Gestern (15.06.2012) war ich das erste Mal seit fast einem Jahr wieder auf gay.volution im Zauberberg in Würzburg. Und ich musste wieder einmal feststellen, dass man dafür niemals zu hohe Erwartungen haben darf.
Der gestrige Tag war bereits vollgepackt mit mal mehr oder weniger alltäglicheren alltäglichen Ereignissen. Erst Frühschicht gehabt, dann Sushi-Mampfen, beides noch ganz angenehm. Anschließend war ich mit Papas Auto beim Rückwärts-Ausparken gegen ein quer stehendes Auto gebumst. Blechschaden und leicht zersplittertes Rücklicht bei uns. Furchtbar dumm von mir.
Dann Mutter abgeholt. Allerdings musste ich noch eine Dreiviertelstunde nach meiner verspäteten Ankunft (durch die Autosache) auf sie warten. Überstunde, weil zu viel los. Da dachte ich mir dann: hätte ich vorher gewusst, dass sie nicht um 22:00, sondern erst um 23:00 Feierabend hatte, hätte ich mich nicht so beeilt beim verpeilten Ausparken. Und dann wäre das alles nicht passiert.
Umso mehr versuchte ich mich auf den letzten Termin an jenem Freitag zu freuen. Ich wollte endlich mal wieder an einem dritten Freitag im Monat in den Zaubi (Zauberberg) gehen. War etwas langweilig das letzte Mal dort.
In den folgenden Monaten pausierte ich zunächst, plante häufig einen nächsten Zaubi-Besuch. Letztendlich klappte es nie, auch weil ich nicht alleine hingehen wollte und mich immer von einer guten Freundin abhängig machen ließ, an deren Agenda das Hingehen immer scheiterte. Also fragte ich Rico, ob ich bei ihm übernachten könnte und ob er mitgehen würde. Er sagte ja.
Doch neben all dem Stress mit meiner Mutter und dem Auto kam noch hinzu, dass der Akku meines Smartphones tragisch herumzickte. Oder war es eher der alte USB-Steckdosen-Aufsatz für das Verbindungs-/Ladekabel? Ich versackte zunächst auf einem alkoholfreien Pils vor einer Steckdose im Ionis in Wertheim, doch tat sich NICHTS in Sachen Aufladung. Dass Smartphones immer so viel Elektro-Sprit verbrauchen…
Nur dachte ich mir: wenn ich erstmal in WÜ sein werde, wird alles besser. Als ich erst um halb 1 in Würzburg am Talavera-Parkplatz ankam, bekam ich nicht mehr als einen Schluck von meiner Saurer-Apfel-Berentsen-Flasche herunter. Trank danach nur noch zwei Bier-Mischgetränke, Gin Tonic und einen Wodka Lemon, aber wirklich ausgelassen wurde ich nicht mehr.
Einmal war ich enttäuscht, dass ein Date von vor einem Monat dort war und außer einem flüchtigen „Hallo“ dieser nichts herauskriegen wollte. Wichser. Trotzdem konnte ich mit vier bis fünf Leuten ganz gute Gespräche führen.
Einen davon lernte ich über eine andere Person neu kennen, fand ihn recht sympathisch. Auf dem ersten Blick eher bieder wirkend, fand ich ihn nach und nach dann doch ganz süß. Weil ich mich mit ihm so gut verstand, fragte ich ihn vieles, doch als es zu der Single-oder-nicht-Single-Frage kam, verzog sich auf der Tanzfläche meine Miene ganz schnell. Ich meinte nur noch: „Ähm, ich geh dann mal wieder von der Tanzfläche, die Musik gefällt mir doch nicht so.“
Lauter knutschende Menschen um einen herum haben das Dort-Sein natürlich nicht gerade erträglicher gemacht. Dazu erstaunlich viele versnobte Männer und prollige Frauen. Also zu Rico nach Hause. Gute Nacht. Betrunkenheitsskala: 3,5 von 10 (MINUS emotionale Ernüchterung).