Posts Tagged ‘b’day’

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500 Wörter – 23.06.2012

23/06/2012

Knutschfleckterroristinnen

 

 

 

Um kurz vor 21 Uhr komme ich am Freitag (22.06.2012) hier am Wohnheim von Mara und ihrer BFF Moni an.

 

Dort steht schon ein heterosexuelles Pärchen am Eingang, das anscheinend auch nicht durch die Tür kann. Es fragt mich: „Hey, do you live here, and have a key?“ Ich: „No, no, I’m just a guest, too! But I’m gonna call someone who lives here and can open the door for us.“ Ich rufe Moni an und freue mich geradezu auf das Gesicht des Pärchens, wenn es merkt, dass ich sehr wohl Deutsch kann. Und, tatsächlich, es lacht!

 

Das Pärchen und ich fahren Aufzug, irgendwie eng hier. Oben im Fernsehraum dann ist die Hölle los, denn Deutschland spielt gegen Griechenland im Viertelfinale. Ich sehe Moldo und Charlie, doch die anderen sind nicht am Public Viewing. Ich rufe Moni nochmal an, sie führt mich zu Maras Apartment, wo sich der Rest der Geburtstags-Feier-Truppe auch befindet.

 

 

Hallo, Daviiid! Hey, Tomek! Sers, Mara und Moni! Werde außerdem einem Anzugtypen vorgestellt, der zwar nach Klischee-Jurist und Klischee-Burschenschaftler aussieht, aber in seiner Trunkenheit verdammt knuffig ist. Dann eine sehr hübsche erdbeerblonde Kommilitonin (High Heels zu rotem Deutschland-Trikot) von Moni. Sympathisch und putzig! Ebenso freundlich und süß ein Kommilitone von Moni, der sehr neugierig ist in Sachen Queerness und mich deswegen etwas ausfragt.

 

Nebenbei läuft im Ersten das Fußballspiel über einen winzigen Röhren-Bildschirm und keiner von uns starrt permanent darauf. Mara macht sich die ganze Zeit nass als Barkeeperin und Geburtstagskind des Abends. Ein sehr alter redseliger Mann ist kurz in ihrem Zimmer und assoziiert die Sektdusche mit Formel 1.

 

 

Nun ist das Fußballspiel vorbei, vier deutsche Tore gegenüber zwei griechischen Toren. Während wir im Apartment uns eher gefasst über den Sieg der Deutschen freuen, ist im schalldichten Public-Viewing-Gemeinschaftsraum sicherlich die Hölle los. Wenig später kommen auch andere Freunde und Bekannte von Moni und Mara.

 

Der französische Austauschstudent Daviiid macht sich erst halbnackig und mit seinen Bauchmuskeln die bauchhaarigeren Tomek und Thomas dezent neidisch. Anschließend geht er einen perfiden Geschlechtertausch ein, um später zu einer Cross-Dressing-Party zu gelangen. Aus Daviiid wird die Haarschleifen tragende Ramona.

 

Während die meisten, besonders die Mädels im Raum, dies witzig vom sowieso schon humorvollen Daviiid finden, schauen die drei fremden Jura-Schönlinge deswegen eher pikiert drein. Einer ist tatsächlich sehr schön, aber so ekelerregend selbstverliebt, dass es auch nicht mehr überraschte, dass alle drei sich ohne Verabschiedung so einfach aus dem Staub gemacht haben. Moni ist sauer.

 

 

Irgendwann merke ich, dass ich nicht so betrunken bin, wie ich einst werden wollte. Betrunkenheitsskala: 4 von 10. Während ich mit Moni (tolle Brüste!) und Charlie (toller Intellekt/Humor!) flirte, beißt mir Mara fast meinen Hals ab beim verzweifelten Versuch, einem mittelhellhäutigen Menschen wie mir einen dunkelroten Knutschfleck anzuhängen. Die love bites mancher Männer hingegen sind viel angenehmer. Selbst ich bin bei anderen anscheinend gut darin.

Und der eine ruhige Kerl wird in Kombination mit Fußball und Alkohol zum exzentrischen Kerl, der aus dem Taxi später herausstolpert, fast auf das Gesicht fällt. Ist zum Glück nichts passiert.

 

 

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500 Wörter – 24.08.2011

24/08/2011

Happy Birthday, MatMat!

Lieber MatMat,

ich hoffe, die folgenden Zeilen werden sich nicht allzu schmalzig anhören, doch möchte ich dir heute meine 500 Wörter des Tages widmen.

