Zeit für die Lieblingssongs der 18.Woche (02. – 08.05.2011), also der letzten Woche. Zunächst einmal die Charts, danach die Erläuterungen zu den herausragenden Songs.
01 (01) Jamie Woon – Street
02 (NEU) Wild Beasts – Bed of Nails
03 (18) Wild Beasts – Albatross
04 (WE) De Staat – I’ll Never Marry You
05 (02) Patrick Wolf – The City
06 (08) Elbow – Open Arms
07 (03) Metronomy – The Look
08 (NEU) Curren$y x The Alchemist feat. Smoke DZA – Life Instructions
09 (10) Beastie Boys – Make Some Noise
10 (WE) Lady GaGa – Judas
Jamie Woon ist mittlerweile nur noch mit einem Track drin. Jedoch: „Street“ (aus Mirrorwriting) hält sich nun schon seit drei Wochen an der Spitze, ist demnach ein Dauerbrenner und nicht mehr wegzudenken in der Jahresabrechnung („Street“ wird bestimmt auch in jener TOP10, den Songs des Jahres, landen). Kein Wunder: das sinnliche Gesamtkunstwerk aus sahniger Stimme, unter die Haut gehenden Beats, sanft, aber stetig pulsierend Sounds und den traurigen Lyrics weiß einfach zu überzeugen. Nichts wird hier überreizt oder übertrieben, Ambient oder Lounge-Mucke ist das zum Glück auch noch nicht. Es geht im Songtext um ein lyrisches Ich, das ziellos durch die Straßen läuft, währenddessen sehnsüchtig an eine Person denkt. Habe die kühne These, dass es sich bei “You can try on anything for free / Pick up anything you need” um einen streunenden obdachlosen Menschen handelt, herausgefallen aus dem sozialen Großstadt-Netz.
Dann hätten wir Wild Beasts, großartige Band aus Kendal, England, ehemals unterschätzt, jetzt Kritiker-Darlings. Obwohl das Album Smother sogar die bisherigen gehörten (sehr) guten 2011-Alben von James Blake, Jamie Woon, Elbow, Metronomy und Anna Calvi übertrifft, schafften es letzte Woche nur zwei Songs von WB in die TOP10. Knapp verfehlt: „Plaything“, „Lion’s Share“ oder „Burning“. Liegt wohl daran, dass ich das Album „nur“ drei bis vier Male gehört habe. Leider besitze ich noch immer nicht die CD/LP, wird aber nachgeholt. Für die digital inkompatible LP spräche, dass ich jenes Album auf simfy kostenlos als Stream immer hören könnte, wenn ich online bin. Immerhin besitze ich den kostenlosen MP3-Vorab-Download von „Albatross“ = erste Smother-Single von Wild Beasts. Und das verführerische „Bed of Nails“ steckt fest drin in den Ohren.
Ansonsten konnte De Staat wiedereinsteigen, das erste Mal in die TOP10. Eine niederländische Alternative-Rock-Band mit tollem Sänger und empathischen Songs wie „I’ll Never Marry You“ (aus Machinery). Leadsänger Torre Florim erinnert ein wenig an Sivert Höyem, dem Ex-Sänger von Madrugada.
Die Kollaboration aus dem rappendem Musik-Blog-Liebling Curren$y und dem gestandenen HipHop-Produzent/DJ/Rapper The Alchemist ist neu und überraschend gelungen. Das/die Album/Mixtape/EP Covert Coup ist kostenlos als Download verfügbar und ist trotz null Dollar Kosten durchaus qualitativ hochwertig und schön altmodisch klingend.
Zum Schluss Maria Gagalena und ihr ganz okayes „Judas“. Leider enttäuscht nach Born-This-Way-Übersinnlichkeit ein wenig das letzte Woche endlich erschienenes Musikvideo, in dem es um Maria Magdalena geht, die Judas statt Jesus will oder so. Doch für ein Regie-Debüt, wie es das von Lady GaGa herself ist, ist es dennoch grandios verwirklicht worden. Seit heute – wieder einmal – nicht mehr in deutschen Landen anschaubar.