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06.01.2013

06/01/2013

PICT1392_crop_revised Lieblingssongs der Woche 29.12.12-06.01.2013

 

 

Jetzt immer sonntags: meine Lieblingssongs der letzten Woche (31.12.2012 bis 06.01.2013):

 

  1. Villagers: „The Waves“
  2. Father John Misty: „Nancy From Now On“
  3. How to Dress Well: „Cold Nites“
  4. Katy B feat. Geeneus & Jessie Ware: „Aaliyah“
  5. Toro Y Moi: „Say That“
  6. Azealia Banks: „BBD“
  7. Angel Haze: „On the Edge“
  8. Lone: „New Colour“
  9. Marvin Gaye: „Please Stay (Once You Go Away)“
  10. Blanck Mass: „Hellion Earth“

 

Auf Platz 1: Villagers. Auf ihrem Debütalbum Becoming a Jackal (2010) begeisterten die Iren mit teils melancholisch-intimen, teils euphorisch-optimistischen Songs, deren Kompisition eher einfach gestrickt war und vielleicht deswegen schnell das Herz berührte. Die zweite Platte namens {AWAYLAND} (2013), diesen Freitag veröffentlicht wird, soll komplexer komponiert sein, das verrät zumindest die grandiose Vorab-Single „The Waves“. Dieses beginnt eher leise, wird aber immer größer, prächtiger und progressiver. Erinnert angenehm an Grizzly Bears letzte Meister-Platte Shields (2012).

 

Trotz mancher Americana-Sounds (ich mag keinen Country) bezauberte der Großteil der Songs aus Father John Mistys Fear Fun (2012), vor allem das süchtig machende „Nancy From Now On“,  leider erst letzten Monat entdeckt. Süß gesungen/falsettiert von J. Tillman, das Unpeinlichste aus 70s-Soft-Rock und leicht ironische Lyrics wie „Oh pour me another drink / And punch me in the face“, passend dazu ein bisschen S&M und Post-Sex-Melancholie im dazugehörigen Musikvideo.

 

Joshua Tillman war der sexyste Nicht-Indie-Musiker (in Deutschland bei Universal/Bella Union unter Vertrag), doch im Indie-Sektor machte Tom Krell alias How to Dress Well (Domino) das Rennen. „Cold Nites“ aus Total Loss (2012) ist sehnsuchstvoller Indietronic-Soul, der im Gegensatz zum anderen Album-Hit „& It Was You“ mehr an James Blake/Jamie Woon als an Jamie Lidell erinnert.

 

Die Elektro-R’n’B-Britpop-Frau von 2011 kooperiert mit jener von 2012: Katy B mit Jessie Ware.  Dazu: Produzent Geeneus. Erstere hat für Danger EP (2012) viele Gäste wie Diplo oder Wiley gesammelt. Ein kurzweiliges Hörvergnügen, genretechnisch eher R’n’B-Dance als ihr früherer Post-Dubstep. Und beide UK-Frauen sind laut Lyrics neidisch auf die Ausstrahlung der leider verstorbenen Aaliyah.

 

Freue mich sehr auf Toro Y Mois kommendes Album. Das Musikvideo zur fluffigen, anti-winterlichen Vorgeschmacks-Single „Say That“ zeigt, wie der gutaussehende Musiker und Sänger einfach so in der Natur herumsteht oder liegt.

 

Auf Platz 6 und 7 haben wir zwei Streithennen, die es derzeit durch Twitter-Beefs und Diss-Tracks krachen lassen. Oft werden Azealia Banks und Angel Haze aufgrund der allzu offensichtlichen Parameter „afroamerikanisch“, „Rapperin“ und „frischer Wind“ verglichen, es war nur eine Frage der Zeit, bis das mal eskaliert. „BBD“ ist kein Diss-Song, „On the Edge“ schon.

 

Ansonsten haben wir Lone, dessen Album Galaxy Garden ich erst nach 2012 hören durfte. Duftes Teil, Eleganter Neo-Rave. Blanck Mass (Platz 10) hingegen macht epische Avantgarde-Electronica. Und weil ich diese Rubrik immer schon für eineingend gehalten habe, erweitere ich die guten-und-neuesten-Songs-Charts mit Entdeckungen, die älter sind als, sagen wir, 0-6 Monate. So auch das leidenschaftliche „Please Stay (Once You Go Away)“ von der Soul-Ikone Marvin Gaye aus Let’s Get It On (1973). Dieses Album wurde diesen Sonntag auf Amazon.de gekauft und gedownloadet. Erotisches und kompaktes Meisterwerk.

 

 

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