Als heutiges Geburtstagskind verdienst du, meiner Meinung nach, mehr als nur einen kurzen Facebook-Pinnwand-Geburtstagsgruß. Denn Menschen, die man schon so lange kennt und gern hat, sollte man auch einigermaßen ehren. Da ich aber zu keinerlei Feier von dir eingeladen wurde, bekommst du auch kein Kauf-Geschenk, hehehe.

Oktober 2007, allererstes Semester. Die Erinnerungen an den Einführungskurs „Einführung in die englische Literaturwissenschaft“ sind schon ein klein wenig verschwommen, und doch kommt es mir so vor, als wäre es gestern gewesen. Und darin warst du auch.

Wir lernten uns damals über die Kursteilnehmerin und Kommilitonin GaG kennen, mit der ich Anfang des Studiums noch viel unternahm, ich aber zwecks gescheiterter WG-Gründungsvorhaben später den Kontakt mit ihr abbrach. Diese kannte ich, warum auch immer, ein wenig länger als dich, und ich beneidete sie darum, dass sie mit dir im Bus immer so viel quatschte. Vielleicht lag es daran, dass ich dich cool fand und ein klein wenig auf dich stand, haha.

Wir drei gingen kurz nach dem Kennenlernen noch mit anderen Leuten manchmal aus, tranken Glühweine auf dem Weihnachtsmarkt oder Kälteres auf der FH-Party. Einmal feierten wir – ohne GaG – im Mai 2008 mit unserer gemeinsamen Freundin Resi Herrn Leos 21. Geburtstag. Es wurde in jenem Wohnheim – auf einem Balkon eines ebenso befreundeten Englisch-Kommilitonen – gegrillt, in das ich auch später einziehen und wohnen sollte. Dort wohnte aber nur Herr Leo.

Ansonsten kann ich mich leider nicht mehr erinnern, dass wir jemals weitere Kurse, Vorlesungen oder Seminare gemeinsam besucht hätten, außer vielleicht in der Massenvorlesung „Einführung in die englische Sprachwissenschaft“ und „Phonetik“. Freute mich aber jedes Mal, wenn wir uns trotz seltener Unternehmungen beim Entgegenlaufen in der Uni begegneten und uns kurz unterhielten. Denn Menschen, die sympathisch, clever sind, und über so viel Charme und Ausstrahlung verfügen, trifft man dort nicht allzu häufig.

Kleiner Ersatz dafür: auch der Austausch von Online-Nachrichten mit dir, früher via StudiVZ, heute über Facebook, machte sehr viel Spaß. Das Themenspektrum war ebenso gigantisch wie die Länge unserer Nachrichten, wodurch das Zurückschreiben aus Zeitmangel bei uns nicht immer einfach war.

Irgendwann warst du aber weg, in England, machtest deine Auslandssemester. Bei der Rückkehr sahst du klamottentechnisch erstaunlich verändert aus: der jungenhafte Normalo-Jeans-Kumpel-Student wurde zum Jura-mäßigen, Cardigan-tragenden Röhrenjeans-Student. Dabei ist dein Zweitfach Katholische Religion! Bei jedem anderen hätte ich diese Art von Stilwechsel skeptisch beäugt. Aber weil du trotz schickeren Auftretens ja noch immer derselbe liebe Kerl mit den weißen Tennissocken geblieben bist, sah ich dies eher als Teilaspekt deines Erwachsenwerdens.

Nochmal ganz herzlich möchte ich dir, lieber MatMat, zum Geburtstag gratulieren. Gesundheit, Liebesglück, studienbezogenen/beruflichen Erfolg, weiterhin gutes Aussehen (schon mal an einen Model-Nebenjob nachgedacht?), Lebenslust und guten Sex wünsche ich dir. Und dass du einen tollen sonnigen Tag, wahrscheinlich in deiner Heimatstadt Dresden, heute genießt: mit Spaß, Freunden, und jeder Menge Geschenken und reichlich guten Drinks. Und hoffentlich werden wir uns wieder öfter innerhalb/außerhalb der Uni begegnen. Fühl dich gedrückt!

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500 Wörter – 07.06.2011

07/06/2011

500 Wörter

“Yeah, uh huh, you know what it is / Black and yellow (4x)”. Heute geht‘s um SchmAdrian und seine dichrome Geburtstags-Reinfeier vom 05. – 06. Juni 2011.

