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500 Wörter – 16.05.2012

16/05/2012

Greller Punkt / Ein Hoffnender

 

 

 

Greller Punkt

 

Wenn du zu lange nach oben siehst,

Nimmst du ungewollt jenes Licht

Mit, das im Orange-Rot heraussticht:

Ein großer, weißer, greller Punkt.

 

Und du schließt und öffnest, schließt,

Doch auch selbst beim Wiederöffnen

Vergeht der Punkt nicht sofortig,

Er verfolgt dich selbst im Dunkeln.

 

Nichts, was ihn aufhält, kann er sich

Doch sogar selbst duplizieren,

Verschieben löscht ihn auch nicht aus.

Spät geht er unter, in Ruhe.

 

 

© 16/05/2012 by SR/Sray

 

 

 

Ein Hoffender

 

 

Zeit, das ist die lange Treppe

Mit den vielen kurzen Stufen,

Die sich weit und breit erstrecke,

Wär sie nur gebaut für Träumer.

 

Doch ist sie ein steiler Steinbau,

Dreieckig mit einer Seite

Voller rechtwinkliger Quader,

Aneinander stur gereihte.

 

 

Oben, dort beginnst du selig,

Hier ganz oben sonnbeschienen,

Über dir der klare Himmel,

Wähnst du dich im Paradiso.

 

Stehst du nun an allem Anfang,

Die Erwartungen mehr niedrig,

Wunderst, ohne dass du weißt,

Warum andere hier warten.

 

Denn weshalb sie und er warten,

Angesehen von aller Augen,

Begreifst du doch wirklich nicht,

Nichts, was du dagegen tun kannst.

 

Wenn du merkst, dass nichts zurückkommt,

Fängst du einfach an zu schreien,

Laut und schrill die Stimme deiner

Bänder des wortlosen Halses.

 
Nun spürst du eine fremde Hand,

Die deine Schulter kurz erwärmt,

Gibt sie dir flugs einen Ruck und

Rollt mit dir dein ganzer Körper.

 

Du bewegst dich, schnell und schneller,

Wegbewegt von jener Plattform,

Von der du herunterfällst und

Ganz kurz schwebst, ein Augenblick nur.

 

Fest prallst du auf eine Fläche,

Harter Stein hält dich kurz auf, doch

Die Geschwindigkeit verlangsamt dich

Keineswegs, denn du rollst und fällst.

 

Du bewegst dich, schnell und schneller,

Und merkst, wie es nach unten geht,

Schwerkraft ist eine ungnädige

Frau in dieser steinernen Welt.

 

 

Du bewegst dich, schnell und schneller,

Nichts, was du noch machen könntest,

Hast die Hoffnung auf ein Halten,

Doch die Pein bezwingt dich bereits.

 

Atmen fällt dir ungemein schwer,

Schultern, Rücken, Hüften, Schenkel,

Längst verwundet und verprellt, bloß

Unversehrt dein wertvolles Haupt.

 

Du bewegst dich, schnell und schneller,

Windest dich, wirbelst, als spulte

Einer einen Faden auf und

Dieser ist für keinen sichtbar.

 

Niemand, der dir helfen könnte,

Nein, auf keinen der Stufen hier,

Keiner, der dich rettend auffängt

Oder dein Gefälle abbremst.

 

 

Allein bist du auf dich gestellt,

Sinnlos ist die rollende Qual,

Die die meisten Sinne betäubt,

Außer den Tastsinn all abstumpft.

 

Der Moment im Bilde vergeht,

Geht über in das nächste Bild,

So rasant, dass du nicht verstehst,

Die Momente so spärlich wahrnimmst.

 

Nichts bleibt bestehen und auch nicht

Das, was du siehst, denn schnell schwindet

Die verzerrte Sicht, der Schwindel

Macht dich buchstäblich zum Blinden.

 

Hörst du nur dich und sonst nichts,

Die Geräusche des Sturzes nur,

Den Kontakt deiner mit dem Stein,

Den Wind der unschuldigen Eil?

 

 

Doch wann endet dieses Spiel nur?

Irgendwann musst du aufprallen,

Landen auf dem Grund allen Seins,

Wo nichts mehr rollt, poltert und fällt.

 

Was wird danach nur geschehen?

Aufstehen, wieder aufsteigen,

Die Treppe andersrum nutzen,

Gar zum Anfang zurückdrehen?

 

 

© 16/05/2012 by SR/Sray

 

 

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Rücksitz-Rücksicht

19/03/2011

 

Rücksitz-Rücksicht

Flirrende Alleen entlassen
Teilweise das Tageslicht, bloß
Helle Spalten, schmal in Massen,
Wechseln ab mit Stämmen: breit, groß.

Hoch und dunkel, massiv also
Stehen diese dort und spenden
Matten Schatten, finstern en gros
Den Asphalt: wo soll das enden?

 

[ (c) 2011 by SR / Sray (pictures and text) ]

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Mitläufer-Pärchen

26/01/2011


„Mitläufer-Pärchen (Vorschau)“

Ort: Busbahnhof Würzburg. Models: unbekannt.


„Mitläufer-Pärchen“

[ (cc) 2011 by SR / Sray ]

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Contours of a Contortionist

24/01/2011

Ich habe mir mal den Spaß erlaubt, den Spaß von Herrn Leo zu verwenden. Vor fast zwei Wochen spielte Herr Leo an meinem Laptop mit meinem Webcam-Programm herum, mit dem man nicht nur einfache Schnappschüsse und Videos von sich machen kann, sondern auch ganz verfremdete. Mit visuellen Effekten wie Spiegelungen, Verzerrungen oder Cliparts hat er herumgespielt und nicht nur er ist in den zig Schnappschüssen verewigt worden, sondern auch Tümmi (der mit der Mütze am Ende) und ich.

Ich habe anschließend als Hommage an Leo das Beste daraus gemacht und den Microsoft Movie Maker das, naja, dritte Mal benutzt, um ein Video aus den Einzelbildern zu kreieren. Dazu noch mehr visuelle Effekte hinzugefügt und sogar selbst reingebeatboxt, was allerdings sehr amateurhaft klingt, finde ich. 😀 Heraus kamen die „Konturen eines Verzerrers“.

Black and White Version

Die schwarz-weiße Version gibt es hier unten….

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Kleinstadtödnis Vol. 1

12/01/2011

Schneehäufchen
„KSÖ 01/01“

Riders on the Storm
„KSÖ 01/02“

Auszieh'n, auszieh'n!
„KSÖ 01/03“

Hidden
„KSÖ 01/04“

Eartha Kitt
„KSÖ 01/05“

Neue Rubrik: Kleinstadtödnis zeigt Wertheim, der Ort, indem ich geboren wurde, acht Jahre lang aufs Gymnasium ging und generell viel Zeit verbracht habe. Kreuzwertheim hingegen war lange Zeit und ist derzeit wieder mein Wohnort. Beides sind aber ziemlich langweilige Orte. Deshalb wird es auch für die 4000er-Gemeinde so eine Fotorubrik geben, die sich dann Großkaffödnis schimpfen lassen wird…

[ All photos (c) 2011 by SR / Sray ]