFTPOP. Ist Neo-Softpop das neue Neo-Shoegaze (anno 2009) oder das neue Chillwave (anno 2010)? Genre-Trends sind immer lustig, weil sie nie lange halten und weil sie immer von einem Hype begleitet werden. Aber auch interessant, weil sie zeithistorisch aufschlussreich sind. Eine offizielle Bestätigung seitens gestandenen Musikblogs und altehrwürdigen Musikzeitschriften habe ich zwar noch nicht erhalten, denke aber, dass die Wiederauflage der Softpop-Musik der 80er-Jahre (Godley & Creme -> „Cry“, Sade, Hall & Oates) eine mittlere Bewegung lostreten könnte. Das Faszinierende an diesem Softpop (ehemals: harmloser Radio-Pop mit Jazz-Einfluss) ist, dass man nie weiß, ob diese einstige Kuschel-Yuppie-Musik immer ironisch zu betrachten oder tatsächlich ernst gemeint ist. Bei Destroyer, sicherlich eine Vorreiter-Band dieses von mir neu erkorene Subgenre, kann man schon ersteres behaupten. Ich glaube nicht, dass die seit fast zwei Jahrzehnte existierende US-Indie-Rock-Band freiwillig Wohlfühlmusik in Lo-Fi-Qualität macht, sondern eher, dass sie darin einen gewissen humorvollen Reiz sieht. Wie GAYGNS, eine andere vom professionellen Musik-Blog Pitchfork gepushte Band. Oder Ariel Pink’s Haunted Graffiti. „Kaputt“ von Destroyer kennt ihr ja schon. Ein anderer Song „Chinatown“, ein Free-Download und aus dem Album Kaputt (2011) ist auch gut!]

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Lieblingssongs der 1. Woche (03. – 09.01.11)

10/01/2011

Franz-Dinda-Tattoo

01 (NEU) Sufjan Stevens – All Delighted People (Original Version)
[KATEGORIEN: INDEPENDENCE / AVANTGARDE / INDIE-ROCK / BAROQUE POP / FOLK / SINGER/SONGWRITER. Noch vor dem Release von The Age of Adz (2010), dem außergewöhnlichen und außergewöhnlich vielschichtigen und großartigen Comeback-Album von Sufjan Stevens, wurde im August letzten Jahres dessen All Delighted People EP (2010) veröffentlicht. Mehr Folk und Singer/Songwriter, weniger Elektronik und Noise wie auf dem Album. Das Orchestrale und Bombastische bleibt. Erst wurde das Teil digital und ausschließlich über seine Homepage, im Dezember dann als gewöhnliche CD bei Online-, Platten- und Elektronik-Shops veröffentlicht. Und dann auch erst letzte Woche, also in der ersten Januar-Woche, wurde die EP von mir erstanden. Von der Spielzeit her, knapp 60 Minuten, hat sie sogar schon Album-Charakter! Zwei der acht Tracks sind gar über zehn Minuten lang, und ausgerechnet diese konnten richtig Eindruck bei mir schinden. Die orchestrale Fassung von “All Delighted People” – im Gegensatz zur country-/ folkrockigen Classic-Rock-Version – ist schön episch und gewaltig reichhaltig. Das süffige 17-minütige (!) “Djohariah” macht trunken, überfordert trotz Länge kaum und fließt mit irrem Gitarren-Solo-Jam so dahin. Ein ausführlicherer Kommentar zu Sufjan Stevens‘ All Delighted People EP (2010), aus der die Tracks auf Platz 1 und 3 stammen, lässt sich hier nachlesen.]

02 (03) Anna Calvi – Moulinette

03 (NEU) Sufjan Stevens – Djohariah

04 (06) Marteria – Marteria Girl

05 (01) Marteria feat. Yasha – Verstrahlt

06 (NEU) Nicki Minaj feat. Drake – Moment 4 Life
[KATEGORIEN: MAINSTREAM / HIPHOP / R’N’B. Nicki Minaj (Nachname ausgesprochen wie “la visage”) wurde letztes Jahr als die HipHop-Hoffnung 2010 aufgefasst und ihr Einfluss wird auch dieses Jahr weiter anhalten. Es wäre einfach zu behaupten, sie sei die “schwarze Lady GaGa”, weil beide trotz Schlagzeilen fördernden Aufmerksamkeitsdefiziten und offensiv sexy konstruierten Images nicht viel gemeinsam haben, gerade musikalisch nicht. Es wäre außerdem sexistisch zu behaupten, sie rappe für eine Frau ziemlich gut, denn wenn Nicki schon im Kanye-Track “Monster” nicht nur Kanye selbst, sondern auch den Etablierten Rick Ross und Jay-Z die Show gestohlen hat, darf man nicht diesen Maßstab heranziehen. Sie war als Newcomerin die Frischzellenkur für den HipHop, dem es vergangenen Jahr mal nicht schlecht ging, dem es – wieder einmal – bloß an ausreichend fähigem Personal mangelte. Wobei: wenn halb R’n’B-Hausen mit David Guetta und anderen schmierigen Euro-Techno- und House-Produzenten zurzeit in die Kiste geht, wenn selbst eine als Bubblegum-Popsängerin angefangene Britney Spears das nun (“Hold It Against Me”) tut, ist das bezeichnend. Wobei die Spears schon immer musikalischen Trends hintergelaufen ist. Bezeichnend ist dies für das Nichtvorhandensein von Kreativität im Mainstream ist das schon. Warum ich das mit R’n’B jetzt erwähne? Weil Nicki Minaj sich nicht nur als klasse krasse Rapperin, sondern auch als R’n’B-Sängerin (wenn auch eher mäßige Sängeskünste im Vergleich zu ihren fabulösen Rap-Skills). Und ihr Sound ist auch nicht gerade das Innovativste. Was dies aber wieder wett macht, sind ihre Vokalleistungen, hier mal in “Moment 4 Life” in melancholisch und fast schon süß.]

07 (04) Hercules And Love Affair – Painted Eyes

08 (02) Tu Fawning – The Felt Sense

09 (19) Mike Posner – Please Don’t Go
[KATEGORIEN: MAINSTREAM / R’N’B / POP / ELEKTROPOP. Wiedereinstieg des unglaublich sympathischen und süßen Ami-Sängers in die TOP10 mit der sehr europäisch klingenden zweiten Single “Please Don’t Go” aus 31 Minutes to Takeoff (2010).]

10 (07) Marteria – Wie mach ich dir das klar