Gestern (Montag) hatte SchmAdrian seinen B’day, jedoch fing seine Party bereits am Sonntag an. Wen lud SchmAdri nun ein? Gemüsehasser „Sven“, Wäscheleine-Liebhaber „Kalle“, Werden-Bremen-Fan Wölte, Hannover-96-Anhänger und Scruffy-Beard-Chris-Kumpel J.P., Bärchi Jona, einen alten Pokerspieler, auch den Hutträger Ludewich. Iri war meine Herbergsmutter, denn bei ihr in ihrer verdammt coolen WG durfte ich glücklicherweise übernachten. Außerdem stellten zwei Marburger die Ehrengäste dar: Tolli und Geier. Denn SchmAdrian und seine Partnerin und Mitbewohnerin La-U-Ra kommen ebenso aus Marburg. Warum gleich nochmal SchmAdri als Marburger langjähriger Dortmund-Fan ist? Vergessen!

500 Wörter

Fest steht: als Sympathisant des Ballspielvereins Borussia 09 e. V. Dortmund war die Feier auch seiner Fußballmannschaft und dem geglückten Bundesliga-Sieg dieser Saision 2010/11 gewidmet. Dresscode: möglichst gelb oder schwarz (oder beides) sollte das Oberkörperkleidungsteil sein. Ansonsten ging es in den Gesprächen nicht ganzzeitlich um Zeit um Fußball in der Küche oder im Wohnzimmer. Man sprach dank La-U-Ra u.a. auch über…äh…Germany’s Next Top Model. Der Fernseher lief und strahlte das Halbfinale der aktuellen Staffel aus. Erstaunlich, wie gut ich mich in dieser Materie auskannte.

500 Wörter

Wurde aber weniger peinlich, als sich Geier in schwarz-gelben Badeshorts hinzugesellte, der darüber auch gut Bescheid wusste, aber ebenso von ausreichend kontrastierender Männlichkeit ist wie ich, denke ich. Er heißt natürlich mit Vornamen anders so wie die meisten hier genannten Menschen und wirkt trotz möglcher Assoziationen anders. Als ich ihn das erste Mal die Haustürschwelle durchschreiten sah, klappte mir die Kinnlade herunter: unerträglich hübsch, schön studentenbärtig, toll haarfrisiert. Noch unfassbarer sind Stimme, Charakter und die Menge an Gesprächsstoff-Lieferungen. Ich dachte mir nur: verdammt, reiß dich zusammen und versau es nicht bei dieser Hete! Ich versaute es nicht und bekam zur Belohnung viele coole Minuten Gesprächszeit mit Geier. Putzig, mit wie viel Herzlichkeit er über seinen Vogel Köttel, sein Haustier, sprach. Auch war ich baff, wie leidenschaftlich er über Spielekonsolen und Konsolenspiele erzählen konnte (ganz schön beliebig zusammenzusetzen, die Wörter „Spiele“ und „Konsolen“). Einfühlsames Kind im attraktiven Manne!

500 Wörter

Neben Nostalgia-Gaming-Talks und dem kurzen Festhalten eines Original-Game-Boys von La-U-Ra (ich besitze meinen alten durchsichtigen leider nicht mehr) war ein weiteres Highlight die aufgefüllte Badewanne mit den Pilsen, Weizen und anderen Getränken. Aber auch die traditionelle Geburtstagszeremonie mit Kerzen ausblasen, sich besingen lassen und Geschenke auspacken sollte nicht fehlen und war ganz klar ein zentrales Ereignis. Das hessische Verpflegungspaket mit „Worscht“ (salamiähnliche Wurst), „Äppelwoi“ (Apfelwein) und typischen Trink-Utensilien wie blau-grauer Krug und Trinkgläsern war von den Marburgern. Auch das Kollektiv-Geschenk von vielen war nicht weniger charmant: ein Gutschein für ein BVB-Trikot der nächsten Saison.

500 Wörter

Uncharmant hingegen war, dass uns kurz zwei Polizisten beehrten. Angeblich wegen Ruhestörung bei Nacht, aber wegen eines geöffnetes Fensters bei einer gesitteten Party die Polizei zu rufen, ist ganz schön feige von den Anwohnern. Die armen Helfer in Grün mussten uns einmal zurechtweisen.

Dennoch: danke für die Einladung, SchmAdrian und danke fürs Übernachten, Iri! Fehlt noch was? Ach ja: Betrunkenheitsskala: 3 von 10.

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500 Wörter – 01.06.2011

01/06/2011

500 Wörter

Heute ist nicht nur Internationaler Kindertag, sondern zugleich der 53. Geburtstag meines Vaters. Morgen ist hingegen offiziell Christi Himmelfahrt und demnach Vatertag. Meine Güte, es gibt so viel zu feiern!

Eigentlich hatte ich vorgehabt, meinem Vater zum Geburts- UND vorgezogenen Vatertag eine große Freude zu machen: durch einen Kauf eines mittelteuren Geschenkes. Papas schon sehr gebraucht seiende und aussehende Filter-Kaffeemaschine funktioniert zwar noch, ist aber im Vergleich zu hochmoderneren Versionen solcher Brühstationen längst nicht mehr zeitgemäß.

Nun wollte ich für ihn dennoch kein halbes Vermögen ausgeben und verzichtete auf die Überlegung, einen üblichen Angeberautomaten zu kaufen, der sich Senseo, Nespresso oder so ähnlich nennt. Es sollte aber diesmal nicht wieder ein übliches Filtersystem sein. Der Mittelweg hieß SEVERIN. Das Kaufland in Wertheim hatte von jener Haushaltsgeräte-Firma ein paar Modelle eines 40 Euro teuren Teils im Angebot. Und das Modell funktioniert mit Kaffee-Pads. Diese schönere Rund-Version von Teebeuteln gibt es mittlerweile auch als Discount-Version als Alternative zu den Marken-Platzhirschen, so Mainstream, dass es sie in allen Supermärkten und Discountern gibt. Praktisch für meinen Vater.

Hätte selbstverständlich gewisses gespartes Geld beigesteuert beim Kauf jenes Automaten, aber meine Mutter war gegen das Zahlen von 20 Euro. Ihretwegen musste ich wieder einmal die Tortur des Lebensmittel-Drogerieartikel-Einkaufens im Kaufland mit ihr über mich ergehen lassen. Dort stellte sie sich stur, da sie befürchtete, sich von ihrem Arbeitslosengeld (finanziell unterstützt mein von ihr geschiedener Vater sie freilich regelmäßig) ihren Routine-Einkauf nicht mehr leisten zu können.

Ja dann soll sie doch einmal, ein einziges Mal, nicht nur an sich denken und auf Vorratskäufe verzichten, um Papa in mehrerer Hinsicht positiv zu überraschen. Schließlich hatte sie gestern für eine (!) Wochenration drei (!!) Vierer-Küchenrollen-Packungen erbeutet, vier (!!!) Tuben Zahncreme und fünf (!!!!) Shampoo-Flaschen. Allein das ergibt zusammen 18,74 Euro, was der – von mir erwarteten – Beisteuerungs-Hälfte für das doppelgewichtige Geschenk fast entspricht. Bitch!

Mutter riet mir, stattdessen etwas „weniger Teueres“ für Papa zu besorgen, wie z.B. eine Flasche Rotwein. Ich empfand es als eine Frechheit, da ihm doch sowieso schon in den Jahren zuvor nur Wein geschenkt wurde. Nach der Neustart-Überlegung hinsichtlich des Geschenkes kam ich auf ein Zahnpflegeset, da ich ihm eh noch Zahnpasta besorgen sollte. Erweitert wurde sie durch einen Zahnputzbecher, Zahnseide, eine batteriebetriebene elektrische Zahnbürste – ein Novum für ihn – und entsprechende „Ersatzköpfe“. Aus tiefem kurzzeitigem Groll gegenüber Mutter nahm ich kein Geld von ihr an, empfahl ihr, sich gefälligst unabhängig ein anderes Geschenk zu besorgen. Das war mein Geschenk an ihn, ich kam selbst drauf. Und fast hätte sie den Kaiserthüler Rotwein für 2,49 Euro aus dem Einkaufskorb weggelegt, hätte ihm damit nichts geschenkt. Sie entschied sich doch noch einmal „schlauerweise“ um.

Heute Morgen freute sich mein Vater sehr über das selbst zusammengestellte Geschenkset mit Abwechslung. Da Papa für mich und selbst meine nebenan wohnende, sozial dumme, egoistische Mutter alles machen würde, hat er das auch verdient, wenn nicht sogar mehr, z.B. SEVERIN. Nach meiner schwierigen Pubertät und einer weniger zickigen Adoleszenz habe ich ihn mit 23 Jahren endlich wieder liebgewonnen. Alles Gute zum Geburtstag, Papa!

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500 Wörter – 21.05.2011

21/05/2011

500 Wörter

Herr Leo war damals wegweisend: als er 2008 beschloss, sich selbst aus StudiVZ zu löschen, wurde das komisch beäugt, weil StudiVZ noch als cool und mitteilungszentral galt. Mittlerweile ist dies Facebook, StudiVZ-User schwinden, auch das Interesse hierfür. 500 Wörter werden dem Pionier und heutigem Geburtstagskind Herr Leo gewidmet.

1. Akt: Prä-Freundschaft. Ich lernte ihn am Anfang meines/seines Studiums kennen, wir haben zum Wintersemester 2007/2008 angefangen. Studieren beide Englisch und Sozialkunde und seinen Vor- UND Nachnamen (wird hier nicht genannt) fand ich damals schon faszinierend, welche ich in der kurzen StudiVZ-Liste der Studierenden dieser seltenen Kombination schon vor dem Kennenlernen entdeckte.

2. Akt: Kennenlernen und Intensivierung. Wir waren im selben Tutorium zum Sprachwissenschafts-Einführungskurs, aufgrund der Achtköpfigkeit und seines Wissens über seinen Namen und seiner Studienfachkombination war es nicht schwer, selber im Gedächtnis des anderen zu bleiben und ihn anzusprechen wegen der Gemeinsamkeiten. Er muss mein Vorwissen wohl eigenartig gefunden haben. Später entdeckte ich, dass die Welt von Würzburg klein ist, vor allem die der Englisch-Studierenden. Tümmi und Female Dennis wurden von Leo und mir bereits getrennt voneinander gekannt, als auch diese Verbindungen sich offenbarten, wurde man dicker, vor allem dann, wenn man animiert wird, ins selbe Wohnheim zu ziehen wie Leo.

3. Akt: Nachbarschaft anno 2008 und 2009. Mitten im zweiten Semester zog ich im Juni dann in das Straubmühlweg-Wohnheim. Er wohnte bereits in einem Einzel-Apartment, ich gelang in eine Zweier-WG. Durch mich lernte er SchmAdrian und Karo aka Wolta kennen, durch ihn machte ich u.a. Bekanntschaft mit seinem ebenso dort damals wohnenden Bruder und den schrulligen indischen, jordanischen und libanesischen Doktoranden. Während gemeinsame Fotografie-Aktionen, Lerngruppierungen und Kunst-Diskussionen unseren Intellekt und den Schöngeist förderten, regten Straßenbahn-Fahrten durch Problembezirke, indische Nationalfeiertags-Feiern und Saufereien bei Tümmi zu Silvester 2008/09 eher, äh, andere Aspekte des Lebens an. Ja, das war eine schöne Zeit damals.

4. Akt: Nachbarschaft 2010, Auszug und Abschied von Deutschland. Mein Beschluss, aus dem Wohnheim auszuziehen, wurde von Leo zunächst bestimmt nicht unbedingt mit Wohlwollen aufgenommen. Aber es war Zeit für etwas Neues. Doch gerade in der Zeit nach dem Quasi-Zusammenwohnen im Wohnheim besuchten wir im Sommersemester vor seinen zwei Auslandssemestern in Albany, NY gemeinsam viele Kurse. Es waren zwar nicht mehr große Projekte wie die Kleines-LatinumPrüfung oder die Zwischenprüfungen in Englisch und Sozialkunde, jedoch immerhin der Mittelenglisch-Kurs, das „Hauptseminar Politisches System der BRD“, ein Soziologie-Hauptseminar und ein Sozialkunde-Didaktik-Seminar. Juli 2010 musste er auch schon das Sauerkraut-Land verlassen.

5. Akt: Albany für ihn, Kreuzwertheim für mich. Herr Leo tat sich anfangs schwer mit dem neuen Land und der neuen kleinen Großstadt. Das Lernpensum ist viel höher, dadurch auch der Stressfaktor und Heimweh. Nicht jeder kommt mit einem Auslandssemester leicht klar. Halt konnten ihm Sport und Fitness machen, ebenso Malen und soziale Kontakte. Zum Beispiel das Chatten mit mir über Facebook oder Google Talk. Dass ich, Wieder-Kreuzwertheimer, einer seiner (wenigen) Chatpartner im Laufe seiner Zeit war, konnte ihm vielleicht helfen. Nun mag er Albany. Und, ja, er kommt im Juni zurück, sagt der Leo-Botschafter. Hau rein, du heute 24 Jahre gewordener Dude!